Schubert, Richard von
Adolf Louis Theodor Richard Schubert,[1] seit 1909 von Schubert (nach anderen Quellen Richard Theodor Ludwig Leopold;[2][3] 19. April 1850 in Wielkibor bei Gutterschin, Kreis Rawitsch, Provinz Posen; 13. Mai 1933 in Marburg) war ein deutscher Offizier der Preußischen Armee und des Deutschen Heeres, zuletzt Generaloberst und Ritter des Ordens „Pour le Mérite“ sowie Ritter des Königlich Preußischen hohen Ordens vom Schwarzen Adler im Ersten Weltkrieg.
Inhaltsverzeichnis
Werdegang
- Ostern 1867 Abitur auf dem Gymnasium in Ostrowo
- 1. April 1867 Einjährig-Freiwilliger im Pionier-Bataillon Nr. 7
- 3. Dezember 1867 Portepee-Fähnrich
- 6. Juni 1868 zur 10. Artillerie-Brigade kommandiert, dann in das 1. Hannoversche Feldartillerie-Regiment Nr. 10 versetzt
- 23. Juli 1868 Sekondeleutnant (außeretatmäßig)
- 1870/71 Teilnahme am Deutsch-Französischen Krieg (vier Schlachten und sieben Gefechte),
- 30. Dezember 1870 nun offiziell als Artillerieoffizier geführt
- 1. Oktober 1872 bis 2. Juni 1874 zur Vereinigten Artillerie- und Ingenieurschule kommandiert
- 1. Oktober 1875 bis 25. Juli 1878 zur Preußischen Kriegsakademie kommandiert (seit dem 12. Oktober 1875 dem Westpreußischen Feldartillerie-Regiment Nr. 16 unterstellt)
- 12. April 1877 Premierleutnant (inzwischen dem Hessischen Feldartillerie-Regiment Nr. 11 unterstellt)
- 1. Mai 1879 zum Großen Generalstab kommandiert
- 3. Mai 1881 dem Großen Generalstab aggregiert
- 28. Juni 1881 Hauptmann
- 21. September 1882 Dienst im Generalstab des VI. Armee-Korps in Breslau
- 22. April 1884 Dienst im Generalstab der 7. Division in Magdeburg
- 16. Oktober 1886 Chef der 6. Batterie im 2. Brandenburgischen Feldartillerie-Regiment Nr. 18 (General-Feldzeugmeister) in Landsberg an der Warthe
- 22. März 1888 zurück in den Großen Generalstab (er sprach Französisch vollkommen und leitete unter Abteilungschef Oberstleutnant Louis Stoetzer die Sektion zuständig für die französische Armee)
- 17. April 1888 Major
- 4. August 1891 Dienst im Generalstab des XV. Armee-Korps in Straßburg, Reichsland Elsaß-Lothringen
- 18. April 1893 Oberstleutnant
- 17. Februar 1894 zurück in den Großen Generalstab
- 17. März 1894 Rang als Abteilungschef
- 21. April 1894 Chef des Generalstabes des II. Armee-Korps in Stettin unter Hermann von Blomberg
- 20. Mai 1896 Oberst
- 12. September 1896 Kommandeur des 2. Badischen Feldartillerie-Regiment Nr. 30 in Rastatt
- 15. Juni 1899 Kommandeur der 16. Feld-Artillerie-Brigade in Metz
- 3. Juli 1899 Generalmajor
- 1. Oktober 1899 Kommandeur der 33. Feld-Artillerie-Brigade in Metz
- 12. September 1902 Generalleutnant
- 12. September 1902 Kommandeur der 39. Division in Colmar
- 2. Oktober 1906 Gouverneur der Festung Ulm auf beiden Donauufern
- 4. April 1907 zu den Offizieren von der Armee überführt mit dem Wohnsitz Berlin
