Welzel, Heinz

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Heinz Welzel (1911–2002)

Heinz Welzel (Lebensrune.png 30. Mai 1911 in Berlin-Siemensstadt; Todesrune.png 26. März 2002 in Berlin) war ein deutscher Schauspieler und Synchronsprecher.

Leben

Schon bevor er sich in der Schule durch Logarithmentafeln und Ovidsche Verse hindurchgebüffelt hatte, war es sein Wunsch, zur Bühne zu gehen; als dann das Abitur glücklich bestanden war, stand diesem Wunsch jedoch das entscheidende Veto der Eltern entgegen. Der junge Heinz sollte Jurist werden. Und so studierte er folgsam Rechtswissenschaft, zwei Semester und noch eins.

Aber „Beruf“ kommt nun mal von „Berufung“ und der Drang ins Reich des Rampenlichts war in ihm stärker als der Selbstzwang zur Folgsamkeit.

Für die verehrten und geliebten Eltern gab es in der Folge eine Überraschung. Hin und wieder tönten hinter der fest verschlossenen Türe ihres Sohnes statt Gesetzesparagraphen die laut memorierten Monologe der Helden großer deutscher Dichter oder die wortreichen Kapriolen der Sätze Shakespearescher Narrengestalten hervor. Bis dann eines Tages der junge Mensch voller Freude nach Hause gestürmt kam: Er habe soeben die Aufnahmeprüfung der Schauspielschule des Deutschen Theaters bestanden. So wurde denn die Juristerei an den Nagel gehängt. Zwei von zwei Dutzend hatten damals die Prüfung bestanden: Heinz Welzel und Gisela von Collande.

Nach zwei Jahren der Schauspielschule begann die praktische Arbeit. Im Reußischen Theater zu Gera spielte Welzel ebenfalls zwei Jahre lang jugendliche Helden, manchmal auch komische Rollen, Klassisches und Modernes in bunter Folge. Dann kam, als erster Vorgeschmack vom Film, eine Rolle in Carl FroelichsMieter Schulze gegen alle“, wo er einen Primaner zu spielen hatte. Dann ging es wieder zum Theater zurück, diesmal an die „Komödie“ in Dresden, die damals von Jürgen von Alten geleitet wurde.

Im Jahre 1934 brach Welzel plötzlich seine Bühnenarbeit ab und ging als einer der ersten jungen Schauspieler als freiwilliger Arbeitsdienstmann nach Niederschlesien. Acht Monate lang wurden Baracken gebaut und Aufforstungsarbeiten geleistet, wurde gerodet, gehackt und geschippt. Äußeres Endergebnis: Man war muskulös geworden und hatte, wie Welzel später strahlend erzählte, fünfzehn Pfund zugenommen. Das innere Ergebnis, geformt aus Disziplin und gemeinschaftlichem Erleben der Kameradschaft mit den Altersgenossen anderer Berufe und Schichten, sollte ihm ein unauslöschlicher Gewinn für sein weiteres Leben werden.

Dann wieder Theater, kleine Filmrollen und Arbeit in Kurzfilmen, sehr viel Rundfunk. Bis eines Tages das Sekretariat der Ritter-Produktion der UFA anrief: Heinz Welzel möchte sich vorstellen. So kam es nach vielen Vorbesprechungen und Probeaufnahmen zu der Rolle in Verräter.

Bis 1943 wirkte er regelmäßig in UFA-Produktionen mit, darunter im Katastrophenfilm „Titanic“, dem sozialkritischen Drama „Friedrich Schiller – Triumph eines Genies“ (mit Horst Caspar in der Titelrolle, aber auch in fünf Kriegsfilmen des Regisseurs Karl Ritter.

Nach 1945 verlagerte Welzel seinen künstlerischen Schwerpunkt wieder vorwiegend als Theaterschauspieler und erhielt u.a. Engagements in Lübeck und Berlin (Schloßpark-Theater, Hebbel am Ufer). Daneben trat er nur noch selten in Filmproduktionen auf, u. a. in der Karl-May-Verfilmung „Winnetou und Shatterhand im Tal der Toten“. Statt dessen war er in zahlreichen Fernsehproduktionen zu sehen (u. a. als Gerichtsvorsitzender in der Serie „Amtsgericht“, 1957, sowie in der Kriminalfilmserie „Privatdetektiv Harry Holl“, 1963).

Außerdem arbeitete Welzel als Rundfunksprecher (NWDR, SFB, RIAS) und lieh als Synchronsprecher seine Stimme u.a. Leif Erickson („Die Faust im Nacken“), Arthur O’Connell („Die Frau im goldenen Cadillac“), Walter Rilla („Königin Victoria“) und William Windom („Wer die Nachtigall stört“]]).

Filmographie