Über alles in der Welt
Filmdaten | |
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Produktionsland: | Deutsches Reich |
Erscheinungsjahr: | 1941 |
Sprache: | Deutsch |
Filmproduktion: | Universum-Film AG |
Erstverleih: | Universum-Film Verleih GmbH |
Stab | |
Regie: | Karl Ritter |
Regieassistenz: | Gottfried Ritter |
Drehbuch: | Karl Ritter, Felix Lützkendorf |
Produktionsleitung: | Karl Ritter |
Musik: | Herbert Windt |
Ton: | Erich Leistner |
Kamera: | Werner Krien |
Optische Spezialeffekte: | Gerhard Huttula |
Bauten: | Walter Röhrig |
Kostüm: | Carl Heinz Grohnwald, Vera Mügge |
Aufnahmeleitung: | Georg Dahlström |
Herstellungsleitung: | Karl Ritter |
Schnitt: | Gottfried Ritter |
Besetzung | |
Darsteller | Rolle |
Paul Hartmann | Oberstleutnant Steinhart |
Hannes Stelzer | Hans Wiegand |
Fritz Kampers | Fritz Möbius |
Carl Raddatz | Carl Wiegand |
Oskar Sima | Leo Samek |
Maria Bard | Madeleine Laroche |
Berta Drews | Anna Möbius |
Carsta Löck | Erika Möbius |
Marina von Ditmar | Brigitte |
Joachim Brennecke | Willy Möbius |
Karl John | Oberleutnant Hassenkamp |
Josef Dahmen | Unteroffizier Weber |
Georg Thomalla | Unteroffizier Krause |
Herbert A. E. Böhme | Kapitän Hansen |
Wilhelm H. König | Funker Boysen |
Karl Haubenreißer | Sally Nürnberg |
Andrews Engelmann | Captain John Stanley |
Hans Baumann | Robert Brown |
Ernst Sattler | Rainthaler |
Lutz Götz | Hofer |
Albert Janscheck | Reindl |
Marianne Straub | Walburga |
Peter Elsholtz | Dr. von Kriesis |
Kunibert Gensichen | Regierungsassistent Glockenburg |
Eva Tinschmann | Oberschwester Isolde |
Oscar Sabo | Friedrich Wilhelm Hoppe |
Gerhard Dammann | Werkmeister bei Siemens |
Beppo Brem | Putzenlechner |
Hermann Günther | Elsässischer Bürgermeister |
Willi Rose | |
Fanny Cotta | |
Heinz Welzel | |
Franz Lichtenauer | |
Paul Schwed | |
Günther Polensen | Fliegerleutnant Nacke |
Herbert Scholz | |
Wolfgang Molitor |
Über alles in der Welt ist ein deutscher Spielfilm des Regisseurs Karl Ritter aus dem Jahr 1941. Der Film wurde nach dem Ende des Dritten Reiches als sogenannter Vorbehaltsfilm eingestuft. Die Dreharbeiten fanden zwischen dem 3. Mai und September 1940 in den Umgebungen von Berlin und Danzig, in Greifswald und im Großglockner-Gebiet statt. Die Uraufführung war am 21. März 1941 im Ufa-Palast am Zoo in Berlin.
Inhaltsverzeichnis
Auszeichnungen
- Prädikate
- Staatspolitisch wertvoll
- jugendwert
Vorprogramm
Im Vorprogramm im Kino war der UFA-Kulturfilm „Nürnberg, die Stadt der Reichsparteitage“ von Kurt Rupli.
Handlung
3. September 1939: England und Frankreich erklären Deutschland den Krieg. Jenseits der Grenzen, in Paris, London und auf den offenen Meeren setzt eine Jagd auf Deutsche ein. Im Stadion Colombos in Paris, das als Konzentrationslager hergerichtet ist, werden Deutsche und Juden zusammengepfercht. Hier treffen sich Fritz Möbius, Monteur der Siemens-Schuck-Werke, und der Pressekorrespondent einer Berliner Zeitung, Dr. Carl Wiegand. Der eine wurde in seiner Pariser Wohnung, der andere beim Versuch, im letzten Moment die französisch-belgische Grenze zu überschreiten, verhaftet. Fluchtgedanken scheinen aussichtslos.
Aber die Propagandazentralen in Paris und London sorgen aus eigenstem Interesse dafür, daß Wiegand freikommt. Leo Samek von der Liga für Menschenrechte und Captain Stanley vom Secret Service versuchen, den deutschen Pressekorrespondenten für ihre antideutsche Propaganda zu fangen. Wiegand geht zum Schein auf das Angebot ein und bürgt gleichzeitig für Möbius. Es ist für beide die einzige Möglichkeit freizukommen, um dann den Weg in die Heimat zu suchen. Kurz darauf flieht auch Möbius im allgemeinen Tumult eines Fliegeralarms. Wiegand aber fährt mit Samek und Madeleine Laroche an die französische Front, um den ersten Einsatz der österreichischen Legion beobachten zu können. Der erste Schlachtenlärm umfängt den Deutschen. Mit eisernem Gesicht blickt er nach Osten. Sein Entschluß steht fest.
Die ersten deutschen Granaten heulen voran. Samek schreit auf. Madeleine rennt die Treppe vom Beobachtungsturm herab, alles flüchtet nach hinten, stürzt in die Autos und rast davon. Wie ein Spuk ist plötzlich der ganze „heldenhafte“ Propagandaverein verschwunden. Wiegand steht allein im Feuer der explodierenden Geschosse. Er kriecht über die Straße, springt, zerfetzt und zerschunden bis zur deutschen Linie vor.
