Czekay, Richard

Richard Czekay ( 26. März 1916 in Straßburg, Reichsland Elsaß-Lothringen oder in Strausberg, Provinz Brandenburg; 24. April 2009 in Kitzingen) war ein deutscher Offizier der Wehrmacht, zuletzt Major der Luftwaffe und Ritterkreuzträger des Zweiten Weltkrieges. Der Sturz- und Kampfflieger absolvierte rund 550 Feindflüge.

Werdegang

Czekay (links) erhält von seinen Kameraden Glückwünsche und eine Urkunde zum 500. Feindflug.

Czekay trat 1936 nach dem Abitur und dem Reichsarbeitsdienst der Luftwaffe bei und wurde an der Sturzkampffliegerschule 1 in Wertheim zum Sturzkampfflieger ausgebildet. Anschließend kam er im August 1938 nach Kitzingen (es war in dieser Zeit, als er sich in die beschauliche Stadt in Unterfranken verliebte) in die I. Gruppe des Sturzkampfgeschwaders 165 (Heinkel He 51, Arado Ar 65 und schließlich Henschel Hs 123) und später in das Sturzkampfgeschwader 163 (Ju 87 B).

Zweiter Weltkrieg

Am 1. August 1939 wurde er von der III. Gruppe/Sturzkampfgeschwader 51 in die I. Gruppe/Sturzkampfgeschwader 76 in Graz versetzt, wo er am 24. Oktober 1939 zum Waffen- und Bombenoffizier des Geschwaders ernannt wurde. Im Februar 1940 wurde er Ausbildungs-Gruppenleiter an der Stukaschule 2 und an der Stukaschule Graz. Am 15. September 1941 wurde er zum Technischen Offizier der I. Gruppe/Sturzkampfgeschwader 2 „Immelmann“ ernannt. Am 26. September 1941 wurde er in die 1. Staffel des Geschwaders versetzt.

Am 1. April 1942 wurde er zum Hauptmann befördert, dann wurde er Kapitän der 2. Staffel, Adjutant der I. Gruppe, Kapitän der 3. Staffel und schließlich am 15. Februar 1943 Kapitän der 4. Staffel in der II. Gruppe. Noch 1943 wurde er Kapitän der 10.(Kampf-)Staffel/IV. (Stuka-)Gruppe/Lehrgeschwader 1 (Einsatz im Mittelmeer beim X. Fliegerkorps, später beim Luftwaffenkommando Südost). Anfang 1944 war er dann Führer der 4. Staffel/LG 1 (Einsatz von Kreta aus im Mittelmeer, ab Februar 1944 von Italien aus bei der Luftflotte 2).

Endkampf

Ab 16. Mai 1944 war er dann Kommandeur der I. Gruppe/LG 1, die mit Junkers Ju 88 ausgerüstet war. Im Juni 1944 wurde die Gruppe gegen die Invasionstruppen in Frankreich, ab November 1944 bei der Reichsverteidigung West bei der 3. Flieger-Division eingesetzt. Am 1. November 1944 wurde Czekay zum Major befördert und wurde am 11. Januar 1945 zum Kommandeur der I. Gruppe des Ergänzungs-Kampfgeschwaders 1 (Luftflotte „Reich“), die am 25. Dezember 1944 in Gardelegen von der IV. Gruppe/LG 1 formiert und mit Ju 88 A ausgerüstet wurde. Das Kampfgeschwader unterstand Oberstleutnant Reinhard Günzel.

Am 2. März 1945 wurde Major Richard Czekay zum Kommodore des Lehrgeschwaders 1, das sich im Einsatz beim II. Jagdkorps an der deutschen Westfront. Am 4. Mai 1945 geriet er als solcher in westalliierte Kriegsgefangenschaft.

Auszeichnungen (Auszug)

• Flugzeugführerabzeichen (Wehrmacht)
• Medaille zur Erinnerung an den 1. Oktober 1938 mit der Spange „Prager Burg“
• Eisernes Kreuz (1939), 2. und 1. Klasse
• Medaille „Winterschlacht im Osten 1941/42“
• Frontflugspange für Kampfflieger in Bronze, Silber und Gold mit Anhänger
  • in Silber am 5. November 1941
  • in Gold am 19. März 1942
  • Anhänger zur goldenen Frontflugspange (Sternenanhänger)
• Ehrenpokal der Luftwaffe am 13. September 1942
• Deutsches Kreuz in Gold am 27. Mai 1942 als Oberleutnant und Flugzeugführer in der 1. Staffel/I. Gruppe/Sturzkampfgeschwader 2 „Immelmann“
• Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes am 30. Dezember 1942 als Hauptmann und Staffelkapitän in und Adjutant der I. Gruppe/Sturzkampfgeschwader 2 „Immelmann“