Steinecke, Paul

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Paul Steinecke

Paul Steinecke (Lebensrune.png 28. April 1920 in Erfurt; Todesrune.png 14. März 1992 in Bielefeld) war ein deutscher Offizier der SS und Waffen-SS, zuletzt SS-Hauptsturmführer im Zweiten Weltkrieg.

Werdegang

Paul Steinecke (Mitte, mit Pistole) und Erwin Schumacher (rechts), Unternehmen „Barbarossa“, Juli 1941

HJ-Führer Steinecke trat der SS (SS-Totenkopfstandarte „Thüringen“) im Juni/Juli 1937 bei (SS-Nr.: 342.122). Er diente unter anderem ab 1. September 1939 als Chiffre-Funker in der Nachrichtenzentrale resp. -Abteilung des SS-Totenkopf-Infanterie-Regiments 3 bzw. des SS-Panzer-Grenadier-Regiments „Theodor Eicke“, erhielt 1942–1943 seine Führerausbildung an der SS-Junkerschule Braunschweig, war als SS-Untersturmführer in der SS-Totenkopf-Nachrichten-Abteilung, dann Adjutant, schließlich Kompaniechef in der SS-Panzer-Nachrichten-Abteilung 3 und zuletzt 1. Ordonnanzoffizier (O1) sowie Gehilfe des Ia unter dem Oberbefehl von SS-Brigadeführer und Generalmajor der Waffen-SS Hellmuth Becker, Kommandeur der 3. SS-Panzer-Division „Totenkopf“.

Endkampf

Paul Steinecke (zweiter von rechts) erhält Befehle von General der Panzertruppe von Lüttwitz, 10. Oktober, 1944; Mitte: Heinz Fritz Müller, späterer Ritterkreuzträger mit der Nahkampfspange in Gold.

Nachdem der Kampf um Ungarn verloren gegangen war, zog sich die Division in Richtung Ostmark zurück und kämpfte dort noch in der Schlacht um Wien. Kurz vor der Kapitulation der Stadt erhielt der Kommandeur den Befehl, sich nach Westen zu begeben und sich dortigen VS-Amerikanern zu ergeben. Der Kommandant der VS-amerikanischen Einheit lehnte die Entgegennahme der Kapitulation der Division ab. Daraufhin unternahm Kommandeur Becker, begleitet nur von SS-Hauptsturmführer Paul Steinecke, den Versuch der ehrenhaften Kapitulation gegenüber den sowjetischen Truppen, wurde jedoch von diesen gefangengenommen. Steinecke durfte zum Divisionsstab zurückkehren und überbrachte den Männern den letzten Geheimbefehl ihres Kommandeurs: Die Männer der Division sollten sich Richtung Westen absetzen und durch die Linien der VS-Amerikaner durchkämpfen, wenn nötig.

Kriegsgefangenschaft

VS-Amerikaner

In Gallneukirchen geriet dann der Rest der Division in VS-amerikanische Kriegsgefangenschaft, als sie von feindlichen Panzern umzingelt wurden. Neben der Division Totenkopf waren dort auf einer großen Wiese auch deutsche Fallschirmjäger und Männer der Division „Großdeutschland“ versammelt. Drei Tage und Nächte verharrten sie dort ohne Wasser oder Verpflegung. Als Frauen aus der Ortschaft mit Eimern voll Wasser kamen, wurden sie mit Waffengewalt daran gehindert, die Amerikaner ließen die Eimer auskippen. Nun wurde den Männer befohlen, Rangabzeichen und Orden zu entfernen, am folgenden Tag sollten die Deutschen 10 km marschieren, um dann aus der Gefangenschaft entlassen zu werden.

Und so machten sich die Marschkolonnen mit jeweils 500 Mann auf den weg, davor und dahinter jeweils ein feindlicher Panzer, die die geschwächten Männer antrieben. Als eine Mutter zur Kolonne kam, um ihren Sohn ein letztes Mal zu umarmen, eröffneten die Amerikaner das Feuer und mähten die beiden wie Tiere nieder. Die Deutschen schrieen vor Wut auf, waren aber machtlos. Es sollte noch schlimmer kommen, wer nicht weiter marschieren konnte, wurde von Amerikanern zu Fuß einfach erschossen, die Panzer überfuhren dann die Leichnamen.

Sowjets

Als dann die Männer das Ziel erreichten, kam das, was sie inzwischen befürchtet hatten: Die Russen warteten mit gezogenen Pistolen. Nichtsdestoweniger erhielten die Männer das erste Mal nach vier tagen Wasser und jeder ein Stück Brot. Nun fingen die Russen an, die Gefangenen zu untersuchen, wer keine Uhr oder Bargeld als Beute vorweisen konnte, wurden verprügelt. Manche Russen trugen stolz ein Davidstern, andere waren zu Pferd und schlugen auf die Deutschen ein. Nun wurde Richtung Osten marschiert, wer nicht weiter gehen konnte, wurde ohne Vorwarnung erschossen. Immer wieder ging es durch deutsche Dörfer, deutsche Frauen standen am Wegesrand, Mütter mit kleinen Mädchen, wünschten den armseligen Landsern viel Glück, erzählten aber auch, wie sie schon seit Tagen vergewaltigt werden, auch die jüngsten unter ihnen. In den Dörfern Ungarns und dann Rumänien sah es nicht viel anders aus. Erst in der Hafenstadt Konstanza wurden die geschundenen Männer auf Schiffe verladen, später ging es mit Zügen weiter, auf sie alle warteten mindestens fünf Jahre Zwangsarbeit mit Wasser und Brot, was nur die wenigsten überlebten.

Nachkriegszeit

Nach Krieg und lange Jahre der sowjet-bolschewistische Kriegsgefangenschaft kehrte Steinecke nach Deutschland zurück, war viele Jahre Vorsitzender der Truppenkameradschaft „Totenkopf“, einer Veteranen-Vereinigung der 3. SS-Panzer-Division „Totenkopf“. Ebenfalls war er als Autor tätig und war an der achtbändige Divisionsgeschichte von Wolfgang Vopersal (1927–1992), die zuerst ab 1983 im Selbstverlag der Truppenkameradschaft erschien.

Tod

SS-Hauptsturmführer a. D. Paul Steinecke verstarb 1992 in Bielefeld.

Freundeskreis „Paul Steinecke“

Nach Steineckes Tod gründete seine Witwe den Freundeskreis „Paul Steinecke“, der Veteranentreffen organisierte und ab Mai 1992 (Heft 1) noch bis Dezember 2007 (Heft 32) zweimal jährlich (stets Mai und Dezember) das 60seitige „Kameradschaftsblatt der Gemeinschaft ehemaliger Soldaten der 3. SS-Panzer-Division ‚Totenkopf‘“ herausbrachte.

Familie

Paul Steinecke war seit Dezember 1943 mit Anke (die zuweilen als Anneke und/oder Annelies geführt wird) verheiratet. Sie war Ehefrau und treue Kameradin, auch über seinen Tod hinaus.

Bildergalerie

Auszeichnungen (Auszug)

Literatur

  • Wolfgang Vopersal: Soldaten. Kämpfer. Kameraden. Marsch und Kämpfe der SS-Totenkopf-Division, mehrbändig, Selbstverlag der Truppenkameradschaft/Biblio Verlag, Bielefeld/Osnabrück,