Salmuth, Hans von

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Hans von Salmuth

Hans Eberhard Kurt Freiherr von Salmuth (Lebensrune.png 29. November 1888 in Metz, Reichsland Elsaß-Lothringen; Todesrune.png 1. Januar 1962 in Heidelberg) war ein deutscher Offizier der Preußischen Armee, des Deutschen Heeres, der Reichswehr und der Wehrmacht, zuletzt Generaloberst und Ritterkreuzträger des Zweiten Weltkrieges.

Werdegang

Grabstätte der Eltern in Braunschweig
Generaloberst Fedor von Bock und Generalleutnant Hans von Salmuth
Fedor von Bock, Georg von Küchler und Hans von Salmuth, 14. Juni 1940 in Paris; im Hintergrund von Bocks Ordonnanzoffizier Heinrich Manfred Ahasverus Adolf Georg Graf von Lehndorff-Steinort (1909–1944).

Lexikon der Wehrmacht

Adolf Hitler im Gespräch mit General der Infanterie Hans von Salmuth bei einer Lagebesprechung im Hauptquartier der Heeresgruppe Süd in Poltaw, 1. Juni 1942; im Raum ebenfalls Georg von Sodenstern, Eberhard von Mackensen, Wilhelm Keitel, Friedrich Paulus und rechts Generaloberst Alexander Löhr.
„Hans von Salmuth trat am 19. September 1908 als Fahnenjunker in die Königlich Preußische Armee ein. Der Sohn eines Offiziers kam dabei zum Königin Elisabeth Garde-Grenadier-Regiment Nr. 3. Bei diesem wurde er am 18. Mai 1908 zum Fähnrich befördert. Nach dem Besuch der Kriegsschule wurde er am 27. Januar 1909 zum Leutnant befördert. Das Patent wurde dabei auf den 28. Januar 1907 datiert. Als solcher wurde er dann als Kompanieoffizier im Königin Elisabeth Garde-Grenadier-Regiment Nr. 3 eingesetzt. Am 1. Oktober 1912 wurde er dann zum Adjutant des II. Bataillons vom Königin Elisabeth Garde-Grenadier-Regiment Nr. 3 ernannt. Auch kurz vor dem 1. Weltkrieg wurde er im Sommer 1914 noch in dieser Funktion bei seinem Regiment eingesetzt. Im Krieg wurde er dann zuerst am 24. November 1914 zum Oberleutnant befördert. Am 21. Februar 1915 wurde er als solcher zum Regimentsadjutant vom Königin Elisabeth Garde-Grenadier-Regiment Nr. 3 ernannt. Am 18. August 1916 wurde er zum Hauptmann befördert. Als solcher wurde er am 9. September 1916 zum Generalstab vom XIV. Reservekorps kommandiert. Am 1. Januar 1917 wurde er dann als Ib zum Generalstab der 35. Reservedivision versetzt. Am 1. April 1917 wurde er dann als Ib in den Generalstab der Garde-Kavallerie-Division versetzt. Am 1. August 1917 wurde er dann als Ib zum Generalkommando 66 versetzt. In der nächsten Zeit wurde er auch als stellvertretender 1. Generalstabsoffizier (Ia) bei der 35. Infanteriedivision eingesetzt. Ab September 1917 gehörte er dann zum Generalstab beim Deutschen Chef des Generalstabes der Heeresgruppe Erzherzog Josef. Ab Januar 1918 gehörte er dann zum Generalstab der Heeresgruppe Linsingen, später Heeresgruppe Eichhorn. Ab Juli 1918 gehörte er bis zum Ende des Krieges zum Generalstab der Operationsabteilung Ober Ost. Im Ersten Weltkrieg wurden ihm beide Eiserne Kreuze und weitere Auszeichnungen verliehen.
Ab Januar 1919 wurde er dann als Generalstabsoffizier der Verbindungsstelle der Obersten Heeresleitung (OHL) in Ostpreußen eingesetzt. Im Sommer 1919 wurde er als Hauptmann in das Reichsheer übernommen. Dabei kam er jetzt zum Generalstab der 1. Infanteriedivision. Am 1. Oktober 1919 wurde er dann in den Stab vom Reichswehr-Schützen-Regiment 1 versetzt. In diesem wurde er auch beim 200.000 Mann-Übergangsheer im Frühjahr 1920 eingesetzt. Bei der Bildung des 100.000 Mann-Heeres kam er dann zum 1. (Preuß.) Infanterie-Regiment. Am 15. April 1921 wurde er dann als Generalstabsoffizier