Schaub, Julius

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Julius Schaub (Lebensrune.png 20. August 1898 in München; Todesrune.png 27. Dezember 1967 in München) war ein deutscher Politiker, SS-Obergruppenführer und von 1940 (nach dem Ausscheiden von Wilhelm Brückner) bis zum 30. April 1945 Chefadjutant Adolf Hitlers.

Julius Schaub (1898–1967)

Leben

Ausbildung

Julius Schaub wurde am 20. August 1898 in München geboren und besuchte dort die Volksschule, die Drogistenfachschule und die Privathandelsschule.

Erster Weltkrieg und Freikorps

Julius Schaub (2. von rechts) bei der Unterzeichnung des Münchner Abkommens durch Adolf Hitler

1917 wurde Schaub Soldat und Krankenwärter bei der 1. Train-Ersatz-Abteilung. 1918 wurde Schaub, nach einer schweren Verwundung beider Beine im Krieg (er sollte fortan sein ganzes Leben humpeln), aus dem Lazarett entlassen und wurde Vertragsangestellter beim Hauptversorgungsamt München. Im Januar 1919 trat er dem Freikorps Görlitz bei, zuerst unter dem späteren General der Infanterie Walter von Unruh und danach unter Pour-le-Mérite-Träger Wilhelm Faupel.

Schaub lernte Hitler 1919 in München kennen, als beide dort in derselben Kaserne lebten. Im Jahre 1920 geriet er in München in eine Versammlung der NSDAP. Er war sofort mit Feuer und Flamme dabei, so daß er am 10. Oktober 1920 in die NSDAP eintrat (Mitgliedsnummer 81).

Weimarer Republik

Wilhelm Brückner, Albert Bormann und Julius Schaub (von rechts) gratulieren dem Führer zum Geburtstag, 20. April 1939

Schaub wurde Mitbegründer der SA unter Ulrich Klintsch, dem ersten SA-Führer, war Teilnehmer an der bekannten Saalschlacht im Hofbräuhaus, die der NSDAP in München zum Durchbruch verhalf und tat dann Dienst in den vier Hundertschaften der Münchener SA. Er nahm 1922 an dem bekannten Marsch auf Coburg (→ Deutscher Tag) teil, der den Marxisten von einst einen ungeheuren Respekt vor den Nationalsozialisten beibrachte und bei dem er kurz hinter Adolf Hitler marschierte.

Am 8. November 1923 ging er als Kurier der NSDAP nach Freising, um die dort stehende SA vor dem Ausbruch der Revolution zu verständigen. Morgens war er wieder in München. Er leitete die Verhaftung der marxistischen Stadträte und war dann als SA-Feldwebel beim Stoßtrupp „Hitler“ und Ordonnanz des Kommandeurs der SA Teilnehmer des Marsches auf die Feldherrnhalle.

Nach dem blutigen 9. November 1923 flüchtete er zusammen mit Joseph Berchtold nach Kärnten und arbeitete dort am Aufbau der Kärntner SA. Nach dem Hitler-Prozeß stellte er sich im April 1924 freiwillig dem Münchener Volksgericht. Er wurde im sogenannten „kleinen Hitler-Prozeß“ zu einem Jahr und drei Monaten Gefängnis verurteilt und nach Landsberg am Lech gebracht, wo auch Adolf Hitler untergebracht war.

Hier lernte Adolf Hitler Julius Schaub näher kennen und schätzen, und als Julius Schaub Silvester 1924 aus der Haft entlassen wurde, konnte er sofort als Privatangestellter in den Dienst Adolf Hitlers treten; ab dem 1. Januar 1925 war er Leibwächter und Fahrer bzw. „Persönlicher Adjutant“ des Führers. Seitdem wich er ihm nicht mehr von der Seite.

SS

Als 1927 die Allgemeine SS gegründet wurde, trat Julius Schaub sofort zur SS über und wurde SS-Mitglied Nr. 7. Gemeinsam mit Julius Schreck, dem langjährigen Fahrer Adolf Hitlers, und Joseph Berchtold war er einer der ersten SS-Männer, er stieg bis zum SS-Obergruppenführer auf. Vom 20. Februar 1932 bis zum 1. Januar 1935 war Schaub SS-Führer z. b. V. im Stab Reichsführer-SS, zunächst als Begleiter des Obersten SA-Führers.

Drittes Reich

Julius Schaub, „Persönlicher Adjutant des Führers“, im SS-Gesellschaftsanzug, d. h. Abend- bzw. Galafrack (Messejacke) mit weißem Hemd und Querbinder (Fliege)[1]
Der Führer besucht Rügenwalde am 19. März 1943, um das überholte 80-cm-Eisenbahn-Sondergeschütz „Dora“[2] zu besichtigen; von links: General der Artillerie Alfred Jodl (Chef des Wehrmachtsführungsstabes im Oberkommando der Wehrmacht, OKW), Dr.-Ing. Albert Speer (Reichsminister für Bewaffnung und Munition), Adolf Hitler (Führer und oberster Befehlshaber der Wehrmacht), Hauptdienstleiter Dipl.-Ing. Karl-Otto Saur (Staatssekretär im Reichsministerium für Bewaffnung und Munition), SS-Gruppenführer Schaub (Chefadjutant des Führers Adolf Hitler), Generalleutnant Walter Buhle (Chef vom Heeresstab im Oberkommando der Wehrmacht) und Oberstleutnant Friedrich „Fritz“ Wilhelm Holzhäuer (Abteilungsleiter im Waffenamt Prüfwesen 6, Abteilung Panzer- und Motorisierung, beim Oberkommando des Heeres).

