Hirschfeld, Harald von

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Ritterkreuzträger Harald von Hirschfeld von Tita Binz

Harald Siegwart Hans Lutze von Hirschfeld (Lebensrune.png 10. Juli 1912 in Weimar; Todesrune.png gefallen 18. Januar 1945 bei Tarnow am Dukla-Paß)[1] war ein deutscher Polizeiadjutant, Gebirgsjäger und Offizier der Wehrmacht (zuletzt Generalleutnant; posthum) sowie Eichenlaubträger des Zweiten Weltkrieges.

Leben

Harald von Hirschfeld.jpg

Harald von Hirschfeld wurde am 10. Juli 1912, in Weimar geboren. Seine Vorfahren entstammen einer alten mecklenburgischen Offiziersfamilie, die in fünf Jahrhunderten gute und tapfere Soldaten hervorgebracht hatten, Männer aus allerhärtestem Holz, die vorm Feinde kämpfend ihrem Namen nur Ehre gemacht hatten.

Vater des Sohnes Harald war der Rittmeister a. D. und Großkaufmann Dr. Günther von Hirschfeld, eine bereits vor dem Ersten Weltkriege im internationalen Wirtschaftsleben bekannte Persönlichkeit.

Im Sommer 1914 ging Dr. von Hirschfeld als Generalbevollmächtigter der „Continental Kautchouk und Guttapercha AG." nach Südamerika. Der Krieg mit England stand vor der Tür, und da mußte ein starker Mann nach Brasilien, um die Gummilieferungen für Deutschland sicher zustellen. Auf die Überfahrt nahm Vater Hirschfeld auch sein zweijährigen Sohn mit. Eine kleine, der brasilianischen Küste vorgelagerte Insel in der Bucht von Rio de Janeiro wurde für die nächsten Jahre die neue Heimat der Familie.

Mit 16 Jahren war Harald von Hirschfeld in Spanien. Während sein Vater im Auftrage der Weimarer Republik mit der spanischen Regierung über den Aufbau einer Luftlinie BerlinMadridKanarische Inseln verhandelte, sorgte sein Sohn dafür, daß die spanischen Tennisgrößen die Köpfe zusammensteckten. In Madrid entpuppte er als hervorragender Tennisspieler, heimste eine Siegestrophäe nach der anderen ein, und bald war es ein offenes Geheimnis, daß dieses junge Talent noch eine sportliche Zukunft haben würde.

In Madrid spielte er Tennis, und in der Sierra Guadarama sprach man von seinen halsbrecherischen Skiabfahrten. Da nahm eines Tages der Vater seinen Sohn ernsthaft ins Gebet.

„Mein guter Junge, jetzt setzt du dich erst einmal wieder auf deinem Hosenboden- und lernst. Zum Tennisspielen und Skilaufen ist noch immer. Zeit. Bis jetzt hat es noch jeder Hirschfeld zu etwas gebracht!“[2]

Das waren unmißverständliche Worte, denen der Sohn nichts weiter entgegenzusetzen hatte als das Versprechen, wirklich zu arbeiten. 1931 verließ Harald von Hirschfeld die Schule in Potsdam und wurde landwirtsthaftlicher Schüler auf einem Rittergut im Vogtland. Volle sechs Monate schaffte er als schlichter Arbeiter und Knecht, so daß er im Sturm Herz und Sympathien seines gestrengen Arbeitgebers eroberte.

Nach dieser Ertüchtigung ging Hirschfeld nach London und belegte zwei Semester an der Technischen Hochschule. Neben dem Studium beschäftigte er sich intensiv mit dem unheilvollen Treiben der britischen Logen- und Freimaurer-Cliquen. Aus dieser Zeit stammen von ihm eine Reihe Berichte, die die menschliche Reife, das starke Einfühlungsvermögen und eine klare Urteilskraft des Verfassers erkennen lassen. Nachdem er sich noch den Plänen und Zielen der aufkeimenden faschistischen Bewegung in England gewidmet hatte, ging er im Herbst 1932 als Sonderberichterstatter des Völkischen Beobachters nach Paris. Nach einem halben Jahr interessanten Schaffens fuhr er nach Deutschland. zurück und wurde Adjutant des Polizeipräsidenten und Leiters der Geheimen Staatspolizei in Kassel. Die Neueinrichtung des Freiwilligen Arbeitsdienstes begeisterte von Hirsdchfeld so; daß er für sechs Monate in das Lager Buckelwiesen bei Mittenwald eintrat. Die großen erzieherischen Werte dieser Organisation hatten ihn schon immer gereizt.

Am 29. Oktober 1935 trat der Dreiundzwanzigjährige in die MG.-Kompanie des Kemptener Gebirgsjägerbataillons ein, wurde am 1. September 1937 zum Leutnant befördert und machte bei seinem Regiment den Befreiungsmarsch in die deutsche Ostmark mit. Nach seiner Dienstleistung als Kompanieoffizier wurde er Adjutant im II. Bataillon, dem gleichen Bataillon, das er später als sein Kommandeur zu so überragenden militärischen Erfolgen führen sollte.

Im Polenfeldzug machte das Regiment die „Sturmfahrt auf Lemberg“ teil. Bei Beginn des Westfeldzuges war er Oberleutnant und Führer der 7. Kompanie. Als Kompaniechef erlebte er den Rußlandfeldzug und brachte es recht schnell zum Regimentsführer.

Das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes erhielt er am 15. November 1941, das 164. Eichenlaub zum Ritterkreuz und Mitte 1942 wurde er Bataillonskommandeur und zeichnete sich auch hier wieder persönlich aus.

Am 23. Dezember 1942 erhielt er für die Kämpfe im Kaukasus das Eichenlaub (→ Fall Blau), am 1. Januar 1943 erfolgte die Beförderung zum Major. Nach der Verlegung des Bataillons in den Kaukasus erfolgte die Beförderung zum Oberstleutnant.

Nach einem absolvierten Lehrgang wurde von Hirschfeld am 29. August 1944 mit Wirkung zum 1. Juni zum Oberst befördert. Er wurde daraufhin im September 1944 mit der Führung der 78. Volksgrenadierdivision betraut. Am 1. Dezember 1944 wurde er Generalmajor und führte die nun in 78. Sturmdivision umbenannte Einheit. Er befaßte sich sehr intensiv mit der Ausbildung und Führung seiner Männer und war oft in den vordersten Stellungen zu finden.

Tod

Bei der Verteidigung des Duklapaß war Generalmajor von Hirschfeld am 18. Januar 1945 durch einen Bombensplitter gefallen. Er wurde nachträglich zum Generalleutnant befördert.

Auszeichnungen (Auszug)

Beförderungen

Bildergalerie

Verweise

Fußnoten

  1. Generalleutnant Hirschfeld v., HaraldDas-Ritterkreuz.de
  2. Kurt Mittelmann, Oberkomando des Heeres (Hg.): Eichenlaubträger Major Harald von Hirschfeld, Aufwärts-Verlag Maxim Klieber, Berlin 1943