Gräser, Fritz-Hubert

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Fritz-Hubert Gräser

Fritz-Hubert Gräser (Lebensrune.png 3. November 1888 in Frankfurt an der Oder; Todesrune.png 4. Oktober 1960 in Göttingen) war ein deutscher Offizier der Preußischen Armee, der Kaiserlichen Armee, des Deutschen Heeres, der Reichswehr und der Wehrmacht, zuletzt General der Panzertruppe, Oberbefehlshaber der 4. Panzerarmee und Schwerterträger des Zweiten Weltkrieges.

Leben

Oberst Gräser
Generalleutnant Gräser (rechts)

Jugend

Fritz-Hubert Gräser wurde am 3. November 1888 in Frankfurt an der Oder als Sohn des preußischen Hauptmanns Ernst Gräser, der im Ersten Weltkrieg zuletzt Generalleutnant und von 14. November 1917 bis 24. August 1918 Kommandeur der 41. Infanterie-Division war, geboren.

Ausbildung

Der Soldatensohn kam schon als Junge in das Kadettenhaus Potsdam und beendete dann seine schulische Ausbildung auf der Hauptkadettenanstalt Groß-Lichterfelde. Nach dem Abitur kehrte er am 28. Februar 1907 als achtzehnjähriger Portepeefähnrich in seine Geburtsstadt zurück, um hier in das Grenadier-Regiment „Prinz Carl von Preußen“ (2. Brandenburgisches) Nr. 12 einzutreten.

Mit der für Abiturienten üblichen Vorpatentierung (auf den 22. Juni 1906) wurde er am 27. Januar 1908 (Kaisergeburtstag) zum Leutnant befördert. Als Adjutant des Füsilierbataillons seines Regiments ging er im August 1914 an die Westfront. Inzwischen gehörte den 12er-Grenadieren auch sein jüngerer Bruder Fritz-Dietrich als Leutnant in der 4. Kompanie an, er fiel bereits bei der ersten Feindbegegnung im August 1914 bei Tertre/Belgien.

Erster Weltkrieg

Leutnant Fritz-Hubert Gräser machte während der ersten Kriegsjahre fast alle großen Schlachten an der Westfront sowie eine Reihe von Gefechten im Osten mit, als erster Soldat des Grenadierregiments 12 erhielt er kurz nach Kriegsausbruch das Eiserne Kreuz II. Klasse (EK II), dem schon im Oktober 1914 das Eiserne Kreuz I. Klasse (EK I) folgte.

Als beim Vormarsch zur Marne der Angriff seiner Truppe stockte, ergriff Leutnant Gräser die Bataillonsfahne, galoppierte seinen Soldaten auf einem Schimmel voran und führte sie zum weiteren erfolgreichen Angriff gegen das Dorf Bellot. Im Dezember 1914 wurde er zum Oberleutnant befördert und als Kompanieführer in der Champagneschlacht durch Kopfschuß schwer verwundet. Nach seiner Genesung und der Beförderung zum Hauptmann machte er im Stab der Heeresgruppe Mackensen eine Generalstabsausbildung mit, wobei der Chef des Stabes, der damalige Oberst Hans von Seeckt, für ihn ein idealer Lehrmeister war. Als von Seeckt – nunmehr schon als Generalmajor – auf dem östlichen Kriegsschauplatz Generalstabschef der österreichischen Erzherzöge Karl (späterer österreichischer Kaiser) und Joseph wurde, nahm er den von ihm sehr geschätzten jungen Hauptmann Gräser mit, der dann insgesamt fast zwei Jahre lang unter Seeckt Dienst tat.

In den letzten Kriegsmonaten war er Erster Generalstabsoffizier (Ia) der 1. Reservedivision.

Zwischenkriegszeit

Nach Kriegsende wirkte Gräser 1919 noch einmal unter Oberst Hans von Seeckt im Generalstab des Armeeoberkommandos Grenzschutz-Nord, 1920 nahm er seinen Abschied. Er bewirtschaftete in den nächsten zwölf Jahren das Gut Hubertushof bei Reppen, daneben war er auch im Grenzschutz tätig.

Am 1. Oktober 1933 wurde er als Ergänzungsoffizier Bezirkskommandeur in Frankfurt/Oder und bereits 1934 als Major beim Frankfurter IR 8 reaktiviert, das u. a. die Tradition seines Stammregiments weiterführte. Er wurde dann Kommandeur des I. Bataillons im Infanterie-Regiment „Crossen“, aus dem am 1. Oktober 1935 das MG-Bataillon 8 entstand, hier avancierte Gräser am 1. April 1936 zum Oberstleutnant und zweieinhalb Jahre später – inzwischen fünfzigjährig – zum Oberst.

