Volke, Maximilian

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Leutnant Ernst-Wilhelm Reinert (links) und Feldwebel Maximilian Volke vor dem Kübelwagen „Otto“ (der einst Hans-Joachim Marseille gehörte), April 1943

Maximilian Gregor Volke (Lebensrune.png 23. Mai 1915 in München, Königreich Bayern; Todesrune.png gefallen 5. September 1944 bei Mirandola, Italien) war ein deutscher Unteroffizier und Offizieranwärter der Wehrmacht, zuletzt Fahnenjunker-Oberfeldwebel der Luftwaffe und Jagdflieger im Zweiten Weltkrieg. Das Flieger-As errang bei seinen Feindflügen 37 Luftsiege.

Werdegang

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Leutnant Ernst-Wilhelm Reinert (links) und Feldwebel Maximilian Volke, April 1943 II.jpg
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Zweiter Weltkrieg

Wann Maximilian Volke genau der Luftwaffe beitrat, ließ sich nicht ermitteln. Bekannt ist, daß er in der 4. Staffel/II. Gruppe/Jagdgeschwader 77 diente, welches sich nach dem Unternehmen „Weserübung“ und dem Westfeldzug 1940 in Norwegen und ab dem November 1940 auf dem Flugplatz Brest-Süd in Frankreich befand. Nach dem Dienst am Kanal wurde die II. Geschwadergruppe beim Balkanfeldzug und ab dem 22. Juni 1941 am Ostfeldzug eingesetzt. Ab dem Beginn des deutschen Angriffs über die Landenge von Perekopp am 24. September 1942 hatte die Gruppe den Auftrag, den Luftraum über dem Kampfraum freizukämpfen. Nach Erfüllung dieser Aufgabe verlegte die Gruppe am 9. Oktober nach Pologi, wo sie den deutschen Vorstoß auf Rostow unterstützte. Ab dem 12. Oktober lag der Schwerpunkt der Einsätze im Raum nördlich von Taganrog. Am 20. Oktober 1942 verlegte die Gruppe nach Taganrog. Erneut wurde der deutsche Vormarsch auf Rostow unterstützt. Am 1. Dezember wurde die stark dezimierte Gruppe aus dem Einsatz gezogen, um zur Auffrischung bzw. zur Neuaufstellung in die Heimat zu verlegen. In Wien-Aspern wurde die I. Gruppe schließlich gesammelt. Während des Einsatzes im Osten konnte die Gruppe 1941 353 Luftsiege erringen. Die eigenen Verluste betrugen 15 Gefallene, drei in Gefangenschaft geratene Flugzeugführer, sowie vier Verwundete und 37 Flugzeuge.

Die II. Gruppe des Jagdgeschwaders 77 lag zu Beginn des Jahres 1942 in Wien-Aspern, um hier neu ausgerüstet zu werden. Der Großteil des Bodenpersonals lag noch in Mariupol. Bis zum 10. Januar wurde die große Masse des Bodenpersonals nach Wien-Aspern nachgezogen, nur ein Rest-Kommando verblieb in Mariupol. Im Februar wurde die Gruppe mit der Messerschmitt Bf 109 F-4 ausgerüstet. Ab dem 11. März begann die Verlegung der Gruppe auf die Krim. Während ein kleiner Teil des fliegenden Verbandes auf dem Luftweg über Proskurow und Bukarest auf die Krim verlegte, folgte der Rest der Gruppe mit der Bahn. Ab dem 17. März erreichten die ersten Teile der Gruppe den Platz Sarabus auf der Krim. Hier wurde die Gruppe dem Stab des Jagdgeschwaders 77 unterstellt. Aufgabe der Gruppe war der Jagdschutz über der Krim. Volke verbuchte mehrere Luftsiege gegen die Rote Luftwaffe, er schoß aber auch Flugzeuge der Sowjets ab, die sie mit dem Leih- und Pachtvertrag erhalten hatten, so z. B. eine Hawker Hurricane und zwei Douglas DB-7 am 28. Juli 1942. Im August und September 1942 errang er 10 weitere Luftsiege.Am 18. September verlegte die 4. Staffel nach Konotop und kehrte am 30. September nach Stary-Oskol zurück. Am 19. September verlegte die Gruppe, ohne die 4. Staffel, nach Stary-Oskol. Mit Befehl vom 7. November 1942 endete der Einsatz der Gruppe in Rußland. Gruppenstab sowie 5. und 6. Staffel verlegten mit ihren Messerschmitt Bf 109 G-2 über Mizil, Sofia, Saloniki, Bari und Neapel nach Comiso auf Sizilien, wo sie am 8. Dezember einfielen. Die 4. Staffel verlegte hingegen nach München, wo sie neue Messerschmitt Bf 109 G-2 trop und F-4 erhielt. Anschließend verlegte die Staffel ebenfalls nach Comiso. Die Bodenteile verlegten mit der Bahn nach Sizilien. Mit dem Eintreffen auf Sizilien wurde die Gruppe dem II. Fliegerkorps unterstellt. Aufgabe der Gruppe war der Geleitschutz für den Nachschubverkehr nach Nordafrika. Am 11. Dezember verlegte die Gruppe hierzu nach Chinisia. Bereits am 13. Dezember verlegte die Gruppe (ohne die 5. Staffel) dann nach Tripolis, wo sie dem Stab des Jagdgeschwaders 77 unterstellt wurde. Am 18. Dezember verlegte die Gruppe nach Zarzur, wo an diesem Tag auch die 5. Staffel einfiel.

