Klosterkemper, Bernhard

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Bernhard Klosterkemper.jpg

Bernhard Klosterkemper (Lebensrune.png 17. April 1897 in Coesfeld; Todesrune.png 19. Juli 1962 in Bremen-St. Magnus) war ein deutscher Offizier des Deutschen Heeres, der Reichswehr und der Wehrmacht, zuletzt Generalmajor des Heeres und Ritterkreuzträger im Zweiten Weltkrieg. Nach dem Tod von Generalleutnant Wilhelm Falley in den ersten Nachtstunden der Invasion in der Normandie, wurde Klosterkemper, Kommandeur des Grenadier-Regiments 920, mit der Führung der 91. (Luftlande-)Infanterie-Division beauftragt, die in den ersten vier Tagen der Schlacht um Europas Freiheit rund 3.000 Mann verlor.[1]

Werdegang

Oberst Bernhard Klosterkemper.jpg
Generalmajor Klosterkempers Schirmmütze, die ihm nach seiner Gefangennahme im Ruhrkessel von einem amerikanischen Soldat gestohlen wurde (Auktion 2015).
Friedhof Walle (Bremen); Grablage: Feld Y, Grab 34

ritterkreuztraeger-1939-45.de

„Bernard Klosterkemper wurde am 17.04.1897 in Coesfeld geboren. Nach seiner schulischen Ausbildung trat er am 15.08.1916 als Fahnenjunker dem Infanterie-Regiment 789 [Anm.: Infanterie-Regiment „Herzog Friedrich Wilhelm von Braunschweig“ (Ostfriesisches) Nr. 78] bei und stieg dort zunächst zum Zugführer, später zum Kompaniechef und Adjutanten auf. Weiterhin wird er bis zum 01.10.1919 zum Leutnant befördert. Nach Kriegsende gehört er zum Reichswehr-Infanterie-Regiment 110 und kommt am 01.10.1920 zum Infanterie-Regiment 16, wo er als Oberleutnant am 01.10.1928 zum Adjutant des I. Bataillons ernannt wird. Nach eine Führergehilfen-Ausbildung im Stab der 2. Division vom 01.10.1931 bis zum 01.10.1933 versieht er seinen Dienst im Truppenamt und später im Generalstab des Heeres, nachdem er am 01.04.1933 zum Hauptmann und am 01.10.1936 zum Major befördert wurde.
Als Kompanie-Chef im Infanterie-Regiment 92 kommt er nach Greifswald und wird dann am 01.12.1937 zum Kommandeur des I. Bataillons des Infanterie-Regiments 69 ernannt. Von dort wird er am 01.10.19038 als Adjutant zum Generalkommando Eifel, dem späteren Generalkommando des XXIII. Armeekorps, versetzt. Mit diesem Armeekorps beginnt für Klosterkemper die relativ ruhige Zeit des Beginns des 2. Weltkriegs an der Westfront. Doch bereits am 25.09.1939 wird er als Kommandeur des III. Bataillons zum Infanterie-Regiment 272 versetzt und geht mit diesem in den Frankreich-Feldzug und bleibt auch nach dem siegreichen Ende in Frankreich, wo er am 01.01.1941 das Kommando über das II. Bataillon des Infanterie-Regiments 271, dem späteren Infanterie-Regiment 271 ‚Feldherrnhalle‘, übernahm.
Am 04.04.1941 wird er in die Führerreserve versetzt und kehrt im Jahre 1942 als Oberstleutnant in den Generalstab des XXIII. Armeekorps zurück. Nachdem er dort am 01.04.1942 zum Obersten befördert wurde, wird er am 11.11.1942 erneut in die Führerreserve versetzt. Außerdem erhält er das Kommandeurskreuz mit Schwertern des Ordens der Weißen Rose von Finnland. Erst wieder im Januar erhält er ein neues Kommando, diesmal über das Grenadier-Regiment 920, der 243. Infanterie-Division. Für die Leistungen seines Regiments wird er am 04.07.1944 mit dem Ritterkreuz ausgezeichnet. Mit Beginn der Landung der Alliierten in der Normandie am 06.06.1944 übernimmt er für einige Tage die Führung der 91. Luft-Lande-Division und wird dann ab dem 16.06.1944 Führer der Divisions-Kampfgruppe 243. Allerdings wurde unter seiner Führung die Division auf der Halbinsel Cotentin mehr oder weniger zerschlagen, auch eine Auffrischung kam nicht zustande. Ende September übernimmt er die Stellung des Führers des Auffangstabes West und wird vom 02.11.1944 bis zum, 01.12.1944 mit der Führung der 180. Infanterie-Division beauftragt. Mit der Beförderung zum Generalmajor am 01.12.1944 wird er der Kommandeur dieser Division, die im Ruhrkessel untergeht. Klosterkemper gerät hier in Gefangenschaft, aus der er 1947 entlassen wird. Bernard Klosterkemper starb am 19.07.1962 in Bremen.“[2]