In London werden zur gleichen Zeit die Mitglieder einer Tiroler Bauernkapelle von der Bühne eines Varietés herab unter den Gummiknüppeln der Bobbies ein Konzentrationslager getrieben. Auch hier erscheinen Leo Samek und Captain Stanley und versuchen, Deutsche für ihre Dienste zu ködern. Sie eröffnen eine Freiwilligen-Aufnahmestelle für die Legion in Frankreich. Drei von den Tirolern melden sich. Sie hoffen, auf diese Weise der Gewalt der Feinde zu entkommen. Bei demselben Angriff, den Wiegand für seine Flucht ausnützte, stoßen auch sie gegen die deutschen Schützengräben vor, schleichen sich unter dem Stacheldraht heran und werden von deutschen Soldaten in Empfang genommen.
Den deutschen Tanker „Elmshorn“ überrascht der Kriegsausbruch auf hoher See. Die Alarmglocken schrillen, der Kurs wird gewechselt, die Maschinen laufen mit voller Kraft. Aber obwohl der Tanker bereits die spanische Hoheitsgrenze erreicht hat, verfolgt ein englischer Hilfskreuzer die Deutschen. Die Besatzung sieht sich gezwungen, ihr Schiff zu verlassen und zu versenken. Sie gehen in ein Rettungsboot, werden von einem englischen Flugboot beschossen und dann von dem Hilfskreuzer „Arethusa“ übernommen. Kurze Zeit darauf erschüttert eine gewaltige Explosion das Schiff. Schreie gellen über Deck: „German submarine“. Ein deutsches U-Boot taucht auf, übernimmt die deutsche Besatzung und setzt sie in Vigo an Land. Ein herzlicher Empfang wird den Deutschen in Spanien bereitet, und über Italien finden auch sie den Weg in die Heimat.
In einem Einsatzhafen in Pommern steht ein Geschwader der Luftwaffe zum ersten Einsatz bereit. Oberstleutnant Steinhart spricht zu seinen Mannschaften: „Kameraden! Die Stunde der Bewährung ist das, jetzt gelten nicht mehr Worte, sondern Taten. – Ran an den Feind!“ Motoren heulen auf. Das Geschwader erhebt sich. Bomber und Jäger erscheinen über dem polnischen Hinterland – ein Inferno der Vernichtung senkt sich über den Feind.
Während die ersten Maschinen zurückkehren, mit neuen Bombenlasten beladen werden und wieder starten, meldet der Führer einer einzelnen Maschine: „Eine Heinkel 111 südlich von Radom notgelandet.“ Sofort erhebt sich eine Do 17, nimmt Kurs auf die bezeichnete Stelle, landet im Feuer des polnischen Infanteriebeschusses neben der brennenden Maschine, nimmt die Besatzung an Bord und erhebt sich wieder mit donnerndem Getöse in den Himmel.
Ein deutscher Aufklärer zieht still und ruhig wie ein Adler über Frankreich seine Bahn. Wie ein wachsames Auge öffnet sich immer wieder der Verschluß der Kamera, dann wendet das Flugzeug – der Auftrag ist erfüllt. Der Lautsprecher wird angestellt, Thermosflaschen und Brotpakete herausgeholt. Da erschüttert plötzlich ein furchtbarer Schlag die Maschine am linken Flügel. Ein Motor brennt, die Kabinen füllen sich mit beißendem Rauch, das Flugzeug neigt sich nach vorn und rast wie eine brennende Fackel gegen die Erde. Hans Wiegand, der Bruder des Pariser Wiegand und seine Besatzung springen im Fallschirm ab. In den Gebirgswäldern Südfrankreichs treffen sie auf Möbius und fliehen mit ihm, von den französischen Alpenjägern verfolgt, über Riffe und Gletscherfelder zur italienischen Grenze.
Auf einem deutschen Minensuchboot stehen Kapitän Hansen und Funker Boysen von der versenkten „Elmshorn“ und suchen mit ihren Ferngläsern den Himmel ab. Ein unheimliches Brausen erfüllt die Luft. Die Sirenen heulen auf, Maschinengewehre und Geschützrohre drehen sich gegen den Himmel. „40 Vickers-Wellington-Bomber in Richtung Ost-Südost.“ Die erste große Luftschlacht dieses Krieges nimmt ihren Anfang. An der Spitze seines Geschwaders fliegt Oberstleutnant Steinhart dem Feinde entgegen. Eine wilde Kurbelei beginnt, die Maschinen schießen aus allen Rohren. Feuer und Qualm erfüllen die Luft, Trümmer und Wracks bedecken das Meer. Die englische Wundermaschine hat ihren ersten vernichtenden Schlag erhalten. Während die Jäger in ihren heimatlichen Häfen aus ihren Flugzeugen springen, verkündet der Lautsprecher: „37 von 45 feindlichen Feindflugzeuge vernichtet. Das ist unsere Antwort!“
Eine symbolische Apotheose unserer unbesiegbaren Macht beschließt dieses Erlebnisbild deutscher Menschen, die außerhalb der schützenden Mauer des deutschen Heeres in das Chaos des Krieges gezogen wurden. Tatsachen von diesseits und jenseits der Grenzen geben ein aufwühlendes Bild von der Kampfbereitschaft der ganzen deutschen Nation!