Schneider, Gerd-Dietrich

Aus Metapedia
(Weitergeleitet von Gerd-Dietrich Schneider)
Wechseln zu: Navigation, Suche
Gerd-Dietrich Schneider.jpg

Gerd-Dietrich Schneider (zuweilen auch Gerd Dietrich ohne Bindestrich; Lebensrune.png 25. März 1921 in Stettin; Todesrune.png 15. Juli 2004 ?) war ein deutscher Offizier der Wehrmacht, zuletzt Oberleutnant zur See der Kriegsmarine und Ritterkreuzträger des Zweiten Weltkrieges sowie Reserveoffizier der neu gegründeten Marine der Bundeswehr.

Werdegang

Vom Kanal zum Kaukasus. Die 3. R-Flottille – Feuerwehr an allen Fronten (Gerd-Dietrich Schneider).jpg
Plattbug-Kreuzer – Artillerieträger der Marine im Einsatz (Gerd-Dietrich Schneider).jpg
  • 1.10.1938 Eintritt in die Kriegsmarine (Crew 38 in Stralsund)
  • 18.8.1940 bis 31.3.1944 3. Räumboots-Flottille, u. a. zuletzt als Räumboot-Kommandant und Gruppenführer
  • 1.4.1944 bis 13.6.1945 Chef 8. Artillerieträger-Flottille
    • Schneider befand sich südlich von Kappeln an der Ostsee in Kriegsgefangenschaft, wo er, wie so viele andere, von den britischen Besatzern zum Minenräumdienst zwangsverpflichtet wurde. Er bezeugte Ende Mai 1945 die Ritterkreuzverleihungszeremonie für Hans-Joachim Merks durch Admiral Friedrich Ruge.
  • 14.6.1945 bis 30.6.1947 Kommandant M 328
  • 1.7.1947 bis 12.1.1948 Kommandant R 170
  • 12.1.1948 Entlassung aus der Kriegsgefangenschaft
  • 1960 bis 1968 Teilnahme an Reserveübungen der Marine der Bundeswehr

