Klingenberg, Fritz

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Fritz Klingenberg, der „Eroberer von Belgrad“

Fritz Paul Heinrich Otto Klingenberg (Lebensrune.png 17. Dezember 1912 in Rövershagen; Todesrune.png gefallen 25. März 1945 bei Herxheim)[1] war ein deutscher Offizier der SS, zuletzt SS-Standartenführer der Waffen-SS und Ritterkreuzträger des Zweiten Weltkrieges.

Leben

SS-Untersturmführer Fritz Klingenberg
SS-Hauptsturmführer Fritz Klingenberg beim Führer auf dem Berghof, 1941
SS-Sturmbannführer Klingenberg
Paul Hausser (links) und Fritz Klingenberg (in SS-Tarn) vor Charkow an der Ostfront; im Hintergrund Werner Ostendorff

Fritz Klingenberg wurde am 17. Dezember 1912 in Rövershagen als Sohn eines Molkereibesitzers geboren. Er besuchte die Höhere Schule, wo er sein Abitur ablegte. Anschließend begann er ein Wissenschafts- und Geschichtsstudium an der Universität Rostock, welches er jedoch abbrach und sich daraufhin im April 1934 freiwillig zur SS-Verfügungstruppe meldete. Zuvor war er am 1. Dezember 1931 der NSDAP (851.328) und am 14. November 1932 der SS (51.487), 3./IV./22. SS-Standarte, beigetreten.

Leibstandarte

Zur „Leibstandarte“ gehörend wurde er zum 1. Lehrgang an der neuen SS-Junkerschule Bad Tölz kommandiert, den er am 20. April 1935 mit der Beförderung zum SS-Untersturmführer abschloß. Im März 1935 hatte er am Aufbau der SS-Schule „Merkers“ teilgenommen und erhielt bei der Standarte „Deutschland“ ein Waffentraining. Klingenberg kam dann, bis Oktober 1935, zum 7. Sturm der SS-Standarte 2, dem späteren Regiment „Germania“, wo er den Posten eines Zugführers erhielt. Nach Versetzung in die 5. Kompanie wurde er mit Beginn des Jahres 1936 Adjutant der II. Bataillons/„Germania“ und wechselte im Dezember 1936 in den Stab der Inspektion der SS-Verfügungstruppe, wo er am 12. Dezember 1937 zum SS-Obersturmführer befördert wurde.

Zweiter Weltkrieg

Mit Beginn des Polenfeldzuges wurde Klingenberg, seit dem 30. Juni 1939 SS-Hauptsturmführer, Ordonnanzoffizier des SS-Gruppenführers Paul Hausser bzw. im Frankreichfeldzug Adjutant der SS-Verfügungsdivision, wo er bis August 1940 blieb. Am 1. August 1940 erhielt Klingenberg das Kommando über die 15. (Kradschützen) Kompanie/„Der Führer“.

Schon am 22. Februar 1941 wurden die Kradschützenkompanien der Regimenter herausgelöst und mit diesen das geschlossene SS-Kradschützen-Bataillon „Das Reich“ aufgestellt, dessen 2. Kompanie der SS-Hauptsturmführer Fritz Klingenberg übernahm.

Bei den Kämpfen auf dem Balkan lag der Schwerpunkt der Operationen im Raum Drau und Morava beim Panzerkorps Reinhardt, mit der SS-Division „Das Reich“ und dem verst. Infanterie-Regiment „Großdeutschland“. Klingenberg erhielt den Befehl, die Donaubrücke bei Belgrad im Handstreich zu nehmen und quälte sich mit seinen Kradschützen durch eine Schlammwüste und erreichte schließlich Pancevo, wo er feststellen mußte, daß die Brücke über die Tamis gesprengt worden war. Rasch übergesetzt erreichte er das Ostufer der Donau gegen 11.30 Uhr. Sofort setzte Klingenberg mit elf seiner Kameraden über und betrat am 11. April 1941 die Hauptstadt Jugoslawiens. Gleichzeitig schickte er das Boot zurück, um Verstärkungen heranzuholen. Der Kompaniechef fand nach einem kurzen Feuergefecht mit serbischen Bewaffneten den deutschen Militärattaché Oberst Rudolf Toussaint und so auch den Bürgermeister der Stadt. Durch sein selbstsicheres Auftraten suggerierte Klingenberg dem Stadtvorsteher, daß ein deutsches Panzerkorps vor den Toren der Stadt stehe, und so übergab der Bürgermeister gegen 18.45 Uhr den deutschen Soldaten die Stadt.

Für diese beeindruckende und mit äußerster Kühnheit geführte Tat sowie die Gefangennahme von mehr als 1.000 Mann erhielt Fritz Klingenberg als SS-Hauptsturmführer und Chef der 2. SS-Kradschützenkompanie des SS-Kradschützen-Bataillons „Das Reich“, am 14. Mai 1941 das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes. Auf Vorschlag des deutschen Militärattachés erfolgte die Ernennung Klingenbergs zum Stadtkommandanten von Belgrad. Klingenberg war durch die Inbesitznahme Belgrads der erste Waffen-SS-Soldat, der im Wehrmachtbericht (13. April 1941) genannt wurde.

