Wilhelm Tell – Das Freiheitsdrama eines Volkes

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FILM

Wilhelm Tell.jpg
Filmdaten
Originaltitel: Wilhelm Tell – Das Freiheitsdrama eines Volkes
Produktionsland: Deutsches Reich
Erscheinungsjahr: 1934
Laufzeit: 100 Minuten
Sprache: Deutsch
Filmproduktion: Schweizer-Produktion der Terra-Film AG,
Schweizer Film-Finanzierungs-AG,
Terra-Film AG
IMDb: deueng
Stab
Regie: Heinz Paul
Künstlerische Oberleitung: Hanns Johst
Drehbuch: Hanns Johst,
Heinz Paul,
Hans Curjel
Vorlage: Friedrich Schiller (Bühnenstück)
Produzent: Ralph Scotoni
Produktionsleitung: Max G. Hüske,
C. A. Schlaepfer
Musik: Herbert Windt
Ton: Emil Specht
Kamera: Sepp Allgeier,
Franz Weihmayr,
Franz Josef Dahinden
Standfotos: Niedecken
Bauten: Robert A. Dietrich,
Bruno Lanz
Kostüm: Alfred Bader
Aufnahmeleitung: Conny Carstennsen
Schnitt: Lena Neumann
Besetzung
Darsteller Rolle
Hans Marr Wilhelm Tell
Conrad Veidt Landvogt Gessler
Emmy Sonnemann Hedwig Tell
Olaf Bach Arnold von Melchthal
Eugen Klöpfer Heinrich von Melchthal
Maly Delschaft Barbara von Melchthal
Theodor Loos Werner Stauffacher
Franziska Kinz Gertrud Stauffacher
Carl de Vogt Konrad Baumgarten
Käte Haack Baumgartnerin, seine Frau
Fritz Hofbauer Walter Fürst
Detlef Willecke Walter, Tells Sohn
Wolfdieter Hollender Klein-Wilhelm, Tells jüngster Sohn
Werner Schott Vogt Landenberg
Friedrich Ettel Vogt Wolfenschiess
Josef Peterhans Pfarrer Rösselmann
Herma Clement Armgard
Paul Bildt Schultheiss von Luzern
Max Hochstetter
Wilhelm Haardt
Heinrich Schroth
Georg Heinrich Schnell

Wilhelm Tell – Das Freiheitsdrama eines Volkes ist ein deutsch/schweizerischer Spielfilm aus dem Jahr 1934. Die Dreharbeiten fanden am Vierwaldstätter See, im Schächental, in Rütli, Seedorf, Sargans, Wartau, Flüelen, Ernen und Fiesch statt. Die Uraufführung war am 12. Januar 1934 im Ufa-Palast am Zoo in Berlin.

Weitere Titel

  • Guillaume Tell (Schweiz)

Hintergrund

Bei Schiller, von dem sich der Film nicht nur in der Sprache, sondern auch im Ablauf und Zusammenhang der Vorgänge entfernt, ist Tell ein stiller Mann und seine Tat die Rache des Vaters. Der Film macht ihn zum Unterhändler in Luzern, er erschießt den Landvogt „in der gerechten Notwehr eines Volkes“.[1]

Handlung

Quelle
Folgender Text ist eine Quellenwiedergabe. Unter Umständen können Rechtschreibfehler korrigiert oder kleinere inhaltliche Fehler kommentiert worden sein. Der Ursprung des Textes ist als Quellennachweis angegeben.

Mit zäher Ausdauer haben die Schweizer Waldstätte Uri, Schwyz und Unterwalden an der Wende des 12. und 13. Jahrhunderts ihre Freiheit verteidigt und urkundlich verbrieft vom Kaiser die Anerkennung ihrer Rechte empfangen. Als Rudolf Deutscher Kaiser wird, kommen die freien Amtmänner von Schwyz und Uri zu Hofe, um die Bestätigung dieser Rechte zu erlangen. Ihre Urkunden werden jedoch für nichtig erklärt und Geßler zum Reichsvogt für die Schweiz ernannt. Den friedlichen Tälern droht Unheil, „Die Kaiserlichen kommen!“ heißt es voll Schrecken.