Im Januar 1943 wurde Volke zur 5. Staffel/II. Gruppe versetzt. Die II. Gruppe des Jagdgeschwaders 77 lag zu Beginn des Jahres 1943 auf dem Feldflugplatz Zarzur etwa 15 km südlich von Misurata zur Unterstützung des Tunesienfeldzuges. Sie unterstand dem Stab des Jagdgeschwaders 77 und war mit der Messerschmitt Bf 109 G-2/trop und der Messerschmitt Bf 109 F-4/trop ausgerüstet. Schon am 2. Januar 1943 errang Volke hier seinen ersten Luftsieg, als er nordwestlich von Buerat eine Curtiss P-40 der USAAF abschoß. Am 9. Januar verlegte die Gruppe im Zuge des Rückzuges der Panzerarmee Afrika nach Al Asaaba und am 20. Januar nach Medenine. Am 15. Februar verlegte die Gruppe dann weiter nach La Fauconnerie. Hier blieb die Gruppe für die nächsten Wochen liegen. Aufgrund des alliierten Vordringens mußte der Platz La Fauconnerie am 7. April verlassen und nach Bourdjine südwestlich von Sousse ausweichen. Der Aufenthalt hier dauerte nur einen Tag und am 8. April mußte die Gruppe nach Ste. Marie du Zit ausweichen. Am 16. April folgte die nächste Verlegung der Gruppe und diese fiel in Crèteville ein. Am 7. Mai verließ die Gruppe Tunesien. Sie verlegte über Soliman-Nord nach Trapani auf Sizilien, wo sie gesammelt werden sollte. Die Reste der Gruppe verlegten anschließend am 11. Mai nach Foggia, wo sie wieder aufgefrischt wurde. Im März 1943 war Volke kurz bei der 6. Staffel, wurde aber noch im selben Monat in die 4. Staffel versetzt. Volke hatte am 7. März 1943 eine Supermarine Spitfire der Royal Air Force, am 10. März 1943 zwei Curtiss P-40 „Kittyhawk“ und am 12. März 1943 eine Lockheed P-38 „Lightning“ der USAAF abgeschossen. Während des Jahres 1943 konnte die Gruppe im Mittelmeerraum 188 Luftsiege erringen. Die eigenen Verluste betrugen 31 Gefallene, zwei in Gefangenschaft geratene Flugzeugführer und 15 Verwundete. Außerdem verlor die Gruppe 90 Flugzeuge, davon sechs MC 205. Nur eine dieser Maschinen ging im Luftkampf verloren. Die anderen Abstürze sind auf Bedienfehler aufgrund der hastigen Umschulung zurückzuführen.

Die II. Gruppe des Jagdgeschwaders 77 lag zu Beginn des Jahres 1944 in Lagnasco, etwa 50 km südlich von Turin, Italien. Ausgerüstet wat die Gruppe mit der Messerschmitt Bf 109 G. Am 24. Januar verlegte die Gruppe nach Siena und am 3. Februar nach Brolio. Im Februar folgten weitere Verlegungen nach Castiglione del Lago, Giuliana-Eschio und Canino. In Canino, 42 km westlich von Viterbo, verblieb die Gruppe für die folgenden Wochen. Am 9. April 1944 folgte dann die Verlegung nach Giuliana-Eschio und am 4. Mai nach Bergamo-Süd. Am 22. Mai verlegte die Gruppe nach Ferrara, die 6. Staffel, zu der Volke zeitweise gehörte, nach Poggio Renatico. Am 30. Juni 1944 verlegte die gesamte Gruppe dann nach Ghedi I. Am 1. August wurde die Gruppe umgegliedert. Dabei wurde die 4. Staffel zur 7. Staffel umbenannt. Nach einem kurzen Aufenthalt in Orange ab dem 15. August kehrte die Gruppe am 30. August 1944 nach Ghedi I zurück. Am 9. August folgte die Verlegung nach Riesa-Canitz.

