Thoma, Heinrich
Heinrich „Heinz“ Thoma ( 26. April 1891 in Nürnberg; 30. Oktober 1948 im Sonderlazarett 3840 Schuja im Bezirk Iwanowo, Zentralrußland) war ein deutscher Offizier der Bayerischen Armee, des Deutschen Heeres, der Freikorps, der Reichswehr und der Wehrmacht, zuletzt Generalleutnant des Heeres und Ritterkreuzträger im Zweiten Weltkrieg.
Inhaltsverzeichnis
Werdegang
- 22.7.1910 Eintritt in das Königlich Bayerische 16. Infanterie-Regiment „Großherzog Ferdinand von Toskana“, Passau
- 3.9.1914 Adjutant des III. Bataillons des 16. Infanterie-Regiments
- 14.5.1915 Führer der 14. Kompanie
- 3.6.1915 Adjutant des III. Bataillons des 16. Infanterie-Regiments
- 14.7.1916 im Mametzer-Wald während der Schlacht an der Somme in englische Kriegsgefangenschaft geraten
- Thoma wurde über zwei Jahre in Holland interniert.
- 30.11.1918 aus der Kriegsgefangenschaft entlassen
- 1.12. bis 30.12.1918 Urlaub
- 14.12.1918 als Adjutant zum Grenzschutz-Bataillon 3 beim Grenzschutz Ost kommandiert
- 20.1.1919 zum Grenzschutz-Bataillon 3 eingeteilt
- 16.6.1919 Zugführer in der 12. Kompanie des Reichswehr-Schützen-Regiments Nr. 42
- 19.2.1920 Bataillonsadjutant
- 12.10.1921 Chef der 2. Kompanie/19. (Bayer.) Infanterie-Regiment
- 12.1.1922 Nachrichtenoffizier im Stab des 19. (Bayer.) Infanterie-Regiments
- 5.4.1923 Chef der 14. Kompanie/19. (Bayer.) Infanterie-Regiment(Landshut)
- 1.5.1928 Chef der 1. Kompanie/19. (Bayer.) Infanterie-Regiment (München) [laut Stellenbesetzung]
- 1.5.1933 im Stab des I. Bataillon/19. (Bayer.) Infanterie-Regiment (München) [laut Stellenbesetzung]
- 1.2.1934 im Stab der Wehrgauleitung München
- 1.2.1935 im Stab der 7. Division (München) [laut Stellenbesetzung]
- 15.10.1935 Kommandeur des II. Bataillon/Infanterie-Regiment 19 (München)
- 24.11.1938 Kommandeur des Infanterie-Regiments 85 (Passau)
- Polenfeldzug im Verband der 10. Infanterie-Division
- 6.2.1940 Kommandeur des Infanterie-Regiments 519
- im Juni beim Westfeldzug 1940 im Verband der 296. Infanterie-Division in Belgien eingesetzt.
- Zum Sommerbeginn 1941 führte er sein Regiment dann im Ostfeldzug beim Angriff auf Südrußland.
- 18.9.1941 Führerreserve OKH (XIII)
- 1.6.1942 Kommandeur der Division z. b. V. 413
- 10.6.1942 Führerreserve OKH (XIII)
- 3.8.1942 Kommandeur der Division Nr. 432
- zu seinen bekanntesten Offizieren gehörten u. a. Friedrich Theodor von Criegern und Josef Reisig
- 10.3.1945 zugleich mit der Wahrnehmung der Geschäfte als stellvertretender Kommandierender General und Befehlshaber im Wehrkreis VIII beauftragt
Kriegsgefangenschaft und Tod
Generalleutnant Thoma geriet am 8. Mai 1945 in US-amerikanische Gefangenschaft und wurde schon am nächsten Tag, dem 9. Mai 1945 völkerrechtswidrig im südböhmischen Pisek den Sowjets übergeben, die ihn dann gen Osten verschleppten. Er verbrachte Zeit in den NKWD-Lagern Nr. 27/Krasnogorsk, 48/Tschernzy/Černcy, Lesnowo/Ležnovo, 185/Jurevec sowie im Kriegsgefangenenlager Woikowo. Am 30. Oktober 1948 ist er im Sonderlazarett 3840/Schuja/Shuya/Šuja(Gebiet Iwanowo) verstorben. Angebliche Todesursache war Herzversagen bei sklerotischer Aortenthrombose verstorben, wie es jedoch dazu kam, ggf. durch Hunger und Folter, wird in den Akten des Feindes nicht erläutert.
