Ullrich, Karl
Karl Adolf Ullrich ( 1. Dezember 1910 in Saargemünd; 8. Mai 1996 in Bad Reichenhall) war ein deutscher Maschinenbauingenieur sowie Soldat der Reichswehr, Polizist und Offizier der SS, zuletzt SS-Oberführer der Waffen-SS und Eichenlaubträger des Zweiten Weltkrieges.
Inhaltsverzeichnis
Werdegang
Schule und Studium
Karl Ullrich wurde im lothringischen Saargemünd als Sohn eines Finanzbeamten geboren. Nach dem Schulbesuch mit Abitur arbeitete er zunächst als Lehrling bei Betrieben für Maschinen und Elektrik in Augsburg, Nürnberg und Bad Kissingen und begann anschließend ab Winter 1929 ein Studium an einer Technischen Hochschule, welches er am 18. Februar 1933 erfolgreich als Maschinenbauer beendete.
Von der SA zur SS
Ullrich trat 1931 der NSDAP (Mitglieds-Nr. 715.727) und der Sturmabteilung bei, am 1. April 1932 trat er zur SS (Mitglieds-Nr. 31.438) über, wo er zum 3. Sturm des II. Sturmbann der 56. SS-Standarte in Bamberg kam.
Chronologie
- SA (1931)
- Allgemeine SS (1932)
- Infanterie-Regiment 19 der Reichswehr (ab 1. Juni 1933 )
- 7. Hundertschaft der Landespolizei München (Erstes Halbjahr 1934)
- 1./SS-Standarte „Deutschland“ (1934)
- SS-Junkerschule Braunschweig (1935)
- 2./SS-Pionier-Bataillon/SS-Verfügungstruppe (1936)
- Lehrgänge an der Heerespionierschule in Dessau-Rohlau (1936)
- Chef 3./SS-Totenkopf-Pionier-Bataillon, SS-VT (1937)
Zweiter Weltkrieg (Dienststellungen)
- Chef 3./SS-PioBtl. (in der Division „Kempf“) (1939)
- Kdr. SS-Totenkopf-Pionier-Bataillon,[1] SS-Panzer-Division „Totenkopf“ (ab Mai 1941)
- Korps-Pionierführer SS-Panzerkorps, später in II. SS-Panzerkorps umbenannt (ab 2. Juli 1942 )
- Kdr. III./SS-PzGrRgt.5 „Totenkopf“, SS-Panzer-Division „Totenkopf“ (1943)
- Kdr. SS-PzGrRgt.5 „Totenkopf“, SS-Panzer-Division „Totenkopf“, (m. d. F. b.) (1943)
- Kdr. SS-PzGrRgt.6 „Theodor Eicke“, SS-Panzer-Division „Totenkopf“ (1943)
- Kdr. 3. SS-Panzer-Division „Totenkopf“ (mit der Führung beauftragt) (20. Juni 1944 bis 13. Juli 1944)
- Kdr. SS-Panzer-Grenadier-Regiment 6 „Theodor Eicke“, SS-Panzer-Division „Totenkopf“ (1944)
- Kdr. SS-Panzer-Division „Wiking“ (9. Oktober 1944 bis 5. Mai 1945)
- Er führte die Division beim Warschauer Aufstand und in Ungarn (Unternehmen „Frühlingserwachen“)
Kriegsgefangenschaft
Ullrich geriet am 12. Mai 1945 in VS-amerikanische Kriegsgefangenschaft, aus der er im September 1948 entlassen wurde.
Nachkriegszeit
SS-Oberführer a. D. Ing. Karl Ullrich war in der Nachkriegszeit als erfolgreicher Unternehmer tätig und Mitglied der HIAG.
Bildergalerie
SS-Obersturmbannführer Ullrich (links) und Kurt Franke, 1944
Auszeichnungen (Auszug)
Beförderungen
- 06/1933 Soldat der Infanterie der Reichswehr
- 1934 SS-Sturmmann
- 02/1936 SS-Standartenoberjunker
- 04/1936 SS-Untersturmführer
- 09/1937 SS-Obersturmführer
- 11/1938 SS-Hauptsturmführer
- 1. November 1941 SS-Sturmbannführer
- 9. November 1943 SS-Obersturmbannführer
- 29. Juli 1944 SS-Standartenführer
- 20. April 1945 SS-Oberführer (auf Vorschlag von Herbert Otto Gille)
- SA-Sportabzeichen in Bronze
- Deutsches Reichssportabzeichen in Bronze
- Ehrendegen des Reichsführers SS
- Totenkopfring der SS
- Julleuchter der SS
- Eisernes Kreuz (1939) 2. und 1. Klasse
- 2. Klasse am 18. Mai 1940
- 1. Klasse am 1. Juli 1940
- Medaille zur Erinnerung an den 13. März 1938
- Medaille zur Erinnerung an den 1. Oktober 1938 mit Spange „Prager Burg“
- Allgemeines Sturmabzeichen in Silber
- Nahkampfspange in Bronze
- Medaille „Winterschlacht im Osten 1941/42“
- Demjanskschild
- Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes mit Eichenlaub
- Ritterkreuz am 19. Februar 1942[2] als SS-Sturmbannführer und Kommandeur des SS-Pionier-Bataillons „Totenkopf“
- Eichenlaub am 14. Mai 1944 (480. Verleihung) als SS-Obersturmbannführer und Kommandeur des SS-Panzer-Grenadier-Regimentes 6 „Theodor Eicke“/3. SS-Panzer-Division „Totenkopf“
Werke
- Wie ein Fels im Meer – Kriegsgeschichte der 3. SS-Panzerdivision „Totenkopf“, Band I, Munin-Verlag, 1984
- Wie ein Fels im Meer – Kriegsgeschichte der 3. SS-Panzerdivision „Totenkopf“, Band II, Munin-Verlag, 1987