Schmidt, August (1892)

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Pfeil 1 start metapedia.png Dieser Artikel behandelt den Generalleutnant August Schmidt; für den gleichnamigen General der Flakartillerie siehe: August Schmidt (1883).
Ausgezeichneter Offizier im Ersten Weltkrieg, erwarb sich August Schmidt bereits 1939 im Polenfeldzug für hervorragende Kampf- und Führungsleistungen als Kommandeur des Infanterieregiments 20 das Ritterkreuz, welches ihm am 27. Oktober 1939 als einem der ersten Offiziere des Heeres verliehen wurde. Nach Teilnahme am Westfeldzug 1940 wurde Schmidt ab 5. Oktober 1940 Kommandeur des Infanterie-Regiments 21 und führte dieses bis 5. September 1941 an der Ostfront. Vom 31. Januar bis 1. März 1942 mit der Führung der 50. Infanterie-Division betraut, zeigte der Generalmajor auch hier ausgewogene Führungskunst und persönliche Tapferkeit. Ab 25. April 1942 war er der 10. Infanterie-Division (mot.), der späteren 10. Panzergrenadier-Division, ein ausgezeichneter Kommandeur, der bei den Absetzkämpfen östlich des Dnjepr durch Beweglichkeit und Standhaftigkeit mit dieser zu einer der wertvollen Frontstützen wurde und entscheidenden Operationen immer wieder durchschlagende Erfolge verzeichnen konnte. Bis Kriegsende im Einsatz an der Ostfront, war der Generalleutnant nachher bis Oktober 1955 in sowjetischer Kriegsgefangenschaft.

August Schmidt (Lebensrune.png 3. November 1892 in Fürth; Todesrune.png 17. Januar 1972 in München) war ein deutscher Offizier der Bayerischen Armee, des Deutschen Heeres, der Reichswehr und der Wehrmacht, zuletzt als Generalleutnant des Heeres und Eichenlaubträger des Zweiten Weltkrieges.

