Schwarze Rosen

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FILM

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Filmdaten
Originaltitel: Schwarze Rosen
Produktionsland: Deutsches Reich
Erscheinungsjahr: 1935
Laufzeit: 94 Minuten
Sprache: Deutsch
Filmproduktion: Universum-Film AG
Erstverleih: Universum-Film Verleih GmbH
IMDb: deueng
Stab
Regie: Paul Martin
Drehbuch: Curt J. Braun,
Walter Supper,
Paul Martin
Produktionsleitung: Max Pfeiffer
Musik: Kurt Schröder
Kamera: Fritz Arno Wagner
Kameraassistenz: Igor Oberberg
Standfotos: Otto Schulz
Bauten: Erich Kettelhut,
Max Mellin
Maske: Waldemar Jabs
Aufnahmeleitung: Dietrich von Theobald
Schnitt: Walter Fredersdorf,
Johanna Schmidt
Besetzung
Darsteller Rolle
Lilian Harvey Tänzerin Marina Feodorowna
Willy Fritsch Bildhauer Erkki Collin
Willy Birgel Gouverneur Fürst Abarow
Gerhard Bienert Niklander
Gertrud Wolle Wirtschafterin
Ewald Wenck Polizeichef
Kurt von Ruffin 1. Adjutant
Hermann Frick 2. Adjutant
Franz Klebusch Fischer
Klaus Pohl Polizeiagent
Heinz Wemper Kosak Iwanoff
Ullrich Klein Offizier
Ilse Trautschold
Walter von Allwörden
Valy Arnheim
Fred Goebel
Hans Meyer-Hanno
Jac Diehl
Wolf Ackva
Arthur Grosse
Wolf Harro
Till Klockow
Sepp Rederer
Hans Joachim zum Sande

Schwarze Rosen ist ein deutscher Spielfilm von 1935. Der Film wurde vom 23. August bis November 1935 in der Villenkolonie Neubabelsberg, in Hamburg und Harburg gedreht. Die Uraufführung fand am 23. Dezember 1935 in Berlin (Gloria-Palast) statt.

Handlung

Quelle
Folgender Text ist eine Quellenwiedergabe. Unter Umständen können Rechtschreibfehler korrigiert oder kleinere inhaltliche Fehler kommentiert worden sein. Der Ursprung des Textes ist als Quellennachweis angegeben.
Der Reichsminister Dr. Goebbels bei einen Besuch in Neubabelsberg. Von links nach rechts, sitzend: Direktor Corell (UFA), Reichsminister Dr. Goebbels, der Reichsbeauftragte für künstlerische Formgebung Hans Schweitzer (Mjölnir), Vizepräsident der Reichsfilmkammer Hans Weidemann. Dahinter stehend: Direktor Lehmann (UFA), Willy Fritsch. Rechts: Lilian Harvey und Willy Birgel.[1]

Finnland, das Land der Wälder und Seen, seit dem 18. Jahrhundert unter strenger russischer Herrschaft, wuchs trotzdem zu mächtiger völkischer Kraft. Diese Kraft, gesammelt in den Bestrebungen der heimlich verschworenen Jung-Finnen, glaubte sich um die Jahrhundertwende stark genug, die fremde Tyrannei abschütteln zu können. In dieser Zeit wachsender Auflehnung spielen die Ereignisse des Films. –

Durch das Dickicht eines Gehölzes hetzt ein Mensch. Ein Verfolgter – Blut rinnt ihm von der Schulter. Noch klingt ihm der Eid im Ohr, den er vor Niklander, einem Führer der Jung-Finnen, ablegte, er – der junge Bildhauer Collin, verschworen in der Gemeinschaft der treuesten, vaterländischen Söhne. Dort rollt ein Wagen. Collin jagt ihm nach, springt ihn an, klammert sich fest. Stadtwärts geht die Fahrt, nach Helsingfors. Am breiten Weg leuchtet das Weiß einer Villa aus dem Grün des Parkes. Collin wirft sich von dem Wagen, rollt in das Gebüsch, kriecht an die Villa heran.

