Hanke, Karl

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Karl August Hanke I.png

Karl August Hanke (Lebensrune.png 24. August 1903 in Lauban, Schlesien; Todesrune.png ermordet Mai/Juni 1945 in Neudorf an der Popelka, Sudetenland) war ein deutscher Politiker (NSDAP), Reichstagsabgeordneter, Reserveoffizier der Panzertruppe (zuletzt Hauptmann der Reserve), Gauleiter von Schlesien und kurz vor seinem Tod noch letzter Reichsführer-SS. Er war nach Konstantin Hierl der zweite lebende deutsche Inhaber des Deutschen Ordens des Großdeutschen Reiches.

Zentralbild: Dr. Joseph Goebbels, Reichsminister für Volksaufklärung und Propaganda, bei einer Besprechung mit seinem Staatssekretär Walter Funk in seinem Arbeitszimmer im Ministerium; im Hintergrund der persönliche Referent des Ministers Karl Hanke (Aufnahme 1937).

Leben

Oberleutnant Hanke im Panzerkampfwagen IV
SS-Führer Karl Hanke
Die ersten Bilder aus der Festung Breslau. Neue Volkssturm-Bataillone der Gauhauptstadt werden im Februar 1945 vom Gauleiter Hanke vereidigt. In den nächsten Stunden bereits werden diese seit Wochen ausgebildeten Männer zu ihren Kameraden treten, die die Verteidigung der Heimatstadt übernommen haben. Gauleiter Hanke bei seiner Ansprache.

Von Beruf gelernter Müllermeister, war Hanke nach dem Besuch eines Mühlenbautechnikums ab 1928 Gewerbelehrer in Berlin, erhielt aber wegen seiner Tätigkeit in der NSDAP im Jahre 1931 Berufsverbot. Nach dem Wahlerfolg der NSDAP vom 14. September 1930 wurde er Leiter der NS-Kreisleitung West in Berlin. Ab 1932 war er Mitglied des Preußischen Landtages. Im selben Jahr wurde er auch als Abgeordneter in den Reichstag gewählt. Ab dem 1. April 1932 war er als persönlicher Adjutant des Berliner Gauleiters Joseph Goebbels tätig.

Drittes Reich

Nach der Reichstagswahl 1933 und der Gründung des Reichsministeriums für Volksaufklärung und Propaganda am 13. März 1933 fungierte Hanke auch im Ministerium als persönlicher Referent des Ministers. Nach der Berufung Walther Funks zum Reichswirtschaftsminister 1938 folgte Hanke diesem im Amt nach und wurde Staatssekretär im Reichsministerium für Volksaufklärung und Propaganda. Karl Hanke meldete sich im Sommer 1939 freiwillig zur Wehrmacht. Mit der dritten Panzerdivision nahm er am Polenfeldzug teil. 1940 kämpfte er unter Erwin Rommel in Frankreich. 1941 wurde er aus der Wehrmacht entlassen. Daraufhin wurde Hanke 1941 zum Gauleiter von Niederschlesien benannt. 1941 wurde er SS-Gruppenführer.

Kurzchronologie

  • Volksschule und Gymnasium
  • Tätigkeiten in Mühlbetrieben in Schlesien, Tirol und Bayern
  • Deutsche Müllerschule in Dippoldiswalde und Abschluß als Gewerbelehrer am Berufspädagogischen Institut als Gewerbelehrer
  • 1928 bis 1931 Gewerbelehrer im Berufsschuldienst der Stadt Berlin
  • 1. November 1928 Eintritt in die NSDAP
  • ab 1930 Angehöriger der SA-Reserve
  • 1931 Entlassung aus dem Schuldienst wegen „nationalsozialistischer Betätigung“
  • Übernahme in den hauptamtlichen Parteidienst der NSDAP
  • 1931/32 Bezirksführer bzw. Kreisleiter des Kreises West des Gaus Berlin der NSDAP
  • 1932 bis 1945 Mitglied des Reichstages
  • 1932/33 Gauorganisationsleiter I der Gauleitung Berlin der NSDAP
  • ab 1932 persönlicher Adjutant und Referent von Joseph Goebbels
  • 1933 bis 1939 persönlicher Referent und Leiter des Privatsekretariats des Reichsministers Goebbels im RMVP
  • 27. Juni 1933 Ernennung zum Ministerialrat
  • 15. Februar 1934 Eintritt in die Allgemeine SS
  • 1937 bis 1941 Zweiter Vizepräsident der Reichskulturkammer
  • 20. April 1937 Ernennung zum Ministerialdirektor
  • 1937 bis 1945 SS-Führer im Kommandostab des Reichsführers-SS
  • 1938 bis 1941 Staatssekretär und Chef des Ministeramtes des Reichsministers im RMVP
  • 1939 bis 1941 Kriegseinsatz, zuletzt als Oberleutnant der Reserve
  • Februar 1941 Ausscheiden aus dem RMVP nach Differenzen mit Goebbels;
  • Stellung als Staatssekretär z. D.
  • 1941 bis 1945 Gauleiter in Niederschlesien
  • Herbst bis 21. Dezember 1943 kommissarischer Chef des Zentralamts im Reichsministerium für Rüstung und Kriegsproduktion für den erkrankten Willy Liebel
  • 1945 Leiter der Verteidigungsmaßnahmen in der Festung Breslau

29. April 1945 Bestimmung zum Reichsführer-SS und Chef der Deutschen Polizei im Testament Hitlers

Endkampf

Am 3. April 1945 notierte Joseph Goebbels in seinem Tagebuch:

„Hanke hat auf der Lagebesprechung beim Führer außerordentliches Lob erfahren. Er verdient es auch. Er ist unter unseren kämpfenden Gauleitungen die überragende Führernatur. Er setzt sich auch kämpferisch in einem Umfange ein, wie das bei den anderen Gauleitern leider nicht festgestellt werden kann.“[1]

Kampfkommandant

Als Kampfkommandant leitete Karl Hanke 1945 die heldenhafte Verteidigung der Festung Breslau, die erst am 6. Mai(!) 1945 vor der erdrückenden sowjet-bolschewistischen Übermacht als letzte Stadt Ostdeutschlands kapitulierte. Adolf Hitler hatte ihn bereits am 29. April 1945 in seinem politischen Testament zum Reichsführer-SS nach Heinrich Himmler und zum Chef der deutschen Polizei ernannt. Am 5. Mai 1945 gelang im die Flucht aus der Festung Breslau.

Tod

Karl Hanke soll auf einem Todesmarsch deutscher Häftlinge von den SU-Schergen der tschechischen kommunistischen Wachmannschaften angeschossen und erschlagen worden sein.[2]

Beförderungen (absteigend)

SS

Wehrmacht

Auszeichnungen (Auszug)

SS

HJ

Kriegsorden

Verweis

Fußnoten

  1. zitiert auf: Karl Hanke, el último Reichsführer der SS (spanisch)
  2. Karl Höffkes: HpG. Die Gauleiter des Dritten Reiches, Grabert-Verlag, 2. Auflage, Tübingen 1997, S. 128