Verwehte Spuren
Filmdaten | |
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Originaltitel: | Verwehte Spuren |
Produktionsland: | Deutsches Reich |
Erscheinungsjahr: | 1938 |
Laufzeit: | 82 Minuten |
Sprache: | Deutsch |
Filmproduktion: | Majestic-Film GmbH |
Erstverleih: | Tobis-Filmkunst GmbH |
IMDb: | deu • eng |
Stab | |
Regie: | Veit Harlan |
Regieassistenz: | Wolfgang Schleif |
Drehbuch: | Thea von Harbou, Felix Lützkendorf, Veit Harlan |
Vorlage: | Hans Rothe (Hörspiel) |
Produzenten: | Franz Tappers, Helmut Eweler |
Produktionsleitung: | Bruno Lopinski |
Produktionsassistenz: | Conrad Flockner |
Musik: | Hans-Otto Borgmann |
Ton: | Hans Rütten |
Kamera: | Bruno Mondi |
Kameraassistenz: | Erich Grohmann |
Standfotos: | Erich Kilian |
Bauten: | Hermann Warm, Carl Haacker |
Kostüm: | Maria Pommer-Uhlig |
Aufnahmeleitung: | Paul Goergens, Kurt Heinz |
Schnitt: | Marianne Behr |
Besetzung | |
Darsteller | Rolle |
Charlotte Schultz | Madeleine Lawrence, Seraphines Mutter |
Kristina Söderbaum | Séraphine Lawrence |
Frits van Dongen | Bezirksarzt Dr. Morot |
Friedrich Kayßler | Polizeipräfekt von Paris |
Heinrich Schroth | Graf Duval, Präsident des Weltausstellungskomitees |
Hans Halden | Polizeikommissar Fragonard |
Leo Peukert | Polizeisekretär Dubois |
Jakob Tiedtke | Hotelier Dompierre |
Josef Sieber | Hausdiener Maurice |
Clemens Hasse | Hausdiener Gaston |
Klaus Detlef Sierck | Page Armand |
Ernst Rotmund | Nachtportier |
Max Wilmsen | Tagesportier |
Edith Meinhard | Stubenmädchen Jeannette |
Milena von Eckardt | Maurices Freundin Colette |
Hermann Wagner | Musikstudent Gustave |
Elisabeth Botz | Pensionswirtin Madame Chaumette |
Hildegard Imhoff | Madame Printemps |
Paul Dahlke | Boulevardschriftsteller Henri Poquet |
Hans Stiebner | Druckereibesitzer Pigeon |
Valy Arnheim | Chefredakteur des „Figaro“ |
Paul Bildt | Attaché an der englischen Botschaft |
Hans Hemes | Sekretär an der englischen Botschaft |
Heinrich Vogt | Ballhausdirektor |
Lyda Soe | Tänzerin |
Hilla Hofer | Sekretärin Poquets |
Georg Völkel | Colettes Tänzer beim Hausball |
Charles Willy Kayser | Pariser Hotelportier |
Gerti Ober | Empfangsmädchen bei Dr. Morot |
Heiner Dugal | Malerlehrling |
Hansjakob Gröblinghoff | Page im Hotel de la Russie |
Bruno Mockmann | Patient bei Dr. Morot |
Carl-August Dennert | 1. Gast im Ballhaus |
Fritz Draeger | 2. Gast im Ballhaus |
Hedwig Wangel | Ältere Dame im Cafégarten |
Erwin Biegel | Pariser Kutscher |
Alfred Karen | Uniformierter Würdenträger in der Loge des Polizeipräfekten |
Mohamed Husen | Junger Schwarzer beim Korsoumzug |
Heinz Appel |
Verwehte Spuren ist ein deutsches Filmdrama von Veit Harlan mit seiner Frau Kristina Söderbaum aus dem Jahr 1938. Die Dreharbeiten fanden im Zeitraum März bis Mai 1938 in Berlin, München und Paris statt. Die Uraufführung war am 21. September 1938 im Gloria-Palast in Berlin.
Inhaltsverzeichnis
Handlung
Paris – Weltausstellung 1867 – Menschenmassen durchwogen die Welt der Paläste und Pavillons der Weltausstellung. Aus aller Herren Ländern sind sie hier zusammengeströmt. Die ganze Welt ist in Paris. Paris ist das Ziel der Sehnsucht aller. Auch Madeleine Lawrence, die vor zwanzig Jahren an der Seite ihres Gatten nach Kanada ging, kommt mit ihrer Tochter zur Weltausstellung wieder in ihre Heimat. Ihr Gatte ist vor drei Jahren gestorben. Im Hotel „Des Deux Palombes“ sind keine Zimmer mehr frei, obwohl Mrs. Lawrence die Bestellung vor einem halben Jahr aufgegeben hat. Der Besitzer des Hotels wagt kaum, ihr den einzig freien Raum des Hotels anzubieten: eine Bodenkammer. Freudig nimmt sie an. Vor Ermattung wäre sie unfähig, irgendetwas zu unternehmen. Sie will nach der langen Reise, nach dem Trubel und Wirbel in der Stadt der Weltausstellung nichts als Ruhe – nichts als schlafen. Ein liebenswürdiger junger Mann, der sich als Dr. Morot vorstellte, nimmt sich in uneigennütziger Weise der Tochter an. Er besorgt ihr ein Zimmerchen in einem nahen Hotel und bringt sie dorthin. Beide fassen eine Neigung zueinander.
