Kongo-Express
Filmdaten | |
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Originaltitel: | Kongo-Express |
Produktionsland: | Deutsches Reich |
Erscheinungsjahr: | 1939 |
Laufzeit: | 92 Minuten |
Sprache: | Deutsch |
Filmproduktion: | Universum-Film AG |
Erstverleih: | UFA-Filmverleih GmbH |
IMDb: | deu • eng |
Stab | |
Regie: | Eduard von Borsody |
Drehbuch: | Ernst von Salomon, Eduard von Borsody |
Produktionsleitung: | Georg Witt |
Musik: | Werner Bochmann |
Ton: | Bruno Suckau |
Kamera: | Igor Oberberg |
Kameraassistenz: | Werner Krien |
Optische Spezialeffekte: | Gerhard Huttula |
Standfotos: | Walter Weisse |
Bauten: | Anton Weber, Franz Koehn |
Kostüm: | Bert Hoppmann |
Aufnahmeleitung: | Günther Grau, Waldemar Albert |
Schnitt: | Elisabeth Neumann |
Besetzung | |
Darsteller | Rolle |
Marianne Hoppe | Renate Brinkmann |
Willy Birgel | Viktor Hartmann |
René Deltgen | Gaston Thibault |
Hermann Speelmans | Chagrin |
Max Gülstorff | Dr. Mac Phearson |
Lotte Spira | Schwester Mary |
Malte Jäger | Pierre Dufour |
Heinz Engelmann | Raoul Burell |
Hans Adalbert Schlettow | André |
Hans Hermann Schaufuß | Herr Mollison |
Toni von Bukovics | Raouls Mutter |
Leonie Duval | Frau Mollison |
Willi Schur | Mathieu |
Ernst Rotmund | Stationsvorsteher von Tsessebe |
Edwin Jürgensen | Präfekt |
Fritz Hube | Stationsvorsteher von Mondombe |
Walter Lieck | Sekretär des Präfekten |
Lutz Götz | Distriktkommissar |
Albert Ihle | Bürgermeister von Lukanga |
Erik Radolf | 1. Farmer |
Manfred Meurer | 2. Farmer |
Hans Schneider | 3. Farmer |
Walter Schramm-Duncker | 4. Farmer |
Kurt Hagen | 5. Farmer |
Angelo Ferrari | 6. Farmer |
Louis Ralph | 7. Farmer |
Herbert Schimkat | 8. Farmer |
Rudolf Vones | 9. Farmer |
Hermann Mayer-Falkow | 10. Farmer |
Fritz Eckert | Kolonialoffizier |
Wilhelm Bendow | Onkel Augustus |
Toni Tetzlaff | Tante Estella |
Antonie Jaeckel | 1. Tante |
Maria Krahn | 2. Tante |
Anneliese Würtz | 3. Tante |
Luise Moorland | Sophie |
Kongo-Express ist ein Abenteuerfilm, dessen Handlung in den deutschen Kolonien spielt. Der Film wurde im Zeitraum vom 11. August 1939 bis Oktober 1939 bei Celle und entlang der Bahnlinie gedreht. Die Uraufführung fand am 15. Dezember 1939 im Ufa-Palast am Zoo in Berlin statt.
Inhaltsverzeichnis
Handlung
Die junge Hamburgerin Marianne Brinkmann ist mit dem Afrikaflieger Gaston Thibault verlobt. Sie erhält einen Brief von ihm, in dem er ihr mitteilt, daß er sich auf Grund besonderer Umstände gezwungen sähe -- er hat seine Stellung eingebüsst -, das Verlöbnis zu lösen. Doch Marianne spürt, dass es ihm wohl ganz anders ums Herz sein muß, "wie er vorzutäuschen versucht. Sie weiß, daß er sie jetzt braucht, sie liebt ihn, und sie wird zu ihm stehen! Trotz des Protestes ihrer Familie fährt sie nach Afrika, nach dem Kongostaat, um selbst nach dem Rechten zu sehen.
Im Kongo-Express, der Steppen und Wälder durchrast, lernt Marianne einen Landsmann kennen, Viktor Hartmann, der seit Jahr und Tag im afrikanischen Busch daheim ist und ihr seine Dienste und schließlich seine Freundschaft anträgt. Marianne spürt den Kerl, den wirklichen Kavalier, ja, einen wirklichen Freund, der- ihr, wie sie gut fühlt, auch mehr sein könnte ... Doch ihre klare, unkomplizierte Natur läßt sie ihr eigentliches Ziel und ihre Aufgabe, nämlich Gaston eine tatkräftige Hilfe zu geben, unbeirrbar verfolgen. Als Viktor nach dem gemeinsam und harmonisch verbrachten Abend in dem einzigen, kleinen Hotel der afrikanischen Eisenbahnstation am Morgen vor ihrer Tür ein improvisiertes Ständchen erklingen läßt, findet er ihr Zimmer leer.
Sie ist schon frühzeitig zum nahen Flugplatz aufgebrochen, um Gaston, der ja keine Ahnung von ihrem Kommen hat, zu überraschen. Und diese Überraschung gelingt ihr dann auch gründlich. Der junge Flieger, verbittert wegen des Verlustes der Fluglizenz, ergibt sich dem Alkohol mehr, als ihm gut ist. Sie findet ihn in einer fast demoralisierten Verfassung vor und erscheint alles andere als beglückt über ihr plötzliches Auftauchen. Doch sie müßte keine liebende Frau sein, um seinen Zustand nicht begreiflich und verzeihlich zu finden, ihre beherzte, und gescheite Art lässt ihn zur Besinnung kommen zusammen will er versuchen, wieder Vorwärtszukommen. Viktor, dem das plötzliche Verschwinden seiner reizenden Landsmännin durchaus nicht gleichgültig ist, recherchiert nach ihr auf dem Flugplatz und ist ebenso erschrocken als erschüttert, als ihm sein alter Freund Gaston eben diese Landsmännin, diese Marianne Brinkmann, als seine Braut vorstellt ...
