K. u. k. Kriegsflagge

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Kaiserliche und königliche Kriegsflagge

Die k. u. k. Kriegsflagge war bis 1918 die Kriegsflagge der k. u. k. Kriegsmarine, die so erst seit 1889 offiziell hieß. Sie wehte, trotz einer fehlenden Seemacht-Politik, von den weißen Passagierschiffen auf See und von den olivgrünen Monitoren auf der Donau und grüßte vom Turm der ersten U-Boote sowie vom Leitwerk der ersten k. u. k. Marineflieger.

Geschichte

„In Treue fest“: Deutsches Bekenntnis der Kaiserlichen Marine (links) und der k. u. k. Kriegsmarine mit der jeweiligen Kriegsflagge im Ersten Weltkrieg

Eine ständige Kriegsmarine des Erzherzogtums Österreich zum Schutz der Handelsschiffahrt im Mittelmeer und in der Adria gab es schon seit 1719, die allerdings die schwarz-gelbe Kriegsflagge des Heiligen Römischen Reichs Deutscher Nation verwendete. Schon Maria Theresia, regierende Erzherzogin von Österreich, erließ am 29. November 1749 ein Hofreskript, mit dem sie eine neue Marineflagge anordnete: in Gelb den doppelköpfigen Adler ohne Schwert und Zepter, überhöht von der Stephanskrone. Diese Zeichnung war bewußt jener der toskanischen Flagge ähnlich gehalten, um die erzherzogliche Schiffe in den Genuß der Vorrechte zu versetzen, die die toskanischen insbesondere gegenüber den habgierigen Berberstaaten besaßen. Die Flagge der 1737 durch Franz Stephan erworbenen Toskana zeigte ebenfalls in Gelb den doppelköpfigen Adler, jedoch Schwert und Zepter haltend und überhöht von der deutschen Reichs- bzw. Kaiserkrone.[1]

Durch ein Mißverständnis ordnete der kurzfristig als Commercial-Intendant des Küstenlandes amtierende Baron von Wiesenhütter in Triest an, daß erzherzogliche Kriegs- und Handelsschiffe die toskanische Flagge zu führen hätten. Als man den Irrtum nach etwa einem Jahr in Wien erkannte, entschloß man sich, bei den toskanischen Flaggen zu bleiben. So segelten die Schiffe des Erzherzogtums 37 Jahre lang unter dem römisch-deutschen Doppeladler der Toskana, wobei jener der Kriegsschiffe groß im Mittelfeld der gelben Flagge stand, während die Handelsschiffe auf mit dünnen schwarzen Streifen versehenem gelben Grund einen kleineren Doppeladler im mastseitigen Obereck führten.

Am 20. März 1786 wurde vom deutschen Kaiser Joseph II. eine neue Flagge eingeführt für alle Kriegs- und Handelsschiffe der Erbländer des Erzherzogtums bei Beibehaltung der schwarz-gelben Kriegsflagge und die Handelsflagge nur mit einem kleinen Reichsadler in der linken oberen Ecke versehen für die übrigen Schiffe.

Diese rot-weiß-rote Flagge der Erblande zeigte goldumrandet das Wappen des Erzherzogtums (in eine Spitze zusammenlaufenden Bindenschild, eingesäumt von einem gelben Wappenrand) und die römisch-deutsche Kaiserkrone. Ab 1. Januar 1787 führten die erzherzogliche Kriegsschiffe, aber auch die Handelsschiffe, diese Flagge im Küstenland, ab 26. März 1787 trat sie auch in den österreichischen Niederlanden in Kraft.

Nach der Niederlegung der Reichskrone 1806 wurde aus der eingeschränkt verwendete Flagge nun die k. k (Kaiserlich-königliche) Kriegs- und Handelsflagge (mit geschlossener Krone) – die jedoch nur bis 1813 verwendet wurde und dann erst wieder lange nach den Befreiungskriegen, als die verlorene Kriegs- und Handelsflotte ab 1820 wieder aufgebaut wurde.

Nach der Niederlage beim Deutschen Bruderkrieg im Jahr 1866 wurde 1868 aus der k. k.-Kriegsflagge die k. u. k. (kaiserlich und königliche) Kriegsflagge für die nun aus dem Deutschen Bund ausgetretenen Donaumonarchie. Es wurde auch eine eigene k. u. k. Handelsflagge geschaffen, indem das untere rote Feld in Rot und Grün unterteilt wurde und in das weiße Mittelfeld neben den Bindenschild das Wappen Alt- und Neu-Ungarns gesetzt wurde. Die Kundmachung über diese Flagge trat am 1. August 1869 in Kraft, fand aber bei den Küstenvölkern und entlang der Donau erst schleppend, wenn überhaut Anerkennung. Vizeadmiral Wilhelm von Tegetthoff konnte eine Änderung der ihm heilige Kriegsflagge jedoch verhindern. Es wurden allerdings im Laufe der Jahrzehnte aus den ursprünglich 30 Perlen der Krone 18, die die Kronländer symbolisieren sollten.

Die k. u. k. Kriegsflagge war bis 1918 bei der österreichischen Kriegsmarine einschließlich den k. u. k. Seefliegern im Kriegseinsatz. Die rot-weiß-rote Kriegsflagge wurde von allen Schiffen, Seebehörden und Häfen der Monarchie geführt. Das letzte Mal eingeholt wurde sie am 30./31. Oktober 1918 auf dem Flaggschiff der k. u. k.-Kriegsflotte, der SMS „Viribus Unitis“ und am 1. November 1918 nach der Kapitulation und Aufgabe der Flottenbasis Cattaro.

Die schon 1687 verwendete „Kaiserflagge“ (mit dem doppelköpfigen Reichsadler auf gelben Grund und mit schwarzen Randzacken) bleib ebenfalls bis 1918 erhalten und wurde seit 1786 als Standarte geführt, um auf Schiffe „Erzherzog an Bord“ und später „Kaiser an Bord“, aber auch „Kaiserin an Bord“ zu symbolisieren.

Siehe auch

Bildergalerie

Verweise

Fußnoten

  1. Joseph Ritter von Lehnert: Beiträge zur Geschichte der k. k. Flagge, in: „Organ der militärwissenschaftlichen Vereine“, 32/1886
  2. Die Marine-Akademie war die einzige Ausbildungsstätte für angehende Marineoffiziere der Kriegsmarine (ab 1869 k. u. k. Kriegsmarine) des Kaisertums Österreich und der Donaumonarchie. Die Marine-Akademie wurde als k. k. Marine-Akademie gegründet und war ab 1869 k. u. k. Marine-Akademie. Die Grundsteinlegung für den Bau der k. k. Marine-Akademie in Fiume erfolgte am 26. März 1856 in Anwesenheit des Oberbefehlshabers der k. k. Kriegsmarine, Erzherzog Ferdinand Max. Fertiggestellt wurde sie am 3. Oktober 1857. Am 1. November 1918 wurde dort letztmalig die k. u. k. Kriegsflagge eingeholt.