Die gute Beziehung zu seinem Chef zeigte sich unter anderem in der Teilnahme Hitlers als Trauzeuge an Schaubs zweiter Hochzeit. Schaub gehörte dem Reichstag in der dritten und vierten Wahlperiode an. Vom 1. Januar 1935 bis zum 1. April 1936 war er SS-Führer im Begleitkommando des Führers, vom 1. April 1936 bis 1945 war er erneut SS-Führer im Stab RFSS. Als Chefadjutant des Führers war er als einziger im Namen Hitlers gegenüber dem Führer-Begleit-Kommando weisungsberechtigt.

Im Frühjahr 1945 entließ Hitler Schaub aus seiner Umgebung im Kanzleibunker in Berlin und schickte ihn statt dessen nach Süddeutschland, damit dieser sämtliche persönlichen Unterlagen Hitlers vernichte. Zu diesem Zweck suchte Schaub Hitlers Privatwohnung am Münchener Prinzregenten-Platz sowie sein Haus auf dem Obersalzberg auf und verbrannte alle greifbaren Dokumente aus Hitlers Privattresoren.

Nachkriegszeit

Nach der Kapitulation der Wehrmacht im Mai 1945 wurde Schaub in der Nähe von Berchtesgaden von US-amerikanischen Truppen verhaftet und bis 1949 in verschiedenen Konzentrationslagern festgehalten. Da sowohl amerikanische Militärgerichte als auch deutsche Entnazifizierungsbehörden keine Mitwirkung Schaubs an behaupteten oder tatsächlichen Verbrechen in der Zeit von 1933 bis 1945 feststellen konnten, wurde er von der Spruchkammer nur als „Mitläufer“ eingestuft. Eine Anklage wegen Kriegsverbrechen kam dementsprechend nicht zustande.

Tod

Schaub verbrachte seinen Lebensabend als Drogist in München, wo er am 27. Dezember 1967 verstarb.

SS-Beförderungen

Auszeichnungen (Auszug)

Literatur

  • Olaf Rose: Julius Schaub – In Hitlers Schatten. Erinnerungen und Aufzeichnungen des persönlichen Adjutanten und Vertrauten 1925–1945, Druffel & Vowinckel, Ammersee, 2. Auflage 2010, ISBN 3-80611-217-7

Fußnoten

  1. Der sogenannte „SS-Gesellschaftsanzug“ war ein eleganter schwarzer Zweireiher, der 1935 eingeführt wurde. Er bestand außer aus dem schwarzen Anzug mit Frack ohne Frackschwänze noch aus einem weißen Hemd mit Stehkragen, weißer Fliege und weißer Weste. Dazu wurden an der Hose noch weiße „Offiziersstreifen“ getragen. Der Gesellschaftsanzug wurde mit zwei Schulterstücken ausgestattet. Der Frack wurde 1934 im Auftrag Adolf Hitlers von dem Bühnenbildner Benno von Arent entworfen. Der Gesellschaftsanzug war den SS-Offizieren und Unteroffizieren vorbehalten. Daneben bestand noch der „Große Gesellschaftsanzug“ – ebenfalls ein Zweireiher. Hier waren in der großen Ausführung eine geschlossene Jacke und dazu das „Braunhemd“ mit schwarzem Binder zu tragen. Ferner durften an dieser Variante des Gesellschaftsanzuges keinerlei Schulterstücke getragen werden. Die Gesellschaftsanzüge wurden von allen, auch von Offiziersdienstgraden der verschiedenen SS-Gliederungen, verwendet.
  2. In Rügenwalde erhielt das Geschütz ein neues (wie beim zweiten Geschütz nunmehr zweilagiges) Seelenrohr, da das alte bereits vor der projektierten Standzeit von 100 Schuß stark abgenutzt war. Die je 1850 kg Hochleistungstreibladung pro Schuß brannten das Rohr sehr schnell aus; schon ab dem 15. Schuß sah die Trefferlage schlecht aus. Ein weiteres Erprobungsschießen des Geschützes fand zwischen dem 17. und 19. März 1943 in Rügenwalde (Schießplatz Rügenwalde-Bad) statt. An einem Vorführungsschießen am 19. März nahmen Hitler, Rüstungsminister Albert Speer, Generalfeldmarschall Wilhelm Keitel und weitere Generäle sowie Alfried Krupp von Bohlen und Halbach und mehrere Direktoren der Krupp-Werke teil.