Moehring, Kurt
Kurt Moehring (zuweilen auch: Möhring; 3. Januar 1900 in Groß Lipschin, Westpreußen; gefallen 18. Dezember 1944 bei Befort, Luxemburg) war ein deutscher Offizier des Deutschen Heeres, der Reichswehr und der Wehrmacht, er war zuletzt Generalleutnant (posthum) des Heeres und Ritterkreuzträger des Zweiten Weltkrieges.
Inhaltsverzeichnis
Chronologischer Werdegang
- 1916 Notabitur als Kadettenschüler
- 1. Juli 1916 eingetreten als Fahnenjunker bzw. Fahnenjunker-Unteroffizier
- nach vereinzelter Quellen beim Niederschlesischen Fußartillerie-Regiment Nr. 5
- 28. Juni 1919 aus der Vorläufigen Reichswehr ausgeschieden
- Studium und, nach vereinzelter Quellen, Heirat
- 1. Juli 1924 reaktiviert als Kompanieoffizier der 16. (Rekruten-)Kompanie/1. (Preußisches) Infanterie-Regiment (Königsberg)
- 1.10.1926 kommandiert zur II. Abteilung/Schiffsstammdivision der Ostsee (Stralsund)
- 1. Mai 1931 Kompanieoffizier (Zugführer) in der 9. Kompanie/1. (Preußisches) Infanterie-Regiment (Gumbinnen)
- 1.2.1932 in der 11./2. (Preußisches) Infanterie-Regiment (Gumbinnen)
- 1.11.1933 Chef der 2. Kompanie/2. (Preußisches) Infanterie-Regiment (Ortelsburg)
- 1.10.1934 Chef der 15./Infanterie-Regiment „Rastenburg“ (Oktober 1935 umbenannt in Infanterie-Regiment 23)
- 15.10.1935 Chef der 4. (MG)/Infanterie-Regiment 44 (Sensburg)
- 3.1.1939 Kommandeur des III. Bataillon/Infanterie-Regiment 82 (Northeim)
- 5. Oktober 1940 Kommandeur des III./Infanterie-Regiment 431
- 16.9.1941 mit der Führung des Infanterie-Regiments 431 beauftragt
- 10.11.1941 Führerreserve OKH (XI)
- 16.12.1941 mit der Führung des Infanterie-Regiments 458 beauftragt
- 16.2.1942 Kommandeur des Infanterie-Regiments 82
- 6.12.1942 Kommandeur des Grenadier-Regiments „Großdeutschland“
- 30.12.1942 Kommandeur des Grenadier-Regiments 82 der 31. Infanterie-Division
- 5.11.1943 Führerreserve OKH (XI)
- 16.11.1943 kommandiert zum 8. Divisionsführerlehrgang (bis 14.12.1943)
- 24.12.1943 Kommandeur der 196. Infanterie-Division (bis 1.3.1944 mit der Führung beauftragt)
- Februar 1944 verwundet, Oberst Klinge übernahm die Führung, Generalmajor Friedrich von Unger übernahm dann im Juni 1944
- 20. Juni 1944 Führerreserve OKH (I)
- 3. Juli 1944 ggf. erneut Kommandeur der 196. Infanterie-Division (strittig)
- 25.9.1944 Kommandeur der 276. Volksgrenadier-Division (mit Wirkung vom 4. September)
- Die 276. Volksgrenadier-Division wurde am 4. September 1944 auf dem Truppenübungsplatz Gruppe in Westpreußen aus der dort in Aufstellung befindlichen 580. Volks-Grenadier-Division aufgestellt und am 15. November 1944 an die Westfront verlegt, wo sie im März 1945 in Luxemburg zerschlagen wurde.
- 18. Dezember 1944 gefallen
Tod
Der 44jährige Generalmajor Moehring befand sich nach der Invasion in der Normandie als Kommandeur der 276. Volksgrenadier-Division an der deutschen Westfront. Er war am 18. Dezember 1944, am dritten Tag der Ardennenoffensive, um ca. 17 Uhr mit seinem Fahrer in einem requiriertem VS-amerikanischen Jeep auf der Straße zwischen Grundhof und Befort auf dem Weg zu seinem Gefechtstand.
Die VS-Amerikaner behaupten, sie hätten Moehring durch einen Überfall mit Handgranaten getötet, Militärhistoriker jedoch bezweifeln die Darstellung, da zu diesem Zeitpunkt kaum feindliche Kräfte im gebiet waren, dagegen allerdings starke Partisanenbanden. Als der Kommandeur nicht eintraf, versammelte sein Adjutant einen Stoßtrupp um sich und fuhr Richtung Westen gen Grundhof an der Sauer, nach wenigen Kilometern fanden sie ihren General. Sie bargen den Leichnam und die persönlichen Besitztümer, die der Adjutant später dem Sohn seines Vorgesetzten übergab. Die Division übernahm Generalmajor Hugo Dempwolff.
Ruhestätte und Gedenken
Generalleutnant Kurt Moehring ruht auf der Kriegsgräberstätte Holsthum; Endgrablage: Grab 102. Der Sohn des Generals hat in der Nachkriegszeit dem Nationalen Militärgeschichtlichen Museum in Diekirch Gegenstände seines Vaters zur Ausstellung überlassen, darunter Uniformrock, Schirmmütze und Ehrenzeichen.
Beförderungen
- 1. Juli 1916 Fahnenjunker (nach anderen Quellen Fahnenjunker-Unteroffizier)
- 7. Juni 1917 Leutnant mit Patent vom 18. Juni 1917
- 28. Juni 1919 Verabschiedung aus der Vorläufigen Reichswehr
- 1. Juli 1924 Wiedereintritt in die Reichswehr als Leutnant
- 1. Juli 1924 neues RDA vom 1.1.1921 erhalten
- 4. Juni 1926 Oberleutnant mit RDA vom 1. Mai 1926
- 1.11.1933 Hauptmann
- 1. April 1938 Major
- 3.1.1939 neues RDA vom 1. Oktober 1937 erhalten
- 1.2.1941 Oberstleutnant
- 28. Juni 1942 Oberst mit RDA vom 1. März 1942
- 1. März 1944 Generalmajor
- 1945 Generalleutnant mit Rangdienstalter vom 1. Dezember 1944 (posthum)
Auszeichnungen (Auszug)
- Eisernes Kreuz (1914), II. und I. Klasse
- Verwundetenabzeichen (1918) in Silber (Mattweiß)
- Ehrenkreuz für Frontkämpfer
- Wehrmacht-Dienstauszeichnung, IV. bis III. Klasse
- Wiederholungsspange (1939) zum Eisernen Kreuz II. und I. Klasse (1914)
- Spange zum EK II am 27. September 1939
- Spange zum EK I am 10. November 1939
- Infanterie-Sturmabzeichen in Silber am 1. Oktober 1940
- Medaille „Winterschlacht im Osten 1941/42“ am 20. Juli 1942
- Verwundetenabzeichen (1939) in Gold am 21. Juni 1943
- Deutsches Kreuz in Gold am 29. Januar bzw. 1. Februar 1942 als Oberstleutnant und Kommandeur des III. Bataillons/Infanterie-Regiment 431
- Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes am 18. Juli 1943 als Oberst und Kommandeur des Grenadier-Regiments 82