Sachs, Ernst (1880)

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Ernst Sachs als Offizier der Reichswehr

Ernst Sachs (Lebensrune.png 24. Dezember 1880 in Berlin; Todesrune.png 23. August 1956 in Bad Wildbad) war ein deutscher Offizier der Preußischen Armee, des Deutschen Heeres, der Reichswehr, der Wehrmacht und der SS, zuletzt Generalleutnant a. D. des Heeres sowie SS-Obergruppenführer und General der Waffen-SS des Zweiten Weltkrieges.

Werdegang

SS-Obergruppenführer Ernst Sachs

Ernst Sachs trat nach seinem Abitur am 10. März 1900 als Fahnenjunker in die Königlich Preußische Armee ein. Dabei kam der Sohn eines Geheimen Postrats zum Königlich Preußisches Eisenbahn-Regiment Nr. 1 nach Berlin. Bei diesem wurde er am 28. Oktober 1900 zum Fähnrich befördert. Nach dem Besuch der Kriegsschule wurde er am 18. August 1901 zum Leutnant befördert. Das Patent wurde dabei auf den 19. August 1900 datiert. Als solcher wurde er jetzt als Kompanieoffizier im Königlich Preußisches Eisenbahn-Regiment Nr. 1 eingesetzt.

Am 1. Oktober 1904 wurde Sachs zur Militärtechnischen Akademie kommandiert. Am 1. Juli 1907 wurde er zur Funker-Abteilung des Telegraphen-Bataillons Nr. 1 kommandiert. Am 1. Oktober 1907 wurde er zum Telegraphen-Bataillon Nr. 1 versetzt. Bei diesem wurde er die nächsten Jahre als Kompanieoffizier eingesetzt. Als solcher wurde er am 27. Januar 1910 zum Oberleutnant befördert. Am 1. Oktober 1910 wurde er dann zum Adjutant vom Telegraphen-Bataillon Nr. 1 ernannt. Am 1. Oktober 1913 wurde er dann zum Hauptmann ohne Patent befördert. Als solcher wurde er gleichzeitig als Kompaniechef der 5. Kompanie in das Telegraphen-Bataillon Nr. 5 nach Danzig versetzt. Sein Patent als Hauptmann hat er dann am 4. Juli 1914 erhalten.

Erster Weltkrieg

Bei der Mobilmachung für den Krieg wurde er dann zum Kommandeur der Fernsprech-Abteilung 20 ernannt. Am 1. Januar 1915 wurde er zum Kommandeur des Funker-Kommandos 10 ernannt. Im Herbst 1915 wurde er dann zum Adjutant beim Stabsoffizier der Telegraphentruppe bei der 11. Armee ernannt. Im Dezember 1915 wurde er dann zum Kommandeur der Reserve-Fernsprech-Abteilung 22 ernannt. Ostern 1916 wurde er dann als Adjutant des Chefs der Feldtelegraphen in das Große Hauptquartier versetzt. Frühjahr 1917 wurde er zum Preußischen Kriegsministerium kommandiert. Dort blieb er dann bis zum Ende des Krieges als Leiter der Nachrichtenmittel-Abteilung eingesetzt.

Zwischenkriegszeit

Nach dem Krieg wurde er 1919 als Hauptmann in die Vorläufige Reichswehr übernommen. In diesem wurde er ab dem 1. Oktober 1919 im Reichswehrministerium (RWM) in Berlin eingesetzt. Auch beim 200.000 Mann-Übergangsheer im Frühjahr 1920 wurde er dort verwendet sowie bei der Bildung des 100.000 Mann-Heeres.

Am 1. Januar 1921 wurde er in den Stab der 5. Nachrichten-Abteilung nach Stuttgart versetzt. Am 1. April 1922 wurde er dann als Stabsoffizier für die Nachrichtentruppe (Stonach) in den Stab der 5. Division der Reichswehr ebenfalls in Stuttgart versetzt. Am 1. Oktober 1923 wurde er zum Stab vom Gruppenkommando 1 ebenfalls in Berlin versetzt. Am 1. Dezember 1926 wurde er dann zum Kommandeur der 1. (Preuß.) Nachrichten-Abteilung in Königsberg ernannt. Am 31. März 1929 gab er sein Kommando über die 1. (Preuß.) Nachrichten-Abteilung an Major Otto Schneider ab. Am 1. Mai 1929 wurde er als Regimentskommandeur der Nachrichtentruppe zum Stab vom Gruppenkommando 2 nach Kassel versetzt. Am 1. November 1930 wurde er dann zum Kommandeur der Abteilung D an der Artillerieschule Jüterbog ernannt. Auch bei seiner Beförderung zum Generalmajor am 1. Dezember 1933 wurde er noch als Kommandeur der Abteilung D bei der Artillerieschule Jüterbog verwendet.

Bei der Erweiterung der Reichswehr zur Wehrmacht wurde er am 1. Oktober 1934 durch die Umbenennung seiner Einrichtung zum Kommandeur der Nachrichtenschule des Heeres in Jüterbog ernannt. Anfang Juni 1935 wurde er dann durch die erneute Umbenennung seiner Einrichtung während der Verlegung zum Kommandeur der Heeres- und Luftwaffen-Nachrichtenschule in Halle/Saale ernannt. Am 1. Oktober 1935 wurden ihm die Charakter als Generalleutnant verliehen. Am 1. Oktober 1936 wurde er aus dem Dienst der Wehrmacht verabschiedet und zur Verfügung gestellt.

