Schwarz, Franz Xaver

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Franz Xaver Schwarz als Reichsschatzmeister

Franz Xaver Schwarz (Lebensrune.png 27. November 1875 in Grünzburg; Todesrune.png 2. Dezember 1947 im US-amerikanischen KZ bei Regensburg) war ein deutscher Offizier und Politiker, zuletzt SS-Ehrenführer im Rang eines SS-Oberst-Gruppenführers, Mitglied des Großdeutschen Reichstages, Reichsleiter (seit 1935) und Reichsschatzmeister der NSDAP. Xaver und seine Gattin, die Lehrertochter Bertha (geb. Breher), die er am 26. August 1899 geheiratet hatte (der gemeinsame Sohn soll noch im selben Jahr geboren worden sein), galten als enge Freunde Hitlers und dessen späterer Gattin Eva in München.

Leben und Wirken

Unterschrift Schwarz, Franz Xaver.jpg

Franz Xaver Schwarz wurde am 27. November 1875 als siebtes von acht Kindern des Bäckermeisters Josef Schwarz geboren, besuchte die Volks- und Fortbildungsschule, machte 1894 Abitur und wurde dann von 1894 bis 1899 Soldat (zuletzt Feldwebel) der Bayerischen Armee, darunter bei den „Leibern“ in München, dem Königlich Bayerischen Infanterie-Leib-Regiment (Januar 1895 bis März 1896) und vier Jahre bei der Militärverwaltung. Seine organisatorischen und verwaltungstechnischen Fähigkeiten fielen schon sehr bald beim Militär auf. Von 1900 bis 1925 war er bei der Stadtverwaltung München beschäftigt, zuletzt als Verwaltungsoberamtmann.

1914 ging der 39jährige als Soldat des Kaiserlichen Heeres und Offizierstellvertreter an die Front und blieb bis 1918 als Feldwebel-Leutnant (am 1. November 1914 befördert) der Landwehr (Landsturm-Bataillon „Weilheim“, seit 1. April 1915 im Landwehr-Infanterie-Regiment 3) im Kampfgeschehen. Auf Grund eines schweren Magenleidens, an dem er auch in späteren Jahren noch ständig litt, erhielt er 1916 seinen Abschied von der Feldtruppe und wurde mit 30prozentiger Kriegsversehrung als Kommandeur des Ersatz-Bataillons nach Freising versetzt; dort blieb er bis 1918.

Schwarz wurde 1919 Mitglied des „Schutz- und Trutzbundes“ und der freikorpsähnlichen Einwohnerwehr. Am 18. Februar 1920 erfolgte noch seine Beförderung zum Leutnant der Landwehr a. D. 1922 besuchte er zum ersten Male Versammlungen der NSDAP in München. Er fühlte sich unwiderstehlich in den Bann dieser Bewegung gezogen und trat ihr schon nach wenigen Wochen bei. Seitdem war er ununterbrochen Mitglied der Partei. Er hielt während der Verbotszeit 1923 mit Philipp Bouhler Verbindung und wurde Schatzmeister der von Hermann Esser und Julius Streicher gegründeten Großdeutschen Volksgemeinschaft.

Gleichzeitig mit ihrer Neugründung am 27. Februar 1925 trat er der NSDAP erneut bei (NSDAP-Nr.: 6). Am 21. bzw. 28. März (je nach Quelle) 1925 wurde Schwarz zum Reichsschatzmeister der NSDAP berufen. Er schuf der NSDAP eine geordnete saubere Kassenverwaltung, organisierte das Beitragswesen so vorbildlich und so straff, daß die NSDAP die Partei Deutschlands wurde, die ihre Beiträge am schnellsten und reibungslos einziehen konnte.

Wie er das machte war sein Geheimnis, denn die großzügigen Männer, die „der NSDAP Millionen in den Schoß schmissen“, wie das nicht selten in der marxistischen Presse zu lesen stand, waren wohl auf dem Mond und daher nicht erreichbar[1]. Franz Xaver Schwarz schied schließlich als Verwaltungsoberinspektor aus dem Dienst der Stadt München, um sich hauptamtlich der Arbeit für die NSDAP zu widmen.

