Wick, Helmut
Helmut Paul Emil Wick ( 5. August 1915 in Mannheim; gefallen 28. November 1940 über der Insel Wight) war ein deutscher Jagdflieger und zuletzt Major der Luftwaffe sowie Träger des Eichenlaubs zum Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes im Zweiten Weltkrieg. Das Flieger-As errang 56 Luftsiege bei 168 Feindflügen.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Helmut Wick wurde als zweiter Sohn eines Bauingenieurs und späteren Direktors in der Großbauwirtschaft geboren. Nach dem Ersten Weltkrieg zog die Familie in die Nähe von Hannover um. Im Februar 1922 starb die Mutter und der Vater zog mit den Kindern nach Danzig. Mit seinem Vater verbrachte er sehr oft die Ferien in ostpreußischen Forsthäusern, wurde zum Jäger erzogen und wollte deshalb ursprünglich Forstmann werden. Da er in Danzig-Langfuhr in der Nähe eines Flugplatzes wohnte, begann er sich auch schon früh für die Fliegerei zu interessieren. Zwischen 1932 und 1934 soll er vorübergehend Mitglied der SA gewesen sein, dies läßt sich jedoch dokumentarisch nicht belegen. 1935 machte er sein Abitur in Berlin und meldete sich 1936 im Alter von 21 Jahren zur Luftwaffe an der Luftkriegsschule Dresden. Er wurde bereits Ende 1938 zum Leutnant befördert.
Zweiter Weltkrieg
Helmut Wick war mit Werner Mölders und Adolf Galland der erfolgreichste deutsche Jagdflieger im ersten Jahr des Zweiten Weltkrieges und jüngster Geschwader-Kommodore der deutschen Luftwaffe. In nur drei Monaten stieg er vom Staffelkapitän zum Kommodore des traditionsreichen Jagdgeschwaders „Richthofen“ auf. Das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes erhielt er am 25. August 1940 anläßlich seines 20. Luftsieges. Der Führer verlieh ihm anläßlich seines 40. Luftsieges persönlich am 25. Oktober 1940 das Eichenlaub zum Ritterkreuz.
Erwähnungen im Wehrmachtbericht
26. August 1940 | Das Jagdgeschwader Richthofen hat in den gestrigen Luftkämpfen den 250. Abschuß überschritten. Oberleutnant Wick errang seinen 19. und 20. Luftsieg. |
6. Oktober 1940 | Hauptmann Wick schoß am gleichen Tage fünf Jäger im Luftkampf ab und errang damit seinen 41. Luftsieg. |
8. November 1940 | Major Wick errang im Laufe des 6. und 7. November durch den Abschuß von sechs feindlichen Flugzeugen seinen 48. bis 53. Luftsieg. |
16. November 1940 | Das Jagdgeschwader Freiherr von Richthofen errang unter Führung des Major Wick seinen 500. Luftsieg. |
4. Dezember 1940 | Der Kommodore des Jagdgeschwaders Richthofen, Major Wick, kehrte nach seinem 56. Luftsieg vom Feindflug nicht zurück. Damit hat die deutsche Luftwaffe einen ihrer kühnsten und erfolgreichsten Jagdflieger verloren. Major Wick, der für seinen heldenhaften Einsatz im Kampf für die Zukunft des deutschen Volkes mit dem Eichenlaub zum Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes ausgezeichnet war, wird im deutschen Volke und vor allem in der der deutschen Jugend als Vorbild fortleben. |
Wicks Messerschmitt
Wicks Bf 109 E-4:
Fliegertod
Am 28. November 1940 wurde er bei einem Einsatz beim Unternehmen „Adlerangriff“ von John Charles Dundas (Royal Air Force) abgeschossen, der kurz darauf von Rudolf Pflanz, dem Rottenflieger von Rottenführer Major Wick, ebenso abgeschossen wurde. Beide gelten seitdem als vermißt. Helmut Wick verlor im Kampf um Deutschlands Freiheit im Alter von 25 Jahren sein Leben und hinterließ seine Ehefrau und seine zwei Kinder.
Bildergalerie
Major Schellmann (links) mit Helmut Wick
Helmut Wick (mitte), Erich Leie (rechts) am 22. Oktober 1940
„Major Wick“ von Wolfgang Willrich
Auszeichnungen (Auszug)
- Flugzeugführerabzeichen
- Wehrmacht-Dienstauszeichnung, IV. Klasse
- Eisernes Kreuz (1939) 2. und 1. Klasse
- 2. Klasse am 21. Dezember 1939 als Leutnant
- 1. Klasse am 6. Juni 1940 als Leutnant
- Ehrenpokal für besondere Leistung im Luftkrieg (für den 50. Luftsieg)
- Gemeinsames Flugzeugführer- und Beobachterabzeichen in Gold mit Brillanten
- Fünfmalige namentliche Nennung im Wehrmachtbericht
- Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes mit Eichenlaub
- Ritterkreuz am 27. August 1940 als Oberleutnant und Staffelkapitän der 3./Jagdgeschwader 2 „Richthofen“
- Eichenlaub am 25. Oktober 1940 (4. Verleihung) als Hauptmann und Gruppenkommandeur der I./Jagdgeschwader 2 „Richthofen“
Literatur
- Helmut Wick – Das Leben eines Fliegerhelden, Herausgegeben von der Luftwaffen-Illustrierten „Der Adler“, 1943 (einige Bilder)
- Helmut Nowarra: Helmut Wick in: „Der Landser“, Band 1047 (Bestellmöglichkeit)
- Josef Grabler / Anton F. Schimmelpfennig: Helmut Wick – Als Jagdflieger gegen die RAF, SKETEC-VERLAG GmbH, ISBN 9783980338899 (Bestellmöglichkeit des E-Buches)
- Herbert Ringlstetter:
- Major Helmut Wick – Kommodore Jagdgeschwader Richthofen Nr. 2, Motorbuch-Verlag, ISBN 978-3613020733
- Helmut Wick – An Illustrated Biography Of The Luftwaffe Ace And Commander Of Jagdgeschwader 2 During The Battle Of Britain, Schiffer Pub Ltd., ISBN 978-0764322174 (englischsprachig)
Weiteres
- Fliegerasse! Helmut Wick vs. J.C. Dundas: Tödliches Duell im November 1940 – Spiele-Erweiterung (Add-On) zu IL2-Sturmovik: Cliffs of Dover (Erläuterung zur Spiele-Erweiterung)