Schröder, Joachim von

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Helden und Pioniere der Luftfahrt: der Flugmaschinist Fritz Eichentopf, der Pilot Erich Albrecht und Joachim von Schröder (sitzend) als Leiter eines Erkundungsfluges – sie bewältigten 1928 in einer Junkers W 34 die Strecke von Berlin nach Irkutsk und zurück in nur einer Woche.

Joachim von Schröder (Lebensrune.png 12. September 1885 in Kiel; Todesrune.png 19. Dezember 1929 bei Wustrau in Brandenburg) war ein deutscher Offizier der Preußischen Armee und des Kaiserlichen Heeres im Ersten Weltkrieg (unter anderem der Fliegertruppe) sowie der Freikorps und der Vorläufigen Reichswehr, Flugpionier der zivilen Luftfahrt während der Weimarer Republik und Flugkapitän der Lufthansa. Sein Vater war der „Löwe von Flandern“ Admiral von Schröder und sein älterer Bruder der spätere General der Flakartillerie Ludwig von Schröder.

Werdegang

Grabstein

Joachim von Schröder trat der Preußischen Armee als Fahnenjunker bei, sein Stammregiment war das Füsilier-Regiment „Prinz Heinrich von Preußen“ (Brandenburgisches) Nr. 35, in welches er aktiver Offizier wurde. Der junge Joachim von Schröder, enger Freund von Erhard Milch, soll schon 1913 als Mitglied eines Vereines im Deutschen Luftfahrt-Verband (1902–1923) mit einem Leutnant von Buttlar[1] am Prinz-Heinrich-Flug (Strecke: Wiesbaden – Kassel – Koblenz – Karlsruhe – Stuttgart – Straßburg) teilgenommen haben (Schirmherrschaft durch Prinz Heinrich von Preußen). Dies würde auch erklären, warum er in der Fliegertruppe des Kaisers im Ersten Weltkrieg überaus schnell den Dienstgrad eines Hauptmanns erlangte.

Von Schröder wurde unter anderem im Mai 1918, nach der Gefangennahme des Pour-le-Mérit-Trägers und späteren Ozeanfliegers sowie ersten Nachtflugleiters der Lufthansa Hermann Köhl, Geschwaderkommandeur (der Begriff Geschwaderkommodore wurde erst bei der Luftwaffe verwendet) des „Bogohl 7“ (mit Bosta 22, Bosta 23 und Bosta 24) des Bombengeschwaders der Obersten Heeresleitung Nr. 7 (Stab). Hier dienten auch Carl August Freiherr von Gablenz und Richard Falke.

Durch das Versailler Friedensdiktat wurde im Juni 1919 (Inkrafttreten am 10. Januar 1920) jeglicher Besitz von Militärmaschinen in Deutschland verboten. Die gerade aufkommende Verkehrsfliegerei wurde in begrenztem Maße erlaubt. Die sieben Unterstell- und Werfthallen wurden ausgeräumt und die Militärmaschinen vernichtet. Dem Kommandeur der „Truppen-Fliegerstaffel 14“ (die Truppen-Fliegerstaffeln waren als freiwillige Flieger-Abteilungen Teil des Freikorps bzw. anschließend der vorläufigen Reichswehr)[2] in Döbernitz, Hauptmann von Schröder, gelang es, seine Formation als „Polizeifliegerstaffel Hamburg“ mit Sitz in Lübeck-Blankensee in den Verband „Sicherheitspolizei Hamburg“" zu überführen. Am 29. Januar 1921 wurde aber auch diese Staffel aufgelöst. Laut manchen Quellen wurde er zu diesem Zeitpunkt zum Major der Polizei befördert.

Nach seiner Verabschiedung aus dem Heer war von Schröder zuerst bei der staatlich subventionierten Deutschen Aero Lloyd und dem Junkers Luftverkehr aktiv, die erfolgreichen zivilen Fluggesellschaften (Politiker und Journalisten waren die ersten, die sich – luftgekühlt sozusagen – auf unbequeme Bretter hockten, umgeben von Postsäcken und Paketen) nach dem Krieg. 1926, als die beiden Gesellschaften in die aufstrebende „Deutsche Luft Hansa Aktengesellschaft“ aufgingen, war er, wie so viele seiner Kameraden der Fliegertruppe, nun Flugkapitän der Luft Hansa. Hier wurde er als Langstreckenflieger (auch Hochflieger genannt) bekannt, der mit seiner Besatzung zahlreiche Rekorde auf den Strecken Berlin – Sevilla, Berlin – Istanbul und Berlin – Irkutsk aufstellte.

Tod

Am 19. Dezember 1929 stürzten die Flugzeugführer Joachim von Schröder und Erich Albrecht bei Wustrau, unweit Neuruppin in Brandenburg ab. In Wustrau-Altfriesack steht noch heute diesen Flugpionieren zu Ehren ein Fliegerdenkmal mit der Inschrift:

Den Vorkämpfern für Deutschlands Luftgeltung Joachim von Schröder und Erich Albrecht † 19.12.1929

Beisetzung

Die Beisetzung Joachim von Schröders fand auf dem Invalidenfriedhof in Berlin mit militärischen Ehren statt. Seine Eltern suchten einen Findling aus, die Kosten übernahm die Lufthansa. Die Inschrift lautet: „Er starb den Fliegertod im Dienste seines Volkes“. Auf der Spitze thronte ein bronzener Reichsadler, als Inhaber des EK I wurde das Eiserne Kreuz hinzugefügt, ebenfalls der Kranich der Lufthansa.

Seinen Vater, den Kaiserlichen Admiral Ludwig von Schröder, hat der Tod des Sohnes schwer getroffen. Auf eigenen Wunsch wurde er nach dem Tode in dessen Grab gebettet und eine Gedenktafel des verdienten Ordensritters des Pour le Mérite dem Findling hinzugefügt.

Restaurierung des Grabes

Am stark verwitterten Findling auf dem Grab des Fliegers Joachim von Schröder waren vor der Restaurierung 2011/12 nur noch die Markierungen der Metallverzierungen zu erkennen. Das Eiserne Kreuz, das bekannte Kranichsignet der Lufthansa, Gedenktafel (mit dem Abzeichen des Blauen Maxes) und der Bronzeadler auf der Spitze waren verschwunden.

Auch weitere Gräber des Invalidenfriedhofs wurden nach 1945 geschändet, Metallschmuck grundsätzlich geraubt, und teilweise wurden Särge geöffnet und nach Wertgegenständen durchsucht. Nach der Wiederherstellung strahlt der Findling wie neu. Bei den Metallverzierungen handelt sich um exakte Kopien, der Reichsadler wurde bedauerlicherweise nicht mehr angebracht.

Auszeichnungen (Auszug)

Fußnoten

  1. Hier handelte es sich vermutlich entweder um den Pour-le-Mérit-Träger Horst Julius Freiherr Treusch von Buttlar-Brandenfels (1888–1962) oder um Hans-Burkhard (Freiherr) von Buttlar (Lebensrune.png 1893), späterer Jagdflieger der Jasta 18, der Jasta 15 und des Jagdgeschwaders Nr. II (Geschwader „Berthold“).)
  2. Die eigentlich verbotenen Fliegerstaffeln der Fliegertruppe wurden in der vorläufigen Reichswehr als Truppen-Fliegerstaffeln den neuaufgestellten Brigaden unterstellt und sollten dem Transport von Truppen und Material bei Übungen usw. dienen; aber auch das war den Siegermächten von Versailles zu viel, so daß diese bei der Reichswehr endgültig aufgelöst wurden.