Rabe von Pappenheim, Friedrich
Friedrich-Carl Max Georg Rabe von Pappenheim (vielfach auch Friedrich Carl ohne Bindestrich; 5. Oktober 1894 in Münster; 9. Juni 1977 in Uentrop) war ein deutscher Offizier des Deutschen Heeres, der Reichswehr und der Wehrmacht, zuletzt Generalleutnant und Ritterkreuzträger im Zweiten Weltkrieg und später Diplomat in der Bundesrepublik Deutschland sowie bis zu seiner Abschaltung 1968 nebenberuflicher Mitarbeiter des BND.
Inhaltsverzeichnis
Werdegang
- Abitur
- 2.8.1914 Eintritt in die Ersatz-Eskadron des Kürassier-Regiments „von Driesen“ (Westfälisches) Nr. 4, Münster
- Zugführer, Patrouillen- und Ordonnanz-Offizier im Stammregiment
- 1916 bis 1917 Kompanieführer in einem Infanterie-Regiment
- November 1916 MG-Waffenoffizierskurs auf dem Truppenübungsplatz Döberitz
- Mai 1917 als MG-Offizier zum Stab der 9. Kavallerie-Division abkommandiert
- Anfang 1918 im MG-Scharfschützen-Kommando West
- 15.3.1918 Kompanieführer in der Maschinengewehr-Scharfschützen-Abteilung 44
- Juni 1918 Ordonnanzoffizier im Stab der 14. Reserve-Division, später Ordonnanzoffizier im Generalkommando des VII. Armeekorps
- 9.11.1918 Regiments-Adjutant im Kürassier-Regiment Nr. 4, Münster
- 1.10.1919 Regiments-Adjutant im Reichswehr-Kavallerie-Regiment 15, Münster, der Reichswehr-Brigade 15, Berlin, der Vorläufigen Reichswehr
- 1.1.1921 im 15. (Preußischen) Reiter-Regiment, Paderborn; dort Zugführer und Regiments-Adjutant
- Oktober 1923 Lehrgang im Rahmen der Führergehilfenausbildung
- 15.6.1928 Chef der 6. Eskadron im Reiter-Regiment 15, Münster
- 1.9.1931 im Stab der 3. Kavallerie-Division, Weimar
- 1.11.1933 in das RWM, Berlin, versetzt; Ia der Attaché-Gruppe der Heeresabteilung
- 1.10.1935 Leiter der Attaché-Gruppe der Heeresabteilung
- 1.10.1937 Militärattaché bei der deutschen Gesandtschaft in Brüssel
- 10.5.1940 Führerreserve
- 10.6.1940 Kommandeur des Infanterie-Regiments 463
- 3.10.1940 Kommandeur des Infanterie-Regiments 436 (Umgliederung)
- 1.11.1941 Militärattaché bei der deutschen Gesandtschaft in Budapest
- 8.10.1943 Führerreserve OKH
- 16.11.1943 bis 14.12.1943 zum 8. Divisionsführerlehrgang nach Döberitz-Elsgrund kommandiert
- 13.12.1943 mit der Führung der 97. Jäger-Division beauftragt
- 1.2.1944 Kommandeur der 97. Jäger-Division
- im Januar 1945 dem XXXXIX. Armeekorps/1. Panzerarmee/Heeresgruppe A (unter Ferdinand Schörner), ab Februar 1945 der Heeresgruppe Mitte unterstellt
- im Februar 1945 wurde Rabe von Pappenheim ggf. verwundet, denn Oberst Julius Wölfinger übernahm in Vertretung, ab April 1945 wurde Generalmajor Robert Bader neuer Divisionskommandeur
- 18.4.1945 Kommandeur der 154. Infanterie-Division (als Nachfolger für Generalleutnant Friedrich Altrichter) beim LIX. Armeekorps/1. Panzer-Armee/Heeresgruppe Mitte
- 8./9.5.1945 in Pisek (Protektorat Böhmen und Mähren) in VS-amerikanische Kriegsgefangenschaft geraten
- 1.6.1945 völkerrechtswidrig an die Sowjets übergeben; in den NKWD-Lagern Nr. 27/Krasnogorsk, 48/Černcy, Ležnevo; in den Gefängnissen Nr. 1 und Nr. 2/Moskau
- 3.7.1950 routinemäßig zu 25 Jahren „Besserungsarbeitslager“ (ITL) verurteilt.