Und da man sich am Abend des gleichen Tages auf der Farm des gemeinsamen Freundes Mollison zu treffen beabsichtigt - Mollison hat verkauft und alle Bekannten zu einer Abschiedsfeier geladen -, bittet Gaston gleich Viktor, mit Marianne doch schon vorauszufahren, da er seinen Kameraden Raoul vertreten muß. Marianne beobachtet direkt belustigt Viktors Versuche, Gaston diesen Vorschlag auszureden, doch schließlich sagt er zu, und die beiden jungen Leute besteigen das schon etwas klapprige PS-Vehikel, das sie durch den Urwald zu Collisions Farm bringen soll. Unterwegs werden sie durch eine Panne festgehalten - und können nicht mehr voreinander fliehen. Das gemeinsame abenteuerliche Erlebnis in der geheimnisvollen Umwelt und das Gefühl eines unentrinnbaren Schicksals treibt Marianne in die Arme Viktors ...
Am späten Abend erst treffen beide, von Freunden aus ihrer misslichen Lage befreit, auf Mollisons Farm ein, wo es recht turbulent zugeht. Durch eine Indiskretion eines Farmers, der Marianne mit Viktor im Express zusammen sah, erwacht die Eifersucht Gastons, die sich zuletzt so weit steigert, dass er eine wüste Rauferei entfesselt. Viktor findet keine Möglichkeit, den Trunkenen zu sprechen und aufzuklären. Marianne beschließt, am nächsten Morgen wieder heimzufahren, nach Deutschland - es gibt keinen anderen Ausweg für sie .. . Der Kongo-Express braust durch den Urwald - der Küste entgegen. Marianne konnte Viktor noch einmal sprechen, doch ihr Entschluß war unabänderlich, sie sitzt im Zug, der sie zum Meer und zum Hafen bringen wird.
Ein verhängnisvolles Versehen auf der Station bringt es mit sich, daß auf der eingleisigen Strecke des Kongo-Express inzwischen auf der Gegenseite ein Sonderzug abgelassen wird - und beide Züge rasen sich entgegen, ohne daß man sie verständigen und aufhalten kann! Viktor erhält Kenntnis von dieser unheilvollen Situation und weiß Gaston bewegen, mit ihm die Strecke im Flugzeug abzufahren und die Züge zu warnen. Als sie den Express unter sich sehen, springt Viktor mit dem Fallschirm ab, wird aber durch Gegenwinde zu weit von der Strecke abgetrieben- die Katastrophe scheint unvermeidlich. Gaston erkennt, daß es jetzt an ihm ist, Hunderten das Leben zu retten, oder so ... Marianne sitzt im Zug, denkt er, Marianne ... und dann lacht er sein altes, draufgängerisches Lachen, packt den Steuerknüppel fester und schießt mit seiner Maschine nach unten - genau auf das glitzernde, eiserne Schienenband, auf dem sich von beiden Seiten, näher und näher kommend, die beiden Züge aufeinander zu bewegen. Mit einem Krach setzt das Flugzeug auf, bohrt sich in das Erdreich, Stichflammen zucken hoch, und die Maschine geht in Flammen auf. Die Züge konnten noch rechtzeitig abbremsen.. Die Menschen stürzen erregt aus ihren Abteilen. ... Und als Marianne Wochen später wieder die breite Elbe hinauffährt, Blankeneses liebe Hügel und Häuser grüsst und endlich die heimatlichen Türme und Dächer Hamburgs im Grau auftauchen sieht, weiß sie den Mann ihres Herzens neben sich - den Mann, der in ihr die Heimat fand und mit ihr ein neues Leben erobern wird!
Wissenswertes
In wenigen Stunden hat sich in der Lüneburger Heide bei Celle allerlei getan. Afrikanische Buschmänner und weiße Ingenieure haben sich für längere Zeit in Ottensen niedergelassen. Die Ufa hat einen Vortrupp entsandt, um die Außenaufnahmen für den Film KONGO-EXPRESS vorzubereiten. Sind die Neger echt? – Diese Frage war von den braven Heidjern, den Bauern in Ottensen, gestellt worden. Sie konnten es nicht glauben, daß die Neger echt waren, und befürchteten, daß die Farbe auf ihre Bettbezüge abfärben könnten. Deshalb war es zu Anfang ein wenig schwierig, für die seltenen Gäste Quartier zu bekommen. Sie haben sich dann aber überzeugen lassen, daß die Farbe nicht abzuwischen sei und waren beruhigt.
Mit Hauruck sind die Ufamänner dann an die Arbeit gegangen und haben das Negerdorf „Momdombe“ aufgebaut – einen typisch afrikanischen Negerkral, wie er ebenso gut in der Nähe des Äquators stehen könnte. Um für die Aufnahmen den rechten Hintergrund zu schaffen, hat man sogar sechzig Palmen herangebracht, hat Busch und Sand etwas afrikanisiert. Außerdem hat man ein echtes, afrikanisches Bahnhofsgebäude im Kolonialstil errichtet. Zwei andere Gebäude hat man mit Schilf- und Strohmatten afrikanisiert.
Filmplakat
Der Film