Schlemm, Alfred
Alfred Schlemm ( 18. Dezember 1894 in Rudolstadt; 24. Januar 1986 in Ahlten) war ein deutscher Offizier der Preußischen Armee, des Kaiserlichen Heeres, der Freikorps (Grenzschutz Ost), der Reichswehr und der Wehrmacht, zuletzt General der Fallschirmtruppe während des Zweiten Weltkrieges.
Inhaltsverzeichnis
Werdegang
Schlemm trat nach seinem Abitur am 8. März 1913 dem 2. Posenschen Feldartillerie-Regiment Nr. 56 bei.
Zweiter Weltkrieg
Kommandos im Zweiten Weltkrieg (Auswahl)
- Ia des XI. Flieger-Korps vom 19. Dezember 1940 - 7. Februar 1942 (Nachfolger: Heinz Trettner)
- Kommandeur der 1. Flieger-Division
- Führung des aus der Gruppe „Schlemm“ neu aufgestellten II. Luftwaffen-Feldkorps (am 1. Januar 1944 in I. Fallschirm-Korps umbenannt)
- Kommandierender General des I. Fallschirm-Korps
- schwerste Abwehrkämpfe nach der Invasion bei Anzio, Anfang November 1944 von Richard Heidrich abgelöst
- Oberbefehlshaber der 1. Fallschirm-Armee vom 18. November 1944 bis 28. März 1945
- am 21. März verwundet durch Bombentreffer in seinem Gefechtsstand bei Erle und in ein Lazarett bei Westerland verlegt. Anschließend wurde er in die Führerreserve versetzt.
Kriegsgefangenschaft
Vom 8. Mai 1945 bis 22. März 1948 war er in britischer Kriegsgefangenschaft (hauptsächlich Special Camp 11 (Speziallager XI), zeitweise mit Kurt Student und Gerd von Rundstedt).[1]
Nachkriegszeit
Nach dem Krieg lebte Schlemm, Mitglied des Bundes Deutscher Fallschirmjäger e. V., im Herrenhaus der Schlemm'schen Familienstiftung in Ahlten und publizierte Aufsätze über den Krieg. Darin vertrat er die Ansicht, daß es falsch sei, das Opfer des eigenen Lebens von Soldaten als vergeblich zu bezeichnen. Soldatische Tapferkeit sei zu allen Zeiten ein unvergänglicher Wert. Noch 1969 äußert er, daß diese Opferbereitschaft der Maßstab für die Existenzberechtigung eines Volkes sei.
Auszeichnungen (Auszug)
Beförderungen
- Fahnenjunker: 8. März 1913
- Fähnrich: 20. Oktober 1913
- Leutnant: 19. Jun1 1914 (Patent vom 23. Juni 1912)
- Oberleutnant: 16. September 1917
- Hauptmann: 1. Juni 1925
- Major: 1. Juni 1934 (RDA 1. Februar 1933)
- Oberstleutnant: 1. September 1935 (RDA 1. August 1935)
- Oberst: 1. Februar 1938
- Generalmajor: 1. Juni 1940
- Generalleutnant: 1. Juni 1942
- General der Flieger: 30. Januar 1943 (ohne Rangdienstalter)
- General der Flieger: 15. März 1943 (RDA 1 März 1943)
- General der Fallschirmtruppe (durch Umbenennung): 4. November 1944
- Eisernes Kreuz (1914) II. und I. Klasse[2]
- Ritterkreuz des Königlichen Hausordens von Hohenzollern mit Schwertern am 15. Oktober 1918[2] (Datum der Veröffentlichung im Militär-Wochenblatt, nicht unbedingt Datum der Verleihung)
- Verwundetenabzeichen (1918) in Schwarz[2]
- Ehrenkreuz für Frontkämpfer
- Wehrmacht-Dienstauszeichnung, IV. bis I. Klasse
- Beobachterabzeichen (Wehrmacht)
- Fallschirmschützenabzeichen der Luftwaffe (strittig)
- Wiederholungsspange (1939) zum Eisernen Kreuz II. und I. Klasse (1914)
- Spange zum EK II am 10. August 1940
- Spange zum EK I am 22. Juni 1941
- Erdkampfabzeichen der Luftwaffe
- Ärmelband „Kreta“
- Verwundetenabzeichen (1939) in Schwarz (und ggf. Silber)
- Namentliche Nennung im Wehrmachtbericht am 29. Mai 1944
- Deutsches Kreuz in Gold am 4. August 1942[3] als Generalmajor und Kommandeur des Luftwaffen-Gefechtsverbandes „Schlemm“
- Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes am 11. Juni 1944[3] als General der Fallschirmtruppe und Kommandierender General des I. Fallschirm-Korps
Schriften (Auswahl)
- Erinnerungen an die Reichswald-Schlacht, Karlsruhe 1954
Verweise
Fußnoten
- Geboren 1894
- Gestorben 1986
- Deutscher General der Fallschirmtruppe
- Militärperson (Preußen)
- Person im Ersten Weltkrieg (Deutsches Reich)
- Angehöriger der Reichswehr
- General der Fallschirmtruppe (Luftwaffe der Wehrmacht)
- Träger des Hausordens von Hohenzollern
- Träger des Eisernen Kreuzes I. Klasse (1914)
- Träger des Ritterkreuzes des Eisernen Kreuzes
- Träger des Deutschen Kreuzes in Gold
- Kriegsgefangener