Dipberger, Wilhelm

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Wilhelm Dipberger nahm an zwischen 337 und 399 Feindflüge teil.

Wilhelm „Willi“ Dipberger (Lebensrune.png 30. Mai 1918 in Ziegelhausen bei Heidelberg; Todesrune.png 10. September 2005 in Heidelberg) war ein deutscher Offizieranwärter der Wehrmacht, zuletzt Fahnenjunker-Oberfeldwebel der Luftwaffe und Ritterkreuzträger der Kampfflieger im Zweiten Weltkrieg sowie für kurze Zeit Oberfeldwebel der neu Gegründeten Bundeswehr in der Nachkriegszeit.

Werdegang

Ritterkreuzträger Bose, Bauer, Dr. Gutmacher, Bleher, Dipberger, Walther, Binnig und Wiegand bei einem Jahrestreffen der OdR.

Dipberger trat am 1. April 1936 zuerst der Kriegsmarine bei, trat aber drei Monate später zur Luftwaffe über. Nach mehreren Anträgen wurde er als Beobachterschüler zugelassen, die Ausbildung begann am 1. April 1939 an der Großen Kampffliegerschule (KFS) in Lechfeld. Am 1. August 1939 wurde er in die 9. Staffel/III. Gruppe/Lehrgeschwader 1 versetzt. Die Geschwadergruppe war mit Heinkel He 111, später mit Junkers Ju 88 ausgerüstet. Das LG 1 wurde kurz bei der Luftflotte 1 im Polenfeldzug eingesetzt, aber noch im September 1939 an die Westfront verlegt. Beim Westfeldzug 1940 und beim Unternehmen „Adlerangriff“. 1941 wurden die Luftangriffe gegen England fortgesetzt, im März 1941 verlegte das Geschwader bis auf die IV. Gruppe ans Mittelmeer zur Unterstützung des Afrikafeldzuges. Im Dezember 1941 wurde Feldwebel in den Stab der III. Gruppe/LG 1 versetzt. 1942 erfolgte der Einsatz von Kreta aus mit dem Stab und der I. und II. Gruppe. Die III. Gruppe mit Dipberger wurde auf Sewastopol eingesetzt und unterstützte die Eroberung Halbinsel Krim. Die IV. Gruppe war in Finnland stationiert. Am 1. Juli 1942 erfolgte die Beförderung zum Oberfeldwebel.

Am 1. September 1942 erfolgte dann die Umbenennung der III. Gruppe des Lehrgeschwaders 1 unter Hermann Hogeback in III. Gruppe/Kampfgeschwader 6. Bereits am 10. September 1942 wurde die III. Gruppe, die sich zur Umrüstung auf die Junkers Ju 88 A-4 in Heiligenbeil befand, nach Rjelbitzi am Ilmensee verlegt, um von hier aus Unterstützungseinsätze für das Heer zu fliegen. Zuerst verlegte der Gruppenstab und die 7. Staffel. Am 15. September folgte die 8. Staffel. Am 24. September verlegte die Gruppe dann nach Kerstowo. Von hier aus flog die Gruppe Anfang Oktober Einsätze gegen den Kessel von Newa. Bereits am 7. Oktober erfolgte die nächste Verlegung der Gruppe, bei der auch die 9. Staffel wieder zur zur Gruppe stieß. Als neuer Flugplatz wurde nun Tazinskaja, etwa 240 km südwestlich von Stalingrad. Dem VIII. Fliegerkorps unterstellt, griff die Gruppe von hier aus in die Kämpfe um Stalingrad ein. Ab dem 4. November 1942 gab die Gruppe ihre Flugzeuge an Verbände der Luftflotte 4 ab und verlegte anschließend über Focsani und Wiener Neustadt zur Wiederauffrischung und Umrüstung nach Chantilly bzw. Rosiers in Frankreich. Ende Januar 1943 verlegten Teile des Geschwaders nach Skandinavien: Die III. Gruppe verlegte über Münster nach Aalborg, wo sie dem Oberbefehlshaber der Luftwaffe unterstellt wurde. Am 2. März 1943 folgte die Verlegung des Geschwaderstabes und der III. Gruppe nach Eindhoven, die I. Gruppe nach Deelen bei Arnheim. Von hier aus sollte das Geschwader erneut gegen England eingesetzt werden. Nach einem zusammengefassten Luftangriff auf London verlegte die I. Gruppe am 6. März 1943 weiter nach Beauvais-Tille. Ab Mitte März 1943 unterstand das Geschwader dem IX. Fliegerkorps, auch die II. Gruppe war nun wieder einsatzbereit. Die III. Gruppe verlegte Mitte März nach Creil. Am 1. April 1943 wurde das Geschwader dem „Angriffsführer England“ unterstellt und weiterhin gegen England eingesetzt. Im Mai erhielt die III. Gruppe die ersten Junkers Ju 88 S-1 zugeteilt. Mangels Nachschub gab die Gruppe die Maschinen Ende Juli 1943 an andere Verbände ab und behielt die Junkers Ju 88 A-14. Ab August 1943 diente er dann im Geschwaderstab des KG 6. Er gehörte gemeinsam mit Günter Glasner (Ritterkreuz am 31. Dezember 1943) und Willy Lehnert (Ritterkreuz am 5. April 1944) zu Hogebacks berühmte Junkers-Ju-88-Besatzung, die als einzige alle das Ritterkreuz trugen.

