Krause, Peter

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Peter Detlef Krause (Lebensrune.png 24. Februar 1964 in Weimar) ist ein deutscher Politiker der BRD-Blockpartei CDU.

Leben

Krause, stammt, so sagt er, aus einem protestantisch-sozialdemokratischen Milieu. Mit sechzehn Jahren „inhalierte“ er Habermas, Fromm und Marcuse, schloß sich einem „Montagskreis“ in der Kirche an, aus dem er sich aber zurückzog, denn er sei konfessionslos. In Gera ging er auf ein Internat, besuchte die Berufsschule mit Abitur und arbeitete als Hauer im Uranbergbau. In seiner Abiturbewertung hielt ihm die Schule „übersteigerten Individualismus“ und seinen „fehlenden Klassenstandpunkt“ vor. Im Fach Deutsch wurde er von „sehr gut“ auf „mangelhaft“ heruntergeprüft. 1985 trat Krause in die Block-CDU ein und wurde Redakteur der CDU-Zeitung „Thüringer Tageblatt“. In der DDR mußten Journalisten einer Partei beitreten. Bewußt am 17. Juni 1988 stellte Krause den Ausreiseantrag. Er wurde sofort aus der Redaktion entlassen, sollte fortan im Schlachthof arbeiten. Seine Zulassung zum Fernstudium der Journalistik in Leipzig wurde annulliert. Krause war arbeitslos, verdingte sich mit Hilfsarbeiten und als Altenpfleger. Im Herbst 1989 gehörte er zu den Erstunterzeichnern, die in Thüringen das Neue Forum gründeten. Am 20. Oktober 1989 erreichte ihn die „Bitte, binnen 24 Stunden die DDR zu verlassen“. Krause studierte Germanistik und Geschichte in Oldenburg und Berlin, schrieb seine Magisterarbeit über romantische Ironie, war Stipendiat der Adenauer-Stiftung, promovierte mit einer Arbeit über Schlegels Rhetorik-Begriff, war wissenschaftlicher Mitarbeiter der Bundestagsabgeordneten Vera Lengsfeld und wurde 2004 in den Weimarer Stadtrat und direkt den Landtag gewählt.

Krause war als Journalist für einige Organe des rechten politischen Spektrums tätig. 1998 arbeitete er für vier Monate als Redakteur für die rechtskonservative Zeitung Junge Freiheit, danach als freier Autor für die Preußische Allgemeine Zeitung, ein Organ der Landsmannschaft Ostpreußen. Im Jahre 2002 schrieb er für das rechte Theorieorgan Etappe zwei Rezensionen.

Politische Laufbahn

Krause wurde 1997 Mitglied der BRD-Blockpartei CDU. Zwischen 1998 und 2004 war er wissenschaftlicher Referent von Vera Lengsfeld (CDU) im Deutschen Bundestag. Bei der Landtagswahl am 13. Juni 2004 wurde er im Wahlkreis 32 von Thüringen (Stadt Weimar) mit 37,9 Prozent der Stimmen (Zweitstimmen 37,7 Prozent) direkt in den Thüringer Landtag gewählt. Ebenfalls seit 2004 gehört er dem Stadtrat von Weimar an. Am 17. November 2006 wurde Krause auf einem Parteitag der CDU Weimar zum Vorsitzenden des Kreisverbandes Weimar gewählt.

Designierter Kultusminister

Weil der designierte Kultusminister in Thüringen einst vier Monate bei der Jungen Freiheit ein paar Artikel geschrieben hat, begann die „antifaschistischeveröffentlichte Meinung mit allen Mitteln der Verleumdung, Lüge und Tatsachenverdrehung eine Hetz-Kampagne gegen Krause.