Am 1. November 1936 wechselt er als Inspekteur der Nachrichten Verbände beim Reichsführer-SS und Chef der Polizei zur Allgemeinen SS. Hier erhielt er am 9. November 1936 den Dienstgrad eines SS-Brigadeführers. Seine Position behielt er dann für mehrere Jahre.

Zweiter Weltkrieg

Am 15. Mai 1940 wurde er vom Reichsminister für Volksaufklärung und Propaganda Joseph Goebbels zum Präsidenten des DASD (Deutscher Amateur-Sende und Empfangsdienst) ernannt. Am 1. November 1940 wurde er zum Chef des Fernmeldewesens beim Persönlichen Stab vom Reichsführer SS ernannt. Sein Position als Chef des Fernmeldewesens beim Persönlichen Stab vom Reichsführer SS übte er bis 1945 aus. Die Errichtung eines SS-Helferinnenkorps 1942 geht auf seine Initiative zurück.

Kriegsgefangenschaft

Am 7. Mai 1945 geriet Ernst Sachs in der Nähe von Reit in Winkel im oberbayerischen Landkreis Traunstein zusammen mit der 38. SS-Grenadier-Division „Nibelungen“ (XIII. SS-Armeekorps) in VS-amerikanische Kriegsgefangenschaft. Am 12. April 1947 wurde er offiziell aus dem Wehrdienst entlassen, aber nicht als gefangener freigelassen. Am 30. Juli 1948 wurde er vor Gericht in Frankfurt am Main als „Belasteter“ (Gruppe II) eingestuft und zu zweieinhalb Jahren Haft verurteil. Er erhielt fünf Jahre Berufsbeschränkung und 30 % seines Besitzes wurde beschlagnahmt. Am 3. August 1948 wurde der Spruch der Kammer aufgehoben, General a. D. Sachs blieb jedoch vorerst weiter inhaftiert.

Familie

Am 22. Dezember 1921 heiratete Hauptmann Sachs seine Verlobte Friedel Theurer.

Dienststellungen

  • Offizier beim Eisenbahn-Regiment Nr. 1 (Berlin)
  • 1. Okober 1910 - 1. Okober 1913 Adjutant beim Telegraphen-Bataillon Nr. 1
  • 1. Okober 1913 - 2. August 1914 Kompaniechef 5.(Funker-)Kompanie/Telegr.Batl. Nr. 6
  • 2. August 1914 - 1. Februar 1915 Kommandeur der Fernsprech-Abteilung 20 (Kdr. der Fspr.Abt. 20)
  • ab 1. Februar 1915 Armee-Funker-Kommandeur beim AOK 10
    • ggf. kurze Zeit Armee-Funker-Kommandeur beim AOK 11
  • Herbst 1915 Adjutant beim Stabsoffizier der Telegraphentruppe bei der 11. Armee (AOK 11)
  • Dezember 1915 Kommandeur der Reserve-Fernsprech-Abteilung 22
  • 1. Februar 1916 - 5. Juni 1917 2. Adjutant beim Chef der Feldtelegraphie im Großen Hauptquartier der Obersten Heeresleitung (OHL)
  • ab 16. Mai/5. Juni 1917 Abteilungs-Chef der Nachrichten-Mittel-Abt. beim Preußischen Kriegsministerium
  • 1. Januar 1921 - 1. Okober 1921 Kp.Chef der 2. Kompanie/5. (Preuß) Nachr.Abt. (Stuttgart)
  • 1. Okober 1921 - 1. Mai 1922 Offizier beim Stab der 5. (Preuß) Nachr.Abt. (Stuttgart)
  • ab 1. April/Mai 1922 Stabsoffzier Nachrichtentruppe (Stronach) beim Wehrkreis V/5. Division der Reichswehr
  • 1. Oktober 1922 Leiter der Nachrichten-Betriebsabteilung im RWM in Berlin
  • 1. Oktober 1923 Stab Gruppenkommando 1 Berlin
    • Gleichzeitig wurde er auch als Lehrgangsleiter der Abteilung D an der Artillerieschule Jüterbog eingesetzt. Bei der Abteilung D handelte es sich um die geheime Nachrichtenschule der Reichswehr.
  • 1. Dezember 1926 - 1. April 1929 Kommandeur der 1. (Preuß) Nachrichten-Abteilung
  • 1. April 1929 - 1. November 1930 Nachrichten-Inspizient beim Gruppenkommando 2
  • 1. November 1930 - 1. Okober 1934 Kommandeur der Nachrichten Lehrgänge D an der Artillerieschule Jüterbog
  • 1. Okober 1934 - 1. Okober 1936
    • Kommandeur der Nachrichtenschule des Heeres in Jüterbog
    • Kommandeur der Heeres- und Luftwaffen-Nachrichtenschule in Halle/Saale
  • 1. November 1936 Übertritt zur SS
  • 1. November 1936 - 1. November 1940 Inspekteur der Nachrichten-Verbände beim Reichsführer-SS und Chef der Polizei
  • 1. November 1940 bis 1945 Chef des Fernmeldewesens beim Persönlichen Stab Reichsführer SS und Chef der Polizei

Mitgliedschaften

Beförderungen

Auszeichnungen (Auszug)

Fußnoten

  1. 1,0 1,1 1,2 1,3 1,4 1,5 1,6 1,7 1,8 1,9 Reichswehrministerium (Hg.): Rangliste des Deutschen Reichsheeres, Mittler & Sohn, Berlin 1930, S. 115