Brückner, Erich von
Erich Wilhelm Ludwig Josef von Brückner ( 2. September 1896 in Metz, Reichsland Elsaß-Lothringen; April 1949 in Wiesbaden) war ein deutscher Offizier der Bayerischen Armee, des Deutschen Heeres, der Freikorps, der Reichswehr und der Wehrmacht, zuletzt Oberst des Heeres und Ritterkreuzträger des Zweiten Weltkrieges.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Jugend
Erich Wilhelm Ludwig Josef von Brückner wurde am 2. September 1896 in Metz im Reichsland Elsaß-Lothringen geboren.
Erster Weltkrieg
Erich von Brückner trat am 7. August 1914 als Fahnenjunker dem Ersatz-Bataillon des Kgl. Bayr. 14. Infanterie-Regiments „Hartmann“ in Nürnberg. Nach der militärischen Grundausbildung besuchte er vom 20. Oktober bis zum 10. Dezember 1914 einen Ausbildungs-Kurs für Fahnenjunker und Offiziers-Aspiranten in Döberitz. Am 21. Januar 1915 wurde von Brückner mit der 12. Kompanie des bayr. Reserve-Infanterie-Regiments 23 ins Feld verlegt. Er nahm dort an der Westfront vom Februar bis zum März 1915 an der Schlacht bei Münster teil, wo er im August 1915 durch eine Mine am rechten Unterschenkel verwundet und in das bayr. Feld-Lazarett 11 verlegt wurde. Im Oktober 1915, kehrte von Brückner genesen zu seinem Regiment ins Feld zurück im Oberelsaß und nahm an der Schlacht an der Somme teil. Im September 1916 wechselte Brückner als Nachrichten-Offizier in den Stab des III. Bataillons, wo er noch im gleichen Monat am linken Unterkiefer verwundet wurde.
Im Februar 1916, kehrte Brückner zu seinem Regiment ins Feld zurück, wo er wieder seinen Posten als stellvertretender Adjutant des III. Bataillons übernahm. Im Oktober 1917, wurde Brückner als Ordonnanz-Offizier zur 16. Bayr. Reserve-Infanterie-Brigade kommandiert. Wieder bei seinem Regiment, übernahm er dort am 23. August 1918 die Führung der 11. Kompanie. Dort übernimmt er dann ab Oktober 1918 die Führung der 5. Kompanie und wurde im November 1918 zur Sturm-Kompanie 23 der 8. Königlich Bayerischen Reserve-Division kommandiert. Deren Führung übernahm er ab dem 13. November 1918 und führte diese bis zum 16. Dezember 1918 in die Heimat.
Zwischenkriegszeit
1919 wurde von Brückner zum Adjutanten des III. Bataillons im Königlich Bayerischen 14. Infanterie-Regiment „Hartmann“ bestimmt. Aus Teilen bildeten sich verschieden Freiformationen. Unter anderem am 1. März 1919 das Volkswehr-Bataillon „Brunner“ mit vier Kompanien und einer MG-Kompanie. Diese Formation ging am 1. Juli 1919 als II. Bataillon im Reichswehr-Infanterie-Regiment 48 der Vorläufigen Reichswehr auf.
1920 wurde er manchen Quellen zufolge in das Reichswehr-Infanterie-Regimenter 46 versetzt, das am 1. Januar 1921 in das Reichswehr-Infanterie-Regiment 21 unter Oberst Leonhard Haussel aufging. Hier hatte er die Dienststelle eines Zugführers in der 5. Kompanie/II. Bataillon in Nürnberg inne. Die 5. und 8. Kompanie übernahmen 1921 die Tradition des 14. Infanterie-Regimentes „Hartmann“.
1922 wurde von Brückner als Charakter-Oberleutnant aus dem Heeresdienst verabschiedet und wurde im Jahre 1922 Gründungsmitglied einer Ortsgruppe der „Reichsflagge“. 1933 trat er dann in der NSKK-Kraftwagen-Abteilung 78 in Nürnberg ein.
Zweiter Weltkrieg
Erich von Brückner übernahm im Januar 1939 das Kommando über die Panzer-Abwehr-Abteilung 34[1]. Mit dieser wurde er zunächst an der Westfront in der Saarpfalz eingesetzt. Er nahm nicht am Westfeldzug teil. Von Brückner übernahm dann mit Wirkung vom Juli 1940 das Kommando der Panzerjäger-Abteilung 12, mit der er am Ostfeldzug eingesetzt wurde. Dort vom Oktober bis zum November 1941 mit der Führung des Infanterie-Regiments 89 beauftragt, übernahm er anschließend wieder das Kommando über die Panzerjäger-Abteilung 12. Am Juli 1942 wurde Brückner in die Führer-Reserve versetzt und zur 7. Panzer-Division kommandiert, um dort die Führung des Schützen-Regiments 7[2] zu übernehmen. Die Inmarschsetzung erfolgte über die Frontleitstelle Bordeaux. Im August 1942 wurde er zum Kommandeur des Panzergrenadier-Regiments 126 ernannt. Bei der 23. Panzer-Division befand sich von Brückner bis zum September 1942. Gesundheitlich wiederhergestellt, wurde Brückner zum Kommandeur des Afrika-Schützen-Regiments 963 ernannt und übernahm dann ab dem Juni 1943 das Kommando über das Festungs-Infanterie-Regiment 966. Er wechselte dann jedoch vom Ersatz- und Ausbildungs-Bataillon 999 zum Festungs-Infanterie-Regiment 965, da die Verfügung zur Ernennung zum Kommandeur des Festungs-Infanterie-Regiment 966 nicht wirksam wurde und von Brückner somit am 24. August 1943 zum Kommandeur dieses Regiments ernannt wurde. Er wechselte dann als Kommandeur zum Panzergrenadier-Ersatz- und Ausbildungs-Regiment 57.
