Jesser, Kurt
Kurt von Jesser ( 4. November 1890 in Wadowitz; 17. August 1950 in Wien) war ein deutscher Offizier der Gemeinsamen Armee, der kaiserlichen und königlichen Armee, des Bundesheeres und der Wehrmacht, zuletzt Generalmajor, Kommandant des Festungsabschnittes „Steiermark“ der Alpenfestung und Ritterkreuzträger im Zweiten Weltkrieg.
Inhaltsverzeichnis
Werdegang
Curt von Jesser wurde als Sohn eines Generalmajors geboren und trat 1909 in das Infanterie-Regiment 6 ein, 1910 wurde er Leutnant der Landwehr. Im Ersten Weltkrieg wurde er zum Hauptmann befördert und dann in das österreichische Bundesheer übernommen. Er versah zuerst Dienst im Infanterie-Regiment 5 und wurde dann Kommandeur des Jäger-Bataillons 3. 1938 wurde er in die Wehrmacht übernommen und war zuerst Abteilungskommandeur im Panzer-Regiment 36, das er später als Kommandeur übernahm.
Zweiter Weltkrieg
Im Mai 1942 erfolgte seine Ernennung zum Kommandeur der Schnellen Truppen im Wehrkreis Nürnberg, ab Februar 1943 Führer der 386. Infanterie-Division.
Ab 1944 war er im Stab des Militärbefehlshabers Frankreich, wo er Ausbildungsleiter für die Schnellen Truppen war. Danach wurde er Kommandeur der Sicherungs-Brigade 74 (mot.) in Südfrankreich und führte zwischen Juni und August 1944 die berüchtigte Brigade bzw. Kampfgruppe „Jesser“, die sich bei der Bandenbekämpfung gegen den Terror der Résistance und Maquis verdient machte. Die Kampfgruppe bestand aus sechs mobile Abteilungen von Heer (darunter 1200 Mann unter Oberst Georg Coqui, Schwager von Wilhelm Fahrmbacher), ausländische Freiwillige der Wehrmacht (Wolga-Tataren und Aserbaidschaner der Ostlegionen), Mot.-Verbände (Flak, Reserve-Artillerie, Panzer, Panzerjäger und Feldgendarmerie) verstärkt durch Luftwaffe, SS, Sipo und SD (u. a. fiel SS-Hauptsturmführer Hugo Wilhelm Geissler).
Kriegsgefangenschaft
Als Kommandeur des Abschnittes Steiermark ging er am 22. Oktober 1945 in Kriegsgefangenschaft, aus der er am 17. März 1949 entlassen wurde.
Beförderungen
- Kadett-Offiziersstellvertreter (18. August 1909)
- Leutnant (1. November 1910)
- Oberleutnant (1. August 1914)
- Hauptmann (1. November 1917)
- Major (8. Juli 1921)
- Oberstleutnant (1. Juli 1937)
- Oberst (1. August 1939)
- Generalmajor (1. Dezember 1942)
Auszeichnungen (Auszug)
- Eisernes Kreuz (1914), II. Klasse
- k.u.k. Österr. Militär-Verdienstkreuz III. Klasse mit der Kriegsdekoration und Schwertern
- k.u.k. Österr. Bronzene Militär-Verdienstmedaille („Signum Laudis“) am Band des Militär-Verdienstkreuzes und den Schwertern
- k.u.k. Österr. Silberne Militär-Verdienstmedaille („Signum Laudis“) am Band des Militär-Verdienstkreuzes und den Schwertern
- k.u.k. Österr. Karl-Truppen-Kreuz
- k.u.k. Österr. Verwundeten-Medaille mit 1 Mittelstreifen
- Ungarische Kriegs-Erinnerungsmedaille mit Schwertern
- Goldenes Verdienstzeichen der Republik Österreich
- Kriegs-Erinnerungs-Medaille mit Schwertern der Republik Österreich
- Ehrenkreuz für Frontkämpfer
- Wehrmacht-Dienstauszeichnung
- Wiederholungsspange (1939) zum Eisernen Kreuz II. (1914)
- Eisernes Kreuz (1939), 1. Klasse
- Panzerkampfabzeichen in Silber
- Anerkennungsurkunde des Oberbefehlshabers des Heeres am 6. Juli 1941 als Oberst und Kommandeur des Panzer-Regiment 36
- Medaille „Winterschlacht im Osten 1941/1942“
- Deutsches Kreuz in Gold am 29. November 1941 als Oberst und Kommandeur des Panzer-Regiments 36
- Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes am 18. Januar 1942 als Oberst und Kommandeur des Panzer-Regimentes 36/14. Panzer-Division