Krappe, Günther
Günther Karl Ernst Krappe (laut Heiratsurkunde Günter; 13. April 1893 in Schilde, Kreis Dramburg, Hinterpommern; 31. Dezember 1981 in Altena, Nordrhein-Westfalen) war ein deutscher Offizier der Preußischen Armee, des Deutschen Heeres, der Freikorps, der Reichswehr und der Wehrmacht, zuletzt Generalleutnant des Heeres und Ritterkreuzträger des Zweiten Weltkrieges.
Inhaltsverzeichnis
Werdegang
Krappe trat nach dem Abitur am 24. September 1912 dem Füsilier-Regiment „Königin Viktoria von Schweden“ (Pommersches) Nr. 34 als Fahnenjunker bei. Im Ersten Weltkrieg war er Zug- und Kompanieführer. Nach seinem Dienst beim Freikorps kam er am 1. Oktober 1919 in die Vorläufige Reichswehr in das Reichswehr-Schützen-Regiments Nr. 4 (2. Posensches) in Krakow bei Stettin. Mit Wirkung vom 20. März 1920 erfolgte die Umbenennung in „Ostmärkisches“ statt 2. Posensches und erhielt am 1. Januar 1921 den namen 4. (Preußisches) Infanterie-Regiment der Reichswehr. 1922 wurde er Adjutant im II. Bataillon, am 1. Juni 1926 dann Kompaniechef im Regiment.
Am 1. Oktober 1930 wurde er Ic im Stab der 2. Reichswehr-Division in Stettin (Major Krappe war wohnhaft in der Bethanienstraße 4 I, erstes Hinterhaus), am 1. Oktober 1935, nun bei der Wehrmacht, dann Kommandeur des II. Bataillons des Infanterie-Regiments 59 in Hannover. Am 1. Oktober 1937 wurde Krappe Kommandeur des III. Bataillons Infanterie-Regiment 79, das im Jahr davor bei der Rheinlandbefreiung mitgewirkt hatte. Am 1. Juli 1939 wurde er dann Kommandeur des Landespolizei-Regiments 1 der Gruppe „Eberhardt“ (Verband Danzig).
Zweiter Weltkrieg
Seit dem 1. Oktober 1939 war Oberst Krappe Militärattaché in Budapest (bis 30. April 1941), vom 1 Oktober 1941 bis 30. November 1942 war er dann Militärattaché in Madrid. Nach einem Urlaub zu Weihnachten besuchte Krappe im Januar 1943 einen Divisions-Führer-Lehrgang und wurde am 1. Februar 1943 Kommandeur der 61. Infanterie-Division, was er auch bis zum 15. Dezember 1944 bleib. Im Januar 1945 wurde er zu einem Lehrgang für Kommandierende Generäle kommandiert.
Oder-Korps
Im Februar 1945 wurde Krappe „mit den Befugnissen eines Kommandierenden Generals“ mit dem Aufbau des Stabes oder Korps Pommern beauftragt, daß kurz darauf „Oder-Korps“ (der 11. SS-Panzer-Armee unter SS-Obergruppenführer Felix Steiner bei der Heeresgruppe Weichsel unterstellt) heißen sollte. Das Oder-Korps[1] (u. a. mit Marineschützen, Fallschirmjäger, Artillerie, Flak, Sturmgeschütze, SS-Kampfgruppe „Skorzeny“ und der Gruppe „Klossek“,[2] die schließlich in die Gruppe „Wellmann“ aufging.[3]) fungierte als Ablösung für das Korps „Hörnlein“ (März 1945 umbenannt in XXXII. Armeekorps unter Friedrich-August Schack bei der 3. Panzer-Armee/Heeresgruppe Weichsel). Mit Wirkung vom 10. Februar 1945 (vereinzelte Quelle nennen den 15. oder gar 17. Februar) übernahm SS-Obergruppenführer und General der Polizei Erich von dem Bach-Zelewski das Kommando über das Oder-Korps während Krappe die Führung des beim Unternehmen „Sonnenwende“ und bei den Kämpfen um die Festung Schneidemühl bald ausgebluteten X. SS-Armeekorps (im März 1945 noch mit der 5. Jäger-Division und der 163. Infanterie-Division) übernahm.
Kriegsgefangenschaft
Generalleutnant Krappe geriet am 6. März 1945 in sowjetische Kriegsgefangenschaft (die Führung der Reste des Armee-Korps übernahm SS-Standartenführer Herbert Golz), aus der er am 1. März 1949 entlassen wurde.
Familie
Oberleutnant Krappe, Sohn von Ernst Krappe und dessen Gemahlin Gertrud, geb. Lüdke, heiratete am 29. April 1920 seine Verlobte Ottilie Christiane Elisabeth Paula Ingeborg Weÿland ( 16. Juli 1898 in Wilhelmshaven); aus der Ehe sind drei Kinder entsprossen.
Beförderungen
- Fahnenjunker (24. September 1912)
- Leutnant (22. März 1914)
- Oberleutnant (20. Mai 1917)
- Hauptmann (1. Februar 1925)
- Major (1. April 1934)
- Oberstleutnant (1. August 1936)
- Oberst (1. April 1939)
- Generalmajor (1. November 1942)
- Generalleutnant (1. Oktober 1943)
Auszeichnungen (Auszug)
- Eisernes Kreuz (1914) II. und I. Klasse
- Braunschweigisches Kriegsverdienstkreuz, II. Klasse
- Ehrenkreuz für Frontkämpfer
- Wehrmacht-Dienstauszeichnung, IV. bis I. Klasse
- Wiederholungsspange (1939) zum Eisernen Kreuz II. und I. Klasse (1914)
- Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes am 11. April 1944 als Generalleutnant und Kommandeur der 61. Infanterie-Division