- 2. Mai 1907 Inspekteur der Feldartillerie
- 16. August 1907 General der Artillerie
- 4. April 1911 mit der Pension zur Disposition und gleichzeitig à la suite der Feldartillerie-Schießschule in Jüterbog gestellt
Erster Weltkrieg
- 1. August 1914 als General der Artillerie reaktiviert
- 1. August 1914 Kommandierender General des XXVII. Reserve-Korps
- 18. September 1914 Oberbefehlshaber der 8. Armee
- 8. Oktober 1914 dem Großen Hauptquartier zugeteilt (die Armee übernahm General der Infanterie Hermann von François)
- 27. Oktober 1914 erneut zum Kommandierender General des XXVII. Reserve-Korps ernannt
- 14. November 1914 nordwestlich Becelaere durch Gewehrschuß am Oberschenkel verwundet
- 28. August 1916 Oberbefehlshaber der 7. Armee
- 27. Januar 1917 Generaloberst
- 11. März 1917 Mobilmachungsbestimmung aufgehoben
Familie
Richard war der Sohn des Rittergutsbesitzers Theodor Schubert ( 7. Oktober 1816 in Posen; 10. Januar 1890 auf dem Rittergut Bogislawitz), Herr auf Bogislawitz (bei Freyhan in Schlesien), Rachelsdorf, Koschine sowie Kalmow, und dessen Ehefrau Amalie, geborene Lebius ( 12. Januar 1823 in Rawitsch; 30. November 1855 in Krempa bei Ostrowo). Sein älterer Brüder war Generalleutnant Philipp Christian Theodor Conrad, sein jüngerer Bruder war General der Artillerie Theodor Ludwig Hermann.
Ehe
Hauptmann Schubert, der am 14. April 1885 die Erlaubnis zur Heirat erhielt, ehelichte am 2. Juni 1885 in Mainz seine Verlobte Helene Katharina Maria Wenzel ( 25. Januar 1859 in Mainz) geheiratet. Aus der Ehe sind vier Kinder entsprossen:[4]
- Karl Theodor Otto ( 30. März 1886 in Magdeburg; 1971), deutscher Marineoffizier, Luftschiff- und U-Boot-Kommandant sowie Regierungsdirektor
- 6. April 1904 Seekadett der Kaiserlichen Marine, 11. April 1905 Fähnrich zur See, 28. September 1907 Leutnant zur See, 10. April 1909 Oberleutnant zur See, 17. Oktober 1915 Kapitänleutnant, 1915/1916 Kommandant der Luftschiffe „L 6“, „L 7“ und „L 23“, 1917 Kommandant der U-Boote „SM U 24“ und „SM U 110“, 1918 im Reichsmarineamt, 11. November 1919 Verabschiedung aus der Vorläufigen Reichsmarine; u. a. Inhaber des Fürstlich Hohenzollern'sches Ehrenzeichen, Ehrenkreuz III. Klasse (HEK3), beider Klassen des Eisernen Kreuzes, des U-Boot-Kriegsabzeichen (1918), des Erinnerungsabzeichen für die Besatzungen der Marine-Luftschiffe und des Ehrenkreuzes für Frontkämpfer. Nach dem Kriege promovierte er als Meereskundler zum Dr. rer. nat. (nach anderen Quellen Dr. phil.) und war als Regierungsdirektor Leiter der Hauptabteilung (B) „Nautik und Hydrographie“ des Reichsinstituts „Deutsche Seewarte“. Die „Schubert-Gipfel“[5] (Neuschwabenland), entdeckt während der Deutschen Antarktischen Expedition 1938/39 unter der Leitung des Polarforschers Alfred Ritscher, wurde nach dem Kapitänleutnant a. D. benannt.
