Keim, August

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Generalleutnant z. D. August Keim

Justus August Alexander Keim (Lebensrune.png 25. April 1845 in Marienschloß bei Rockenberg, Großherzogtum Hessen; Todesrune.png 18. Januar 1926 in Jugenheim, Kreis Bensheim, Provinz Starkenburg, Volksstaat Hessen) war ein deutscher Offizier der Großherzoglich Hessischen Armee, der Preußischen Armee und des Deutschen Heeres, zuletzt Generalleutnant im Ersten Weltkrieg, sowie Militärschriftsteller.

Werdegang

Generalmajor z. D. August Keim
Offizier-Stammliste des Füsilier-Regiments Nr. 40
August Keim (links) mit dem Alldeutschen und Krupp-Generaldirektor Alfred Hugenberg
Unterschrift
August Keim, Erlebtes und Erstrebtes.jpg
August Keim (Bronzeplakette).jpg
  • 11.10.1862 Fahnenjunker
    • Eintritt in das 4. Infanterie-Regiment (Prinz Carl), ab 1867 als Kontingent der Großherzoglich Hessischen (25.) Division
      • am 25.10.1871 in 4. Großherzoglich Hessisches Infanterie-Regiment (Prinz Carl) Nr. 118 und am 28.11.1906 in Infanterie-Regiment „Prinz Carl“ (4. Großherzoglich Hessisches) Nr. 118 umbenannt
  • 16.6.1866 Sekondeleutnant
  • 1.10.1871 Premierleutnant (ggf. mit Rangdienstalter vom 1.1.1872)
    • 1.11.1871 bis 6.7.1875 Adjutant des II. Bataillons/4. Großherzoglich Hessisches Infanterie-Regiment (Prinz Carl) Nr. 118
    • 7.7.1875 Regimentsadjutant
    • 10.2.1877 bis 24.9.1878 Adjutant der 44. Infanterie-Brigade unter Generalmajor Eugen von Bernhardi
      • 29.3.1878 unter Belassung in seinem Kommando Versetzung in das 3. Westfälische Infanterie-Regiment Nr. 16
  • 24.9.1878 überzähliger Hauptmann
    • 7.12.1878 Chef der 1. Kompanie/3. Westfälisches Infanterie-Regiment Nr. 16 in Köln
    • 17.9.1882 zum Nebenetat des Großen Generalstabs à la suite des 3. Westfälischen Infanterie-Regiments Nr. 16 kommandiert
      • 1.10.1887 bis 16.4.1889 Lehrer an der Kriegsakademie
  • 13.12.1887 Major
    • immer noch beim Großen Generalstab, nun aber à la suite des 6. Westfälischen Infanterie-Regiments Nr. 55 in Detmold, wohin er versetzt wurde
    • 16.4.1889 in das Reichsland Elsaß-Lothringen strafversetzt; Kommandeur des I. Bataillons/Infanterie-Regiment Nr. 136 in Dieuze bzw. Duß (1902 in 4. Lothringisches Infanterie-Regiment Nr. 136 umbenannt)
      • Keim hatte einen kritischen Artikel über die dringend notwendig gewordene Umgestaltung der Feldartillerie in den „Hamburger Nachrichten“ veröffentlicht. Erst nach der Entlassung Bismarcks 1890 konnte er zurückkehren.
    • 18.4.1891 Kommandeur des I. Bataillons/2. Hannoversches Infanterie-Regiment Nr. 77 in Celle
    • 1.10.1892 bis 15.7.1893 zur Dienstleistung beim Reichskanzler Leo Graf von Caprivi kommandiert
      • im Juli 1893 wurde er von Leo von Caprivi mit dem Entwurf einer Pressekampagne beauftragt, um die Akzeptanz in der Öffentlichkeit für das neue Militärgesetz (Heeresvorlage bzw. Heeresvermehrung) und steigende Militärausgaben zu fördern.
  • 25.3.1893 Oberstleutnant
    • 17.6.1893 etatsmäßiger Stabsoffizier
  • 18.4.1896 Oberst
    • 16.6.1896 Kommandeur des Füsilier-Regiments „Fürst Karl-Anton von Hohenzollern“ (Hohenzollernsches) Nr. 40 in Aachen
    • 19.11.1898 mit der gesetzlichen Pension sowie der Berechtigung zum Tragen der Regimentsuniform in den Ruhestand versetzt
  • 18.1.1901 den Charakter als Generalmajor erhalten

Erster Weltkrieg

  • 1914 reaktiviert und als Generalmajor zur Disposition (z. D.) gestellt
  • 10. September 1914 Landsturm-Inspekteur in Lüttich
  • 1. November 1914 Militärgouverneur der Provinz Limburg
  • 9. Juni oder Juli 1916 (je nach Quelle) den Charakter als Generalleutnant z. D. erhalten
  • 1917 Keim gehörte, wie auch Heinrich Claß, zu den finanziellen Unterstützern der „Frankfurter Nachrichten“ mit ihren 75.000 Abonnenten als „Gegengewicht gegen das Giftblatt ‚Frankfurter Zeitung‘“
  • 28. Februar 1918 von der Stelle als Militär-Gouverneur enthoben
  • 9.4.1918 Belgien-Vortrag im Bürgersaal des Berlin-Friedenauer Rathauses

Familie

August war der Sohn des Offiziers und Regimentsrats Georg Keim (1815–1894) und dessen am 3. August 1844 geehelichter Frau Jeannette, geb. Gerlach (1819–1875), der Tochter des Obersten und Kommandeurs des Großherzoglich Hessischen Leib-Regiments Justus Gerlach. August hatte einen Bruder, Wilhelm, und die drei Schwestern Auguste, Johanna und Nanny.