3. Räumboots-Flottille

„Die Aufstellung der Flottille hatte im Frühjahr 1939 in Pillau als Heimathafen begonnen. Als erste Boote wurden im März / April1 939 die werftneuen Bote R 33, R 34, R 38 und R 39 in Dienst gestellt. Dazu kam das Begleitschiff ‚Von der Groeben‘ nach entsprechendem Umbau bei Schichau aus dem früheren Minensuchboot M 107. Im Laufe des Sommers 1939 kamen die Neubauten R 35, R 36 und R 40 hinzu. Bei Kriegsbeginn unterstand die Flottille dem Befehlshaber der Sicherung der Ostsee direkt, ab Mitte September dem Führer der Minensuchboote Ost. Ab dem 1. September 1939 nahm die Flottille am 2. Weltkrieg teil. Ihre erste Fahrt führte die Flottille in die Danziger Bucht. Am 5. September 1939 wurde die Flottille durch die 1. R-Flottille in der Danziger Bucht abgelöst und marschierte nach Pillau zurück. Von hier aus verlegte sie nach Kiel, wo sie die Schutzsperren gegen feindliche U-Boote gesichert wurden. Anschließend wurde die Flottille weiter in der Nordsee zu Sicherungsaufgaben eingesetzt. Im Winter 1939 / 40 war die Flottille zeitweise im Hafen von Brunsbüttel eingefroren. Das Begleitschiff und das am 13. November zuletzt in Dienst gestellte R 37 lagen in Cuxhaven fest. Erst am 22. März 1940 erfolgte wieder eine Einsatzfahrt. Während der Besetzung Dänemarks führte die 3. R-Flottille von Helgoland aus ab dem 9. April 1940 zusammen mit der 4. Minensuchflottille die Besetzung von Thyboron im Limfjord an der Nordwestküste Jütlands durch. Am 11. April wurde die Flottille nach Frederikshavn am Kattegatt beordert. Am 12. April wurde sie südwestlich der Insel Anholt bei der Sicherung des torpedierten schweren Kreuzers Lützow eingesetzt. In den folgenden Tagen folgten Geleitaufgaben für Nachschub-Geleite nach Norwegen. Inzwischen war auch R 40 in Dienst gestellt worden. Nach der Besetzung Norwegens schlossen sich Minenräum-Einsätze an. Am 19. Juni verlegte die Flottille nach Borkum. Von hier aus operierte die Flottille erneut gegen britische Minenfelder. Am 26. Juni 1940 hatte die Flottille ihre ersten Gefallenen zu beklagen. Beim Geschützexerzieren an einer 2-cm Flak lösten sich versehentlich mehrere Schüsse und töteten und verletzten mehrere Besatzungsangehörige. Am 1. Juli 1940 verlegte die Flottille nach Den Helder in Holland und am 27. August 1940 zur Vorbereitung auf die Landung in England nach Le Havre. Von hier aus wurden Minenräum- und Geleitaufgaben wahrgenommen. Außerdem bereiteten sich die Boote auf die Landung in England vor. Die Flottille sollte einen Geleitzug von le Havre in den Raum Brighton-Beach-Head geleiten. Bis ins Frühjahr 1942 verblieb die Flottille im Westraum. Im September 1940 wurden die Boote R 34, R 37, R 39 und R 40 an die neu aufgestellte 12. Räumboots-Flottille abgegeben. Am 1. Oktober 1940 geriet die Flottille in einen britischen Luftangriff. Acht feindliche Jäger griffen die Boote der Flottille an und verursachten schwere Verluste auf den Booten. Die meisten Boote der Flottille mußten anschließend in die Werft, um ihre Schäden zu reparieren. Am 21. Januar 1942 erhielt die Flottille den Befehl, mit sich zur Verlegung ins Schwarze Meer mit acht Booten bereit zu halten. Die restlichen Boote sollten in Oystreham eine neue Flottille aufstellen. Darauf wurden für das Schwarze Meer R 33, R 35, R 39, R 163, R 164 und R 165 sowie R 166 für das Schwarze Meer ausgesucht. R 34, R 37, R 38 und R 40 wurden für die neue Flottille freigestellt. Später trat anstelle von R 39 aber R 37. In den Etappen Dieppe, Boulogne, Rotterdam und Borkum wurde Ende März 1942, als nach einem kurzen Räumeinsatz mit vier Booten noch vor Calais und einigen weiteren Geleiten von der Seekriegsleitung aus Berlin der Befehl zur baldmöglichsten Verlegung nach Cuxhaven eintraf, die erste Etappe ins Schwarze Meer zurückgelegt. Über Hamburg wurde in die Elbe eingefahren. In Dresden-Übigau wurden die Boote auf sog. Coulemeyer-Transporter verladen und über Land an die Donau gebracht. In Ingolstadt wurden die