Gottberg, Curt von
Curt Gustav Friedrich Walther von Gottberg (zuweilen auch: Kurt; 11. Februar 1896 in Preußisch Wilten; 31. Mai 1945 bei Flensburg) war ein deutscher Offizier des Deutschen Heeres (Leutnant), der Freikorps (Marine-Brigade „Ehrhardt“), der Vorläufigen Reichswehr (verabschiedet im April 1920 als Oberleutnant), der SA und der SS, zuletzt SS-Obergruppenführer und General der Waffen-SS, seit 2. Dezember 1944 stellvertretender Befehlshaber des Ersatzheeres sowie Ritterkreuzträger im Zweiten Weltkrieg.
Inhaltsverzeichnis
Werdegang
Zweiter Weltkrieg
Von Gottberg war mit als Kommandeur der Kampfgruppe „von Gottberg“ Experte für die Bandenbekämpfung. Er vereinigte vom März 1943 bis zum Juli 1944 die höchste zivile und militärische Gewalt in Weißruthenien in Personalunion. 1943 wurde er von Erich von dem Bach-Zelewski für das Deutsche Kreuz in Gold, 1944 von Generalfeldmarschall Ernst Busch, Oberbefehlshaber der Heeresgruppe Mitte, für das Ritterkreuz für dessen Erfolge bei den Unternehmen „Frühlingsfest“ und „Regenschauer“ vorgeschlagen.
Während des Zusammenbruchs der Heeresgruppe Mitte wurde er Anfang Juli 1944 zum Höheren SS- und Polizeiführer (HSSPF) für Rußland-Mitte und Weißruthenien befördert. Vom 7. August 1944 bis zum 18. Oktober 1944 war von Gottberg Kommandierender General des XII. SS-Armeekorps.
Endkampf
Von Gottberg wurde seit März 1945, zusätzlich zu seiner Aufgabe der Bewachung des Reichseisenbahnnetzes im Kampf gegen Fahnenflüchtige, von Joseph Goebbels mit der Remobilisierung von bereits aus der Wehrmacht entlassenen Soldaten für den Endkampf um Deutschland betraut.
Tod
Nach dem Ende des von England 1939 entfesselten europäischen Krieges, den die in den USA tonangebenden Kreise durch Kriegseintritt des Landes zum Weltkrieg machten, soll von Gottberg am 31. Mai 1945 bei Flensburg in britischer Kriegsgefangenschaft Suizid begangen haben, um eine völkerrechtswidrige Auslieferung an die Bolschewisten zuvorzukommen.
Familie
Curt von Gottberg war der Sohn von Walter Gustav Anton Ferdinand von Gottberg (1870–1945) und dessen Gemahlin Agnes, geb. Freiin von der Goltz (1869–1923). Curt war zweimal verheiratet, mit Leonie Magdalene Emma Leonie von Gottberg und dann mit Charlotte, geb. Kniep. Mit beiden Ehefrauen hatte er jeweils drei Kinder:[2]
- Christa-Viktoria Agnes Elisabeth (∞ von Janson)
- Johanna Frieda Erika (∞ von Glasow)
- Elisabeth von Gottberg ( 1923; ⚔ 1942 als DRK-Schwester an der Ostfront)
- Peter Lorenz von Gottberg (1930–1941)
- Rasmus Heinrich Ernst von Gottberg
- Hans-Wittich von Gottberg
Mitgliedschaften
- 1931 SA
- Februar 1932 NSDAP (Mitgliedsnr. 948.753)
- September 1932 Allgemeine SS (SS-Nr. 45.923).
SS-Beförderungen (absteigend)
- SS-Obergruppenführer und General der Waffen-SS und Polizei: 30. Juni 1944[3]
- SS-Gruppenführer und Generalleutnant der Polizei: 15. Juli 1943
- SS-Brigadeführer und Generalmajor der Polizei: 20. April 1942
- SS-Obersturmbannführer der Reserve der Waffen-SS: 1. Dezember 1940
- SS-Oberführer: 30. Januar 1939
- SS-Standartenführer: 9. November 1937
- SS-Obersturmbannführer: 25. März 1934
- SS-Sturmbannführer: 30. Januar 1934
- SS-Sturmhauptführer: 20.19.1933
- SS-Sturmführer: 6. November 1933
- SS-Obertruppführer: 20. Oktober 1933
- SS-Truppführer: 25. April 1933
- SS-Scharführer: 1. April 1933
Auszeichnungen (Auszug)
- Eisernes Kreuz (1914) II. und I. Klasse
- Verwundetenabzeichen (1918) in Schwarz
- Ehrenkreuz für Frontkämpfer
- Ehrenwinkel für alte Kämpfer
- Julleuchter der SS am 16. Dezember 1935
- SS-Zivilabzeichen (Nr. 34 209)
- Ehrendegen „Reichsführer-SS“ am 1. Dezember 1937
- SS-Ehrenring am 1. Dezember 1937
- SA-Sportabzeichen in Bronze
- SS-Ehrendolch
- Handwerk-Abzeichen in Gold am 1. Mai 1939
- SS-Dienstauszeichnungen
- Medaille zur Erinnerung an den 1. Oktober 1938 mit Spange „Prager Burg“
- Dienstauszeichnung der NSDAP in Bronze am 30. Januar 1941
- Goldenes HJ-Ehrenzeichen
- Wiederholungsspange (1939) zum Eisernen Kreuz II. und I. Klasse (1914)
- Spange zum 1914 EK II: 6. Dezember 1942
- Spange zum 1914 EK I: 20. Februar 1943
- Tapferkeitsauszeichnung für Angehörige der Ostvölker, II. Klasse in Silber am 1. Januar 1943
- Namentliche Nennung im Wehrmachtbericht am 30. Juni 1944
- Kriegsverdienstkreuz (1939), II. und I. Klasse mit Schwertern
- II. Klasse am 30. Januar 1944
- Infanterie-Sturmabzeichen am 8. Juni 1944
- Bandenkampfabzeichen in Silber am 15. Juli 1944
- Deutsches Kreuz in Gold am 7. August 1943 als SS-Brigadeführer, Generalmajor der Polizei und Kampfgruppen-Kommandeur und SS und Polizeiführer in Weißruthenien
- Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes am 30. Juni 1944 als SS-Gruppenführer, Generalleutnant der Polizei und Führer der Kampfgruppe „von Gottberg“/Heeresgruppe Mitte
Verweise
- Obergruppenführer Gottberg v., Curt, Das-Ritterkreuz.de
- Gottberg, von, Curt, ww2awards.com (englischsprachig)
Fußnoten
- Geboren 1896
- Gestorben 1945
- Deutscher General
- Militärperson (Preußen)
- Person im Ersten Weltkrieg (Deutsches Reich)
- Freikorps-Mitglied
- Angehöriger der Reichswehr
- NSDAP-Mitglied
- SA-Mitglied
- SS-Obergruppenführer und General der Waffen-SS
- SS- und Polizeiführer
- Partisanenkrieg im Zweiten Weltkrieg
- Person Ostpreußen
- Träger des Eisernen Kreuzes I. Klasse (1914)
- Träger des SS-Ehrendegens
- Träger des Ritterkreuzes des Eisernen Kreuzes
- Träger des Deutschen Kreuzes in Gold
- Kriegsgefangener