Wilke, Karl-Heinz

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Ritterkreuzträger Oberleutnant Karl-Heinz Wilke

Karl(-)Heinz Wilke (Lebensrune.png 7. April 1923 in Nordenham, Freistaat Oldenburg; Todesrune.png 21. November 2007) war ein deutscher Offizier der Wehrmacht, zuletzt Oberleutnant der Luftwaffe, Flugzeugführer, Heeresaufklärer,[1] Flieger-As mit neun Luftsiegen und Ritterkreuzträger der Panzerjäger im Zweiten Weltkrieg. Sein älterer Bruder, Panzerjäger Giselher Wilke, war ebenfalls Ritterkreuzträger.

Leben

Karl-Heinz Wilke wurde 1923 als Sohn des Diplom-Handelslehrers Karl Wilke und dessen Gemahlin Käthe, geb. Dierks, in Nordenham geboren. Als 17jähriger legte er die Segelflieger-Prüfungen A, B und C auf dem Fliegerhorst des NSFK in Ith bei Eschershausen ab.

Zweiter Weltkrieg

Nach Abschluß der schulischen Ausbildung mit einem Notabitur meldete er sich als Kriegsfreiwilliger zur Luftwaffe. Nach der dort erfolgten Ausbildung kam er im April 1943 an die Ostfront zur Nah-Aufklärungsgruppe 2, am 30. April wurde er zur Nah-Aufklärungsgruppe 4 kommandiert. Dort wurde er als Flugzeugführer und Beobachter in der 2. (Heeresaufklärer-)Staffel (Einsitzer, Bf 109) verwendet. Diese Aufklärungsgruppe war zuvor in Stalingrad untergegangen und wurde nun neu aufgestellt.

Die 2. (H)[2] Staffel der NAGr. 4 war beim Heer Frontnah eingesetzt, um dort die Aufklärung von feindlichen Bodenzielen für die Luftwaffe zu übernehmen, die Nahaufklärer fungierten als Schnittstelle zwischen Heer und Luftunterstützung durch die Kampf- und Schlachtflieger, deren Standorte deutlich rückwärtig lagen. Schon am 27. Juli 1943 absolvierte er seinen 86. Feindflug.

Wilke führte unter anderem einen Aufklärungsflug der Eisenbahnlinie Kursk-Leninsky in einer Höhe von nur 200 m und bei starker Feindabwehr durch. Mit 15 Bildflügen und 2 Flächenbildern lieferte er den am 5. Juli 1943 angreifenden deutschen Verbänden im Rahmen des Unternehmens „Zitadelle“ wichtige Erkenntnisse.

Bei den weiteren Angriffskämpfen zeichnete sich Leutnant Wilke immer wieder durch seine mit äußerster Präzision durchgeführten Angriffsaufklärungen aus. So klärte er mehrere Panzerbereitstellungen und Truppen-Ansammlungen aus, sowohl im Raum südlich Malo Archangelsk als auch im Raum Ponyri. 1944 war die NAGr. 4 bei der Luftflotte 6 in Mittel-Rußland im Einsatz, im März in Bojari und im April in Orscha bei der 4. Flieger-Division stationiert. Ab Mai 1944 in Biala Podlaska bei der 1. Flieger-Division, ab Juli in Jürgenfelde bei der 4. Flieger-Division und ab Oktober 1944 in Eichwalde bei der 4. Flieger-Division stationiert.

Endkampf

Die Nahaufklärungsgruppe 4 war zuletzt bei der Reichsverteidigung Ost (Luftflotte 6) eingesetzt, noch im April 1945 in Praust unter dem Luftwaffen-Kommando Ostpreußen.

Ab März 1945 wurde der Stab auch als „Gefechtsverband Weiß“ bezeichnet. Er war auf Zusammenarbeit mit der 2. Armee angewiesen und führte von Danzig-Langfuhr aus die 1./Nahaufklärungsgruppe 4, die 11./Aufklärungsgruppe 12, das Fi 156-Kommando III sowie den Stab des Jagdgeschwaders 51 mit dessen I. und IV. Gruppe.

Am 21. April 1945 lag der Stab in Schweidnitz. Er wurde immer noch als „Gefechtsverband Weiß“ bezeichnet und führte die 2./Nahaufklärungsgruppe 4, die 11./Aufklärungsgruppe 12, die II. Gruppe/Schlachtgeschwader 77, die 3./Nachtschlachtgruppe 4, die III./Jagdgeschwader 52 und die 1. Staffel/I. Gruppe/Jagdgeschwader 52.

Im Laufe seines Kriegsdienstes in der Luftwaffe schoß Karl-Heinz Wilke insgesamt neun feindliche Flugzeuge ab und warf insgesamt mehr als 4.200 kg Bomben vorwiegend auf Batterie-Stellungen der feindlichen Artillerie, auf vom Feind besetzte Ortschaften und auf feindliche Panzerkolonnen ab.

Nachkriegszeit

Nach Krieg und Kriegsgefangenschaft studierte und promovierte Wilke.

Tod

Dr. Karl-Heinz Wilke verstarb im November 2007, nur wenige Monate nach seinem Bruder.

Auszeichnungen (Auszug)

Fußnoten

  1. Die Aufgabe der Nahaufklärer war es, hauptsächlich für das Heer im unmittelbaren Kampfgebiet an der Kriegsfront das Gelände, den Aufmarsch und Kräfteverteilung des Feindes, über Vorbereitung, Verlauf und Abbruch von Kampfhandlungen, sowie über Bewegungen und Anlagen, aufzuklären. Dazu wurden Aufklärungsstaffeln zu je zwölf Flugzeugen gebildet, die den Heeresgruppen, Armeen, Panzerkorps und selbst einzelnen Panzerdivisionen taktisch unterstellt wurden. Geflogen wurden am Anfang die Henschel Hs 126, Messerschmitt Me 110, Dornier Do 17, Junkers Ju 88, Focke-Wulf Fw 189 und Junkers Ju 290, später nur einsitzige Flugzeuge, z. B. Bf 109 und Fw 190.
  2. (H) = Nah-(Heeres)Aufklärung (Luftwaffe), (F)-Staffeln waren dagegen Fernaufklärungsstaffel. Die Sollstärke einer H-Staffel betrug etwa 20 Offz. (darunter 1 Sanitätsoffizier), 340 Uffz. und Mannschaften sowie 64 Kfz. Die F-Staffeln waren stärker. Ab 1942 verblieben nur fliegendes Personal und technisches Spitzenpersonal bei den Staffeln.