Ehe

Premierleutnant Keim heiratete in Berlin am 14. Dezember 1872 seine Verlobte Anna Kühn (1849–1915). Aus der Ehe gingen drei Kinder hervor:

  • Friedrich „Fritz“ Wilhelm Georg Eduard (Lebensrune.png 11. November 1873 in Worms; Todesrune.png 8. Juni 1920 in Berlin), zuletzt Oberstleutnant i. G. im Reichswehrministerium ∞ Barbara Harriet Elfriede von Kayser (1874–1961); zwei Kinder: Hans(-)Günter (1902–1962; Jurist, 1939 bis 1945 Kriegsdienst) und Adelheid (Anna) Christa (1903–1995)
  • Anna Johanna Agnes (Lebensrune.png 10. Februar 1875 in Berlin) ∞ 1896 Georg Friedrich Wilhelm Dorndorf (1867–1932), Oberstleutnant (ggf. zuletzt Charakter als Oberst), Regimentskommandeur und Ritter des Ordens „Pour le Mérite[2]
  • Gustav (1876–1955), zuletzt Generalleutnant z. V. der Wehrmacht ∞ verheiratet mit Hedwig von Daum (1882–1975)

Mitgliedschaften

  • Mitbegründer des Deutschen Flottenvereins (DFV)
    • Herbst 1900 bis 1908 im Vorstand des Deutschen Flottenvereins, anfangs als Beisitzer zuständig für die Ausgestaltung des Pressewesens, zuletzt 1907 zum Geschäftsführender Vorsitzender gewählt
  • Dezember 1908 Gründer des Deutschen Jugend-Verbandes mit dem Ziel, Deutschtum und deutsches Bewußtsein in der Jugend neu zu verankern
    • 1911 ging der Verband in dem staatlich geförderten, von Generalfeldmarschall Colmar Freiherr von der Goltz geleiteten „Jungdeutschlandbund“ auf
  • 1909 Gründer und Geschäftsführender Vorsitzender des Vaterländischen Schriften-Verbands (VSV)
  • 1911 bis 1919 gehörte Keim zur Hauptleitung des Alldeutschen Verbands
  • 1912 Mitbegründer (gemeinsam mit Eduard von Liebert) und 1915/16 1. Vorsitzender des Deutschen Wehrvereins (im Mai 1913 schon 87.000 Einzelmitglieder)

Presse

  • Militärschriftsteller u. a. in der „Deutschen Gedenkhalle“ (National-Verlag, Berlin)
  • Herausgeber der Jahrbücher für die deutsche Armee und Marine, Schriftleiter 1903 bis 1914 (von der Firma Krupp finanziert)
  • vielfach militärisch und militärpolitisch in der Tagespresse tätig

Auszeichnungen (Auszug)

Keim war Inhaber zahlreicher in- und ausländischer Orden und Ehrenzeichen, hier eine Auswahl:

Werke (Auswahl)

  • Geschichte des Infanterie-Leibregiments Großherzogin (3. Großherzogl. Hessisches) Nr. 117 und seiner Stämme 1677–1902, Verlag von A. Bath, Berlin 1903 (PDF-Datei)
  • Ein Warner und Mahner. Aufsätze. Berlin, 1912
  • Belgien und das deutsche Wirtschaftsleben
  • Ist kein Yorck da?, in: „DZ“ Nr. 530, 17. Oktober 1918 (Abendausgabe)
  • Die Schuld am Weltkriege. Berlin, 1919 (Netzbuch)
  • Graf Schlieffen. Eine Studie im Zusammenhange mit dem Weltkriege, in: „Politische und militärische Zeitfragen“, Heft 32, Georg Bath, Berlin 1921 (Liste der auszusondernden Literatur)
  • Prinz Max von Baden und das Kriegskabinett, in: „Reichsverderber“, Teil 2, Georg Bath, Berlin 1922 (Netzbuch) (Liste der auszusondernden Literatur)
  • Erlebtes und Erstrebtes – Lebenserinnerungen, Ernst Letsch Verlag, Hannover 1925

Verweise

Fußnoten

  1. 1913 in Jäger-Bataillon „Fürst Bismarck“ (Pommersches) Nr. 2 umbenannt
  2. Diese Verleihung erfolgte für Durchbruchsschlacht zwischen Gouzeaucourt und Vermand. Am 22. März 1918 hatte Oberstleutnant Dorndorf sich bei der Erstürmung der Höhen von Hesbescourt besonders auszeichnen können. Während der Abwehrschlacht zwischen Oise und Aisne geriet Oberstleutnant Dorndorf im September 1918 in Kriegsgefangenschaft. Er war damit einer der wenigen Ritter des PLM, die vor Kriegsende in Gefangenschaft kamen.