Harpe, Josef

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Josef Harpe II.jpg

Josef Harpe (Lebensrune.png 21. September 1887 in Buer, Westfalen; Todesrune.png 14. März 1968 in Nürnberg) war ein deutscher Offizier der Preußischen Armee, des Deutschen Heeres, der Reichswehr und der Wehrmacht, zuletzt Generaloberst der Panzertruppe und Schwerterträger im Zweiten Weltkrieg sowie Kommandeur von Großverbänden des Heeres auf verschiedenen Kriegsschauplätzen. Vom 17. April 1945 bis 14. April 1948 verbrachte er in VS-amerikanischer Kriegsgefangenschaft.[1] In dieser Zeit verstarb seine Gemahlin, die er nie wieder sehen sollte, unter unbekannten Umständen.

Werdegang

Generalmajor Josef Harpe bei der Eichenlaubverleihung durch Adolf Hitler.png
Josef Harpe I.jpg
„Josef Harpe trat 1909 als Fahnenjunker in das Königlich Preußische Heer ein. Er kam dabei zum 7. Westfälisches Infanterie-Regiment ‚Vogel von Falkenstein‘ Nr. 56. Bei diesem wurde er nach dem Besuch der Kriegsschule am 20. März 1911 zum Leutnant befördert. Danach wurde er dann als Kompanieoffizier im 7. Westfälisches Infanterie-Regiment ‚Vogel von Falkenstein‘ Nr. 56 eingesetzt. Mit seinem Regiment nahm er am 1. Weltkrieg teil und wurde am 18. April 1915 zum Oberleutnant befördert. Im Verlauf des 1. Weltkrieges wurden ihm beide Eiserne Kreuze verliehen und er wurde auf den verschiedensten Posten im Infanterie-Regiment ‚Vogel von Falckenstein‘ (7. Westfälisches) Nr. 56 eingesetzt. Ab 1918 wurde er in verschiedenen Stabstellen eingesetzt und dabei Ende des Frühjahrs verwundet. Bereits am 18. April 1918 hatte man ihn zum Hauptmann befördert. Nach dem Krieg wurde er in die Reichswehr übernommen. Anfangs wurde er dabei auf den verschiedensten Stellen bei Einheiten der 6. Division der Reichswehr eingesetzt. Ende 1922 wurde er bei der 1. (Preuß.) Kraftfahr-Abteilung eingesetzt. 1923 wurde er dann zur 4. Kraftfahr-Abteilung versetzt. Am 1. Februar 1923 wurde er zum Kompaniechef der 3. Kompanie der 4. Kraftfahr-Abteilung ernannt. Anfang 1928 gab er dann seine Kompanie ab und wurde in das Reichswehrministerium versetzt. 1930 war er dort in der Inspektion der Verkehrstruppen (In 6) im Einsatz. Am 1. April 1931 wurde er zum Major befördert. Ende des Monats wurde er in den Ruhestand versetzt. Dies geschah zur Tarnung, denn er hatte jetzt als Direktor Hacker eine führende Stellung an der deutsch-russischen Panzerschule Kasan in der Sowjetunion. Am 1. November 1933 kehrte er wieder in die Heimat zurück und wurde wieder in das Heer übernommen. Er wurde jetzt beim Kraftfahr-Lehr-Stab in Zossen verwendet. Am 1. Oktober 1934 wurde er zum Kommandeur der I. Abteilung vom Kraftfahr-Lehr-Stab Zossen ernannt. Am 1. Mai 1935 wurde er zum Oberstleutnant befördert. Mit der Aufhebung der Tarnung war er dann ab dem 15. Oktober 1935 der Kommandeur vom Panzer-Regiment 3. Am 1. Januar 1937 folgte seine Beförderung zum Oberst. Ab dem 1. August 1939 wurde er mit der Führung der Panzer-Brigade 1 beauftragt, deren Kommandeur er Mitte September 1939 wurde. Diese Panzer-Brigade 1 führte Harpe im kompletten Polenfeldzug. Am 15. Februar 1940 wurde er zum Kommandeur der Panzertruppenschule in Wünsdorf ernannt. Als solcher wurde er am 1. August 1940 zum Generalmajor befördert.
Am 5. Oktober 1940 übernahm er als Kommandeur die 12. Panzer-Division, welche er in Russland während der Schlacht um Minsk und bei ihrem Vorstoß nach Weißrussland führte. Im 2. Weltkrieg wurde er mit den Spangen zu beiden Eisernen Kreuzen ausgezeichnet. Für die Leistungen der 12. Panzer-Division wurde er am 13. August 1941 mit dem Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes ausgezeichnet. Anfang November 1941 stieß er mit der Division bis nach Tichwin vor. Für diesen Vorstoß und die Leistungen der 12. Panzer-Division bei den folgenden Abwehrkämpfen wurde ihm als Generalmajor am 31. Dezember 1941 das Eichenlaub zum Ritterkreuz verliehen. Am 15. Januar 1942 wurde er zum Generalleutnant befördert. Gleichzeitig wurde er zum Kommandierenden General des XXXXI. Armeekorps. Am 1. Juni 1942 folgte seine Beförderung zum General der Panzertruppen. Er blieb auch nach der Umbenennung seines Korps zum XXXXI. Panzerkorps der Kommandierende General. Am 19. Februar 1943 wurde er mit dem Deutschen Kreuz in Gold ausgezeichnet. Für die Leistungen des XXXXI. Panzerkorps bei der Schlacht um Kursk und bei den anschließenden Verteidigungskämpfen wurden ihm am 15. September 1943 die Schwerter zum Ritterkreuz mit Eichenlaub verliehen. Während seines Kommandos war er auch zweimal mit der Führung der 9. Armee beraut wurden. Am 4. November 1943 wurde er zum Oberbefehlshaber der 9. Armee ernannt. Am 1. Januar 1944 wurde er namentlich im Wehrmachtsbericht erwähnt: ‚Nordwestlich Retschiza haben Truppen des Heeres unter Führung des Generals der Panzertruppe Harpe in siebentägigen schweren Kämpfen eine seit Wochen bestehende Frontlücke geschlossen und dabei starke feindliche Kräfte vernichtet.‘ Als Oberbefehlshaber seiner Armee wurde er am 20. April 1944 zum Generaloberst befördert. Bereits am 1. Mai 1944 übernahm er dann den Oberbefehl über die 4. Panzerarmee in der Nordukraine. Diese führte er in den Rückzugskämpfen im Sommer 1944 bis an die Weichsel. Am 28. Juni 1944 übernahm er dann für Generalfeldmarschall Model die stellvertretende Führung der Heeresgruppe Nordukraine. Am 16. August 1944 wurde er dann mit der Führung der Heeresgruppe Nordukraine beauftragt, zu deren Oberbefehlshaber er am 21. September 1944 ernannt wurde. Am 28. September 1944 wurde er an der Weichsel durch die Umbenennung der Heeresgruppe zum Oberbefehlshaber der Heeresgruppe A. Nach dem russischen Durchbruch am Weichselbrückenkopf Baranow wurde er von Adolf Hitler zum Sündenbock abgestempelt und am 16. Januar 1945 abgelöst. Am 9. März 1945 wurde er zum Oberbefehlshaber der 5. Panzerarmee ernannt. Mit dieser geriet er im April 1945 im Ruhrkessel in amerikanische Kriegsgefangenschaft. Aus dieser wurde er 1948 entlassen.“[2]

