Falke, Richard

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Friedrich Theodor Richard Falke (Lebensrune.png 23. Juni 1892 in Hildesheim, Provinz Hannover; Todesrune.png 20. November 1972 in Hamburg) war ein deutscher Offizier der Preußischen Armee, des Deutschen Heeres, der Fliegertruppe, der Vorläufigen Reichswehr und der Wehrmacht, zuletzt Oberstleutnant der Reserve der Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg. Er ruht in der Falkeschen Familiengruft in Hildesheim.

Werdegang

Beobachter Richard Falke (links) und Flugzeugführer Hellmuth Felmy
Felmy und Falke an der Palästinafront im Rücken des Feindes im April 1917
Flieger-Abteilung 300 „Pascha“ mit Abteilungsführer Hellmuth Felmy (Mitte, sitzend, weiße Tropenuniform); auf dem Bild befinden sich u. a. auch Falke (3. von links, sitzend, weiße Tropenuniform) und Paul Leim.
Traueranzeige der Ehefrau Charlotte
  • 23. Juni 1892 Geboren als Sohn des Großkaufmannes Friedrich Conrad Wilhelm Heinrich Theodor Gustav Falke und dessen Frau Luise Johanne, geb. Meier
    • sein jüngerer Bruder Bruno (Lebensrune.png 6. September 1895 in Hildesheim) ist am 22. Juli 1917 bei Smorcon an der Ostfront gefallen
  • Besuch des humanistischen Gymnasiums „Andreanum“ in Hildesheim
  • Ende Januar 1910 Abitur (siehe Lebenslauf in der Bildergalerie)
  • 9. Februar 1910 Fahnenjunker
    • nach dem Abitur Eintritt in das Fußartillerie-Regiment „von Hindersin“ (1. Pommersches) Nr. 2 in Danzig-Neufahrwasser
    • Oktober 1910 bis Juli 1911 Besuch der Kriegsschule in Anklam
  • 20. August 1911 Leutnant mit Patent vom 20. August 1909
    • Versetzung in das 2. Westpreußische Fußartillerie-Regiment Nr. 17 in Danzig
    • Juli 1914 Versetzung in die Flieger-Ersatz-Abteilung Nr. 4 (FEA 4) in Posen nach freiwilliger Meldung bei der Fliegertruppe
      • Ausbildung zum Beobachtungs-Offizier der Fliegerei bis September 1914
    • Rückkehr zum Ersatz-Bataillon Marineburg aufgrund des Mobilmachungsbefehles
    • September 1914 bis Mai 1915 Verwendung an der Ostfront als Adjutant eines Halb-Bataillons, später eines Bataillons der schweren Artillerie des Feldheeres, zum Schluß Adjutant des 2. Bataillons des Reserve-Fußartillerie-Regiments Nr. 17
    • Mai 1915 kurze Ausbildung bei der Flieger-Ersatz-Abteilung Nr. 3 (FEA 3) in Gotha/Hannover als Beobachtungs-Offizier, danach endgültige Rückkehr zur Fliegerei
    • 10. Juni 1915 Überweisung an den Armeeflugpark 1
    • 13. Juni bis 28. Oktober 1915 Beobachtungs-Offizier in der Feldflieger-Abteilung 12 (FFA 12) an der Westfront
  • 20. August 1915 Oberleutnant
    • 28. Oktober 1915 Versetzung in die Artillerie Flieger Abteilung Nr. 208
    • 28. Januar 1916 Versetzung in das Kampfgeschwader Nr. 2 O.H.L. (KagOHL 4)
    • 4. Juli 1916 Versetzung in die Flieger-Abteilung 300 „Pascha“ auf der Sinai-Halbinsel an der ägyptischen Front
      • 13. November 1916 Paul Schultheiss und Richard Falke führten am 13. November 1916 von Be’er Scheva aus einen Fernflug nach Kairo mit Zwischenlandung in al-Arisch durch, wobei Bomben auf die Stadt abgeworfen und Bildaufnahmen gemacht wurden.
    • 27. Juli 1917 Rückkehr aus dem Osmanischen Reich, Staffelführer im Bombengeschwader der Obersten Heeresleitung Nr. 1 (Bogohl 1)
    • 21. August 1917 bis 25. Januar 1918 Staffelführer im Bombengeschwader der Obersten Heeresleitung Nr. 4 (Bogohl 4)
      • am 25. Januar 1918 als Führer der Bomberstaffel 24, die zuweilen als Kampfstaffel 24 bezeichnet wird, im Luftkampf verwundet
    • 7. April bis 2. Juni 1918 Staffelführer (Staffel 24) im Bombengeschwader der Obersten Heeresleitung Nr. 7 (Bogohl 7)
    • 2. Juni 1918 als stellvertretender Geschwaderführer bei einem nächtlichen Bombenangriff auf Paris bei Beauvais abgeschossen und in französische Kriegsgefangenschaft geraten
    • 2. Februar 1920 Rückkehr aus der Gefangenschaft über das Lager Emden
  • 9. April 1920 Hauptmann mit Patent vom 20. September 1918
    • als solcher verzichtete er freiwillig zugunsten seines Freundes Hermann Köhl auf seine Offiziersstellung und schied aus.
  • 9. Mai 1920 Volontär in Hamburg bei den Kraftfutterwerken „C. B. Michael Kraftfutterwerke“, kurz darauf in Leitender Stellung
  • 10. Oktober 1923 Eheschließung
  • 1. Januar 1936 Mitinhaber der Kraftfutterwerke

Luftwaffe

Falke trat der Luftwaffe 1936 als Reserveoffizier bei. Im Zweiten Weltkrieg diente Major der Reserve Falke zuerst im Stab des Kommandeurs der Luftwaffe (Koluft) des AOK 16. Als solcher nahm er am Westfeldzug 1940 teil. Er diente auch, inzwischen Oberstleutnant d. R., als Ic/Lw[1] (Feindaufklärung und Abwehr; geistige Betreuung) bei der Luftflotte 1 (als Nachfolger von Oberstleutnant Karl Zülch), wie ein Geschenk des Stabes zur Kriegsweihnacht 1943 zeigt. Zuletzt wurde er am 25. Januar 1945 zum Kommandant der Fliegerhorst-Kommandantur A (o) 21/III in Frankfurt an der Oder ernannt. Ob, wann und wo er in Kriegsgefangenschaft geriet, ist unbekannt.

Auszeichnungen (Auszug)

Bildergalerie

Fußnoten

  1. Die Koluft-Stäbe der Heeresgruppen und Armeeoberkommandos (AOK) wurden in Nahaufklärungsstäbe umgewandelt. An ihre Stelle traten Verbindungskommandos der Lw. bzw. Ic/Lw., welche die Wünsche der Kommandostellen des Heeres hinsichtlich Luftaufklärung und Flakschutz den auf Zusammenarbeit angewiesenen Luftflotten bzw. den mit diesen gekoppelten Flieger- und Flakkorps respektive Flieger- und Flak-Divisionen zu übermitteln hatten.