Junck, Hans

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Generalmajor Hans Junck

Hans Junck (Lebensrune.png 16. September 1893 in Leipzig; Todesrune.png 28. November 1966 in Berlin-Zehlendorf) war ein deutscher Offizier der Sächsischen Armee, des Deutschen Heeres, der Reichswehr und der Wehrmacht, zuletzt Generalleutnant der Artillerie und Festungskommandant im Zweiten Weltkrieg. Ob er mit Generalleutnant Werner Junck verwandt war, ließ sich nicht ermitteln.

Chronologie

Fallschirmjäger von der Festung St. Nazaire begleiteten 13.000 französische Zivilisten zu ihren Zügen als Teil der Evakuierungsmaßnahmen vor der Kapitulation
7. Mai 1945
Oberst Keating (2. v. r.) verhandelt am 9. Mai 1945 mit Major Engelken (2. v. l.), der im Auftrag von Generalleutnant Hans Junck, Kommandant Festung St. Nazaire handelt, über die bedingungslose Kapitulation.
  • Eintritt in die Sächsische Armee (1.10.1913)
  • Fahnenjunker im 1. Königlich Sächsischen Feldartillerie-Regiment Nr. 12 Dresden und Königsbrück (1.10.1913–4.8.1914)
  • Kriegsschule Neiße (9. Mai 1914–1.8.1914)

Erster Weltkrieg

  • Feldeinsatz mit dem Gebirgsbataillon des 1. Königlich Sächsischen Feldartillerie-Regimentes Nr. 12 (4.8.1914-3. Mai 1918)
  • Ausbilder in der Ausbildungsbatterie 8/276 (14.12.1917-19.1.1918)
  • Stellvertretender Führer der 8. Batterie des 1. Königlich Sächsischen Feldartillerie-Regimentes Nr. 12 (3. Mai 1918-24. Juni 1918)
  • Führer der 8. Batterie des 1. Königlich Sächsischen Feldartillerie-Regimentes Nr. 12 (24.6.1918-15.10.1918)
  • Schwer verwundet, Lazarettaufenthalt (15.10.1918-9.4.1919)
  • Adjutant des Gebirgsbataillon des 1. Königlich Sächsischen Feldartillerie-Regimentes Nr. 12 (9.4.1919-14. Mai 1919)

Reichswehr und Studium

  • Abteilungsführer im Feldartillerie-Regiment Nr. 12 (14. Mai 1919-1. August 1919)
    • Umbenennung des Regiments in Grenzjäger-Artillerie-Regiment Nr. 12 der Reichswehr auf dem Truppenübungsplatz Königsbrück (1.8.1919-1. Januar 1921)
  • Versetzung in das 4. (Preußisch-Sächsische) Artillerie-Regiment (1. Januar 1921-1. Oktober 1929)
  • Freistellung für Führungslehrgang beim Stab der 4. Infanterie-Division (1. Oktober 1921-1. Oktober 1922)
  • Kurs B an der Artillerie-Schule Jüterbog (9. April 1923-5. Mai 1923)
  • Studium an der Technischen Universität Dresden (15.10.1923-1.4.1928)
    • Abschluß als Diplom-Ingenieur
  • Versetzung in das Heereswaffenamt, RWM (1.4.1928-1.10.1929)
  • Hauptmann im Stab der II. Abteilung im Artillerie-Regiment 4 (1.10.1929-1.2.1930)
  • Chef der 6. Batterie des Artillerie-Regiment 4 (1.2.1930-1.10.1932)
  • Versetzung in das RWM (1.10.1932-01.02.1933)
  • Leitende Position im Heereswaffenamt / Wa Prüf 4 (1.2.1933-15.11.1933)
  • Zur Verfügung beim Chef des Oberkommandos der Wehrmacht (15.11.1933-1.7.1934)
  • Heereswaffenamt / Wa Prüf 4 (1. Juli 1934-12.10.1937)
  • Kommandeur der II. Abteilung des Artillerie-Regiment 2 (12.10.1937-10.11.1938)
  • Stab des Artillerie-Regiment 2 (10.11.1938-1.4.1939)

Zweiter Weltkrieg

  • Abteilungsleiter in der Amtsgruppe für Industrielle Rüstung (Munition), (Wa J Rü Mun 3), im Heereswaffenamt (HWA) (1.4.1939-7.4.1942)
  • Führer-Reserve OKH und Heeres-Abnahmeinspizient XVII (7.4.-1.8.1942)
  • Heeres-Abnahmeinspizient XI (1.8.1942-11.6.1943)
  • Kommandeur des Artillerie-Regimentsstabes z. b. V. 609 (11.6.-25.9.1943)
  • Artillerie-Kommandeur (ARKO 125) (25.9.1943-25.4.1944)
  • Mit der Führung beauftragt bei der 4. Panzer-Division (21.1.-7.2.1944)
  • Führer-Reserve OKH (25.4.-8.6.1944)
  • 11. Divisions-Führer-Lehrgang (1. Mai-5. Juni 1944)
  • Heeres-Gruppe D zur Verwendung als Divisions-Kommandeur (8.-17. Juni 1944)
  • Mit der Führung beauftrag bei der 253. Infanterie-Division (17. Juni-30. Juli 1944)
  • Mit der Führung beauftrag bei der 47. Infanterie-Division (30. Juli-3. August1944)
  • Kommandeur der 265. Infanterie-Division (3. August-2.10.1944)

