Wendling, Otto

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Dr. iur. utr. Otto Wendling

Franz Otto Wendling (Lebensrune.png 16. Oktober 1921 in Fieberbrunn in Tirol; Todesrune.png 2. Mai 2011 in Kitzbühel) war ein deutscher Offizier der Wehrmacht, zuletzt Hauptmann der Luftwaffe und Fallschirmjäger des Zweiten Weltkrieges sowie promovierter Jurist (Doktor beider Rechte), Staatswissenschaftler, Gründungsmitglied der FPÖ 1956, Ehrenhauptmann der Schützenkompanie Kitzbühel, Förderer des Jahn’schen Turnens und Vater von vier Kindern (Horst, Ingeborg „Inge“, Jutta und Klaus) im Tirol der Nachkriegszeit.

Werdegang

Oberleutnant Otto Wendling
Dr. iur. utr. Otto Wendling (1921-2011) II.JPG

Otto Wendling war Mitglied der Jugendbewegung „Jung Österreich“, trat nach dem Beitritt Österreichs 1938 der Hitlerjugend bei, war dort zuletzt Führer des Fähnleins 2 beim Deutschen Jungvolk und trat am 1. Dezember 1939 freiwillig der Wehrmacht bei, wobei er zur Flakartillerie der Luftwaffe kam.

Zweiter Weltkrieg

Er diente zuerst beim Flak-Regiment 12 (vorwiegend an der Ostfront), dann bei der im Dezember 1942 aufgestellten 14. Luftwaffen-Feld-Division, wurde am 1. Juli 1943 zum Oberleutnant befördert und diente schließlich beim im März 1944 bei Reims aufgestellten Fallschirmjäger-Regiment 8 unter Oberstleutnant Ernst Liebach (Teilnehmer beim Unternehmen „Merkur“; 1943 Kommandeur des Fallschirm-Jäger-Regiments 6) bei der 3. Fallschirmjäger-Division an der Invasionsfront und im Kessel von Falaise. Schon kurz nach Invasionsbeginn wurde Oberleutnant Wendling für seine verwegene Tapferkeit an der Spitze seiner Kompanie für das Deutsche Kreuz in Gold vorgeschlagen und kurz darauf (Juli/August 1944) zum Hauptmann befördert.

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Nach Überschreiten des Flusses Ende August 1944 sammelten die Reste der Division bei Rouen und wurden Anfang September 1944 trotz der hohen erlittenen Verluste noch als Nachhut für die 5. und 7. Armee entlang der Rückzugslinie Crevecour le Grand – Montdidier – Ham – St. Quentin eingesetzt. Am 4. August 1944 wurde die Division in Belgien bei Mons eingeschlossen und geriet mit Masse in Gefangenschaft. Nur einzelne Rest-Teile konnten sich der Gefangenschaft entziehen und gingen weiter über Charleroi – Nivelles – Wavre – Maastricht bis Aachen zurück und sammelten nach ihrer Ablösung aus der Front Mitte September ostwärts von Köln im Raum Leverkusen – Burscheid – Opladen. Die sich sammelnden Teile der Division wurden bereits am 17. September 1944 aufgrund der Operation Market Garden in Holland sofort wieder zusammen gestellt und mit der Masse als „Kampfgruppe 3. Fallschirmjäger-Division“ im Rahmen des II. Fallschirmkorps südostwärts Nimwegen eingesetzt. In der Inhaltsbeschreibung seines 2009 erschienen Buches „Fahneneid, Flucht und Stacheldraht“ ist zu lesen:

„Der Tiroler Fallschirmjägeroffizier, ausgezeichnet mit dem Deutschen Kreuz in Gold, hat die Invasion der Alliierten in der Normandie überlebt, ist als einer der letzter dem ‚Todeskessel von Falaise‘ entronnen, hat sich mit einer Nachhut bis nach Belgien zurückgekämpft, gelangt dort im ‚Kessel von Mons‘ hinter die nach Osten vorpreschende alliierte Front und versucht mit seinen Männern die deutschen Linien zu erreichen. Seine Einheit wird jedoch aufgerieben, gerät in Gefangenschaft, weshalb er sich nun allein auf den Weg macht, die deutschen Linien zu erreichen. In einem abenteuerlich-kühnen Nachtmärschen quer durch Belgien umgeht er dabei alle Gefahren, hört bereits deutschen Geschützdonner und gerät nur mehr 500 Meter vom Ziel entfernt in Gefangenschaft. Der Offizier berichtet von dieser Odyssee, die an jenem Septembertag abrupt in einem Kriegsgefangenenlager der Briten endet. Atemlos verfolgt der Leser seine Schilderung über eine Auseinandersetzung mit britischen Offizieren, die ihn kurzerhand erschießen wollen. Seine Zivilcourage verschafft ihm Achtung und rettet ihm das Leben. Mit einem Transport über Dieppe auf die ‚Insel‘ beginnen nun zwei Jahre hinter Stacheldraht. Hoffend, dass Deutschland den Krieg doch noch gewinnt, unternimmt Wendling mit Gleichgesinnten drei Aufsehen erregende Ausbruchversuche, die jedoch scheitern. Im Sommer 1946 kehrt der junge Offizier in seine Kitzbüheler Heimat zurück und beginnt ein neues Leben.“

Am 13. September 1944 geriet Hauptmann Wendling in Kriegsgefangenschaft, aus der er am 13. August 1946 entlassen wurde. Unter Anrechnung von drei Kriegssemestern studierte er Rechtswissenschaften an der Leopold-Franzes-Universität in Innbruck, wo er am 21. Mai 1949 promovierte. Februar 1950 bis Februar 1952 studierte er dann noch Staatswissenschaften mit Absolutorium (abs. rer. pol.). Er war viele Jahre Abgeordneter im Tiroler Landtag sowie Reserveoffizier des Bundesheeres der Republik Österreich.

