Stoßtrupp „Adolf Hitler“

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Stoßtrupp „Hitler“ mit Reichskriegsflagge – die kleine Leibgarde war flexibel, jederzeit mobilisierbar, zu unbedingtem Gehorsam verpflichtet und agierte ausschließlich auf Befehl Hitlers.

Der Stoßtrupp „Adolf Hitler“ (auch: Stoßtrupp „Hitler“) entstand im Mai 1923 in München und war ursprünglich eine Gruppe von Leibwächtern Adolf Hitlers. Er war beteiligt am Marsch auf die Feldherrnhalle und gilt als die Keimzelle der Schutzstaffel. Die Angehörigen der Sondertruppe erhielten am Vorabend der Feierlichkeiten zum 10. Jahrestag des 9. November 1923 ein besonderes Erinnerungsabzeichen, einen Vorläufer des Blutordens.

Geschichte

Adolf Hitler mit jungen SA-Männern um 1922
Mitglieder des Stoßtrupps „Adolf Hitler“ im April 1924 vor Gericht

Auf den Versammlungen der NSDAP war der Führer Adolf Hitler als zentrale Figur der wichtigste Parteiredner. Im März 1923 gründete er eine Leibwache und nannte sie an die Traditionen des Kaiserlichen Heeres angelehnt „Stabswache“. Sie war für den Saalschutz zuständig, den Schutz der Parteimitglieder im Saal des Veranstaltungsgebäudes, da es auf Parteiversammlungen oft zu gewalttätigen Übergriffen durch Kommunisten kam.

SA-Stabswache

Die Stabswache der NSDAP gehörte zur Sturmabteilung, die offiziell seit November 1921 bestand. Es war eine kleine Gruppe mit 8 bis 12 Männern, die meisten waren gestandene Freikorpskämpfer, die graue Jacken und Freikorps-Mützen trugen. Auf den schwarzen Mützen war bereits das Totenkopfsymbol, ebenfalls markant waren die roten „Kampfbinden“, die an den Rändern schwarz eingefaßt waren.

Die Stabswache bestand kurze Zeit, und als ihr Führer Leutnant zur See a. D. Hans Ulrich Klintzsch, Or­ga­ni­sa­tor der SA und von der Marine-Brigade „Ehrhardt“ kommend, ausschied, beschloß Hitler, eine größere, mobile Leibwache zu gründen. Emil Maurice, früher SA-Führer, war führendes Mitglied der Stabswache.

Stoßtrupp „Hitler“

Im Mai 1923 wurde der Stoßtrupp „Hitler“ unter Joseph Berchtold (Adjutant: Emil Maurice) gegründet. Sie war dem SA-Regiment München untergeordnet. Zu Beginn hatte der Stoßtrupp etwa 20 Mann, er wuchs später auf 100 Mann an. Auf den schwarzen und später feldgrauen Militärmützen war weiterhin das Totenkopfsymbol, am Arm trugen die Männer später eine helle Armbinde mit der Aufschrift „Stoßtrupp Adolf Hitler 1923“. Die Angehörigen des Stoßtrupps durften im Dritten Reich ab dem 25. Mai 1936 einen Erinnerungs-Ärmelstreifen mit demselben Text tragen.

Leutnant zur See a. D. Hans Ulrich Klintzsch mit der markanten Totenkopfmütze nach Art der Gebirgstruppe. Er war Mitglied der Organisation Consul, übernahm die militärische Führung der einstigen „Turn- und Sportabteilung der N.S.D.A.P.“ (Vorläufer der SA) und brachte erhebliche Geldmittel auf, die, wie später durch Wilhelm Canaris bekannt wurde, von der Führung der Reichsmarine kam. U. a. finanzierte Klintzsch seinen mittellosen Freund Emil Maurice, so daß dieser seine ganze Kraft dem Aufbau der SA widmen konnte. Aus seiner Stabswache entstand der Stoßtrupp „Adolf Hitler“, dem er jedoch nicht mehr angehörte.

Von der Stabswache zur SS

Nach dem gescheiterten Marsch auf die Feldherrnhalle kam es 1924 im Rahmen des Gerichtsverfahrens gegen Adolf Hitler zum offiziellen Verbot des Stoßtrupps. Gleichzeitig wurden 38 Angehörige zur Festungshaft in Landsberg verurteilt. Nicht alle traten die Strafe an, 16 entzogen sich durch Flucht. Im Jahr 1925 waren alle Stoßtrupp-Männer wieder auf freiem Fuß. 22 der 25 Kameraden des Führers in der Festung waren Stoßtruppmänner.

Der Stoßtrupp diente zunächst nur dem persönlichen Schutz des Führers. Später erhielten auch örtliche Parteiorganisationen solche Stabswachen, die am 1. April 1925 im Zuge der Wiederzulassung der NSDAP am 17. Februar 1925 als Saalschutz gegründet wurden. Am 9. November 1925 wurden die „Stabswachen“ in „Schutzstaffeln“ umbenannt.

Vorbildfunktion

Der Stoßtrupp wurde Vorbild für das SS-Wach-Bataillon und die SS-Stabswache „Berlin“, Vorläufer der Leibstandarte SS Adolf Hitler.

Traditions-Kameradschaft

Nach der Niederschlagung des Röhm-Putsches im Jahr 1934 betreute Friedrich Geißelbrecht seine Stoßtruppkameraden im Amt für den 8./9. November 1923. Ab 1935 kam es zu feierlichen Aufmärschen an der Feldherrnhalle und am Königsplatz, an denen der Traditionsverband teilnahm. Die Stoßtruppkämpfer nahmen Ehrenaufgaben wahr, so organisierten sie die Aufstellung des Marschblocks, begrüßten angereiste Blutordensträger, verteilten Ausweise, Eintrittsscheine und Freikarten für die Verkehrsmittel. Ausflüge, Kameradschaftsabende und das gemeinsam Erlebte verband sie.

Bekannte Mitglieder

Erinnerungsärmelstreifen Stoßtrupp „Adolf Hitler“ 1923.jpg
Steckorden: Von diesem Erinnerungszeichen oder Vorläufermodell des Blutordens sind bislang nur wenige Exemplare bekannt: Adolf Hitlers persönliches Stück sowie das von Heinrich Himmler und Emil Maurice. Ausgegeben wurden sie am Vorabend der 10-Jahresfeier des 9. Novembers 1923 an die Männer des Stoßtrupps „Hitler“ und, wie man an der Ausgabe an Himmler schließen kann, an weitere hochrangige Parteifunktionäre. Da sich der Führer bereits Anfang 1934 für den neuen Entwurf des Blutordens entschied (Erlaß über Trageerlaubnis und -weise vom 11. Februar 1934), wurde das Tragen dieses inoffiziellen Vormodells verboten, durfte aber trotz Zuteilung des neuen Ordens behalten werden.

Zum Stoßtrupp „Adolf Hitler“ gehörten etwa 100 Männer. Bekannte Mitglieder waren:

sowie:

Siehe auch