In den hellerleuchteten Räumen herrscht festliche Stimmung. Marina Feodorowna, die schöne, junge Herrin des Hauses, die russische Tänzerin, die Helsingfors mit ihrer Kunst begeistert, hat zu Ehren ihrer meist dem russischen Offizierskorps angehörenden Gäste getanzt. Als die Begeisterung eines jungen Offiziers fast in eine Liebeserklärung mündet, tritt Fürst Abarow, Rußlands Gouverneur in Helsingfors und Marina Feodorownas eifrigster, ergebenster Bewunderer lächelnd in den Kreis der Anbeter. Er ist klug, geschmeidig – und geduldig in der ritterlichen Neigung zu Marina. Einmal, so hofft er, wird ihm Marina Feodorowna ihr Jawort geben. Bis dahin gefällt er sich in der Rolle des heimlichen Gönners, der sich täglich mit einem herrlichen Strauß schwarzer Rosen in Erinnerung bringt.

Beim Umkleiden in ihrem Schlafzimmer hat Marina Feodorowna eine seltsame Begegnung. Sie sah sich einem vierschrötigen Kosaken gegenüber, der nach einem Flüchtling fahndet. Kaum hat sie den Soldaten empört aus ihrem Zimmer gewiesen, da taucht, bisher von einer Gardine verborgen, der verwundete Collin auf. Sein beschwörender Blick und ein unnennbares Gefühl des eigenen Herzens hält Marina Feodorowna zurück, Collin auszuliefern.

Sie veranlaßt im Gegenteil, daß der Soldat und die ihm auf dem Fuß folgende Patrouille plötzlich vor den erstaunten Gästen erscheinen. Der seine ärgerliche Wut nur mühsam zurückhaltende Gouverneur befiehlt den Soldaten, das Haus zu verlassen. Nachdem sich die Gäste verabschiedet haben, eilt Marina Feodorowna zu ihrem Schützling. Collin offenbart sich der schönen zarten Frau, die ihn mit rührender Sorge und wachsender Liebe umgibt. In der Villa verborgen, schützt ihn die Unantastbarkeit der von dem Gouverneur verehrten Tänzerin – doch das Haus ist bewacht, eine Flucht unmöglich. Von Collins Erklärungen und von seinem Opfermut bewegt, übernimmt es Marina Feodorowna, einem geheimen Verbündeten Collins Nachricht zu überbringen. Fast wäre ihr dies durch den Gouverneur, der ihr beim Morgenritt begegnet, vereitelt worden, doch durch die List eines Wettreitens kann sie sich ihres Auftrages unbeobachtet entledigen. Collin dringt es, wieder zu seinen Kameraden zu stoßen, doch Marina möchte ihn nicht einem ungewissen Schicksal ausgeliefert sehen. Auch Collin selbst kann den Ruf seines jungen Herzens nicht länger zum Verstummen bringen ... zwischen Tag und Traum, von den ewigen Gesetzen des Lebens bezwungen, finden sich die beiden in der überwältigenden Offenbarung ihrer Liebe. Collin bleibt.

Unvermutet tritt am darauffolgenden Morgen der Gouverneur in Marina Feodorownas Zimmer – wo er Collin vorfindet. Die Komödie, die Collin als angeblicher Musikberater der Tänzerin in raschem Einvernehmen mit Marina vor dem Gouverneur spielt, durchschaut dieser nur zu gut. Mit einer höflichen, doch keine Widerrede gestaltenden Phrase fordert er Collin auf, mit ihm Marina Feodorowna zu verlassen. Nach einer kurzen Wagenfahrt, in der Collin bereits den Weg zu seiner Verhaftung zu erkennen glaubte, wird er von dem Fürsten entlassen, nicht ohne dessen feindlich abgegebene Erklärung, daß er gewohnt sei, sich seine Gäste selbst auszusuchen ...

Am Abend nach dem Theater wird Marina auf eine ebenso unauffällige wie ritterlich anmutende Weise von einigen Jung-Finnen entführt und in deren geheimes Versammlungslokal gebracht. Der ihr unbekannte Niklander verlangt bestimmte Erklärungen von ihr, da man nach Collins Darlegungen befürchten mußte, sie hätte dem Gouverneur Einsicht in Collins Dokumente ermöglicht. Diese Annahme stellt sich als falsch heraus. Als aber Marina Feodorowna erfahren muß, daß die ihr bisher unbekannt gebliebenen finanziellen Zuwendungen des Gouverneurs sie in eine zweideutige Situation bringen müssen, setzt sie sich angesichts der Versammlung mit diesem telephonisch in Verbindung und teilt ihm ihr freiwilliges Verlassen der Villa mit.