Werdegang

Eichenlaubträger Generalleutnant Schmidt
„August Schmidt trat am 31. Juli 1911 als Fahnenjunker in die Königlich Bayerische Armee ein. Er kam dabei zum 21. Königlich Bayerisches Infanterie-Regiment ‚Großherzog Friedrich Franz IV. von Mecklenburg-Schwerin‘. Bei diesem wurde er am 7. März 1912 zum Fähnrich befördert. Nach dem Besuch der Kriegsschule wurde er dann am 25. Oktober 1913 zum Leutnant befördert. Als solcher wurde er dann als Kompanieoffizier im 21. Königlich Bayerisches Infanterie-Regiment ‚Großherzog Friedrich Franz IV. von Mecklenburg-Schwerin‘ eingesetzt. Mit diesem nahm er dann ab Anfang August am Ersten Weltkrieg teil. Am 8. August 1914 kam er mit der 11. Kompanie seines Regiments an die Front. Bereits am 25. August 1914 wurde er verwundet. Ab dem 29. Dezember 1914 versah er nach seiner Genesung seinen Dienst beim Ersatztruppenteil des Regiments. Am 29. Juni 1915 kam er dann wieder zum 21. Königlich Bayerisches Infanterie-Regiment ‚Großherzog Friedrich Franz IV. von Mecklenburg-Schwerin‘ an die Front. Dort wurde er dann ab Anfang August 1915 als Kompanieführer eingesetzt. Am 14. Dezember 1916 hat er dann sein Patent als Leutnant vom 29. Oktober 1912 erhalten. Am 17. Januar 1917 wurde er dann zum Oberleutnant befördert. Als solcher wurde er dann als Kompanieführer zum Feldrekruten-Depot der 5. bayerischen Division versetzt. Ab dem 3. Juni 1917 wurde er dann als Kompanieführer der 4. Kompanie vom 21. Königlich Bayerisches Infanterie-Regiment ‚Großherzog Friedrich Franz IV. von Mecklenburg-Schwerin‘ eingesetzt. Ab dem 2. Februar 1918 wurde er dann als Ordonnanzoffizier bei seinem Regimentsstab eingesetzt. Im Jahr 1918 wurde er dann noch als Führer verschiedener Bataillone, stellvertretender Regimentsadjutant, Kompanieführer und Ordonnanzoffizier in seinem Regiment verwendet. Am 17. Dezember 1918 wurde er dann zum Regimentsadjutant in seinem 21. Königlich Bayerisches Infanterie-Regiment ‚Großherzog Friedrich Franz IV. von Mecklenburg-Schwerin‘ ernannt. Im 1. Weltkrieg wurde er nicht nur verwundet, was sich in der Verleihung des Verwundetenabzeichens in Schwarz widerspiegelte. Im Ersten Weltkrieg wurden ihm neben beiden Eisernen Kreuzen auch noch andere Auszeichnungen verliehen. Nach dem Ende des Krieges wurde er als Oberleutnant in das Reichsheer übernommen. Am 8. Juli 1919 wurde er als Adjutant de Reichswehr-Infanterie-Regiment 48 zugeteilt. Anfang August 1919 kam er dann als Adjutant zum Reichswehr-Infanterie-Regiment 47. Auch beim 200.000 Mann-Übergangsheer im Frühjahr 1920 gehörte er als solcher noch zum Reichswehr-Infanterie-Regiment 47. Bei der Bildung des 100.000 Mann-Heeres der Reichswehr wurde er dann in das 21. (Bayer.) Infanterie-Regiment übernommen. Von diesem wurde er dann für fast zwei Jahre zur Führergehilfenausbildung in den Stab der 7. Division der Reichswehr nach München kommandiert. Am 1. Oktober 1921 wurde er dann etatmäßig in das 17. (Bayer.) Reiter-Regiment versetzt. Ab dem 1. Oktober 1922 wurde er dann in das 21. (Bayer.) Infanterie-Regiment versetzt. Dabei wurde er am 25. Januar 1923 zum Hauptmann befördert. Sein Rangdienstalter wurde dabei auf den 1. Januar 1923 festgelegt. […] Ab dem 1. Februar 1924 wurde er dann als Chef der 7. Kompanie vom 2. (Preuß.) Infanterie-Regiment in Rastenburg eingesetzt. Diese Funktion behielt er dann mehrere Jahre. 1931/32 wurde er dann in den Stab des Ausbildungs-Bataillons vom 2. (Preuß.) Infanterie-Regiment ebenfalls in Rastenburg versetzt. Am 1. März 1933 wurde er dann zum 7. (Preuß.) Infanterie-Regiment versetzt. Dort wurde er am 1. April 1933 zum Major befördert. Bei der Erweiterung der Reichswehr zur Wehrmacht wurde er am 1. Oktober 1934 zum Bataillons-Kommandeur im Infanterie-Regiment Breslau ernannt. Als solcher wurde er am 1. Februar 1935 zum Oberstleutnant befördert. Bei der Enttarnung der Verbände kam er dann am 15. Oktober 1935 als solcher und als Bataillonskommandeur zum Infanterie-Regiment 49. Am 1. April 1938 wurde er zum Oberst befördert. Als solcher wurde er dann zum Regimentsstab vom Infanterie-Regiment 49 in Breslau versetzt. Er befand sich dort zur Einarbeitung als Regimentskommandeur. Am 1. Mai 1939 wurde er dann zum Kommandeur vom Infanterie-Regiment 20 ernannt. Bei Beginn des 2. Weltkrieges im Sommer 1939 führte er sein Regiment dann in den Polenfeldzug. Für die Führungsleistung während des Polenfeldzuges und für die Erfolge des Regiments während der Schlacht an der Bzura wurde er am 27. Oktober 1939 mit dem Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes ausgezeichnet. Anschließend führte er sein Regiment dann im Frühjahr 1940 in den Westfeldzug. Am 5. Oktober 1940 wurde er dann zum Kommandeur vom Infanterie-Regiment 21 ernannt. Dieses wurde zu dieser Zeit als Besatzungstruppe in Frankreich eingesetzt. Danach führte er es dann ab Beginn des Sommers 1941 im Ostfeldzug beim Angriff auf Mittelrussland. Am 5. September 1941 gab er das Kommando über sein Regiment ab und wurde in die Führerreserve versetzt. In dieser wurde er dann auf einen Divisionsführerlehrgang kommandiert. Am 1. Oktober 1941 zum Generalmajor befördert, übernahm er am 31. Januar 1942 die Führung der 50. Infanterie-Division im Südabschnitt der Ostfront. Am 1. März 1942 gab er seine Führung bereits wieder ab und wurde erneut in die Führerreserve versetzt. Am 25. April 1942 wurde er dann zum Kommandeur der 10. Infanterie-Division ernannt. Diese führte er dann weiter bei den Kämpfen im Mittelabschnitt der Ostfront. Am 1. Januar 1943 wurde er zum Generalleutnant befördert. Durch die Umbenennung seiner Division wurde er dann im Juni 1943 zum Kommandeur der 10. Panzer-Grenadier-Division ernannt. Am 18. Januar 1944 wurde er namentlich im Wehrmachtsbericht genannt: ‚Bei den Abwehrkämpfen im Südabschnitt der Ostfront hat sich die bayerische 10. Panzergrenadierdivision unter Führung des Generalleutnants Schmidt durch unerschütterliche Standhaftigkeit hervorragend bewährt.‘ Am 23. Januar 1944 wurde er für seine Führungsleistungen bei den Kämpfen südöstlich von Kiew und während der Abwehrschlacht von Kirowograd mit dem Eichenlaub zum Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes ausgezeichnet. Im September 1944 wurde er in die Führerreserve des OKH versetzt. Mitte September 1944 wurde er dann mit der Führung vom Generalkommando LXXII. Armeekorps beauftragt. Am 22. Januar 1945 gab er diese Führung an General der Infanterie Anton Grasser ab und wurde erneut in die Führerreserve versetzt, ohne bis Kriegsende wieder ein Kommando zu bekommen. Am 8. April 1945 geriet er in russische Gefangenschaft, aus der er erst 1955 wieder entlassen wurde.“[1]