Er wurde auf dem Friedhof Tschernzy beigesetzt, hier ruhen u. a. auch General der Infanterie Friedrich Hochbaum, General der Artillerie Max Pfeffer, General der Polizei Otto Ullmann, die Generalleutnante Rainer Stahel, Paul Stoewer, Hans Broeckh-Behrens, Heinrich Deboi, Gerhard Medem und Friedrich Bayer sowie die Generalmajore Anton Eberth, Wilhelm Runge, Rudolf Noack, Gerd von Below und Louis Tronnier.
Familie
Heinrich war der Sohn des gleichnamigen Konrektors Professor Heinrich Thoma (Mateh und Physik an der Industrieschule München, dann an der Realschule in Landshut; 19. März 1939) und dessen Frau Maria, geb. Wieselhuber ( 18. November 1901). Hauptmann Thoma heiratete am 31. Mai 1927 seine Verlobte Hildegard Hofmann, aus der Ehe sind zwei Kinder entsprossen, eine Tochter ( 1929) und ein Sohn ( 1933).
Auszeichnungen (Auszug)
Beförderungen
- 22.7.1910 Fahnenjunker
- 28.10.1912 Leutnant
- 14.1.1916 Oberleutnant
- 1.7.1921 Hauptmann mit Patent vom 18.10.1918
- 1.2.1922 neues Rangdienstalter (RDA) vom 18.10.1918 erhalten
- 1.4.1932 Major
- 1.1.1935 Oberstleutnant
- 1.8.1937 Oberst
- 1.9.1941 Generalmajor
- 1.9.1943 Generalleutnant
- Prinz-Regent-Luitpold Jubiläums-Medaille
- Eisernes Kreuz (1914), II. und I. Klasse
- EK I am 13.7.1918
- Militärverdienstorden (Bayern), IV. Klasse mit Schwertern
- Ehrenkreuz für Frontkämpfer
- Wehrmacht-Dienstauszeichnung, IV. bis I. Klasse
- Medaille zur Erinnerung an den 1. Oktober 1938 mit Spange „Prager Burg“
- Wiederholungsspange (1939) zum Eisernen Kreuz II. und I. Klasse (1914)
- Spange zum EK II am 20.9.1939
- Spange zum EK I am 1.10.1939
- Stern von Rumänien, Kommandeurkreuz mit Schwertern
- Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes am 27. Oktober 1941 als Generalmajor und Kommandeur des Infanterie-Regiments 519
- Ehrenblattspange des Heeres am 15. März 1945 als Generalleutnant und Kommandeur der Division Nr. 432
- Geboren 1891
- Gestorben 1948
- Deutscher Generalleutnant
- Generalleutnant (Heer der Wehrmacht)
- Leutnant (Bayern)
- Oberleutnant (Heer des Deutschen Kaiserreiches)
- Oberstleutnant (Reichswehr)
- Freikorps-Mitglied
- Person im Ersten Weltkrieg (Deutsches Reich)
- Person im Zweiten Weltkrieg (Deutsches Reich)
- Träger des Eisernen Kreuzes I. Klasse (1914)
- Träger des Bayerischen Militärverdienstordens (IV. Klasse)
- Träger des Sterns von Rumänien (Komtur)
- Träger des Ritterkreuzes des Eisernen Kreuzes
- Kriegsgefangener