Nachdem Thüringens Ministerpräsident Althaus (CDU) 2008 sein neues Kabinett vorgestellt hatte, waren die meisten überrascht. Sechs von neun Ministern sollten wechseln. Es dauerte eine Weile, bis der Erfurter SPD-Bundestagsabgeordnete Carsten Schneider eine Nachricht in Erinnerung rief, die schon seit Jahren bekannt war: Der neue Kultusminister Peter Krause (CDU) habe einmal für die „Junge Freiheit“ gearbeitet. Krause bestätigte, was bekannt war: „Im Jahr 1998 arbeitete ich als Redakteur der Berliner Wochenzeitung Junge Freiheit. Ich verantwortete vor allem die Interviewseite. Da eine weitere Zusammenarbeit aus inhaltlichen Gründen von beiden Seiten als grundsätzlich unmöglich angesehen wurde, wurde der Arbeitsvertrag nach etwa vier Monaten im beiderseitigen Einvernehmen aufgelöst. Der Verlag finanzierte mich etwa zwei Monate bis zum Ende der Kündigungsfrist, ohne auf meine weitere Mitarbeit Wert zu legen.“ Krause sagte, er habe sein Ziel nicht verwirklichen können, „ein konservativ-orientiertes und fundiertes, aber offenes, antiideologisches und wirklich kritisches Debattenblatt“ aufzubauen. Ein Interview mit Horst Mahler, der damals als RAF-Anwalt und radikaler Linker gegolten habe, sei das Ende gewesen. Es folgten noch ein Beitrag über die Nietzsche-Rezeption in der DDR und über den Sozialphilosophen Panajotis Kondylis.

Dem Spitzenkandidaten der postbolschewistischen Linkspartei in Thüringen, Ramelow, reichte ein Blick auf Krauses „Vergangenheit“ insbesondere bei der „Jungen Freiheit“, ihm vorzuwerfen, „bisher keine klare Grenze zwischen Ultra-Konservativen und Neo-Faschisten gezogen“ zu haben. Der Landesgeschäftsführer der BRD-Blockpartei SPD, Staschewski, sah Krause in „der Grauzone der extremen Rechten“. Die Landessprecherin der Grünen, Astrid Rothe-Beinlich, nannte Krause „untragbar“: „Wenn jemand ministrabel ist, der für eine ganz eindeutig rechte Zeitung Artikel verfasst hat und dann auch noch den Bildungsbereich verantworten soll, dann gibt es nur eins: Sag Nein.“ Der Fraktionsvorsitzende der Linken, Hausold, forderte Althaus auf, den Spuk zu beenden. Krause habe die Junge Freiheit als „anerkanntes Medium in der Presselandschaft“ bezeichnet, und die Staatskanzlei argumentiere, dass diese Zeitung nicht verboten sei. Die NPD sei ja auch nicht verboten.

Krauses Kritiker suchten nach Zitaten, die ihm vorzuhalten waren. Der SPD-Vorsitzende Matschie verwies auf die „rechts stehende Vertriebenenzeitung Ostpreußenblatt“, in der Krause mit Blick auf den Holocaust geschrieben habe, es gebe eine „historische Schuldmetaphysik, die auch jüngere Deutsche einbezieht und vor der Nation warnt“. Matschie zweifelte daraufhin an Krauses „bisherigem demokratischen Bekenntnis“. Er folgerte, die deutsche Verantwortung für Auschwitz sei eine Tatsache, die auch die junge Generation einbeziehe. Wer sie in den Bereich der Metaphysik, also des Spekulativen, verschiebe, spiele Rechtsextremisten in die Hände. Die Grünen griffen das Zitat auf, tauschten aber das Wort „Schuldmetaphysik“ gegen „Schuldmetaphorik“ und folgerten aus dem falschen Zitat: „Sollte Krause tatsächlich Kultusminister werden, kommt dies einem Schlag ins Gesicht aller Opfer der Nationalsozialisten gleich.“ Einen Tag später teilte Hausold der Presse mit, wer behaupte, Fragen zur Rolle Dr. Peter Krauses in der rechtsextremen Publizistik mit Verweis auf nur zweieinhalb Monate bei der JF erledigen zu können, täusche die Öffentlichkeit, „denn neben seiner jahrelangen Autorenschaft für die Junge Freiheit hat er auch im revisionistischen Ostpreußenblatt veröffentlich und war Autor der Rechtsaußen-Publikation Etappe.“ Möge das Ostpreußenblatt „lediglich“ ausländerfeindlich und revisionistisch sein, schrieb Hausold, so sei die „Etappe entgegen der Behauptung Krauses kein satirisch angehauchtes konservatives Debattenblatt, sondern ein elitäres Vordenkerblatt der Rechtsextremisten.