Nachdem am 29. Juni 1941 der Kommandeur des Kradschützenbataillons, August Zehender, verwundet worden war, übernahm Klingenberg das Kommando des Bataillons. Seine Kompanie übernahm Heinz Wagner. Klingenberg wurde am 1. Januar 1942 durch Christian Tychsen abgelöst. Bereits am 1. September 1941 war er zum SS-Sturmbannführer befördert worden.

Im März 1942 wurde Klingenberg an die SS-Junkerschule Bad Tölz versetzt, wo er als Lehrgruppenleiter verwendet wurde. Im Juli 1943 kehrte er kurz in seiner Eigenschaft als Lehrgruppenleiter zur Division „Das Reich“ zurück, kam aber wieder nach Bad Tölz. In der Zeit bei seiner Division wurde er am 6. Juli 1943 erneut verwundet. Am 21. Dezember 1943 wurde er zum SS-Obersturmbannführer befördert.

Endkampf

Am 15. März 1944 erhielt Klingenberg das Kommando über die SS-Junkerschule Bad Tölz, er war damit der einzige Abgänger dieser Schule, der sie später auch anführen durfte. Er wurde damit Nachfolger von Werner Dörffler-Schuband und erhielt hier am 21. Dezember 1944 die Beförderung zum SS-Standartenführer. Diesen Posten behielt er, bis ihm am 12. Januar 1945 das Kommando über die 17. SS-Panzergrenadier-Division „Götz von Berlichingen“ übertragen wurde, die er bei der Reichsverteidigung im Endkampf führte.

Wehrmachtbericht (13. April 1941)

  • Wie bereits durch Sondermeldung bekanntgegeben, besetzten deutsche Trup­pen unter Führung des Generalobersten von Kleist am frühen Morgen des 13. April die serbische Hauptstadt und Festung Belgrad von Süden her, nachdem am 12. April nachmittags eine kleine Abteilung der SS-Division „Reich" unter Füh­rung des Hauptsturmführers Klingenberg von Norden her über die Donau in die Stadt eingedrungen war und die deutsche Flagge auf der deutschen Gesandtschaft gehißt hatte. Im Raum um Agram setzten Truppen des deutschen Heeres ihre Bewegungen planmäßig fort. Bei Karlstadt stellten sie die Verbindung mit den italienischen Kräften her. Die Zahl der bei Agram gemachten Gefangenen beträgt nach den bisherigen Meldungen: 22 Generale, darunter zwei Armeeführer, 300 weitere Of­fiziere und 12000 Mann. Außerdem wurden etwa hundert Geschütze, zehn Flug­zeuge, zahlreiche Munitions- und Treibstofflager sowie eine noch nicht zu überse­hende Menge an Infanteriewaffen und anderem Kriegsgerät erbeutet. Die ungarischen Truppen haben nördlich Osijek sowie zwischen Donau und Theiss die feindlichen Grenzbefestigungen durchstoßen und befinden sich in weiterem Vorgehen. In Südserbien vollzog sich der Vormarsch nach Überwindung örtlichen Wider­standes versprengter serbischer Truppenteile planmäßig. Die Luftwaffe bekämpfte im Südostraum auch gestern kriegswichtige Ziele mit stärkstem Erfolg. Sie zer­störte auf Flugplätzen in Bosnien und in der Herzegowina insgesamt 39 feindliche Flugzeuge. Im Raum um Belgrad gelang es, Transport- und Materialzüge durch Bombenwurf zu vernichten und Marschkolonnen zu zersprengen.

Tod

Grabstein auf der Kriegsgräberstätte in Andilly

Reichsverteidigung

In Ausübung seines Kommandos fiel SS-Standartenführer Fritz Klingenberg am 25. März 1945[2] in der Nähe von Herxheim in der Rheinpfalz, als er im Kampf mit VS-amerikanischen Invasionstruppen von einem feindlichen Panzergeschoß getroffen wurde. Sein Nachfolger bei der Division wurde Georg Bochmann.

Ruhestätte

Fritz Klingenberg ruht auf der Kriegsgräberstätte in Andilly; Endgrablage: Block 35, Reihe 10, Grab 731.

Beförderungen

Allgemeine SS

Waffen-SS

Auszeichnungen (Auszug)

Literatur

  • Walther-Peer Fellgiebel: Die Träger des Ritterkreuzes des Eisernen Kreuzes 1939–1945, Podzun-Pallas Verlag, Friedburg 2000, ISBN 3-7909-0284-5

Verweise

Fußnoten

  1. Oberführer Klingenberg, FritzDas-Ritterkreuz.de
  2. Quelle: Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge und Grabstein, andere Quellen geben das Todesdatum mit dem 23. März an.