Erst am 10. Juli 1944 übernahm Brückner eine neue Dienststellung und wurde zum Kommandeur der Panzertruppen im Wehrkreis X ernannt. Diesen Posten gab er am 11. September 1944 wieder ab, um wieder der Reserve zugeteilt zu werden, wo er als Regiments-Kommandeur für Panzergrenadier-Einheiten vorgesehen wurde. Im September 1944 übernahm er das Elite-Regiment des Oberstleutnants Wilhelm Walther und wurde zum Kommandeur des umbenannten Jäger-Regiments 1 „Brandenburg“ ernannt,[3] da die einstige Division „Brandenburg“ nun in die Panzer-Grenadier-Division „Brandenburg“ umgewandelt wurde und dem Panzerkorps „Großdeutschland“ unterstellt wurde.[4] Als solcher erhielt Brückner als Oberst und Regimentskommandeur am 11. März 1945 das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes. Grund für die Verleihung waren nach Angaben des damaligen Divisionskommandeurs die Kämpfe von Teilen seines Regiments bei Kalisch. Der Stab des Regiments, sowie das halbe II. Bataillon, plus verschiedene Fremdeinheiten, befanden sich jedoch weiter nördlich, im Kampf um den Rückzugsweg Kutno-Konin-Schrimm-Lissa. Als Ort der Waffentat wird Fraustadt bei Lissa genannt. Nachdem Lissa zur Festung erklärt wurde, gelang es Oberst von Brückner mit seiner Kampfgruppe aus der eingeschlossenen Stadt über Fraustadt nach Glogau auszubrechen. Damit trug er wesentlich zur Stabilisierung der Lage an der Oder bei. Am 18. März in die Führer-Reserve versetzt, geriet Brückner in alliierte Kriegsgefangenschaft.
Tod
1948 aus alliierter Kriegsgefangenschaft entlassen, verstarb Oberst a. D. Erich von Brückner im April 1949 im Alter von 52 Jahren in Wiesbaden.
Auszeichnungen
Beförderungen
- 7. August 1914 Fahnenjunker
- 2. November 1914 Fahnenjunker-Gefreiter
- 1. Dezember 1914 Fahnenjunker-Unteroffizier
- 4. Februar 1915 Fähnrich
- 24. Juni 1915 Leutnant ohne Patent
- 1. Juli 1922 Leutnant
- 30. November 1922 Charakter als Oberleutnant
- Verabschiedung aus dem aktiven Heeresdienst
- 31. Januar 1927 Oberleutnant
- Ernennung des vollwertigen Dienstgrades und die Erlaubnis zum Tragen der Uniform
- 13. September 1934 Hauptmann (E)
- Reaktivierung in den Heeresdienst der Reichswehr als Ergänzungsoffizier
- 2. Februar 1935 Hauptmann (aktiver Offizier)
- 31. Juli 1937 Major
- 20. November 1940 Oberstleutnant
- 15. Mai 1942 Oberst
- Eisernes Kreuz (1914) II. und I. Klasse
- II. Klasse am 25. Juni 1915
- I. Klasse am 23. Juni 1918
- Militärverdienstkreuz mit Schwertern am 26. Juni 1915
- Militärverdienstorden (Bayern) IV. Klasse mit Schwertern am 14. Februar 1917
- Österr. Militär-Verdienstkreuz III. Klasse mit Kriegsdekoration III. Klasse am 4. April 1917
- Verwundetenabzeichen (1918) in Schwarz am 16. Juni 1918
- Ehrenkreuz für Frontkämpfer am 22. Februar 1935
- Dienstauszeichnung IV. Klasse am 2. Oktober 1936
- Wiederholungsspange (1939) zum Eisernen Kreuz II. und I. Klasse (1914)
- II. Klasse am 14. Januar 1940
- I. Klasse am 1. Juli 1941
- Verwundetenabzeichen (1939) in Silber am 4. Juli 1942
- Medaille „Winterschlacht im Osten 1941/42“ am 25. Juli 1942
- Panzer-Kampfabzeichen am 3. Oktober 1943
- Deutsches Kreuz in Gold am 25. März 1942
- Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes am 11. März 1945 als Oberst und Kommandeur des Jäger-Regimentes 1 „Brandenburg“
Quellen
- Walther-Peer Fellgiebel: Die Träger des Ritterkreuzes des Eisernen Kreuzes 1939-1945, Podzun-Pallas Verlag, Friedburg 2000, ISBN 3-7909-0284-5