Am 23. November erfolgte schließlich die Umbenennung des Geschwaders in Kampfgeschwader (Jagd) 6, kurz KG (J) 6. Es unterstand nun dem III. Jagdkorps. Am gleichen Tag wurde in Lüneburg die IV. Gruppe aufgelöst. Anfang Dezember 1944 verfügte das Geschwader über 19 Bf 109 G-6 und G-10 bei der I. Gruppe, 19 Bf 109 G-6 bei der II. Gruppe und 10 Fw 190 A-8 bei der III. Gruppe. Fahnenjunker-Oberfeldwebel Dipberger wurde Ende 1944 vom Geschwaderstab zum Ritterkreuz eingereicht (Vorschlagsliste 1365).

„Zu Beginn des Jahres 1945 befanden sich die Gruppen des Kampfgeschwaders (Jagd) 6 im Raum Prag in der Umrüstung auf die Bf 109 G-6 und die Fw 190 A-8. Im Januar 1945 erhielt das Geschwader seine ersten Bf 109 K-4 zugeteilt. Die III. Gruppe wurde für die Umrüstung auf die Messerschmitt Me 262 vorgesehen und erhielt Ende Januar die ersten Me 262 A-1a. Während der Umschulung erlitten die Gruppen des Geschwaders durch Unfälle mehrere Verluste an Piloten und Maschinen. Die Umschulung des Geschwaders wurde nicht mehr vollendet. Am 9. April 1945 wurden die I. und II. Gruppe aufgelöst. Das Personal wurde nach Garz in Marsch gesetzt, um dort zur Aufstellung der Fallschirm-Jäger-Divisionen 10 und 11 zu dienen. Die III. Gruppe wurde weiterhin mit der Messerschmitt Me 262 ausgerüstet und bildete den ‚Gefechtsverband Hogeback‘ unter dem Kommando […] Oberstleutnant Hermann Hogeback. Diesem Gefechtsverband wurden am 20. April 1945 die I. und III. Gruppe/Jagdgeschwader 7 und die I. Gruppe/Kampfgeschwader (Jagd) 54 unterstellt. Am 11. April folgte die Auflösung des Geschwaderstabes. Ab Mitte April 1945 wurde der Gefechtsverband Hogeback gegen alliierte Flugzeuge eingesetzt. Außerdem flog der Verband Tieffliegerangriffe im Raum südlich Berlin und Bautzen. Am 5. Mai 1945 griff der Gefechtsverband in die Kämpfe um Prag ein. Am 8. Mai 1945 gingen die Reste der III. Gruppe in Prag in tschechische und russische Gefangenschaft.“[1]

Dipberger gehörte zum Rest des Geschwaders, der es bis nach Salzburg schaffte, wo die Männer im Mai 1945 in US-amerikanische Kriegsgefangenschaft gerieten, aus der Dipberger im August 1946 entlassen wurde. Am 1. Mai 1956 trat er als Oberfeldwebel der Luftwaffe der Bundeswehr bei, allerdings um aus unbekannten Gründen schon am 15. Juni 1956 wieder mit Versetzung in die Reserve wieder auszuscheiden.

Auszeichnungen (Auszug)

Fußnoten