Lexikon der Wehrmacht

„Bernhard Klosterkemper trat am 15. August 1916 als Fahnenjunker in das Infanterie-Regiment 789 [Anm.: Nr. 78, nicht 789] ein. Er wurde Zugführer, Kompanieführer und Adjutant des II. Bataillons. Am 10. Februar 1918 wurde er zum Leutnant befördert. Nach Kriegsende wurde er am 1. Oktober 1919 in das Reichswehr-Infanterie-Regiment 110 versetzt, ein Jahr später kam er zum Infanterie-Regiment 16. Am 1. April 1925 zum Oberleutnant befördert, wurde Klosterkemper am 1. Oktober 1928 Adjutant des I. Bataillons seines Regiments. Am 1. Oktober 1931 wurde er zum Stab der 2. Division kommandiert, um hier seine Führergehilfen-Ausbildung zu absolvieren.
Am 1. April 1933 wurde er zum Hauptmann befördert, kam am 1. Oktober 1933 ins Truppenamt, später in den Generalstab des Heeres. Am 1. Oktober 1936 zum Major befördert, wurde er am gleichen Tag Kompaniechef im Infanterie-Regiment 92. Am 1. Dezember 1937 übernahm er das II. Bataillon des Infanterie-Regiments 69, am 1. Oktober 1938 wurde er Adjutant beim Generalkommando Eifel, dem späteren XXIII. Armeekorps. Am 25. September 1939 bekam Klosterkemper wieder ein Frontkommando, er wurde Kommandeur des III. Bataillons des Infanterie-Regiments 272. Am 1. April 1940 folgte die Beförderung zum Oberstleutnant, am 1. Januar 1941 übernahm er das II. Bataillon des Infanterie-Regiments 271.
Am 4. April 1941 wurde er in die Führerreserve des OKH versetzt und zum Generalstab 7 des Heeres kommandiert. Am 1. April 1942 zum Oberst befördert, kam er im gleichen Jahr in den Generalstab des XXIII. Armeekorps, bevor er am 11. November 1942 wieder in die Führerreserve versetzt wurde. Im Januar 1944 übernahm er das Kommando über das Grenadier-Regiment 920. Am 6. Juni 1944 wurde er mit der Führung der 91. Infanterie-Division beauftragt, die er aber nur vier Tage führte. Vom 17. Juni bis zum 26. September 1944 führte er die Kampfgruppe der 243. Infanterie-Division. Für seine Führungsleistung wurde er am 4. Juli 1944 mit dem Ritterkreuz ausgezeichnet. Anschließend war er Führer des Auffangstabes West. Am 2. November 1944 wurde er mit der Führung der 180. Infanterie-Division beauftragt, deren Kommandeur er am 1. Dezember 1944 wurde. Am gleichen Tag wurde er zum Generalmajor befördert. Bei Kriegsende geriet er in Gefangenschaft, aus der er 1947 entlassen wurde.“[3]

Familie

Klosterkemper war mit Dorothea, geb. von Gröning (1901–1993) verheiratet. Sie lebten viele Jahre in der 1893 erbauten und unter Denkmalschutz stehenden Villa Waldwiese in Bremen. Zu ihren Kindern gehört u. a. Dr. Bernhard Klosterkemper, Richter am Amtsgericht, stellvertretendes Mitglied der Bremischen Bürgerschaft (11. Legislaturperiode 1983/1987 und 12. Legislaturperiode 1988/1992) und zuletzt Mitglied des Beirats der Bremer Justizvollzugsanstalt (JVA). Ob Dr. Christoph Klosterkemper aus Bremen, Geschäftsführender Gesellschafter bei C.Wm.König & Atermann König & Pavenstedt, ein Enkelsohn ist, ließ sich nicht mit Bestimmtheit ermitteln, ist aber anzunehmen.

Beförderungen

Auszeichnungen (Auszug)

Fußnoten

  1. Die Führung der 91. (LL)Inf.Div. übernahm am 6. Juni 1944 Oberst Bernhard Klosterkemper. Die Division trat viel zu spät in Aktion am 6. Juni 1944, wartete ungeduldig auf die Rückkehr des Kommandeurs Wilhelm Falley, der weitere Befehle erteilen sollte. Wertvolle Stunden gingen verloren, als der Feind an den Stränden Brückenköpfe bildete. Ein geschlossener Gegenangriff auf Sainte-Mère-Église fand nicht statt, aber die Abwehrkämpfe wurden erbittert geführt. Die Verluste waren schon am vierten Tag der Invasion für die Division enorm – fast 3000 Mann. Beinahe ein Drittel der Division war in nur vier Tagen aufgerieben worden. Ein Mangel an Artilleriemunition wirkte sich nachteilig für die Verteidigung aus. Die lange Front entlang des Flusses Merderet, von Carentan (→ Schlacht um Carentan) bis Le Ham war für eine derart angeschlagene Division allein nicht zu verteidigen. Daher wurde die Division durch Klosterkempers Grenadier-Regiment 920 weiter verstärkt, aber auch dies reichte für eine Gegenoffensive nicht aus.
  2. Ritterkreuzträger Bernard Klosterkemper
  3. Klosterkemper, Bernhard