Bock, Friedrich-Wilhelm

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Friedrich-Wilhelm Bock.jpg

Friedrich-Wilhelm Bock (Lebensrune.png 6. Mai 1897 in Wreschen im Warthegau, Provinz Posen; Todesrune.png 11. März 1978 in Hannover) war ein deutscher Offizier des Kaiserlichen Heeres, der Freikorps, der Schutzpolizei und der Waffen-SS, zuletzt SS-Oberführer Eichenlaubträger im Zweiten Weltkrieg.

Werdegang

Friedrich-Wilhelm Bock

Erster Weltkrieg

Nach dem Abitur meldete Bock sich zum Beginn des Ersten Weltkrieges am 2. August 1914 freiwillig zum Deutschen Heer, wo er mit dem 1. Pommerschen Feldartillerie-Regiment Nr. 2 und dem Vorpommerschen Feldartillerie-Regiment Nr. 38 sowohl an der West-, als auch der Ostfront, eingesetzt wurde. Im Februar 1918 zum Leutnant befördert, wurde Bock am 11. September 1918 verwundet. Nach seiner Genesung diente er noch bis Februar 1919 in der Armee.

Zwischenkriegszeit

SS-Obersturmbannführer und Oberstleutnant der Schutzpolizei Friedrich-Wilhelm Bock.jpg

Nach dem Krieg schloß sich Bock einem Freikorps im Baltikum (→ Baltumkämpfer) bis Mitte 1919 an. Nach einer Tätigkeit im landwirtschaftlichem Bereich in der Verwaltungen der Ministerien für Landwirtschaft in Mecklenburg und Pommern trat Bock am 15. November 1922 in Hamburg als Wachtmeister in den Dienst der Schutzpolizei ein. 1933 wurde er Hauptmann, 1934 Major der Schutzpolizei. Bereits am 1. Mai 1933 war er der NSDAP (Nr.: 2 223 186) beigetreten.

Zweiter Weltkrieg

Am 1. September 1939 wurde er als Kommandeur des im Wehrkreis XI in Hannover aufgestellten Polizeibataillons 111 berufen. Im Dezember 1939 erfolgte dann der Einsatz mit dem Polizeibataillon 111 in Kielce/Polen, wo seine Einheit unter anderem Wach- und Ausbildungsdienst, Objektschutz, Streifendienst, Durchsuchungen von Häusern nach Waffen und Kampf gegen Partisanen zu leisten hatte.

Mit der SS-Polizei-Division nahm Bock am Unternehmen „Barbarossa“ ab Juni 1941 teil. Im Rahmen der Heeresgruppe Nord war die Division am Durchbruch durch die Luga-Stellung, sowie an der Schlacht am Wolchow und der Belagerung von Leningrad beteiligt.

Am 1. November 1941 wurde Bock in die SS (Nr.: 405 821), zunächst im Range eines SS-Sturmbannführers d. R., aufgenommen. Am 5. Januar 1942 (Rangdienstalter) wurde er zum SS-Obersturmbannführer befördert. Bock erhielt nach den Kämpfen gegen die sowjetische Winteroffensive 1942/43 im Raum Leningrad am 28. März 1943 das Ritterkreuz, nachdem es ihm am 10. Februar 1943 gelungen war, mit seinen Artillerieeinheiten mehrere Angriffe abzuschlagen, wodurch die Offensive des Feindes schließlich scheiterte.

Die SS-Polizeidivision erlitt Anfang 1943 in der Zweiten Ladoga-Schlacht hohe Verluste, sodass sie zur Auffrischung auf den SS-Truppenübungsplatz Heidelager verlegt werden mußte. Zurück bei Leningrad an der Front verblieben Teile des SS-Polizeiartillerieregiments und diverse Infanterie- und Unterstützungs-Einheiten, die unter der Führung von Fritz Freitag zur sogenannten Kampfgruppe „Polizei-Division“ zusammengefaßt wurden. Diese etwa 5000 Mann starke Kampfgruppe wurde im Raum Kolpino, am Brückenkopf von Oranienbaum und am Wolchow eingesetzt. Nachdem Freitag versetzt wurde, übernahm Bock am 24. Oktober 1943 die Führung der Kampfgruppe, welche fortan häufig als Kampfgruppe „Bock“ bezeichnet wurde, und wurde am 9. November 1943 zum SS-Standartenführer befördert.

Nach dem Beginn der sowjetischen Großoffensive im Januar 1944 erhielt die Kampfgruppe den Auftrag das Abfließen deutscher Verbände aus dem Raum Kirischi zu decken. In hinhaltendem Widerstand ging die Kampfgruppe auf Pleskau zurück, wobei sie mehrere Male eingekesselt wurde und einen Großteil ihres schweren Geräts einbüßte.

Vom 15. März 1944 bis zum 13. April 1944 übernahm Bock vorübergehend auch die Führung der 19. Waffen-Grenadier-Division der SS (lettische Nr. 2), nachdem deren Kommandeur, SS-Oberführer Hinrich Schuldt, gefallen war.

Etwa im April 1944 wurde die stark angeschlagene Kampfgruppe aufgelöst und die verbleibenden Soldaten anderen Einheiten zugeführt. Bock wurde in die Führerreserve versetzt und übernahm im Juni 1944 den Posten des Artillerieführers des II. SS-Panzerkorps, welches in Frankreich eingesetzt war.

Am 29. Juli 1944 vertrat Bock den verwundeten Sylvester Stadler, Kommandeur der 9. SS-Panzer-Division „Hohenstaufen“, an der Invasionsfront und wurde für die Leistungen der Division bei den Abwehrkämpfen bei Cheux und Estry, ebenso beim Ausbruch aus dem Kessel von Falaise und bei Arnheim während der feindflichen Operation Market Garden am 2. September 1944 mit dem Eichenlaub zum Ritterkreuz ausgezeichnet.

Endkampf

Ab Oktober 1944 bis zum Kriegsende fungierte Bock schließlich wieder als Korps-Artillerieführer.[1] In dieser Stellung nahm er an der Ardennenoffensive teil, abschließend kämpfte er noch im Königreich Ungarn und bei der Schlacht um Wien.

Tod

SS-Oberführer a. D. Friedrich-Wilhelm Bock verstarb 1978 und ruht in Hannover auf dem Stadtfriedhof Engeshode; Endgrablage: Block 20, Grab 213.

Familie

Bock heiratete am 23. Juli 1925 Leni Ritzer (Lebensrune.png 20. Juli 1896 in Schwerin), die Schwester des SS-Brigadeführers und Generalmajors der Polizei Konrad Ritzer.

Auszeichnungen (Auszug)

Beförderungen

Literatur

  • Walther-Peer Fellgiebel: Die Träger des Ritterkreuzes des Eisernen Kreuzes 1939-1945, Friedburg, Podzun-Pallas Verlag, 2000, ISBN 3-7909-0284-5.

Fußnoten

  1. Mark C. Yerger: Waffen-SS Commanders: The Army, Corps and Divisional Leaders of a Legend: Augsberger to Kreutz (v. 1), Schiffer Military History, Atglen, PA 1997, ISBN 0-7643-0356-2, S. 89–92.