Festung St. Nazaire

  • Kommandant der Festung St. Nazaire (26. September 1944–11. Mai 1945)
    • Vom Feind umzingelt und täglich aus der Luft bedroht, hielten Juncks Männer bis zum letzten Tag stand. Am 8. Mai 1945 verhandelte Hauptmann Müller im Auftrag des Festungskommandanten mit Oberst John Keating, der wiederum den deutschamerikanischen General Herman F. Kramer (Kommandeur der 66. VS-amerikanische Infanterie-Division) vertrat, die Kapitulationsbedingungen aus. Am 9. Mai 1945 unterschrieb Major Engelken im Auftrag Juncks die Kapitulationsvereinbarung. Um 13.30 Uhr trat der vereinbarte Waffenstillstand ein.
    • Am 10. Mai 1945 um 16 Uhr übergab General der Artillerie Wilhelm Fahrmbacher die Festung Lorient an General Kramer, 10.000 deutsche Soldaten gerieten in VS-amerikanische Kriegsgefangenschaft.
    • Am Morgen des 11. Mai 1945 kapitulierte dann auch Hans Junck (im Beisein von Konteradmiral Hans Mirow) gegenüber General Kramer. Generalleutnant Junck überreichte Kramer um 10 Uhr seine Dienstpistole und salutierte, Kramer erwiderte und übergab die Verwaltungshoheit an die Franzosen.
    • 28.000 deutsche Soldaten gerieten in VS-amerikanische Kriegsgefangenschaft.

Kriegsgefangenschaft

  • Französische Kriegsgefangenschaft, Angeklagt wegen angeblicher Kriegsverbrechen (11. Mai–15. März 1948)
    • Vollständiger Freispruch für Generalleutnant a. D. Dipl.-Ing. Hans Junck am 19. September 1947
  • Entlassung aus der Kriegsgefangenschaft (15. März 1948)

Familie (nach Auskunft durch den Großneffen)

Generalleutnant Dipl.-Ing. Hans Junck war der Sohn von Dr. jur. Johannes Junck und dessen Frau Margarete, geb. Lampe. Er hatte zwei Geschwister. Zu seinen Vettern gehörte u. a. Dr. jur. Walter Junck, Sohn von Dr. jur. Konrad Junck. Hans Junck war verheiratet und Vater eines Sohnes. Heinz wurde am 19. August 1921 in Dresden geboren, wo sein Vater im 4. (Preußisch-Sächsischen) Artillerie-Regiment diente. Gesundheitlich nicht wehrdienstfähig studierte er nach dem Abitur Elektrotechnik und Volkswirtschaft an der Technischen Hochschule Dresden (WS 1943/44 bis WS 1944/45), bis die alliierte Untat von Dresden dem Studium und dem bisher gekannten Leben ein schreckliches Ende bereitete. Er wohnte mit den Eltern und später mit der Ehefrau Rosemarie[1][2] in der Dühringzeile 7a (Berlin-Schlachtensee), die 1947 in Eiderstedter Weg 7a umbenannt wurde.

„Gen.-Ltn. Hans Junck war der Onkel meines Vaters Herbert (Jg. 1923). Den väterlichen Ahnenpaß habe ich beim Auflösen des Nachlasses meiner Eltern geborgen, Seitenzweige sind freilich nicht verzeichnet. Mindestens seit 1818 (Geburt meines Ururgroßvaters) lebten die Ahnen Junck in Leipzig. Nähere Verwandtschaft mit (ebenfalls zuletzt Gen.-Ltn.) Werner Junck aus Magdeburg ist auch der Physiognomie nach unwahrscheinlich. Von Verwandten aus Magdeburg habe ich nie gehört, auch in München (dessen Sterbeort) kannte mein Vater keinerlei gleichnamigen Verwandten. Mein Vater bekam noch in Kurland von seinem Großonkel kurzen Besuch, bevor dieser nach Frankreich abkommandiert wurde, dort zuletzt bis zur Kapitulation die Festung St. Nazaire führte. Meine Tante ‚Mia‘, die Witwe von Hans, hatte ein Haus im Eiderstedter Weg 7a in B[erlin]-Schlachtensee – zusammen mit ihrem Sohn (durch Polyomyelitis querschnittsgelähmt, Uhrmacher) und dessen Frau ‚Rosemie‘, die ich am 11. November 1989 (Sonnabend nach Grenzöffnung) einmalig kurz besuchte. Zu letzterer (kinderlos) war beim Tode meiner Mutter der Kontakt abgerissen durch Tod oder Wegzug. Weitere Kinder hatten Hans und Mia nicht. Der Vater von Hans, Fritz (gest. 1936) und Marianne (geb.) Junck, Johannes, war Rechtsanwalt mit Zulassung am Reichsgericht und früher auch Reichstagsabgeordneter, er verstarb 1940. Fotos von Hans habe ich nicht entdeckt im Nachlaß meiner Eltern, soweit Zeit zur Suche nach so etwas blieb bei Auflösung des Haushaltes. Komplette Fotoalben aus der Kindheit meines Vaters existierten nicht. Bei Onkel Hans' Tod in West-Berlin war ich erst 8 Jahre alt, habe folglich keine Erinnerung.“

Beförderungen

Auszeichnungen (Auszug)

Fußnoten

  1. Rosemarie Junck, einst Eigentümerin des „Schaubek-Verlags Leipzig (SVL) – Gesellschaft für philatelistische Produkte mbH“ (einst 1930 von Johannes Junck für seinen Sohn Fritz erworben; zu den Gesellschaftern gehörte in der Nachkriegszeit auch Rainer Hans Peter Junck aus München), war jahrelang in der Kinderarbeit und bei „terre des hommes“ tätig. Sie starb im August 2016 in Berlin-Schlachtensee im Alter von 95 Jahren. (Nachruf, in: „NACHRICHTEN Evangelische Kirchengemeinde Schlachtensee“, S. 6)
  2. Geschichte der Schaubek GmbH