Boote dann wieder zu Wasser gelassen. Über Wien und Belgrad wurde Otschakow östlich von Odessa in der Bug-Mündung als Stützpunkt erreicht. Als erstes trafen R 166 und R 35 hier ein. Der erste Einsatz fand am 3. Juli 1942 statt. Ein Geleit mit einigen kleinen geschleppten Leichtern ab Sulina wurde in die Bug-Mündung eskortiert. In den folgenden Wochen folgten weitere Küstengeleite. Am 24. Juli 1942 wurden R 36, R 163, R 165 und R 166 auf die Krim verlegt, wo sie zum Ausbau der Wege von Sewastopol nach Osten eingesetzt wurden. Im gesamten Juli 1942 wurden von der Flottille 45 Handelsschiffe mit 58.000 brt sicher durch Schwarze Meer geleitet. Als letzte Boote trafen in der letzten Juli-Woche R 33 und R 64 in Konstanza ein. R 35 und R 37 verlegten daraufhin nach Balaklawa südlich von Sewastopol auf der Krim. In der Nacht zum 3. August 1942 fand das Unternehmen ‚Regatta‘ statt, der Durchbruch deutscher Marine-Fährprähme und der Hälfte der 3. R-Flottille durch die Straße von Kertsch ins Asowsche Meer statt. In der Nacht zum 8. August folgte das Unternehmen ‚Regatta II‘ und in der Nacht zum 10. August das Unternehmen ‚Regatta III‘, bei denen auch der Rest der Flottille durch die Straße von Kertsch ins Asowsche Meer brach. In der Nacht zum 19. August liefen R 36, R 37 und R 166 an die feindbesetzte Ostküste des Asowschen Meers und konnten dort zwei russische U-Jäger versenken. In der folgenden Nacht wurde für einen aus der Kertsch-Straße ins Asowsche Meer kommender Pinaß-Verband Geleit gestellt. Am 27. August brachten die R-Boote einen 60 Mann starken Stoßtrupp des Einsatzkommandos Neumann zur Erkundung an den Temjruk. Dazu hatte das Führerboot R 36 einen russischen Lotsen an Bord. Es folgten weitere Versorgungs- und Räumfahrten im Asowschen Meer. Am 2.September wurde die 46. Infanterie-Division mit 24 MFP der 1. Landungs-Flottille, Siebelfähren, Pionierlandungs- und -sturmbooten unter dem Schutz der 3. Räumboots-Flottille und der Luftwaffe an der Nord- und Westseite der Taman-Halbinsel gelandet (Unternehmen ‚Blücher‘). Die rumänische 3. Infanterie-Division wurde nachgeführt. Es folgten weitere Räum- und Geleit-Einsätze in den folgenden Wochen an der Krim und der Kaukasus-Küste. Im Oktober 1942 wurden von der Flottille neben zwei U-Booten und fünf Kriegsschiffen 23 Handelsschiffe mit etwa 28.500 brt geleitet. Zwei Frachter gingen verloren. Im November und Dezember 1942 waren es 18 Handelsschiffe mit 36.500 brt, auf die fünf U-Boot-Angriffe ohne Erfolg blieben. Außerdem wurden fünf Minen geräumt. Ende Februar 1943 kehrte die Flottille in den Westteil des Schwarzen Meers zurück. Am 8. Februar 1943 wurden von R 165 und R 163 im Warngebiet nördlich von Sewastopol 15 Minen geschnitten. Am Tag darauf waren es erneut sieben Minen vom Typ M 12. Im Geleitdienst wurden im Januar 1943 von der Flottille neben einem U-Boot und drei Minenschiffen sechs Frachter mit 19.900 brt gesichert. Im Februar 1943 waren es 15 Handelsschiffe mit 40.771 brt. Dabei wurden zwei Luftangriffe abgewehrt. Während des gesamten Sommers 1943 sicherte die Flottille Nachschubgeleite und säuberte die Nachschubwege von Minen. Vom 12. September bis Anfang Oktober fand das Unternehmen ‚Brunhild‘ statt. Die 17. Armee räumte in planmäßigem Zurückgehen über vorbereitete Sperrstellungen den Kuban-Brückenkopf und verhinderte dabei Durchbrüche der gleichzeitig zum Angriff angetretenen sowjetischen Nordkaukasus-Front. Unter Einsatz von MFP der 1., 3., 5. und 7. Landungs-Flottillen, Siebelfähren, Pionierfähren sowie Schleppern und Leichtern und Fluß-Zugschiffen wurden unter der Leitung des Admirals Schwarzes Meer und des Seekommandanten Kaukasus, Kapitän zur See Grattenauer, 239.669 Mann, 16.311 Verwundete, 27.456 Zivilpersonen, 115.477 t Material, 21.230 Kraftfahrzeuge, 27.741 bespannte Fahrzeuge, 1815 Geschütze, 74 Panzer, 74.657 Pferde und 6255 Stück Vieh über die Straße von Kertsch abtransportiert. Überholende Landungen, die von sowjetischen leichten