Hehn, Albert

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Albert Hehn
Albert Hehns Grab
Hauptfriedhof Ohlsdorf, Hamburg

Albert Franz Hehn (geb. 17. Dezember 1908 in Lauda; gest. 29. Juli 1983 in Hamburg) war ein deutscher Schauspieler.

Leben

Im Anschluß an Hehns Gymnasiastenzeit in Bruchsal und Tauberbischofsheim im Badischen ging er auf eine süddeutsche Missionsschule und von dort aus nach Brasilien in ein Kloster. Aber noch rechtzeitig kam ihm zum Bewußtsein, daß seine Neigungen für den geistlichen Beruf vielleicht doch nicht ausreichten. In dieser Zeit geriet er an die Dramen von Shakespeare und von da an stand es für ihn fest, daß er alles daransetzen würde, um Schauspieler zu werden.

Hehn hatte manche Schwierigkeiten zu überwinden, bis es ihm endlich gelang, am Theater Fuß zu fassen. Denn alles, was er schließlich an schauspielerischen Kenntnissen und Fähigkeiten aufzuweisen hatte, mußte er sich selbst erarbeiten. Regelrechten Unterricht hatte er in dieser Zeit der Ausbildung nicht gekannt.

Er spielte die ersten Statistenrollen am „Staatlichen Schauspielhaus“ in Hamburg und gehörte dann kurze Zeit zum Ensemble der von Paul Thiele geleiteten „Hamburger Schaubühne“, die Ende der 1930er Jahren das Zeitliche gesegnet hatte. Von Berlin aus gelang es ihm endlich ein festes Engagement für das Landestheater in Neustrelitz in Mecklenburg abzuschließen. An dieser kleinen Bühne bekam er zwar keine hohen Gagen, sie bot ihm jedoch die Möglichkeit einer vielseitigen Beschäftigung. Als jugendlicher Held spielte er die verschiedensten Rollen den Ferdinand in „Kabale und Liebe“, den Herzog Orsini in Shakespeares „Was ihr wollt“ und Liebhaberrollen in modernen Lustspielen. Das Glück war ihn hold. Es gelang Eugen Klöpfer bei einer Sprechrolle von seinen Fähigkeiten zu überzeugen, Klöpfer verpflichtete ihn sofort für seine „Volksbühne“ nach Berlin und schrieb eigenhändig nach Neustrelitz um Hehns dortigen Vertrag zu lösen. Nun konnte er seine Kräfte mit den schon berühmten oder zum mindesten bekannten Darstellern dieser Bühne messen. Er spielte kleinere und größere Rollen unter anderen den Kosinsky in Schillers „Räuber“ und auch wieder den Ferdinand.

„Eugen Klöpfer hat mich sozusagen erst eigentlich entdeckt, seinem Ansehen und seinem Einsatz habe ich es wohl auch zu verdanken, daß meine ersten Probeaufnahmen bei der UFA zu einer ersten Filmverpflichtung für den Fliegerfilm „Pour le Mérite“ führte. Dem Leutnant Fabian folgte dann der Unteroffizier Rauscher, einer der „Drei Unteroffiziere“ . Diese beiden Soldatenrollen lagen mir sehr, bin ich doch in Wirklichkeit auch gern Soldat gewesen.“[1]

Die Rolle als Peter Roland in dem von Eduard von Borsody inszenierten Film „Sensationsprozeß Casilla“ gab Albert Hehn neue Gelegenheit zur Entfaltung seiner künstlerischen Mittel. Die Komödie „Freitag, der 13.“ (1944, mit Fita Benkhoff und Rudolf Fernau) gelangte erst am 9. November 1949 in die Lichtspielhäuser.

Nach dem Zweiten Weltkrieg stand Albert Hehn wieder vermehrt auf der Theaterbühne, trat beispielsweise in Passau an den „Kammerspielen“ auf und gab zahlreiche Gastspiele in westdeutschen Städten, unter anderem auch in Berlin. Zuletzt unternahm er Mitte der 1970er Jahre Tourneen durch die BRD und die Schweiz mit der Rolle des Wachtmeisters in dem Musical „Anatevka“. Im deutschen Nachkriegsfilm blieb er weiterhin ein vielbeschäftigter Darsteller, wenn auch nur überwiegend mit prägnanten Nebenrollen. So erlebte man ihn beispielsweise (einmal mehr als Leutnant) in dem Rühmann-Film „Der Herr vom andern Stern“ (1948) und in der DEFA-Produktion „Die Brücke“ (1949), nicht zu verwechseln mit Bernhard Wickis gleichnamigen Antikriegsfilm aus dem Jahre 1959.

Seit Anfang der 1960er Jahre ließen die Angebote für das Kino nach und Albert Hehn konzentrierte sich nun vermehrt auf seine Arbeit beim Fernsehen. So erlebte man ihn neben Auftritten in beliebten Krimi-Serien wie „Kriminalmuseum“ oder „Der Kommissar“ in dem Durbridge-Straßenfeger „Es ist soweit“ (1960) und in „Ein Weihnachtslied in Prosa oder Eine Geistergeschichte zum Christfest“ (1960) nach Charles Dickens. Weitere Fernseharbeiten waren unter anderem [Kurt Wilhelm]s „Bericht von den Inseln“ (1964).

Albert Hehn starb am 29. Juli 1983 im Alter von 74 Jahren in Hamburg; seine letzte Ruhe fand er auf dem dortigen Friedhof im Stadtteil Ohlsdorf.

Hehn war insgesamt fünf Mal verheiratet: Seine erste Ehe war er in den 1930er Jahren mit Annemarie Grefitza eingegangen, die Verbindung scheiterte trotz eines gemeinsamen Kindes. Nach der Scheidung heiratete er 1943 die Schauspielerkollegin Elfriede Datzig aus Österreich, die mit nur 23 Jahren infolge einer allergischen Reaktion auf Penizillin verstarb; aus dieser Verbindung stammt der 1944 geborene Sohn Michael Christopher Datzig-Hehn. Nach der dritten Ehe mit der Schauspielerin Jeanette Schultze (1931–1972), aus der die 1949 geborene Tochter Jeannette-Micheline Hehn stammt, ehelichte Hehn 1953 die damalige „Miss Bayern“ und spätere Regieassistentin und Souffleuse Gardy Artinger, die ihm vier Kinder schenkte. 1954 wurde Sohn Alexander „Sascha“ Hehn geboren, welcher seit Jahren, spätestens seit seinem Erscheinen in der „Schwarzwaldklinik“, zu den Publikumslieblingen im Fernsehen zählt. Auch dieser Ehe war kein Glück beschieden, nach wenigen Jahren trennte sich das Paar offiziell. Nach der Scheidung heiratete Albert Hehn erneut, seine fünfte Frau Ursula Hehn (geb. Seeger; 1913–2005) war bis zu seinem Tod an seiner Seite. Ursula Hehn wurde später an der Seite ihres Mannes beigesetzt.

Filmographie


Sprecher
  • 1960 Zündhölzer

Fußnoten