Tod

Dr. Franz Otto Wendling verstarb am 2. Mai 201 mit 90 Jahren und wurde am 6. Mai 2011 beigesetzt. Er ruht auf dem Friedhof Kitzbühel in einem Gemeinschaftsgrab mit seiner Gemahlin Marianne, geb. Graswander (Lebensrune.png 28. Januar 1923; Todesrune.png 21. Mai 2000), die er am 13. August 1947 vor dem Standesamt und in der Liebfrauenkirche zu Kitzbühel geehelicht hatte. Die Goldene Hochzeit (50 Jahre Ehe) feierte das Paar im August 1997.

Tiroler Freiheitliche trauern um Dr. Otto Wendling

„Otto Wendling ist aus der Geschichte der Tiroler Freiheitlichen nicht wegzudenken. Durch seine aktive Unterstützung wurde die FPÖ Tirol im Jahr 1956 gegründet. Rechtsanwalt Dr. Otto Wendling, der diesen Oktober 90 Jahre alt geworden wäre, war bis 1981 Bezirksparteiobmann und seither Bezirksparteiehrenobmann der Kitzbüheler Freiheitlichen mit Sitz und Stimme auf Lebenszeit. Mehr als 31 Jahre war der Verstorbene Mitglied des Landesparteivorstandes und der Landesparteileitung der FP-Landesgruppe Tirol. Über zwei Perioden bekleidete er die Funktion eines Landesparteiobmann-Stellvertreters. Ab 1957 vertrat er drei Funktionsperioden lang die FPÖ als Abgeordneter im Tiroler Landtag. Auch in seiner Heimatgemeinde hielt er seine Gesinnung als Gemeinderat der Stadt Kitzbühel von 1968 bis 1986 hoch. Stolz war der Vater auf seine vier Kinder. Sein Sohn Dr. Horst Wendling war in den Jahren 1998 – 2004 Bürgermeister der Stadt Kitzbühel. Von den vielen Auszeichnungen seien das Verdienstkreuz des Landes Tirol und der Ehrenring der Stadt Kitzbühel hervorgehoben. Wir Gedenken seines Ablebens am kommenden Freitag, den 06. Mai 2011 um 14.00 Uhr in der Stadtpfarrkirche Kitzbühel. Die Tiroler Freiheitlichen werden Ihrem Gründungsmitglied immer ein ehrendes Andenken bewahren.“[1]

Kitzbühel TV

„Wenn Dr. Otto Wendling, Rechtsanwalt aus Kitzbühel, geboren am 16.Oktober 1921, auf sein Leben zurückblickt, dann könnte das Bände füllen. Der Krieg hat ihn geprägt und so erzählt er im Praxmaier gerne die Geschichte eines Kitzbüheler Emigranten, der ihm, dem Gefangenen in England, das Leben rettete. Die Unterschrift auf seinem Matura Zeugnis vom Realgymnasium Kufstein war noch frisch, als er 2 Tage nach dessen Aushändigung, am ersten Dezember 1939, als Freiwilliger bei der Flakartillerie in Linz einrückte. Während des Krieges absolvierte er einen Fallschirmspringerlehrgang in Lyon. Wendling wurde Leutnant, und brachte es am Ende bis zum Hauptmann. Ende 1944 wird Otto Wendling von seiner Einheit abgeschnitten und schlägt sich allein, ganz auf sich gestellt, in 10 Tages- und Nachtmärschen durch alliiertes Gebiet und gerät letztlich doch in britische Gefangenschaft. Nach dem Krieg kehrt er heim, er wird Anwalt und dann frönt Wendling seiner allergrößten Leidenschaft: Dem Tiroler Schützenwesen. Ganz besonders stolz ist Otto Wendling auf den Ehrenring der Stadt Kitzbühel. So mancher mag sich noch erinnern an seine schneidigen Kommandos, seinen strahlenden Blick und das Exerzieren unterm Dachboden. Die Lebensfreude eines Tirolers, dessen Autorität nicht über die Zucht kommt, sondern die Zuneigung zu den Menschen, um sie einzubinden in die Wertegemeinschaft des Tirolertums. Das Wort Republik stammt von dem altrömischen Begriff res publica. Das heisst übersetzt: ‚öffentliche Angelegenheiten‘. Und diese Res Publica hat Otto Wendling, wie nur wenige, in den Mittelpunkt seines Lebens gestellt.“[2]

Filmbeiträge

Dr. iur. utr. Otto Wendling (1921-2011) mit seinen Auszeichnungen.png

Zum Abschied von Dr. Otto Wendling aus Kitzbühel ( „Meine Grundprinzipien sind einmal die Ehre und damit die Ehrlichkeit […], dann die Treue, Treue um Treue, Kameradschaft, Kameradschaft hat mein ganzes Leben geprägt, von der Kindheit, über die Schule, über’s Militär, in meinem Privatleben, in meinem Beruf.“ ):

Auszeichnungen und Ehrungen (Auszug)

Bildergalerie

Lebenslauf („Stationen meines Lebens“)

Tod und Beisetzung

Schriften (Auswahl)

  • Fahneneid, Flucht und Stacheldraht: Vom Endkampf im Westen in britische Gefangenschaft – Die trotzige Odyssee eines Fallschirmjäger-Offiziers, Druffel & Vowinckel (2009)

Fußnoten