Auch Wilhelm Tell, der Meisterschütze, vernimmt die Kunde. Er spürt die Gefahr – für Land und Volk, Haus und Hof, Weib und Kind. Schneller als die Bedrohten glauben, zieht die Gewalt prunkend in die freien Kantone der Schweiz ein. Es wird verboten, Widerstand zu leisten, den Kaiserlichen Quartier und Nahrung zu verweigern, ohne kaiserliche Erlaubnis zu jagen, nach Sonnenuntergang das Haus zu verlassen … – Tell, der noch nichts von den Verboten weiß, jagt hoch oben zwischen Fels und Eis. Da begegnet er Geßler, der ihn zur Rede stellt und ihm versichert, daß die Freiheit nach seinem Ermessen bestimmt würde. Geßler fühlt sich Tell gegenüber unterlegen. Als er bei Stauffachers stolzem Herrenhaus vorbeikommt, reizt auch dies seine Rache. – Der stumme Widerstand des Landes verletzt Gellers Hochmut, und Wolfenschieß, sein Landvogt, hetzt ihn noch mehr auf. – Bald wissen alle, der alte Melchthal und sein Sohn, Walter Fürst, Stauffacher und Tell, daß sie recht- und schutzlos sind. Doch Tell glaubt noch an einen gütlichen Ausgleich durch Verhandlungen und schlägt vor, die Hilfe der freien Reichsstadt Luzern zu gewinnen, erlebt dort jedoch nur eine Enttäuschung.

Während er mit seinem Sohn über den See zurückfährt, bricht ein furchtbares Unwetter los. Am Ufer jagt ein Reitertrupp mit Wolfenschieß einem Obdach zu. In Baumgartens Haus verlangt er Einlaß. Nur die Frau ist zu Hause, Er will sich ihr nähern, sie schreit in verzweifelter Angst auf. Baumgarten kehrt heim und erschlägt den Vogt. – Baumgarten und seine Frau fliehen, Tell bringt die Bedrängten über den See. – Von Tag zu Tag wächst das Grauen im Land. Geßler zwingt die Männer zur Fronarbeit beim Bau von Zwing-Uri. Nichts ist sicher vor den Spürhunden des Reichsvogtes. Doch Tell, den Walter Fürst zur Gewalt umzustimmen versucht, weist auf die Uneinigkeit der Länder und auf die kleinliche Streitsucht hin. Trotzdem ist er bereit zur Tat, wenn man ihn braucht. –

Dem jungen Melchthal spannen die Landsknechte des Vogtes die Ochsen vom Pflug weg aus. Gereizt durch den Hohn des einen Landsknechtes, schlägt er ihn nieder. Er flieht. Da sein Vater sein Versteck nicht kennt und nicht verraten kann, wird er geblendet. – Die wachsende Not schafft Einigkeit im Land. In einer Nacht, am Rütli, leisten die Verschwörer den Eid auf Leben und Tod. Auch Tell ist gekommen. Am Martinsfest nach der heiligen Messe in Altdorf wollen alle zusammentreffen. – Schnell verfliegt die Zeit bis dahin. Das Volk drängt sich auf dem Marktplatz, da denkt Geßler neue Willkür aus. Dem Eisenhut des Reichsvogts, der auf der Spitze einer Stange hängt, muß von nun an jeder Reverenz erweisen. – Tell, in Gedanken versunken, geht an dem Hut vorbei und wird verhaftet.

Als Geßler ihn fragt, ob er ein guter Schütze sei, antwortet Tells Sohn Walter: „Er trifft jeden Apfel am Baum auf hundert Schritt.“ Da gebietet ihm Geßler, einen Apfel am Haupt seines Sohnes zu treffen. Tell zieht zwei Pfeile aus seinem Köcher, er schießt, trifft den Apfel und gesteht freimütig, daß der zweite Pfeil Geßler zugedacht war, falls der erste sein Kind getroffen hätte. … Tell wird von den Landsknechten fortgezerrt, springt aber während der Überfahrt über den See auf eine Felsplatte und flieht. Als Geßler über den Hohlweg reitet, der nach Küßnacht führt, trifft ihn Tells Pfeil. – Die Flamme des Aufruhrs lodert auf, das Volk ist frei …


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Fußnoten