zum Stab der 1. Division der Reichswehr nach Königsberg versetzt. Am 1. April 1923 wurde er dann in den Generalstab vom Artillerieführer I versetzt. Ab dem 1. Februar 1925 wurde er dann bei der Festungskommandantur Königsberg eingesetzt. Danach wurde er am 1. April 1927 zum Chef der 1. Kompanie vom 9. (Preuß.) Infanterie-Regiment ernannt. Als solcher wurde er dann am 1. Februar 1928 zum Major befördert. Sein Rangdienstalter wurde dabei auf den 1. Januar 1928 festgelegt. Am 13. Januar 1930 wurde er dann in den Stab der 1. Division der Reichswehr nach Königsberg versetzt. Dort wurde er am 1. Februar 1932 zum Oberstleutnant befördert. Am 1. Oktober 1932 wurde er dann zum Kommandeur des I. (Anhaltinisches) Bataillons vom 12. Infanterie-Regiment in Dessau ernannt. Am 1. Dezember 1933 wurde er dann als Nachfolger von Oberst Kurt Liese zum Chef des Stabes der 2. Division der Reichswehr in Stettin ernannt. Am 1. Mai 1934 wurde er zum Oberst befördert.
Bei der Erweiterung der Verbände der Reichswehr zur Wehrmacht behielt er diese Position. Dadurch wurde er bei der Enttarnung des Stabes im Frühjahr 1935 zum Chef des Generalstabes vom Generalkommando II. Armeekorps in Stettin ernannt. Als solcher wurde er am 1. August 1937 zum Generalmajor befördert. Am 1. Oktober 1937 wurde er als Nachfolger von Generalmajor Erich Hoepner zum Chef des Generalstabes des Gruppenkommando 1 in Berlin ernannt. Am 1. August 1939 wurde er dann zum Generalleutnant befördert. Bei Beginn des Polenfeldzuges wurde von Salmuth zum Chef des Generalstabes der 2. Armee ernannt. Zu Beginn des Polenfeldzuges wurde der Stab am 2. September 1939 zur Heeresgruppe Nord umbenannt. Er blieb weiter der Chef des Generalstabes. Mit der Umbenennung der Heeresgruppe wurde er am 12. Oktober 1939 zum Chef des Generalstabes der Heeresgruppe B ernannt. Ihm wurden beide Spangen zu seinen Eisernen Kreuzen verliehen. Am 19. Juli 1940 wurde er mit dem Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes ausgezeichnet. Am 1. August 1940 wurde er zum General der Infanterie befördert. Am 10. Mai 1941 übernahm er als Kommandierender General das Generalkommando XXX. Armeekorps. Weihnachten 1941 gab er dieses Kommando ab und wurde in die Führerreserve versetzt. Am 20. April 1942 wurde er mit der Führung der 17. Armee beauftragt. Am 1. Juni 1942 gab er die Führung wieder ab, um am 6. Juni 1942 mit der Führung der 4. Armee beauftragt zu werden. Am 15. Juli 1942 gab er die Führung wieder ab. Er wurde dafür zum Oberbefehlshaber der 2. Armee ernannt. Am 1. Januar 1943 wurde er zum Generaloberst befördert. Am 4. Februar 1943 gab er sein Kommando ab und wurde erneut in die Führerreserve versetzt. Im Juni 1943 wurde er erneut mit der Führung der 4. Armee beauftragt. Am 1. August 1943 wurde er dann zum Oberbefehlshaber der 15. Armee im Westen ernannt. Nachdem die deutsche Front gegen die alliierte Invasion zusammenbrach, wurde er von Hitler am 25. August 1944 seines Kommandos enthoben. Er wurde bis Kriegsende nicht mehr verwendet. Bei der Kapitulation geriet er in US-amerikanische Kriegsgefangenschaft. Er wurde dann Kriegsverbrechen in der Sowjetunion zur Last gelegt. Im Herbst 1948 wurde er zu 20 Jahren Haft verurteilt. Am 2. Februar 1951 wurde die Strafe auf 12 Jahre herabgesetzt. Am 23. Juli 1953 wurde er aus der Haftanstalt Landsberg entlassen.“[1]

Chronologie

Generaloberst Hans von Salmuth als angeblicher „Kriegsverbrecher“ vor dem Nürnberger Tribunal
Generaloberst a. D. von Salmuth wieder zu Hause
Grabstätte des Generalobersten in Wiesbaden