Zweiter Weltkrieg

Bei der Mobilmachung 1939 wurde er Kommandeur des zur 3. Infanterie-Division gehörenden IR 29, an dessen Spitze er bis zum 1. Juli 1941 stand. Mit ihm nahm er am Polenfeldzug und im Sommer 1940 an der Offensive gegen Frankreich teil.

Schon am 19. Juli 1940 wurde Gräser das im September 1939 neu gestiftete Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes verliehen, nachdem er bei schweren Kämpfen an der Aisne gegen einen zahlenmäßig und befestigungstechnisch überlegenen Gegner trotz schwersten Artilleriefeuers sein Regiment durch rücksichtslosen Einsatz seiner Person in der vordersten Linie vorwärts gerissen hatte. Mehrere krisenhafte Situationen konnten dadurch überwunden, Gegenangriffe französischer Panzer abgeschlagen und das deutsche Angriffsziel schließlich erreicht werden.

Beim Kampf gegen die Sowjetunion wurde Oberst Gräser am 11. August 1941 vor Leningrad schwer verwundet, sein rechtes Knie wurde zertrümmert und das linke Bein mußte amputiert werden, dennoch meldete sich der am 1. Oktober 1941 zum Generalmajor beförderte und Anfang 1942 mit dem Deutschen Kreuz in Gold ausgezeichnete Offizier nach seiner Genesung wieder zum Fronteinsatz.

Am 1. März 1943 wurde er zum Generalleutnant befördert und zum Kommandeur der 3. Panzer-Grenadier-Division ernannt, die nach Stalingrad anstelle der dort zugrunde gegangenen 3. Infanteriedivision (mot.) neu aufgestellt wurde. Gräsers Division wurde in Italien eingesetzt, sie kämpfte dort am Volturno bei Salerno, am Monte Cassino und bei Nettuno. Für die Verhinderung eines gegnerischen Durchstoßes auf Rom wurde Gräser am 26. Juni 1944 als 517. Soldaten der Wehrmacht das Eichenlaub zum Ritterkreuz verliehen.

Nachdem er im schlesischen Hirschberg 1944 an einem Lehrgang für Kommandierende Generäle teilgenommen hatte, wurde er wieder an die Ostfront versetzt, hier übernahm er im Sommer 1944 die Führung des im Raum Tarnopol eingesetzten XXIV. (24.) Panzerkorps.

Anschließend wurde er Kommandierender General des 48. Panzerkorps und am 1. September 1944 zum General der Panzertruppe befördert. Drei Wochen später wurde er mit der Führung der 4. Panzerarmee betraut, diese befand sich damals im Brückenkopf Baranowitschi; aus eigenem Entschluß nahm er seine Armee nach einem sowjetischen Durchbruch, der zu ihrer Einkesselung hätte führen können, zurück und baute an der Oder eine neue Widerstandsfront im Rahmen der Heeresgruppe Schörner auf.

Noch am 8. Mai 1945 wurden die Leistungen des Generals der Panzertruppe Fritz-Hubert Gräser und seiner Armee durch die Verleihung der 154. Schwerter zum Ritterkreuz offiziell anerkannt.

Der beinamputierte General mit dem Goldenen Verwundetenabzeichen stand bis zur Kapitulation im aktiven Fronteinsatz. Zu den Gefallenen des Zweiten Weltkrieges gehörten auch Gräsers Sohn Dietrich und sein Schwiegersohn, Oberstleutnant i. G. von Derschau.

Nachkriegszeit

Gräser geriet am 9. Mai 1945 in VS-amerikanische Kriegsgefangenschaft, aus der er erst im Juni 1947 entlassen wurde. Er lebte zunächst in Reit im Winkl, ehe er nach Göttingen übersiedelte.

Tod

General der Panzertruppe a. D. Gräser verstarb am 4. Oktober 1960 im 72. Lebensjahr und wurde am 7. Oktober 1960 mit militärischen Ehren zu Grabe getragen. Er ruht auf dem Göttinger Stadtfriedhof in einem Gemeinschaftsgrab mit seiner Gemahlin Edelgard, geb. Brussatis (1899–1973). Auf dem Grabstein ist auch der Sohn vermerkt, Leutnant Fritz-Dietrich Gräser (Lebensrune.png 22. Juni 1920 in Reppen; so genannt nach dem 1914 gefallenen Bruder des Vaters), der am 11. Oktober 1941 an der Ostfront fiel und dessen Gebeine in der Nachkriegszeit nicht gefunden werden konnten. Ebenfalls auf dem Grabstein vermerkt ist Edelgards Bruder, Oberst Helmut(h) Brussatis, zuletzt Kampfkommandant für den Kreis Alfeld. Ob der am 5. April 1945 gefallene Leutnant Adalbert Brussatis ebenfalls ein Verwandter ist, ließ sich nicht ermitteln, ist aber anzunehmen.

Auszeichnungen

Beförderungen

Verweise