Loewenfeld, Wilfried von

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Wilfried von Loewenfeld mit den Kragenabzeichen seiner Freikorps

Wilhelm Friedrich „Wilfried“ Julius Hans Höffer von Loewenfeld (Lebensrune.png 25. September 1879 in Spandau bei Berlin; Todesrune.png 5. Juli 1946 in Schleswig) war ein deutscher Marineoffizier der Kaiserlichen Marine (Crew 97), der Freikorps und der Reichsmarine, zuletzt mit dem Charakter als Vizeadmiral.

Leben

Mit sichtbarem Eisernen Kreuz I. Klasse

Archiv

Vizeadmiral a. D. Wilfried von Loewenfeld (links), Dorothee von Loewenfeld und der Erster Bürgermeister von Hamburg Carl Vincent Krogmann am 14. Februar 1939 anläßlich des Stapellaufs des Schlachtschiffes „Bismarck“

G. Schult, der von 1919 bis 1925 von Loewenfelds Registrator war, schrieb in den 1950er-Jahren für das Militärgeschichtliches Forschungsamt über seinen einstigen Vorgesetzten:

Wilfried von Loewenfeld wurde am 25. September 1879 als Sproß einer alten Offiziersfamilie geboren und trat im April 1897 in die Kaiserliche Marine ein. Nach erfolgreicher Kadetten- und Offiziersausbildung wurde Kapitänleutnant von Loewenfeld im Jahre 1912 Erster Offizier auf dem modernen Kleinen Kreuzer SMS „Breslau“ und nahm als solcher Anfang des ersten Weltkrieges [als die „Breslau“ in Diensten der türkischen Marine stand] an dem Durchbruch der Mittelmeerdivision nach den Dardanellen teil.
Im November 1915 übernahm er, von der Türkei zurückgekehrt, die Dienststellung des l. Offiziers auf dem 9000t großen Panzerkreuzer SMS „Prinz Heinrich“ und im August 1916 den Minendampfer „Deutschland“ als Kommandant. Im weiteren Verlaufe des Krieges wurde Korvettenkapitän von Loewenfeld Admiralstabsoffizier beim Befehlshaber der Marineanlagen Kurland, der l. Marine-Division Marineinfanterie und beim Admiral der Marine im Großen Hauptquartier (Seekriegsleitung), als dessen 1. Adjutant er das Ende von 1918 erlebte. Seine Popularität erlangte die markante Persönlichkeit von Loewenfeld als Kommandeur der 3. Marine-Brigade – Freikorps „Loewenfeld“ –, die sich aus freiwilligen Soldaten aller Dienstgrade zusammensetzte, im Kampf gegen die Insurgenten in Oberschlesien und im Kampf gegen die Spartakisten im Ruhrgebiet 1919 bis 1920. Infolge seiner Führernatur, seiner Strenge und doch Verständnis für alle menschlichen Schwächen und sein gutes Namengedächtnis – er kannte fast alle seine Getreuen beim Namen – mit Unterstützung seines l. Generalstabsoffiziers, Hauptmann von Bose,[1] und einem Stab populärer Offiziere, dem späteren Generaladmiral Carls, dem berühmten U-Bootsoffizier Lothar von Arnauld de la Perière, Admiral Kolbe, Admiral v. Schrader, General Kleebe, sowie die gefallenen Offiziere Kukat und Mengdahl und eines Stammes bewährter Unteroffiziere wie die beiden U-Boots-Maate Döhring und Nischann (nur einige der gefallenen bzw. inzwischen verstorbenen sind genannt) hatte er eine gefestigte Truppe hinter sich, die einen kameradschaftlichen Zusammenhalt entwickelte, der über den Tod des Kommandeurs hinaus ging und noch heute lebendig ist.
Nach Auflösung dieses Freikorps – 31.5.1920 in Sennelager – wurde der inzwischen zum Fregattenkapitän – 8.3.1920 – und Kapitän z. S. – 1.12.1921 – beförderte Seeoffizier in die Reichsmarine übernommen. Von 1922 bis 1923 führte er als Kommandant den nach dem Kriege wieder in Dienst gestellten Schulkreuzer „Berlin“ zur Ausbildung des Marineoffiziersnachwuchses in außerdeutschen Häfen. Hierzu hatte er einen Stamm alter Freikorpsoffiziere, Unteroffiziere und Mannschaften mitgenommen. 1924 war v. Loewenfeld Chef des Stabes der Marinestation an der Ostsee, 1925 Leiter der Flottenabteilung im Reichswehrministerium und 1928, mit der Beförderung zum Konteradmiral, Befehlshaber der Seestreitkräfte der Ostsee und zugleich Führer des Verbandes der Aufklärungsstreitkräfte.
Am 31.12.1928 erfolgte seine Verabschiedung aus dem Marinedienst mit dem Charakter als Vizeadmiral. Wilfried v. Loewenfeld war mit der Gräfin Dorothee v. Bismarck-Schönhausen – einer Enkelin des Fürsten – verheiratet und starb im Juli 1946 in Schleswig. Seine sterblichen Überreste wurden nach vorübergehender Bestattung in Schleswig später zu seinen Getreuen von der 3. Marine-Brigade auf dem Nordfriedhof in Kiel zur letzten Ruhe gebettet.

