Griesbach, Franz

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Eichenlaubträger Franz Griesbach

Franz Griesbach (Lebensrune.png 21. Dezember 1892 in Brück, Mark Brandenburg; Todesrune.png 24. September 1984 in Lage, Westfalen) war ein deutscher Reserveoffizier des Deutschen Heeres und Offizier der Wehrmacht, zuletzt Generalmajor des Heeres im Zweiten Weltkrieg sowie Lehrer.

Werdegang

Eichenlaubverleihung durch Adolf Hitler im Sommer 1943; von links: Gerhard Engel (Adjutant des Heeres und Verbindungsoffizier des Heeres zum Führer und Oberster Befehlshaber der Wehrmacht), Karl Löwrick, Franz Griesbach, Waldemar von Gazen genannt Gaza, der Führer, Erich Bärenfänger, August Dieckmann, Wilhelm Niggemeyer und Ernst Kruse.
Schwerterträger Franz Griesbach
Franz Griesbach in der Zeitschrift „Schwerterträger“, 2020

Franz war der Zweitgeborene des Schleusenmeisters Johann Friedrich Franz Griesbach und hatte insgesamt drei Geschwister. Nach Besuch der Volksschule in Putlitz, Westprignitz lernte er von 1907 bis 1910 in der Präparandenanstalt in Genthin. Dort studierte er am Lehrerseminar bis 1913 und schloß mit der ersten Lehrerprüfung ab.

Er trat am 1. April 1914 als Einjährig-Freiwilliger in das Infanterie-Regiment „Prinz Louis Ferdinand von Preußen“ (2. Magdeburgisches) Nr. 27 der Preußischen Armee ein. Kaum mit der Grundausbildung fertig und voller Pläne für seine baldige Zukunft als Lehrer ereignete sich der Erste Weltkrieg. Mit dem Regiment ging es an die Westfront. Am 23. August 1916 wurde er zum Leutnant der Reserve befördert. Während des Großen Krieges wurde er viermal verwundet, einmal verschüttet und erlitt eine Gasvergiftung.

Nach dem Krieg wurde er am 18. Januar 1919 aus dem Heer entlassen, legte 1920 die zweite Lehrerprüfung ab und ging in den Schuldienst als Volksschullehrer im Raum Magdeburg, Provinz Sachsen. Sein Bruder Georg Erich Griesbach (Lebensrune.png 5. Februar 1902 in Putlitz) arbeitete ebenfalls als Lehrer und fiel im Krieg als Leutnant der Reserve.[1] Am 16. September 1935 wurde Leutnant der Reserve a. D. Griesbach zu einer vierwöchigen Auswahlübung beim Infanterie-Regiment Halberstadt (Nr. 12) eingeladen und wurde am 1. April 1936 in das Reservekorps der Wehrmacht übernommen und nahm an zwei Reserveübungen teil, zuerst sechs, dann sieben Wochen. Auf eigenen Antrag wurde er am 5. Dezember 1938 Ergänzungsoffizieranwärter. Nach sechs Monaten, seit dem 1. März 1939 im II. Ergänzungs-Bataillon des Infanterie-Regiments 12, wurde er am 1. Juni 1939 als Ergänzungsoffizier und Hauptmann (E) übernommen und zum Kompaniechef im II. Ergänzungs-Bataillon ernannt.

Am 26. August 1939 wurde er Chef der Chief 10. Kompanie/Infanterie-Regiment 467. Im Mai 1940 wurde er zum Stabsoffizier-Lehrgang in Königsbrück kommandiert und im August 1940 zum Kommandeur des Infanterie-Ersatz-Bataillons 467 in Blankenburg (Harz) ernannt. Am 15./26. September 1941 wurde er Kommandeur des I. Bataillons des Infanterie-Regiments 391,[2] welches er im Südabschnitt der Ostfront führte. Schon am 26. Oktober 1941 wurde er mit der Führung des Regiments beauftragt. Das Regiment unterstand der 170. Infanterie-Division. Am 1. Dezember 1941 wurde er in das aktive Offizierkorps übernommen.

Bei der Eroberung von Feodosia auf der Krim wurde er Anfang 1942 verwundet. Trotzdem führte er das Bataillon bei der Eroberung des Ortes, wofür ihm am 14. März 1942 das Ritterkreuz verliehen wurde. Am 17. April 1942 wurde er als Oberstleutnant mit der Führung des Infanterie-Regiments 399 beauftragt und am 1. August 1942 offiziell zum Kommandeur ernannt. Bei den Kämpfen um Sewastopol zeichnete er sich erneut aus, bevor er mit seinem Regiment an die Front vor Leningrad verlegt wurde. Anfang 1943 gelang es der Roten Armee bei Krasny Bor, einen 2 km tiefen Einbruch zu erzielen. Oberst Griesbach gelang es mit seinem Regiment, den Einbruch abzuriegeln und die durchgebrochenen russischen Kräfte zurückzudrängen. Hierfür wurde ihm am 17. Mai 1943 das Eichenlaub zum Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes verliehen. Während der Abwehrkämpfe im Januar 1944 zeichnete sich das Regiment erneut aus. Am 15. Februar 1944 wurde er mit der Führung der 170. Infanterie-Division beauftragt. Am 16. Februar 1944 wurde er durch einen Granatwerfer-Splitter schwer verwundet und in ein Lazarett eingeliefert. Am 6. März 1944 wurde Oberst Griesbach, seit dem 20. Februar 1944 in der Führer-Reserve OKH, mit den Schwertern zum Ritterkreuz mit Eichenlaub ausgezeichnet. Noch im Lazarett liegend, wurde er wegen Tapferkeit vor dem Feind am 1. August 1944 zum Generalmajor befördert.

Kriegsgefangenschaft

Nach dem Einmarsch der Roten Armee wurde Generalmajor Griesbach aus dem Reservelazarett Görden bei Brandenburg an der Havel am 27. April 1945 von den Russen verschleppt und kehrte erst am 21. Oktober 1949 wieder in die Heimat zurück.

Beförderungen

Wehrmacht

Auszeichnungen (Auszug)

Verweise

Fußnoten

  1. Erich Griesbach ruht auf der Kriegsgräberstätte in Berlin-Neukölln, Friedhof Lilienthalstraße (Neuer Standortfriedhof); Endgrablage: Feld C, Reihe 5, Grab 25.
  2. Am 15. Oktober 1942 wurde das Regiment in Grenadier-Regiment 391 umbenannt.
  3. Veit Scherzer: Die Ritterkreuzträger 1939-1945, Scherzers Militaer-Verlag, Ranis/Jena 2007, ISBN 978-3-938845-17-2, S.348