Etwas Furchtbares scheint geschehen zu sein. Vor Entsetzen gelähmt suchen der Polizeipräfekt von Paris und einige Herren Vorkehrungen zu treffen, damit ein Ereignis vor der Öffentlichkeit geheim gehalten werde. Nur eine Andeutung dieses Ereignisses hätte eine Katastrophe, eine unbeschreibliche Panik zur Folge. Auch Dr. Morot wird zur Beratung zugezogen. Bestürzt nimmt er den Bericht entgegen. Die größte Gefahr droht von Mademoiselle Seraphine Lawrence. Erschrocken erwacht Seraphine spät am andern Morgen und eilt in das Hotel ihrer Mutter. – Sonderbar – im Hotel kennt man ihre Mutter nicht. Entgeistert starrt sie in das Fremdenbuch – Mrs. Lawrence ist nicht eingetragen. Sie läuft die Treppe hinauf – die Tür zu Zimmer 216 ist offen – die Kammer ist leer. – Niemand weiß etwas von Ihrer Mutter. Koffer und Kleider sind verschwunden.
Sie wendet sich an Morot. Aber vergebens. Sie fühlt, wie er ihren Fragen und ihrem Drängen nach Beistand ausweicht. Und plötzlich kommt es ihr klar zum Bewusstsein: Er weiß, wo Ihre Mutter ist – und will es Ihr nicht sagen. Trostlos, verzweifelt verläßt sie Ihn. Nun sucht sie Hilfe in der britischen Botschaft. Man hört sie ruhig an – zuckt die Schultern. Vielleicht hat die Mutter ein anderes Hotel aufgesucht? Sie fährt von Hotel zu Hotel – überall die gleiche Antwort: „Madame Lawrence wohnt nicht hier.“ Auch bei der Polizei hat sie keinen Erfolg. Der Polizeipräfekt empfängt sie. Ist ihre Mutter überhaupt nach Paris gekommen? Sèraphine eilt in das Büro der Nordatlantik-Linie -sieht die Passagierliste des Dampfers – der Name ihrer Mutter ist nicht verzeichnet. – „Ich soll also allein von Kanada nach Frankreich gekommen sein?“ Morot vermag sie nicht zu beruhigen. Und so fällt sie einem Revolverjournalisten in die Hände, der ihren Fall als Sensation ausbeuten will. Aber die Polizei verbietet seine Artikel.
Noch ein junger Mann nimmt sich der verzweifelten Seraphine an. Gustave will ihr wenigstens einen Beweis verschaffen, daß ihre Mutter nach Paris gekommen sei. Aber auch dieser Versuch schlägt fehl. Er hat den Beweis bereits in Händen – aber er wird ihm geraubt. – Sèraphine will der Polizei den Überfall melden. Der Präfekt befindet sich auf dem Ball der Midinetten. Also sucht Sèraphine ihn dort – und entdeckt ein Mädchen, das den Schmuck ihrer Mutter trägt – sie stürzt sich auf sie und zerrt sie zum Präfekten. Das Mädchen hat den Schmuck von Maurice, dem Hausdiener des Hotels, in dem ihre Mutter abgestiegen ist, als Geschenk bekommen. Seraphine bezichtigt ihn des Mordes an ihrer Mutter. „Die war ja längst tot“ kreischt jenes Mädchen auf. „Meine Mutter ist tot? – Ermordet?“ – Der Präfekt verneint.
Und als man ihr wieder jede Auskunft verweigert – stürzt sie nach starrem Schweigen mit unvermuteter Schnelligkeit aus dem Zimmer – über die Treppen - durch das Portal – hinein in den brausenden Nachtverkehr des Boulevard – und verschwindet in dem Chaos von Menschen, Pferderücken und Wagen. Gustave ist es inzwischen mit Hilfe jenes Revolverjournalisten gelungen, aufreizende Flugzettel zu drucken „Paris, wo ist Madeleine Lawrence?!?“ Dieses Flugblatt liegt vor dem Polizeipräfekten. Jetzt ist er mit seiner Weisheit am Ende. Jetzt kann nur noch Seraphine Lawrence helfen. – Seraphine hört mit geschloßenen Augen den Bericht des Präfekten an. Und endlich erfährt sie, was mit ihrer Mutter geschehen ist. Um jedem eventuellen Gerücht zuvorzukommen, wird nun alles aufgeklärt.
Anmerkungen
Der dramatische Stoff wurde nach einer Begebenheit von 1867 gestaltet, die sich bei der Pariser Weltausstellung tatsächlich ereignete.[1]