Karl Dönitz

Der glühende Antikommunist war u. a. väterlicher Freund und Mentor des späteren Großadmirals Karl Dönitz sowie des späteren Abwehrchefs Wilhelm Canaris.

Kriegsmarine

Am 25. Juli 1939 wurde Vizeadmiral a. D. von Loewenfeld zur Verfügung (z. V.) der Kriegsmarine gestellt, jedoch nicht zum aktiven Wehrdienst herangezogen.

Familie

Gemeinschaftsgrab für die Gefallenen der III. (3.) Marine-Brigade mit Gedenkstein Mannshoher Findling auf dem ehemaligen Kieler Garnisons- und Marinefriedhof, dem heutigen Nordfriedhof

Von Loewenfeld entstammte einem Adelsgeschlecht, das seit dem 17. Jahrhundert in Schwaben auftritt und seine Abstammung auf den kaiserlichen Stadtrichter in Wien Friedrich Höffer (Reichsadelsstand 1633) zurückführt, und war der Sohn des preußischen Generalmajors Julius von Loewenfeld (1838–1916) und der Elisabeth von Witzleben (1854-nach 1933). Die Familie führte bis Anfang des 19. Jahrhunderts den Namen Höffer von Loewenfeld, danach verblieb Höffer nur noch als Vorname.

Loewenfeld heiratete am 24. September 1927 in Berlin Dorothee Gräfin von Bismarck-Schönhausen (Lebensrune.png 9. Dezember 1892 in Hannover; Todesrune.png 14. Juli 1975), die aus erster Ehe mit Reinhold Graf von Rehbinder geschieden und Enkelin des ersten Reichskanzlers Otto von Bismarck war.

Sein Onkel war der preußische General der Infanterie Alfred von Loewenfeld (1848–1927).

Gedenken

Wilfried von Loewenfelds Ehrengrab liegt auf dem Nordfriedhof in Kiel, wo er mit 26 Angehörigen seiner Marine-Brigade „von Loewenfeld“ in einem Gemeinschaftsgrab beerdigt wurde.[2] In Bottrop-Kirchhellen wurde nach Loewenfeld eine Straße benannt. Auf dem Friedhof in Kirchhellen befindet sich ebenfalls ein Ehrengrab für seine Freikorpseinheit.

„Loewenfeld war bekannt als ein Mann besonderer Prägung und Eigenart. Die Festigkeit seines Charakters, seine überragende Klugheit, sein Weitblick und sein Organisationstalent machten ihn zu einem hervorragenden Offizier. Darüber hinaus war ihm auch die glückliche Gabe verliehen, Menschen zu erkennen und zu gewinnen. Seine Redegabe, sein nie versiegender Humor, sein untrügliches Namensgedächtnis, seine Schlagfertigkeit in jeder Lage ließen ihn stets das rechte Wort finden. So gewann er die Herzen aller seiner Freiwilligen.“ — „Kameradschaft der 3. Marine-Brigade Loewenfeld“ in Plön, 1963

Auszeichnungen (Auszug)

Verweise

Fußnoten

  1. Ulrich Carl Fedor Ludwig von Bose (Lebensrune.png 24. September 1888)
  2. Gefallenendenkmäler