Sie geht zu Collin, der, noch immer von Polizeispitzeln beschattet, in seinem Atelier angeblich als politisch desinteressierter Bildhauer seinen künstlerischen Aufgaben nachgeht. Fast scheint das Glück im Heim der Liebenden eingezogen zu sein. Der Tag der alten finnischen Volkssitte, das Fest der Sonnenwend, ist herangekommen. Marina erlebt es an Collins Seite, ihre Blicke umfassen die fröhliche Menschenmenge, erstaunen vor den flammenden Holzstößen und den riesigen Feuerrädern. Die übermächtige Heimatliebe der Tausenden strömt in dem gewaltigen Bekenntnis zur Freiheit zusammen; Hoffnung, Schlachtruf und Gebet zugleich, steigt die Hymne der Freiheit, von den Menschen inbrünstig gesungen, zum nächtlichen Himmel Finnlands. Doch auch hier sieht russische Macht schon Empörung – Kosaken jagen heran, die Menschen stürzen auseinander, geraten unter die Leiber der Pferde, fühlen die Knuten der brüllenden Soldaten, versuchen, sich in das nahe Meer zu retten.

Im Grauen des Morgens liegt ein chaotisches Trümmerfeld. Collin hält den Zeitpunkt des Handelns für gekommen. Am nächsten Abend sind die Verschworenen im Zuschauerraum der Oper verteilt. Sämtliche im Theater anwesenden Offiziere sollen in einem Handstreich unter Collins Führung entwaffnet, der Gouverneur gefangen gesetzt werden. Marina, die für das Vorhaben und das Leben des Geliebten fürchtet, dringt in den Gouverneur, um ihn zum Verlassen des Theaters zu bewegen. Der feinhörige, diplomatisch überlegene Fürst zieht seine Schlüsse und begibt sich in seine Loge.

Kurz danach springt Collin von seinem Platz und gibt mit einer machtvollen Rede das Signal zum Eingreifen seiner Kameraden – da stürzen Soldaten aus den Bühnenkulissen und postieren sich vor die Rampe, die entsicherten Gewehre im Anschlag. Collin und seine Freunde werden festgenommen, unmerklich lächelt der Gouverneur. Dieses Spiel hat er gewonnen. Marina Feodorowna ist verzweifelt. Ist das Leben Collins verwirkt, so bricht auch das ihre zusammen. So löst sich endlich das Wort von ihren Lippen, auf das der Gouverneur wartete ... ihr „Ja – für die Freiheit des Geliebten“. – Collin wird unter Bedeckung zum Dampfer geführt. Ihm erscheint es unbegreiflich, daß er ins Ausland, in die Freiheit gehen darf. Marina, die zum Hafen gekommen ist, spricht beschwörend auf Collin ein – mit einer heiligen Lüge auf den Lippen und den Tod im Herzen, versucht sie ihm die Tatsache seiner Freilassung zu erklären.

In freudiger Erwartung kommt Fürst Abarow nach der Villa, in der Marina Feodorowna auf ihn warten dürfte. Ja, die gnädige Frau sei daheim, wird ihm bedeutet. Rasch eilt er nach ihrem Zimmer. Ja – da ist Marina Feodorowna, das feine, blonde Köpfchen in die Stuhllehne geschmiegt, die schwarzen Rosen, seine schwarzen Rosen, dunkeln aus der hohen Vase ... „Marina! Marina Feodorowna!“ Schläft sie? „Marina ...“ Da zuckt der stets Beherrschte zusammen. Er kam zu spät. Er hat verloren. Verloren in diesem höchsten Spiel, das einer kleinen, zarten, starken Frau des höchsten Opfers würdig war.


Anmerkungen

Über den Film „Schwarze Rosen“ wurde lange vor der Filmherstellung viel orakelt. Er mußte mit Recht lange Vorbereitungen durchmachen, denn man wolte einen Filmstoff gestalten, der wirklich so selten ist wie schwarze Rosen.[2]

Filmplakate

Der Film

Fußnoten

  1. Filmwelt – Das Film- und Foto-Magazin, Nr. 44, 3. November 1935
  2. Filmwelt – Das Film- und Foto-Magazin, Nr. 36, 8. September 1935