1929 wurde er Stadtrat in München, am 18. Dezember 1931 wurde Schwarz SA-Gruppenführer, am 13. Juni 1932 Mitglied der SS (SS-Nr.: 38.500), am 1. Juli 1933 zum SS-Obergruppenführer, ebenfalls 1933 (nach der Reichstagswahl im März) Mitglied des Deutschen Reichstages.

Die Winterhilfslotterie, die dem Winterhilfswerk große Summen zuführte, war sein Werk und ebenso war die Arbeitsbeschaffungslotterie, die einen so außerordentlichen Erfolg hatte, von ihm organisiert worden. Am 1. Juli 1933 wurde er SS-Ehrenführer mit dem Ehrendienstgrad eines SS-Obergruppenführers der 29. SS-Standarte.

Vom 3. Oktober 1933 bis 1944 war Schwarz ordentliches Mitglied der Akademie für Deutsches Recht in München. Am 9. November 1933 wurde er SA-Obergruppenführer. Er wurde dem Stabe des Obersten SA-Führers zugeteilt.

Am 1. Oktober 1934 wurde er Führer z. b. V. de facto im persönlichen Stab des Reichsführer-SS. 1935 wurde Schwarz Reichsleiter sowie Ehren-Oberstarbeitsführer des Reichsarbeitsdienstes, am 1. April nun direkt dem persönlichen Stab des Reichsführer-SS unterstellt und am 20. April 1942 erfolgte seine Beförderung zum Ehren-SS-Oberst-Gruppenführer durch Adolf Hitler. Er nahm damit den höchsten Ehrenrang an, den die SS zu verleihen hatte.

Die zentrale Funktion des „Reichsschatzmeisters“ nahm Schwarz trotz fortgeschrittenen Alters unangefochten bis zum Mai 1945 wahr. Zuletzt führte er ein Volkssturm-Bataillon in Grünwald.

Foltertod

Bei Kriegsende geriet Schwarz in US-amerikanische Kriegsgefangenschaft. Zunächst wurde er bis August 1945, zusammen mit anderen bedeutenden NS-Persönlichkeiten, von den Alliierten im Camp Ashcan bei Bad Mondorf (Luxemburg) festgehalten. Anschließend wurde er in ein Internierungslager bei Regensburg gebracht, wo ihn die Alliierten langen und intensiven Verhören unterzogen. Dabei ging es unter anderem um den Verbleib der Parteikassen und der dazugehörigen Buchhaltung. Es ist davon auszugehen, daß der 73jährige Reichsleiter a. D. von den Siegern zu Tode gefoltert wurde.

Nach seinem Tod am 2. Dezember 1947 in einem Internierungslager bei Regensburg wurde Schwarz im September 1948 postum von einer Münchener Spruchkammer als „Hauptschuldiger“ eingestuft, was für seine Familie (insbesondere den Sohn) den Einzug des Vermögens zur Folge hatte.[2]

Bildergalerie

Auszeichnungen (Auszug)

Beförderungen

Schriften

  • Aufbau und Ausgestaltung der Verwaltung der NSDAP, in: Nationalsozialistisches Jahrbuch 1936, S. 242–245.
  • Führung und Verwaltung in der nationalsozialistischen Deutschen Arbeiterpartei, in: Nationalsozialistisches Jahrbuch 1937, S. 257–260.
  • Richtlinien für das Verfahren bei der Aufnahme in die NSDAP, 1930

Literatur

Fußnoten

  1. Bezug auf die Rede von Adolf Hitler am 11.12.1940, wo der Führer sagte, daß die Partei neue Wähler aus allen Volksschichten gewann - „die kamen ja nicht vom Mond herunter“
  2. Prominente ohne Maske - Drittes Reich, FZ-Verlag 1998, ISBN 3924309396