Fahrzeugen an der Süd- und an der Nordküste durchgeführt wurden, konnten die deutschen Bewegungen nicht mehr behindern. Die Sicherung der Kertsch-Straße gegen Einbrüche sowjetischer Schiffe übernehmen die 1. Schnellboots-Flottille, die 3. Räumboots-Flottille und Artillerieträger. Dabei kam es mehrfach zu Gefechten mit sowjetischen leichten Streitkräften, so am 17., 20. und 24. September. Vom 8. - 10. Oktober fand das Unternehmen ‚Wiking‘ statt: Rückverlegung von 240 zur Räumung des Kuban-Brückenkopfes eingesetzten Fahrzeugen in 4 großen Geleitzügen von der Kertsch-Straße nach Sewastopol. Die Sicherung wurde durch die 3. und 30. Räumboots-Flottille und die 23. UJ-Flottille, abgesetzt nach See durch die 1. S-Flottille übernommen. Durch Luftangriff wird Pionier-Sturmboot 229 versenkt, durch U-Angriff Marinefährprahm F 474. Vom 1. November - 12. Dezember 1943 wurde der Brückenkopf von Eltigen durch R-Boote, MFP und S-Boote unter Führung des Chefs der 3. R-Flottille, Kptlt. Klassmann blockiert. Anschließend sicherte die Flottille bis ins Jahr 1944 hinein den Geleitverkehr zwischen der abgeschnittenen Krim, Konstanza und Odessa zusammen mit der 10. Sicherungs-Division mit der 1., 3. und 23. U-Jagd-Flottille. Im Januar 1944 wurden 38 Handelsschiffe mit 67.376 brt, wobei fünf Luftangriffe abgewehrt wurden. Im Februar 1944 waren es 45 Handelsschiffe mit zusammen 70.152 brt und im März 194 53 Handelsschiffe mit 96.525 brt. Im März 1944 gehörten der Flottille die Boote R 35, R 37, R 163, R 164, R 165, R 166, R 196, R 197, R 203, R 204, R 206, R 207, R 208, R 209 und R 216 sowie die Grafenau. Am 11. April 1944 wurde R 204 auf der Pier von Feodosia durch einen russischen Luftangriff versenkt. Bis Mai 1944 nahm die Flottille dann an der Evakuierung der Krim teil. Im Zuge der Räumung wurden auf Booten der Flottille 1.318 Soldaten, darunter 338 Verwundete, geborgen. Zwei der eingesetzten R-Boote wurden dabei schwer beschädigt. Sämtliche Boote wurden durch Fliegerbeschuß beschädigt. Fünf Boote gingen daher nach Abschluß der Evakuierung nach Varna in die Werft, während jeweils zwei in Konstanza ausgebessert wurden. Am 21. August 1944 wurden die Boote der Flottille in Konstanza durch einen amerikanischen Luftangriff getroffen. Dabei sanken u. a. R 37, R 164 und R 204. Am 24. August 1944 kapitulierte Rumänien, was zu einer schwierigen Lage der deutschen Truppen im Land führte. Nach der rumänischen Kriegserklärung räumte die Flottille am 26. August Konstanza und verlegte nach Vara in Rumänien. Vor dem Hafen Varna wurden am 20. August die noch verbleibenden Boote der Flottille versenkt. Die Besatzungen machten sich auf dem Landweg auf den Weg nach Deutschland. Dabei kam es wiederholt zu Gefechten mit Partisanen. Bereits Ende 1944 war unter Kapitänleutnant Klaßmann in Bremen mit der Neuaufstellung der 3. R-Flottille begonnen worden. Die Flottille erhielt Boote aus der Werft Abeking & Rasmussen in Lemwerder. Mit Blick auf die Frontlage wurde im Februar 1945 beschleunigt seeklar gemacht und nach Kiel-Friedrichsort verlegt. Dort erhielten die Boote im Arsenal die vollständige Bewaffnung. Ohne nochmals zum Einsatz gekommen zu sein, mußte Anfang Mai 1945 Kiel geräumt und nach Flensburg-Solitude verlegt werden. Hier kapitulierte die Flottille am 8. Mai 1945.“[1]


Auszeichnungen (Auszug)

Beförderungen

Werke (Auswahl)

  • 25 Jahre Crew 38 – Die Crew 38 im Spiegel der Zeit, mit Rolf Güth, 2 Bände, Nordwestdeutscher Verlag Ditzen, Bremerhaven 1963
  • Vom Kanal zum Kaukasus. Die 3. R-Flottille – Feuerwehr an allen Fronten, Koehlers Verlagsgesellschaft mbH, Herford 1982, ISBN 9783782202602
  • Technikmuseum U-Boot „Wilhelm Bauer“ – Kleine Geschichte und Technik der deutschen U-Boote, Technikmuseum U-Boot „Wilhelm Bauer“ e. V. (Hrsg.), Nordwestdeutsche Verlagsgesellschaft, Bremerhaven 1990, ISBN 9783927857186
  • Plattbug-Kreuzer – Artillerieträger der Marine im Einsatz, E.S. Mittler & Sohn, Hamburg 1998, ISBN 9783813205558

Fußnoten