Tod

Volke fiel am 5. September 1944 als Jagdflieger im Jagdgeschwader 77 an der Italienfront. Er war an diesem Tag mit drei weiteren Kameraden aufgestiegen, um einen US-amerikanischen Bomberverband mit überlegenem Jagdschutz abzufangen. Die neun North American B-25 befanden sich auf dem Weg zur Po-Ebene, wo sie die strategische wichtige Brücke von Polesella der Gotenstellung zerstören sollten. Während seine drei Kameraden sich im Luftkampf mit dem feindlichen Jagdschutz befanden, warf sich Volke auf die Bomber. Die schwere 12,7-mm-MG-Abwehrbewaffnung der B-25 war bei den Jagdfliegern gefürchtete, und das zurecht. Volke wurde getroffen und ggf. gleich getötet. Wie italienische Zeugen berichteten (darunter eine nahegelegene Grundschulklasse), stürzte er aus rund 1.000 m in ein Weinrebenfeld bei Mirandola nordöstlich Modena hinein. Die weiteren Vorgänge sind sonderbar. Die Familie hatte einen Brief erhalten, sicherlich um den Schmerz zu lindern, daß Volke nach dem Heldentod geborgen und beigesetzt wurde.

Nachkriegssuche

Ende 1946 oder Anfang 1947 erschien in Mirandola Maximilians Vater. Er ließ an der vermuteten Absturzstelle graben, aber nur rund anderthalb Meter. Die Suche blieb erfolglos. 1948 kam dann ein noch lebender Bruder des Fliegers. Er suchte ein Grab des Bruders, was er jedoch nicht fand. Auch er bezahlte Arbeiter für eine Grabung, aber auch dieses Unternehmen blieb erfolglos.

Suche 2007

2007 interessierte sich die 2001 in Lugo di Romagna gegründete Forschungsorganisationen „Romagna Air Finders“, die ihre Zentrale in Conselice (Ravenna) hatte, für den Fall. Die 60 Freiwilligen hatten zu diesem Zeitpunkt 19 Flugzeugwracks gefunden (darunter vier Supermarine Spitfire) gefunden und die Überreste von drei deutschen Fliegern (Unteroffizier Karl Heinz Schminke, 2./JG 77, Unteroffizier Hans Forler, 1./JG 77, Hans Joachim Fischer) sowie von zwei britischen, zwei italienischen (Giovanni Battista Boscutti, Alverino Capatti), einen südafrikanischen (Hauptmann Assad B. Assad del Saaf) und einen brasilianischen identifiziert. Ihre persönliche Habe und Berichte der Schicksale der Gefundenen wurden in einem Museum in Fusignano, östlich von Bologna ausgestellt, sie selbst erhielten eine würdige Beisetzung mit militärischen Ehren.

Die Überreste von Maximilian Volke wurden schließlich am 7. Juli 2007 entdeckt und geborgen. Er war letztlich ungefähr da, wo er vermutet wurde, aber in rund 11 Meter Tiefe. Der Boden war weich und die Forscher vermuten, daß sich unter der Oberfläche ein alter Brunnenschacht befand. Mit den Jahren wurde die Messerschmitt Bf 109 G-6/U4 mit dem gefallenen Volke immer weiter in die Tiefe gezogen. Die Grabung brachte die Maschine hervor, aber auch Volkes Überreste. Er trug seine Erkennungsmarke in der Hosentasche in einem Lederetui. Dies war Usus bei den Jagdfliegern, denn sie hatten zu oft erlebt, wie der Oberkörper ihrer gefallenen Kameraden beim Bodenaufprall vom Motor der Maschine regelrecht abgerissen wurde und die Erkennungsmarke dadurch verlustig ging. Volke trug ein Bild der Jungfrau Maria, aber auch eines Elefanten, welchen er in Afrika abgelichtet hatte. Auch Wehrpaß, Geldbörse und Bargeld waren nach 63 Jahren noch gut erhalten.

Ruhestätte

Zwecks der üblichen Autopsie wurden die Überreste an die Universität von Modena überführt. Währenddessen bereitete Leo Venieri, Präsident von „Romagna Air Finders“, die Beisetzung, die noch im September 2007 stattfand, vor und informierte noch lebende Verwandte des Fliegers in Deutschland.[1][2] Maximilian Gregor Volke ruht auf dem Deutschen Soldatenfriedhof Futa-Paß; Endgrablage: Block 19A, Grab 38.

Familie

Maximilians Bruder Friedrich Volke, der mit Bertha Ottilie Brigitte Freiin von Killinger (die Tochter von Manfred Freiherr von Killinger) verheiratet war, war ebenfalls Flieger. Er fiel am 23. Oktober 1941 an der Ostfront im Raum Metwascha als Oberleutnant und Beobachter der Luftwaffe, Staffelkapitän im Stab der I. Gruppe/Kampfgeschwader 3. Mit ihm fielen der Flugzeugführer Oberfeldwebel Hans von Graurock sowie die restliche Besatzung der Ju 88 A-4. Friedrich wurde posthum mit Wirkung vom 1. Oktober 1941 zum Hauptmann befördert.

Auszeichnungen (Auszug)

Fußnoten

  1. Maximilian Volke – The Red Baron of Mirandola
  2. Remains of German WWII Ace Found, Associated Press, 15. August 2007