Niem, Hans Dietrich de
Hans Dietrich „Hansdieter“ de Niem (zuweilen auch Hans-Dietrich; 13. Dezember 1893 in Torgau in der Provinz Sachsen im Königreich Preußen; 16. Juli 1963 in Soest) war ein deutscher Offizier der Preußischen Armee, des Deutschen Heeres, der Freikorps, der Polizei und der Wehrmacht, zuletzt Generalmajor des Heeres im Zweiten Weltkrieg.
Inhaltsverzeichnis
Werdegang
- Hans Dietrich de Niem war Angehöriger des 5. Niederschlesischen Infanterie-Regiments Nr. 154, wo er […] 1913 in der 1. Kompanie zum Leutnant befördert wurde. Er verblieb während des gesamten Ersten Weltkrieges bei diesem Regiment und wurde am 20. September 1918 zum Oberleutnant befördert. Ausgezeichnet mit beiden Klassen des Eisernen Kreuzes und des Verwundetenabzeichens in Silber trat er im August 1920 als Polizei-Oberleutnant in die Sicherheitspolizei Iserlohn über. Am 28. März 1923 zum Polizeihauptmann befördert, war er zwischen dem 28. März 1923 und März 1924 zur Sipo Breslau kommandiert. Anschließend war er der Sipo in Kassel zugeteilt, bis er am 30. Juni 1926 Lehrer an der Polizeischule Bonn wurde. Im September 1927 wurde er als Landjägerhauptmann zur Landjägerei versetzt und als Lehrer an der Landjägerschule Einbeck eingesetzt. Am 30. Oktober 1929 wurde er zum Landjägermajor befördert. Am 1. Mai 1933 trat er der NSDAP bei und am 25. Januar 1934 wurde er Kommandeur der Gendarmerie im Regierungsbezirk Koblenz. Gleichzeitig erfolgte seine Ernennung zum Gendarmeriemajor. Ab dem 29. Oktober 1937 war er Kommandeur der Gendarmerie im Regierungsbezirk Arnsberg, am gleichen Tag wurde er zum Oberstleutnant der Gendarmerie befördert. Bei Beginn der deutschen Mobilmachung am 26. August 1939 wurde Hans Dietrich de Niem als Oberstleutnant der Feldgendarmerie als Verbindungsoffizier der Feldgendarmerie zum Generalquartiermeister im Generalstab des Heeres versetzt. Am 23. Oktober 1939 heiratete er Ingeborg Jäger. Ab 1940 fungierte er als Heeresfeldpolizeichef und Höherer Feldgendarmerie-Offizier im OKH (de Niem gehört zur Abteilung Heeresversorgung / Qu 2 (Versorgungstruppen) ) und als Verbindungsoffizier des Reichsführers-SS und Chefs der Deutschen Polizei beim Generalquartiermeister im Generalstab des Heeres. Am 30. Januar 1942 folgte seine Beförderung zum Oberst der Gendarmerie und der Feldgendarmerie. Zwischen dem 6. Dezember 1943 und dem 10. März 1944 kommandierte er das Grenadier-Regiment 557, das unter seinem Kommando im Dezember 1943 bei Newel vernichtet wurde. Am 1. April 1944 ist er als Generalmajor aus dem Polizeidienst ausgeschieden und unter Beibehalt seiner bisherigen Dienststellung z.V. beim OKH in das Heer eingetreten. Am 2. April 1944 wurde er erkrankt in das Reservelazarett Lötzen eingeliefert. Nach seiner Genesung am 6. April 1944 wurde er in die Führerreserve versetzt, Ab dem 6. Juni 1944 war er dann wieder Höherer Feldgendarmerie-Offizier im OKH/GenQu bzw. beim Befehlshaber der Wehrmachtordnungstruppen.[1]
Familie
Hans war der Sohn des Hauptmanns Emil Oskar de Niem[2] und dessen Frau Anna, geb. Barth. Seine ältere Schwester Annaliese ( 2. Februar 1892 in Torgau; 1973 in Neustadt in Holstein in der Lübecker Bucht an der Ostsee) war die spätere Ehefrau des Diplomaten Dr. jur. Hans Thomsen. Am 23. Oktober 1939 heiratete Oberstleutnant der Gendarmerie und der Feldgendarmerie de Niem seine Verlobte Ingeborg Jäger ( 1904), Tochter des Karl Eugen Wilhelm „Willy“ Jäger aus Magdeburg und dessen Frau Anna Gertrude, geb. Wendel aus Berlin.
Beförderungen
- 1912 Fahnenjunker/Fähnrich
- 22. Juni 1913 Leutnant
- 20. September 1918 Oberleutnant
- August 1920 Polizei-Oberleutnant
- 28. März 1923 Polizei-Hauptmann
- September 1927 Landjäger-Hauptmann
- 30. Oktober 1929 Landjäger-Major
- 25. Januar 1934 Major der Gendarmerie
- 29. Oktober 1937 Oberstleutnant der Gendarmerie
- 26. August 1939 Oberstleutnant der Feldgendarmerie
- 30. Januar 1942 Oberst der Gendarmerie und der Feldgendarmerie (mit Wirkung vom 1.1.1942 und Rangdienstalter vom 21.12.1941)
- 1. Oktober 1942 Höherer Feldgendarmerie-Offizier (Heeresfeldpolizeichef) beim OKH/Generalstab des Heeres/Generalquartiermeister (Truppensonderdienst)
- 11. Juni 1943 nach Rücksprache mit Oberst Axel Michelmann entschied Generalmajor Ernst Maisel vom Heerespersonalamt (HPA), daß Oberst de Niem in der Dienstaltersliste II zu führen ist.
- 1. April 1944 Generalmajor der Gendarmerie
- aus dem Polizeidienst ausgeschieden und unter Beibehalt seiner bisherigen Dienststellung z. V. beim OKH in das Heer eingetreten
- 1. April 1944 Generalmajor des Heeres (Übernahme in den aktiven Heeresdienst)
Auszeichnungen (Auszug)
- Eisernes Kreuz (1914), II. und I. Klasse
- Bayerisches Militärverdienstkreuz, III. Klasse mit der Krone und den Schwertern (BMVK3mKr⚔)
- Verwundetenabzeichen (1918) in Silber
- Schlesisches Bewährungsabzeichen, II. und I. Klasse
- Ehrenkreuz für Frontkämpfer
- Wiederholungsspange (1939) zum Eisernen Kreuz II. und I. Klasse (1914)
- Infanterie-Sturmabzeichen in Silber
- Polizei-Dienstauszeichnung in Gold
- Dienstauszeichnung der NSDAP in Bronze, 1943
- Kriegsverdienstkreuz (1939), II. und I. Klasse mit Schwertern
- St. Alexander-Orden, Kommandeurkreuz mit Schwertern am Ring (Halsorden)
- Anerkennungsurkunde des Oberbefehlshabers des Heeres am 5. April 1944 als Oberst und Kommandeur des Grenadier-Regimentes 557/331. Infanterie-Division
Fußnoten
- Geboren 1893
- Gestorben 1963
- Deutscher Generalmajor
- Deutscher Polizist
- Person im Ersten Weltkrieg (Deutsches Reich)
- Freikorps-Mitglied
- Polizist (Deutsches Reich)
- NSDAP-Mitglied
- Person im Zweiten Weltkrieg (Deutsches Reich)
- Generalmajor (Heer der Wehrmacht)
- Infanterist (Deutsches Reich)
- Träger des Eisernen Kreuzes I. Klasse (1914)
- Träger des Verwundetenabzeichens (1918)