Schellmann, Wolfgang
Wolfgang Schellmann ( 2. März 1911 in Kassel; gefallen 24. Juni 1941 in der Sowjetunion) war ein deutscher Offizier der Reichswehr und der Wehrmacht, zuletzt Oberstleutnant, Jagdflieger und Ritterkreuzträger der Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg. Das Flieger-As errang bei über 150 Feindflügen 26 (ggf. 27) Luftsiege, davon 12 bei der Legion Condor im Spanischen Bürgerkrieg.
Inhaltsverzeichnis
Werdegang und Dienststellungen
Chronologische Übersicht
- Eintritt in das Heer der Reichswehr am 1. April 1930
- Flugunterricht beim DLV bis 30. September 1930
- Ausbildung an der geheimen Fliegerschule und Erprobungsstätte der Reichswehr in Lipezk
- Übertritt in die Luftwaffe am 1. August 1934
- Flugzeugführer in der 2./JG 135 sowie Adjutant der I. Gruppe
- Führer der 2. Staffel/JG 135 ab 1. März 1935
- Kapitän der 2. Staffel/JG 135 ab 1. April 1937
- Kapitän der 1. Staffel der J/88 vom 18. Dezember 1937 bis 2. September 1938 als Nachfolger von Harro Harder
- er wurde hinter Werner Mölders das zweiterfolgreichste Flieger-As der Legion Condor
- Im Stab der IV. Gruppe/JG 132 „Richthofen“
- später umbenannt in I./JG 331 „Richthofen“ und schließlich am 1. Mai 1939 in Breslau-Schöngarten I./JG 77
- Mit der Führung der 3./JG 77 beauftragt vom 18. bis 22. September 1939
- Nach dem Polenfeldzug in den Stab der Luftflotte 2 kommandiert
- Stab I./JG 3 ab 1. Dezember 1939
- Gruppenkommandeur II./JG 2 am 15. Dezember 1939
- Kommodore JG 2 „Richthofen“ ab 3. September 1940 (Unternehmen „Adlerangriff“)
- Kommodore JG 27 ab 22. Oktober oder 3. November 1940 (Balkanfeldzug)
Fliegerschicksal
Unternehmen „Barbarossa“
Major Wolfgang Schellmann gilt seit dem 22. Juni 1941, dem ersten Tag des Unternehmens „Barbarossa“, an der Ostfront als vermißt. Er hatte nach wenigen eine Polikarpow I-16 abgeschossen, jagte dann einer Polikarpow I-153 der Roten Luftwaffe hinterher, die er ebenfalls abschoß. Sein Jagdflugzeug wurde von Wrackteilen getroffen, nach anderen Quellen, wenn auch wenig glaubhaft, rammte der russische Flugzeugführer (beim vierten Versuch) als letzte Tat die deutsche Bf 109 bei Grodno. Sollte Schellmann die I-153 abgeschossen haben, wie viele Militärhistoriker annehmen, war es seine 15. Luftsieg im Weltkrieg (darunter vier Spitfire und drei Huricane) und sein 27. insgesamt.
Tod
Schellmann sprang mit dem Fallschirm aus seiner brennenden Bf 109 E-7 (Werk-Nr.: 4.189) ab, landete in Feindesland und, so vermutet man, wurde gefangengenommen und zwei Tage später am 24. Juni 1941 (nach anderen Quellen am 28. Juni) vom NKVD erschossen.[1] Später wurde Schellmann mit Wirkung vom 1. Juni 1941 zum Oberstleutnant befördert. Als der russische Oberst Antonoff von der 10. sowjetischen Armee von deutschen Truppen gefangengenommen wurde, bestätigte er die Erschießung Schellmanns.[2] Damit galt Schellmann nicht mehr als vermißt, sondern offiziell als gefallen.
Beförderungen
- Oberleutnant 1. Oktober 1935
- Hauptmann 1. Juli 1938
- Oberstleutnant (posthum)
Auszeichnungen (Auszug)
- Flugzeugführerabzeichen (Wehrmacht)
- Wehrmacht-Dienstauszeichnung, IV. Klasse
- Spanische Feldzugsmedaille
- Spanienkreuz in Gold mit Schwertern und Brillanten als Hauptmann
- Eisernes Kreuz (1939) 2. und 1. Klasse
- Ehrenpokal der Luftwaffe
- Frontflugspange in Gold, Frühjahr 1941
- Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes am 18. September 1940 als Major und Geschwaderkommodore des Jagdgeschwader 2 „Richthofen“
Verweise
- Oberstleutnant Schellmann, Wolfgang, Das-Ritterkreuz.de
- Kurze Biographie und Liste der Abschüsse (englischsprachig)
- Schellmann, Wolfgang, ww2awards.com (englischsprachig)