- 10.10.1955 als Spätheimkehrer repatriiert
- 1956 bis 1967 im Staatsdienst
- 1.10.1967 Ruhestand
Familie
Friedrich war der Sohn des Driesenkürassiers Generalmajors Walter Friedrich August Rabe von Pappenheim (1862–1941) und dessen Gemahlin Charlotte, geb. von Witzendorff (1868–1935). Er hatte noch zwei Geschwister. Am 10. März 1920 heiratete Leutnant Rabe von Pappenheim seine Verlobte Hildegard Freiin von der Recke-Uentrop (1897–1973). Im Dezember gleichen Jahres wurde ihr Sohn Günter, im August 1931 Sohn Burkhard geboren.
Beförderungen
- 2.8.1914 Fahnenjunker
- 20.10.1914 Fahnenjunker-Unteroffizier
- 24.12.1914 Fähnrich
- 26.4.1915 Leutnant mit Patent vom 22.11.1913
- 1.7.1922 neues Rangdienstalter (RDA) vom 1.9.1915 erhalten
- später neues RDA vom 1.4.1914 erhalten
- 1.9.1923 Oberleutnant
- 1.4.1928 Rittmeister
- 1.2.1935 Major
- 1.1.1938 Oberstleutnant
- 1.11.1940 Oberst
- 8.8.1943 Generalmajor mit RDA vom 1.8.1943
- 1.7.1944 Generalleutnant
Auszeichnungen (Auszug)
- Eisernes Kreuz (1914), II. und I. Klasse
- EK II am 12.1.1915
- EK I am 19.4.1917
- Friedrich-August-Kreuz, II. Klasse und I. Klasse[1]
- II. Klasse am 28. Mai 1917
- I. Klasse am 12. Juni 1917
- Schaumburg-Lippisches Kreuz für treue Dienste[1]
- Deutsches Reichsportabzeichen in Silber am 31. August 1931
- Ehrenkreuz für Frontkämpfer
- Wehrmacht-Dienstauszeichnung, IV. bis I. Klasse
- Ritterkreuz I. Klasse des Ordens der Finnischen Weißen Rose am 6. September 1937
- Estnischer Orden des Adlerkreuzes, III. Klasse am 30. Oktober 1937
- Offizierskreuz des Ordens der Krone von Italien am 26. November 1937
- Jugoslawischer Orden vom Weißen Adler, IV. Klasse (Offizierkreuz) am 20. Januar 1938
- Komturkreuz II. Klasse des Schwedischen Wasaordens am 17. Februar 1938
- Königlich Niederländischer Orden von Oranien-Nassau, IV. Klasse (Offizierkreuz) mit Schwertern am 19. Februar 1938
- Wiederholungsspange (1939) zum Eisernen Kreuz II. und I. Klasse (1914)
- Spange zum EK II am 17.6.1940
- Spange zum EK I am 10.4.1941
- Namentliche Nennung im Wehrmachtbericht am 22. Februar 1944
- Deutsches Kreuz in Gold am 8. November 1944 als Generalleutnant und Kommandeur der 97. Jäger-Division
- Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes am 30. April 1945[2] als Generalleutnant und Kommandeur der 97. Jäger-Division
Schriften
- Erinnerungen des Soldaten und Diplomaten 1914-1955, in: „Soldatenschicksale des 20. Jahrhunderts als Geschichtsquelle“, Biblio Verlag, Osnabrück 1987, ISBN 3764814934
Verweise
Fußnoten
- Geboren 1894
- Gestorben 1977
- Deutscher Adliger
- Deutscher Militärattaché
- Deutscher Generalleutnant
- Leutnant (Preußen)
- Person im Ersten Weltkrieg (Deutsches Reich)
- Major (Reichswehr)
- Generalleutnant (Heer der Wehrmacht)
- Träger des Ordens von Oranien-Nassau (Offizier)
- Träger des Ordens des Adlerkreuzes
- Träger des Eisernen Kreuzes I. Klasse (1914)
- Träger des Ritterkreuzes des Eisernen Kreuzes
- Träger des Deutschen Kreuzes in Gold
- Träger des Finnischen Ordens der Weißen Rose
- Träger des Ordens der Krone von Italien (Offizier)
- Kriegsgefangener
- Kommandeur einer Jäger-Division (Heer der Wehrmacht)
- Träger des Wasaordens
- Erwähnung im Wehrmachtbericht