Zweiter Weltkrieg

Er führte im Zweiten Weltkrieg als Kommandeur u. a. die 50. Infanterie-Division und die 10. Infanterie-Division, die in der Schlacht von Jassy aufgerieben wurde. 1944 wirkte Schmidt als Kommandierender General des LXXII. Armeekorps. Während der feindlichen Operation von Jassy-Kischinew wurde die 10. Panzergrenadier-Division bis Ende August 1944 fast vollständig zerschlagen. Am 20. August war die sowjetische Offensive losgebrochen, am 23. August wechselte Rumänien die Seiten, so daß die deutschen Divisionen zwischen verschiedene Feuer gerieten. Schmidt teilte seine Division in Kampfgruppen und versuchte - ohne Verbindung zu vorgesetzten Dienststellen herstellen zu können - sich nach Westen durchzukämpfen. Reste der Division überquerten ohne Ausrüstung und Waffen am 30./31. August die Donau ins verbündete Bulgarien. Schmidt nahm dort Verbindung zur Deutschem Militärmission in Sofia auf und konnte die Evakuierung einiger Soldaten und Offiziere erreichen bevor auch Bulgarien wenige Tage darauf abfiel und dem Deutschen Reich den Krieg erklärte.

Kriegsgefangenschaft

Vom 8. April 1945 bis Oktober 1955 verbrachte der Spätheimkehrer in sowjetische Kriegsgefangenschaft.

Nachkriegszeit

Anschließend lebte er in München und widmete sich der Aufarbeitung seiner Vergangenheit, wobei er sich zutiefst mit seiner ehemaligen Division identifizierte. Er rief einen Traditionsverband ins Leben und verfaßte ein Buch über die Geschichte der 10. Panzergrenadier-Division. Darüber hinaus hielt er bis zu seinem Tod weiter Kontakt zu seinem ehemaligen Stabschef (Ia) Ulrich de Maizière, der inzwischen zur Aufbaugeneration der Bundeswehr gehörte.

Tod

Generalleutnant a. D. August Schmidt verstarb 1972 und wurde auf dem Münchener Waldfriedhof mit militärischen Ehren beigesetzt; Endgrablage: Gräberfeld 426, Reihe 1, Grab 530.

Familie

Hauptmann Schmidt heiratete am 6. April 1923 seine Verlobte Erika Winkelmann, aus der Ehe sind ein Sohn und eine Tochter entsprossen.

Auszeichnungen (Auszug)

Beförderungen

Schriften (Auswahl)

  • Geschichte der 10. Division, 10. Infanterie-Division (mot.), 10. Panzergrenadier-Division 1935–1945, Podzun-Verlag, Bad Nauheim 1963

Literatur

  • Ulrich de Maizière: In der Pflicht, Verlag E.S. Mittler & Sohn, Herford/Bonn 1989, ISBN 3-8132-0315-8

Fußnoten