1939 bis 1953

  • 26.8.1939 Chef des Generalstabes der Heeresgruppe Nord
  • 10.10.1939 Chef des Generalstabes der Heeresgruppe B
  • 10.5.1941 Kommandierender General des XXX. Armeekorps
  • 13.9.1941 zugleich mit der stellvertretenden Führung der 11. Armee beauftragt (bis 17.9.1941)
  • 12.12.1941 erkrankt
  • 1.3.1942 Führerreserve OKH (III)
  • 11.4.1942 mit der Führung der 4. Panzer-Armee beauftragt; Eintreffen für den 17.4. bei der Heeresgruppe Mitte geplant
    • Fernschreiben an Heeresgruppe Mitte und Panzer-AOK 4: „Für die Dauer der Beurlaubung des Generals der Infanterie Ruoff wird der General der Infanterie von Salmuth, FR OKH, mit der Führung der 4. Panzer-Armee beauftragt. Eintreffen General der Infanterie von Salmuth bei Heeresgruppe Mitte am 17.4.42.“ (OKH/HPA Ag P 1/1.Abt.[aII] vom 11.4.1942)
    • 18.4.1942 Beauftragung wird nicht wirksam; Die mit Fernschreiben vom 11.4.42 ausgesprochene Beauftragung des Generals der Infanterie von Salmuth, Führerreserve OKH, mit der Führung der 4. Panzer-Armee wird nicht wirksam. (OKH/HPA Ag P 1/1.Abt.[aII] vom 18.4.1942)
  • 21.4.1942 mit der Führung der 17. Armee beauftragt (24.4.1942 übernommen, bis 1.6.1942)
  • 6.6.1942 mit der stellvertretenden Führung der 4. Armee beauftragt
  • 13.7.1942 Oberbefehlshaber der 2. Armee (14.7.1942 übernommen)
  • 4.2.1943 Führerreserve OKH (III) (5.2.1943 übergeben)
  • 8.6.1943 mit der stellvertretenden Führung der 4. Armee beauftragt (bis 31.7.1943)
  • 5.8.1943 Oberbefehlshaber der 15. Armee (bis 1.1.1944 mit der Führung beauftragt)
  • 23.8.1944 Führerreserve OKH (III)
  • 23.7.1945 in Neustadt/Hessen von den VS-amerikanischen Besatzungsbehörden verhaftet
  • 27.10.1948 im OKW-Prozeß vor dem Nürnberger Tribunal wegen angeblicher „Kriegsverbrechen“ zu 20 Jahren Haft verurteilt
  • 23.7.1953 frühzeitig aus dem Gefängnis Landsberg entlassen

Tod

Generaloberst a. D. Freiherr von Salmuth, Vorsitzender des Verbandes Deutscher Soldaten (VdS), ist in der Silvesternacht 1961/62 verstorben. Er ruht mit seiner Gemahlin in einem Gemeinschaftsgrab auf dem Wiesbadener Nordfriedhof; Endgrablage: Abteilung 12, Grab 001/003.

Familie

Hans war der Sohn von Oberstleutnant Friedrich Ernst Werner Anton von Salmuth (1853–1926) und dessen Frau Maria Hermine Charlotte Amalia Helene, geb. Hörstel (1866–1953). Seine Geschwister waren Anton Wilhelm Ludwig Hermann (1886–1924) und Joachim (1894–1976). Zu seinen Vettern gehörte Hans-Joachim Hermann Ludwig Richard Ernst Freiherr von Salmuth (2. Juli 1891 in Hannover), der am 2. Februar 1945 als Oberst bei der Schlacht um Berlin gefallen war.

Ehe

Hans von Salmuth war mit Edelgard Anna Nini Lieselotte Gretel Frieda von Meßling (1900–1997) verheiratet, aus der Ehe sind zwei Kinder entsprossen, die beide in Königsberg geboren wurden: Hans-Dieter (Lebensrune.png 24. Mai 1924) und Hans-Henning (Lebensrune.png 23. September 1927).

Beförderungen

Reichswehr

Wehrmacht

Auszeichnungen (Auszug)

Drittes Reich

Verweise

Fußnoten

  1. von Salmuth, Hans Eberhard Kurt, Lexikon der Wehrmacht
  2. 2,0 2,1 2,2 2,3 Rangliste des Deutschen Reichsheeres, Mittler & Sohn Verlag, Berlin, S.123
  3. Veit Scherzer: Die Ritterkreuzträger 1939-1945, Scherzers Militaer-Verlag, Ranis/Jena 2007, S. 649, ISBN 978-3-938845-17-2