- Elisabeth Marianne Amalie Hermine ( 28. September 1887 in Landsberg an der Warthe) ⚭ 5. Dezember 1917 in Baden-Baden k. u. k. Oberleutnant a. D. René von Schöfer (1883–1954), deutscher Architekt, Dipl.-Ing. und Hochschullehrer
- Hermann Heinrich Erich ( 12. Februar 1890), Dr. med. und Sanitätsoffizier, 1919 als Oberarzt der Reserve geführt
- Helmuth Hans Heinrich ( 26. April 1891), u. a. Oberleutnant im Feldartillerie-Regiment Nr. 25 im Ersten Weltkrieg
Auszeichnungen und Ehrungen (Auszug)
- Eisernes Kreuz (1870), II. Klasse am 22. März 1871
- Kaiserliche Kriegsdenkmünze 1870/71 mit vier Gefechtsspangen
- Hausorden Albrechts des Bären, Ritterkreuz I. Klasse (AAB3a/AB3a)
- Preußisches Dienstauszeichnungskreuz
- Roter Adlerorden, IV. Klasse
- Preußischer Kronenorden, III. Klasse
- Orden der Württembergischen Krone, Ehrenritterkreuz (WK2c)
- Jubiläums-Eichenlaub „25“ 1870/1895
- Roter Adlerorden, III. Klasse mit der Schleife
- Orden der Eisernen Krone (Österreich), Ritter II. Klasse (ÖEK2)
- Zentenarmedaille, 1897
- Orden vom Zähringer Löwen, Kommandeur II. Klasse (BZL2b/BZ2b)
- Preußischer Kronenorden, II. Klasse am 15. Januar 1899
- Roter Adlerorden, II. Klasse mit Eichenlaub am 12. Mai 1900
- Stern zum Preußischen Kronenorden II. Klasse am 23. Mai 1902
- Stern zum Roten Adlerorden II. Klasse mit Eichenlaub am 17. Januar 1904
- Orden vom Zähringer Löwen, Großkreuz (BZL1/BZ1)
- Preußischer Kronenorden, I. Klasse am 21. Januar 1906
- Roter Adlerorden, I. Klasse mit Eichenlaub am 18. Januar 1908
- Albrechts-Orden, Großkreuz (SA1) am 22. August 1908
- In den erblichen Adelsstand durch Kaiser Wilhelm II. erhoben am 27. Januar 1909
- Militärverdienstorden (Bayern), Großkreuz (BMV.G.Kr) am 13. März 1909
- Friedrichs-Orden, Großkreuz (WF1) am 24. September 1909
- Roter Adlerorden, Großkreuz am 16. Januar 1910
- Goldener Stern zum Großkreuz des Albrechts-Ordens (SA1mgSt) am 27. Juli 1910
- Wiederholungsspange (1914) zum Eisernen Kreuz II. Klasse (1870)
- Eisernes Kreuz (1914), I. Klasse für die Kämpfe an der Aisne
- Pour le Mérite am 28. August 1916 als General der Artillerie und Kommandierender General des XXVII. Reserve-Korps bei der 4. Armee
- Schwerter zum Großkreuz des Roten Adlerordens
- Schwarzer Adler-Orden am 11. oder 20. März 1917
- Verwundetenabzeichen (1918) in Schwarz
Schriften (Auswahl)
- Meine Führung der 8. Armee in Ostpreußen im September 1914, Berlin 1929
- Die deutsche Feldartillerie, 1933
Fußnoten
- Geboren 1850
- Gestorben 1933
- Deutscher Adliger
- Nobilitierter (Preußen)
- Generaloberst (Königreich Preußen)
- Person im Deutsch-Französischen Krieg
- Träger des Preußischen Königlichen Kronenordens 1. Klasse
- Befehlshaber im Ersten Weltkrieg (Deutsches Reich)
- Oberbefehlshaber einer Armee (Deutsches Kaiserreich)
- Träger des Pour le Mérite (Militärorden)
- Ritter des Schwarzen Adlerordens
- Träger des Großkreuzes des Roten Adlerordens
- Träger des Eisernen Kreuzes II. Klasse (1870)
- Träger des Eisernen Kreuzes I. Klasse (1914)
- Träger des Albrechts-Ordens (Großkreuz)
- Träger des Bayerischen Militärverdienstordens (Großkreuz)
- Träger des Friedrichs-Ordens (Großkreuz)