Indes hatte schon die NPD die Causa Krause aufgegriffen. Die NPD-Fraktion im Sächsischen Landtag begrüßte Krauses Berufung zum Kultusminister süffisant und lobte ihn als ihren Inspirator, denn eine Kleine Anfrage des Abgeordneten Krause habe der NPD in Sachsen den Anlaß gegeben, auf den Schutz der deutschen Sprache „im Rahmen der Exzellenzinitiative“ zu drängen. Der NPD-Abgeordnete Jürgen Gansel stellte zudem eine „kuriose Wendung“ in der Debatte um Krause fest: „Gleich eine ganze Garde linker Spitzenpolitiker“ trete in der Debatte über Peter Krause als Plagiatoren auf, indem - so Gansel - Matschie, Hausold und Ramelow eine Erklärung der NPD als „Steinbruch“ für eigene Wortmeldungen nutzten, ohne ihre Quelle zu nennen. In der Tat kann Gansel darauf verweisen, daß er als Erster auf Krauses Beitrag in der „Etappe“ hingewiesen hatte. Die Linke schrieb also offenkundig bei der NPD ab.

Krause werde über Parteigrenzen hinweg anerkannt. „Aber durch das, was jetzt passiert, sind wir extrem eingeschüchtert. Ich schlage jeden Tag die Zeitung auf, und das Thema wird immer größer“, sagt ein Kulturvertreter Weimars, der nicht genannt werden will. Er wolle schließlich nicht „in den Graben geschossen werden“. Der Grüne Weimarer Ratsherr Rudolf Keßner ist bekennender Neunundachtziger wie Krause, eckte in der DDR an und war beim Demokratischen Aufbruch. Er sagt: „Ich stehe dafür, dass Krause alles andere als rechtsradikal ist.“ Selbst die PDS in Weimar tute nicht in jedes Horn, von denen so viele derzeit aufgestellt seien. Neulich, während einer Sitzung der Grünen, habe auch einer „nur einen Satz“ aus Krauses zahlreichen Aufsätzen zitieren wollen, sagt Keßner: „Aber ich mag keinen einzigen Satz, denn ich kenne das ganze Essay.“ Krause sei in jeder Beziehung „unorthodox“, manche sagten „ungeschickt“. Die Junge Freiheit sei eben ein „Scheiß-Blatt“, für das er, Keßner, niemals schriebe. Aber er möge Krause, denn er sei einer, an dem man sich reiben könne. Krause habe eine Bewährung von 100 Tagen verdient: „Ich bete, dass es gutgeht mit Krause.“ Thomas Seidel, Beauftragter der Evangelischen Kirchen bei Landtag und Landesregierung in Thüringen, „freut und beunruhigt diese hitzige Debatte gleichermaßen“. Mit ihr werde ausgelotet, welche Bandbreite und welche Positionen die politische Kultur in Thüringen und Deutschland auszuhalten und zu gestalten bereit sei. „In meiner Position als aufmerksamer Beobachter, als ein für alle Parteien offener Gesprächspartner und evangelischer Seelsorger bin ich gelegentlich jedoch sehr erschrocken über die Aggressivität, die auch vor persönlichen Diffamierungen nicht haltmacht“, sagt Seidel.

Auch der Zentralrat der Juden in Deutschland hetzte gegen Krause: „Wenn Krause es nicht schafft, sich von seinen früheren Äußerungen klar zu distanzieren, dann hat er auf dieser Position nichts verloren“, sagte der Generalsekretär des Zentralrats, Stephan Kramer. Angeblich schade Althaus mit Krauses Nominierung dem Ansehen von Thüringen und dem sogenannten „Kampf gegen Rechtsextremismus“ in dem Bundesland. Krause sei mit seinen Ansichten „denkbar ungeeignet“ für den Posten des Kultusministers, der auch für die KZ-Gedenkstätten des Landes zuständig sei. Er hoffe nicht, dass die „Inthronisierung von Krause“ dazu dienen solle, rechte Wählerschichten in Thüringen anzusprechen, betonte Kramer.

Ein Auto der Familie Krause wurde in der Nacht zum 1. Mai 2008 zerstört.

Am 5. Mai 2008 erklärte Krause seinen Verzicht auf das Amt des Thüringer Kultusministers. Er sehe „keine Möglichkeit, das sensible Amt in angemessener Sachlichkeit erfolgreich ausüben zu können“. Stattdessen wurde Bernward Müller neuer Kultusminister.

Verweise