Behncke, Paul

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Vizeadmiral Behnke.jpg

Paul Leo Gustav Behncke (zuweilen auch Behnke; Lebensrune.png 13. August 1866 in Süsel; Todesrune.png 4. Januar 1937 in Berlin) war ein deutscher Offizier der Kaiserlichen Marine und der Reichswehr, zuletzt Admiral und vom 1. September 1920 bis 30. September 1924 Chef der Marineleitung der Reichsmarine. 1935 erhielt er als Admiral a. D. die Erlaubnis zum Tragen der Uniform der Kriegsmarine ehrenhalber.

Werdegang

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Mit Beginn des Ersten Weltkrieges wurde Konteradmiral Paul Behncke stellvertretender Chef des Admiralstabes der Marine und am 24. Januar 1916 Chef des III. Geschwaders. Nachdem er bereits bei Kriegsbeginn vergeblich für den Einsatz der Hochseeflotte zur Erlangung einer Seemacht eingetreten war, geriet er als Verfechter des uneingeschränkten U-Boot-Krieges in so scharfen Gegensatz zur Marineleitung, daß er im August 1915 seiner Dienststellung enthoben wurde. Als Chef des III. Geschwaders der Hochseeflotte, das sich aus den sieben besten und modernsten Kriegsschiffen der Kaiserlichen Marine zusammensetzte, nahm Behncke auf dem Flaggschiff SMS „Königsberg“ an der Skagerrakschlacht teil, wo die von ihm geführten Linienschiffe neben den Panzerkreuzern des Admirals Franz von Hipper die Hauptlast des Kampfes trugen. Im Oktober 1917 vermochte Behncke, in den Rigaischen Meerbusen einzudringen und damit die Voraussetzung zur Eroberung der baltischen Inseln zu schaffen.

Neue Deutsche Biographie

„Seit 1883 in der kaiserlichen Marine, 1908 Kapitän zur See und 1914 zum Konteradmiral befördert, wurde B. bei Kriegsausbruch als stellvertretender Admiralstabschef bestellt. Nachdem er bereits bei Kriegsbeginn vergeblich für den Einsatz der Hochseeflotte eingetreten war, geriet er als Verfechter des uneingeschränkten U-Bootkrieges in so scharfen Gegensatz zur Marineleitung, daß er im August 1915 seiner Dienststellung enthoben wurde. Als Chef des III. Geschwaders der Hochseeflotte, das sich aus den sieben besten und modernsten Schiffen der kaiserlichen Marine zusammensetzte, nahm B. an der Skagerrakschlacht teil, wo die von ihm geführten Linienschiffe neben den Panzerkreuzern des Admirals F. von Hipper die Hauptlast des Kampfes trugen. Im Oktober 1917 vermochte B. in den Rigaischen Meerbusen einzudringen und damit die Voraussetzung zur Wegnahme der baltischen Inseln zu schaffen. Seit 1920 war er erster Chef der Marineleitung. Er erwarb sich auch Verdienste um die meereskundliche Forschung und übernahm im Herbst 1924 den Vorsitz der Gesellschaft für Erdkunde und der Alpa (all people association). Er war außerdem Präsident der Deutsch-Japanischen Gesellschaft.“[1]

Nachkriegszeit

1920 war er erster Chef der Marineleitung der Reichsmarine. Nach dem Krieg war er Präsident des Japaninstituts und der Deutsch-Japanischen Gesellschaft (sein Nachfolger wurde 1937 Richard Foerster) und setzte sich dafür ein, japanische Ehefrauen Deutscher und deren Kinder als rassisch gleichwertig zu betrachten. Er erwarb sich auch Verdienste um die meereskundliche Forschung und übernahm im Herbst 1924 den Vorsitz der „Gesellschaft für Erdkunde“ und der „Alpa“.

Tod

„Der frühere Chef der Marine-Leitung, Admiral Paul Behncke, ist nach kurzer schwerer Krankheit im 71. Lebensjahr gestorben. Behncke ist aus der Schule des Grossadmirals von Tirpitz hervorgegangen. Mit der Skagerrakschlacht verschaffte er sich den historischen Namen. Im Jahre 1917 erhielt er den Orden Pour le Mèrite für die Teilnahme an der Eroberung der baltischen Inseln. Nach seinem Rücktritt bereiste Admiral Behncke die meisten Länder der Welt und wirkte werbend für die Heimat. Bis zu seinem Tode war er noch als Präsident der Gesellschaft für Erdkunde, der All People Association und der Deutsch-Japanischen Gesellschaft tätig.“

Familie

Paul war der Sohn des Landwirt und Gutsbesitzer aus einer Lübecker Kaufmannsfamilie Friedrich Johann Behncke und der Elise, geb. Retberg aus Bremen. Sein Großvater Wilhelm Ludwig Behncke war Offizier der Preußischen Armee in den Befreiungskriegen. Seine Brüder waren u. a. der Marineoffizier Hermann Eduard Friedrich „Fritz“ Ernst Behncke (1869–1957 ∞ Ingeborg Gräfin von Schwerin), 1918/19 mit dem Charakter als Konteradmiral verabschiedet, und der Kunsthistoriker Wilhelm Behncke (1871–1938).

1893 heiratete Leutnant zur See Behncke seine Verlobte Emma Martienssen, Tochter des Großkaufmanns Friedrich Wilhelm Martienssen in Hamburg und der Olga, geb. Smith. Aus der Ehe sind fünf Kinder entsprossen.

Beförderungen

Auszeichnungen (Auszug)

Bildergalerie

Fußnoten

  1. Behncke, Paul L. Gustav, Neue Deutsche Biographie 2 (1955), S. 9 f.
  2. 2,0 2,1 2,2 2,3 2,4 2,5 2,6 2,7 Rangliste der Kaiserlich Deutschen Marine für das Jahr 1918, Hrsg.: Marine-Kabinett, Mittler & Sohn Verlag, Berlin 1918, S. 7