Tod

Generaloberst der Panzertruppe a. D. Josef Harpe verstarb 1968 in Nürnberg. Er wurde auf dem südlich des Schützenvereins gelegenen Friedhof seines Wohnortes Eschau, einem Markt im unterfränkischen Landkreis Miltenberg, mit militärischen Ehren beigesetzt. Er ruht in einem Gemeinschaftsgrab mit seiner Gemahlin Auguste „Guste“, die 1947 früh verstorben war. Endgrablage: Reihe 14, Grab 95. Die Tochter hat den Grabstein der Eltern zur besonderen Ehrung inzwischen auf eigene Kosten an die Wand der Kapelle anbringen lassen.

Beförderungen

  • Fahnenjunker (28. September 1909)
  • Fahnenjunker-Unteroffizier (1. März 1910)
  • Fähnrich (17. Mai 1910)
  • Leutnant (20. März 1911)
  • Oberleutnant (18. April 1915)
  • Hauptmann (18. April 1918)
  • Major (1. April 1931)
    • am 30. April 1931 pro forma aus dem aktiven Dienst entlassen und vom 1. Mai 1931 bis 1. Oktober 1933 unter dem Pseudonym „Direktor Hacker“ Stationsleiter der geheimen deutschen Panzerschule Kama (Organisation Kama) in der Sowjetunion
    • 1. November 1933 wieder aktiver Offizier
  • Oberstleutnant (1. August 1934)
  • Oberst (1. Januar 1937)
  • Generalmajor (30. August 1940)
  • Generalleutnant (15. Januar 1942)
  • General der Panzertruppe (1. Juni 1942)
  • Generaloberst (20. Mai 1944 mit RDA vom 1. Dezember 1942)

Auszeichnungen (Auszug)

Bildquelle: WW2 Gravestone

Bildergalerie (75. Geburtstag)

Verweise

Fußnoten

  1. Generaloberst Josef Harpe
  2. Harpe, JosefLexikon der Wehrmacht
  3. Reichswehrministerium (Hg.): Rangliste des Deutschen Reichsheeres, Mittler & Sohn Verlag, Berlin 1930, S. 131
  4. Veit Scherzer: Die Ritterkreuzträger 1939-1945, Scherzers Militaer-Verlag, Ranis/Jena 2007, ISBN 978-3-938845-17-2, S.367