Weiß, Wilhelm (1892)

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Wilhelm Weiß

Wilhelm Weiß (Lebensrune.png 31. März 1892 in Stadtsteinach; Todesrune.png 24. Februar 1950 in Wasserburg am Inn) war ein deutscher Offizier der Bayerischen Armee, des Deutschen Heeres, der Freikorps, der Vorläufigen Reichswehr und der SA. Während der Zeit des Nationalsozialismus war er Hauptdienstleiter der NSDAP, SA-Obergruppenführer, Chefredakteur des „Völkischen Beobachters“ und Mitglied des Reichstages.

Leben

19. November 1941: Wilhelm Weiß sitzt während einer Pressekonferenz rechts neben Alfred Rosenberg, der anläßlich der öffentlichen Bekanntgabe seines neuen Amtes als Ostminister an einem Tisch steht und spricht. Links neben Rosenberg sitzt dessen Vertreter Alfred Meyer.

Jugend

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Wilhelm Weiß wurde am 31. März 1892 in Stadtsteinach in Oberfranken geboren. Er trat nach der Absolvierung des Max-Gymnasiums in München 1911 als Fahnenjunker in das 2. bayerische Fußartillerieregiment in Metz ein.

Erster Weltkrieg

1913 wurde er Leutnant, und im August 1914 war es Wilhelm Weiß, der in der Minute der Kriegserklärung vom Fort Kronprinz der Festung Metz den ersten Schuß nach Frankreich hinein abgab. Und so war er immer als erster dabei, wenn es um Taten ging. Der Dienst bei der Fußartillerie sagte Wilhelm Weiß nicht zu, er ging schon 1915 zur Fliegertruppe über. Er wurde Frontflieger, erwarb sich den bayerischen Militärorden und das Eiserne Kreuz II. und I. Klasse. Ende 1915 wurde er abgeschossen und sehr schwer verwundet. Der Verlust seines linken Beines zertrümmerte seine Hoffnung, wieder als Flieger Dienst tun zu können.

Aber selbst als Einbeiniger mit Prothese tat er noch einmal Staatsdienst an der Front. 1917 wurde er als Oberleutnant wegen seiner großen organisatorischen Begabung in das bayerische Kriegsministerium berufen.

Den Krieg gegen die Revolte von 1918 eröffnete er ebenfalls als erster am 8. November 1918 als Schwerkriegsbeschädigter Offizier und wurde dafür vom Soldatenrat in Haft genommen.

Weimarer Republik

1919 stellte er sich dem Freikorps „von Epp“ (Bayerisches Schützenkorps) gegen die Bolschewisten zur Verfügung und wurde 1920 aus der Vorläufigen Reichswehr als Hauptmann verabschiedet.

Als Hauptschriftleiter der Zeitschrift „Heimatland“ der bayerischen Einwohnerwehr trat er zum ersten Mal in Beziehung zur Presse auf und warb in Wort und Schrift für die nationale Erhebung.

1922 fand er den Anschluß an die nationalsozialistische Bewegung und marschierte trotz seines künstlichen Beines auch am 9. November 1923 zur Feldherrnhalle mit (→ Marsch auf die Feldherrnhalle). Nach der blutigen Niederwerfung der nationalen Erhebung wurde auch Wilhelm Weiß verhaftet.

Schon vor dem 9. November hatte Hauptmann a. D. Weiß beim „Völkischen Beobachter“ gearbeitet. Nach dem 9. November wurde dieses Blatt verboten.

Wilhelm Weiß schuf der nationalsozialistischen Bewegung ein neues Sprachrohr, indem er den „Völkischen Kurier“ gründete, auch vom zeitungstechnischen Standpunkt aus eine geschickt und modern redigierte Zeitung.

1927 berief ihn Adolf Hitler als Chef vom Dienst und stellvertretenden Hauptschriftleiter (neben Max Amann) an den wieder gegründeten „Völkischen Beobachter“. Das Wachsen dieses Blattes zu seiner Bedeutung, der organisatorische Aufbau, der schließlich in der Gründung der Berliner und norddeutschen Ausgabe des „Völkischen Beobachters“ seine Krönung fand, war nicht zuletzt ein Werk von Wilhelm Weiß. 1928 zählte die Redaktion bereits sieben Redakteure und 60 ständige Mitarbeiter.

Zu seinem umfangreichen Aufgabengebiet übernahm er noch zeitweise die Schriftleitung des „Illustrierten Beobachters“, der „Brennessel“ und die Leitung der Zentralschriftleitung des Parteiverlages.

Ein militärischer Karriereschub erfolgte 1930, als er zum SA-Oberführer im Stabe der Obersten SA-Führung (OSAF) ernannt wurde. Gleichzeitig erhielt Weiß die Leitung des Presseamts der SA. Zur Koordinierung der verschiedenen VB-Ausgaben wurde eine „Zentralschriftleitung“ eingerichtet, die Weiß 1932 übernahm.

Drittes Reich

Erst 1933 wurde Weiß stellvertretender und ab 1938 als Nachfolger von Alfred Rosenberg vollwertiger Chefredakteur des „Völkischen Beobachters“. Weitere wichtige Funktionen, die er bekleidete, waren vom 27. November 1933 bis 1945 die Leitung des Reichsverbandes der Deutschen Presse sowie ab März die Mitgliedschaft im Reichstag.

Im Februar 1934 zum SA-Gruppenführer befördert, fungierte er ab Juli desselben Jahres als Mitglied des Volksgerichtshofs. 1935 wurde Weiß Mitglied des Reichskultursenats und 1936 Hauptamtsleiter in der Reichsleitung der NSDAP. 1937 erfolgte seine Beförderung zum SA-Obergruppenführer.

Am 30. April 1945 druckte Wilhelm Weiß in München die letzte Nummer des „Völkischen Beobachters“ mit der sechsspaltigen Schlagzeile „Großschlacht um Bayern“. Sie erreichte die Deutschen nicht mehr – Amerikas Panzer rollten schon durch die Straßen.

Nachkriegszeit

Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges 1945 wurde Weiß interniert und am 15. Juli 1949 vor einer Münchner Spruchkammer zu drei Jahren Arbeitslager, dreißigprozentigem Vermögenseinzug und zehn Jahren Berufsverbot verurteilt. Die Internierungshaft wurde dabei auf die Zeitstrafe angerechnet.

Tod

Wilhelm Weiß starb im Alter von 58 Jahren, bevor die Entscheidung der Spruchkammer rechtskräftig wurde.

Auszeichnungen (Auszug)

Literatur